4 Ziele beim Investieren: Sicherheit, Ertrag, Verfügbarkeit, Nachhaltigkeit
Klassischerweise haben Anlegerinnen und Anleger drei Ziele: Die Geldanlage soll sicher sein, sodass sie kein Kapital verlieren. Sie soll eine gute Rendite erzielen, um das Vermögen zu vermehren. Und sie soll mehr oder weniger schnell verfügbar sein, wenn sie auf das Geld zugreifen möchten.
Diese drei Ziele stehen in Spannung zueinander. Das bedeutet: Wer zwei davon verfolgt, muss beim dritten in der Regel Abstriche machen. Wer beispielsweise eine besonders hohe Rendite haben möchte und dennoch rasch auf sein Geld zugreifen können will, kommt in der Regel nicht um ein höheres Risiko herum.
Die Lösung: Sie stellen sich breit auf – durch die Investition in mehrere Anlageformen mit unterschiedlicher Gewichtung der drei Ziele. Das geht mit unserer Strategie des Terrassenmodells der Geldanlage. Damit sparen Sie systematisch auf vier Stufen. Und das geht sogar, wenn Sie beim Investieren noch ein viertes Ziel anlegen: Nachhaltigkeit.
Der Weg zum Ziel: Ein ausgewogenes Anlageportfolio aufbauen
Das perfekte Anlageportfolio ist immer eine Mischung aus verschiedenen Arten der Geldanlage, auch Assets genannt. Denn indem Sie sich breit aufstellen, decken Sie die unterschiedlichen Ziele beim Investieren ab und reduzieren gleichzeitig Ausfallrisiken. Zu den verschiedenen Geldanlageformen gehören zum Beispiel Tagesgeld und Festgeld (für Ihre Liquidität) sowie Aktien beziehungsweise Aktienfonds und ETFs (Exchange Traded Funds, also börsengehandelte Indexfonds), Anleihen, Rohstoffe oder eine Immobilie beziehungsweise Immobilienfonds.
Welche Gewichtung Sie bei den unterschiedlichen Assets anlegen und in welche konkreten Produkte Sie investieren, ist nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine Typfrage. Ob Sie eher risikofreudig oder sicherheitsorientiert sind: Wir unterstützen Sie gern dabei, Ihr Anlageportfolio auf Ihre persönlichen Bedürfnisse und Wünsche maßzuschneidern. Denn ein gutes Portfolio ist immer eines, das individuell zum Anleger oder der Anlegerin passt. Erfahren Sie in unseren Artikeln oben mehr über die verschiedenen Möglichkeiten.
Bei bestimmten Assets können Sie unter Umständen ohne viel Aufwand Ihre Rendite verbessern: Sie können mit Förderungen von Staat und Arbeitgeber sozusagen einen Turbo zünden, um Ihr Geld zu vermehren. Regelmäßig ausbezahlte Förderungen durch Arbeitnehmersparzulage, vermögenswirksame Leistungen oder Wohnungsbauprämie helfen Ihnen langfristig enorm beim Vermögensaufbau.
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Häufige Fragen zur Geldanlage
Wie kann ich Geld am besten investieren?
Viele Sparerinnen und Sparer legen ihr Geld weiterhin auf dem Tagesgeld- oder Festgeldkonto an – und leben bereits seit Jahren mit den niedrigen Zinsen. Noch dazu wird das Ersparte durch die Inflation entwertet. Anlageformen abseits von Tagesgeld und Co. gibt es jedoch viele. Vor allem aktiv gemanagte Aktien-Fonds und passiv verwaltete ETFs sind präsenter geworden. Sie bieten Anlegerinnen und Anlegern die Chance, Geld gewinnbringend anzulegen und sind trotzdem je nach Auswahl langfristig eine sichere Geldanlage. Das niedrige Zinsniveau hat außerdem die Nachfrage nach Immobilien weiter angeheizt.
Sicher ist: Es gibt nicht die eine Anlage, die am besten ist. Am besten ist immer eine ausgewogene Mischung, die Sicherheit, Rendite und Verfügbarkeit berücksichtigt. In welcher Gewichtung dieser Mix konkret für Ihre Situation am vorteilhaftesten ist, ist auch eine Typfrage: Wie wichtig ist Ihnen Sicherheit? Wie viel Risiko können und wollen Sie eingehen, um Chancen auf eine höhere Rendite zu haben? Und sind Sie bereit, das Geld langfristig für sich arbeiten zu lassen, oder wollen Sie jederzeit wieder darauf zugreifen können? Nicht zuletzt können Sie auch Nachhaltigkeit als viertes Kriterium erfolgreich mitberücksichtigen. Gern stellen wir gemeinsam mit Ihnen eine Vermögensstrategie speziell für Ihre Bedürfnisse und Wünsche auf.
Wie viel Geld sollte ich investieren?
Wir empfehlen eine Geldanlage in Stufen, das sogenannte Terrassenmodell. Dabei wird berücksichtigt, dass es beim Investieren unterschiedliche Ziele gibt: Zunächst sollte Ihre Liquidität sichergestellt werden. Das heißt, Sie sparen für den laufenden Zahlungsverkehr im Alltag genug Geld an und geraten auch nicht in eine finanzielle Schieflage, wenn mal etwas kaputtgeht. Hierfür ist wichtig, dass Sie im Falle eines Falles an das Geld kommen. Es sollte also jederzeit für Sie verfügbar sein, beispielsweise weil es auf dem Girokonto liegt. Maximal sollten Sie jedoch ein Monatseinkommen dort parken – sowie eine weitere angemessene Reserve für Reparaturen oder benötigte Anschaffungen, etwa auf einem Tagesgeldkonto. Zwar ist das Geld auf dem Girokonto oder Tagesgeldkonto schnell verfügbar und erspart Ihnen im Ernstfall eine teure Kreditaufnahme, doch es wirft keine Rendite ab. Angesichts der hohen Inflation und niedrigen Zinsen verliert es dort sogar an Wert.
Um eine Rendite zu erwirtschaften, investieren Sie im nächsten Schritt auf den weiteren Stufen des Terrassenmodells in mittelfristige und langfristige Anlagen sowie Produkte für Ihre Altersvorsorge. Diese sind zwar nicht jederzeit verfügbar, können aber abhängig vom Produkt gute Erträge erzielen. Je nach finanzieller Situation, Alter und Zielen empfehlen sich unterschiedlich hohe Beträge. Zahlen Sie in einen Sparplan ein, etwa einen Fondssparplan, genügen in jungen Jahren noch vergleichsweise geringe monatliche Beiträge, um langfristig beispielsweise eine gute Rente zu erzielen. Nutzen Sie gegebenenfalls auch Förderungen, um Ihr Vermögen zu vergrößern.
Wie kann ich mein Geld sicher investieren?
Durch die Einlagensicherung in der Europäischen Union (EU) ist Geld auf dem Girokonto oder Tagesgeldkonto bis 100.000 Euro gesetzlich geschützt, also sicher. Allerdings wirft es dort momentan in der Regel keine Zinsen ab. In den aktuellen Zeiten hoher Inflation verlieren Sie dadurch sogar Geld, wenn sie es dort parken. Es lohnt sich daher auch für sicherheitsorientierte Anlegerinnen und Anleger, andere Anlageformen in ihr Portfolio einzubeziehen.
Vorsichtige Investorinnen und Investoren setzen dazu beispielsweise zu 65 Prozent auf Rentenfonds, 20 Prozent auf Aktienfonds, 10 Prozent auf Immobilienfonds und 5 Prozent auf Geldmarktfonds. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Beitrag
Wie lege ich 10.000 Euro am besten an?
Das kommt auf Ihre persönliche Situation an. Dazu ein paar Fragen:
Haben Sie aktuell Schulden, die Sie bedienen müssen?
- Ja: Bezahlen Sie zunächst diese, um Kosten für Kreditzinsen zu vermeiden oder zu reduzieren.
- Nein: Lesen Sie bitte die nächste Frage.
Verfügen Sie über ausreichend Geld, um Ihre laufenden Kosten zu decken und haben Sie auch eine Reserve angespart, die ausreicht, falls mal etwas kaputtgeht (Höhe ausreichend für mögliche Reparaturen Ihrer Gebrauchsgegenstände)?
- Nein: Legen Sie das dafür benötigte Geld so an, dass Sie jederzeit darauf zugreifen können. Auf dem Girokonto oder Tagesgeldkonto bekommen Sie zwar meist keine Zinsen. Aber sie vermeiden mit einer kleinen Geldreserve Kosten für teure Kredite, falls beispielsweise die Waschmaschine kaputtgeht.
- Ja: Lesen Sie bitte die nächste Frage.
Haben Sie bereits eine Altersvorsorge, die Ihre persönliche Rentenlücke schließt?
- Nein: Investieren Sie in Ihre Altersvorsorge – etwa mit Aktienfonds. Je jünger Sie sind, desto besser können Sie in der Regel die normalen Schwankungen an der Börse bis zur Rente ausgleichen. In der Vergangenheit haben sich Kursschwankungen von aktiv gemanagten Aktienfonds oder passiv gemanagten ETFs langfristig oft sehr gut ausgeglichen. Mitunter ließ sich damit eine ausgezeichnete Rendite erwirtschaften. Bei der Altersvorsorge können Sie mit Fondsprodukten unter Umständen Förderungen nutzen. Vereinbaren Sie einen Termin in Ihrer Sparkassen-Filiale. Wir beraten Sie gern zu Ihrer Altersvorsorge.
- Ja: Lesen Sie bitte die nächste Frage.
Planen Sie in den nächsten Jahren größere Ausgaben oder wünschen Sie sich eine Immobilie zum langfristigen Vermögensaufbau?
- Ja, mittelfristig ein neues Auto, eine große Reise oder Ähnliches: Gern beraten wir Sie zu Rentenfonds oder Spareinlagen, mit denen Sie Ihrem Ziel näherkommen.
- Ja, mittel- bis langfristig eine Immobilie: Mit einem Bausparvertrag können Sie nicht nur Eigenkapital für Ihr Haus oder Ihre Wohnung ansparen und unter Umständen zusätzliche Förderungen bekommen. Sondern sie reservieren sich auch die aktuell noch niedrigen Zinsen für Ihre Baufinanzierung in der Zukunft.
- Nein, keine konkreten größeren Sparziele, sondern ein allgemeiner Wunsch nach Vermögensaufbau: Gern beraten wir Sie zum Aufbau eines ausgewogenen Anlageportfolios, unter anderem mit Aktienfonds, ETFs, Immobilienfonds und anderen Produkten.
Wann ist eine kurzfristige Geldanlage sinnvoll?
Beim Vermögensaufbau spielen generell mittel- und langfristige Geldanlagen die entscheidende Rolle. In folgenden Situationen kann aber eine kurzfristige Geldanlage sinnvoll sein:
- Sie möchten Geld, das Sie in naher Zukunft zum Decken Ihrer laufenden Kosten oder für die Notfallreserve brauchen, kurzfristig auf sichere Weise parken. Es soll aber jederzeit verfügbar sein. Dann empfehlen sich ein Giro-, Tagesgeld- oder Festgeldkonto mit kurzer Laufzeit. Für Verfügbarkeit und Sicherheit nehmen Sie dabei in Kauf, dass keine oder kaum eine Rendite erzielt wird.
- Sie sind erfahrener Aktionär oder erfahrene Aktionärin und sind auf das Geld, das kurzfristig angelegt werden soll, nicht zum Leben angewiesen. Sie können es sich außerdem leisten, nicht auf sicherere langfristige Anlagemöglichkeiten an der Börse zu setzen. Sondern Sie möchten bewusst kurzfristige, spekulativere Möglichkeiten ergreifen, etwa Daytrading mit Optionsscheinen und Zertifikaten. Für Verfügbarkeit und die Chance auf eine hohe Rendite nehmen Sie ein großes Sicherheitsrisiko bewusst und gezielt in Kauf. Wichtig: Hier geht es nicht um Investment, sondern um Spekulation. Es sollte klar sein, dass Sie das eingesetzte Geld zu Teilen, ganz oder bei bestimmten Produkten mit Nachschusspflicht auch über Ihren ursprünglichen Einsatz hinaus verlieren können.