Farbige kuenstlerische Bilder die Geld darstellen. Hintergrund rot, gelb, orange oder gruen. Darstellung von Münzrollen, Geldscheinen und Münzen

Nominalzins: Das sagt er aus und so berechnen Sie ihn

Finanzbegriffe
Zinsen sind der Preis des Geldes – doch wie hoch ist dieser Preis wirklich? Der Nominalzins gibt eine erste Vorstellung, doch erst der Blick auf den Effektivzins enthüllt die ganze Wahrheit.

Der Nominalzins wird häufig als die offizielle Rendite zitiert, die Anlegerinnen oder Anleger erhalten – beziehungsweise als die Kosten, die Kreditnehmerinnen oder Kreditnehmer zahlen. Dabei wird die wahre Bedeutung dieses Zinssatzes oft missverstanden.

Er konzentriert sich allein auf die Zinsen, verrät Ihnen also, welchen Zinssatz Sie je nach Produkt erhalten oder zahlen müssen. Weitere Faktoren – wie gegebenenfalls Gebühren – beinhaltet er nicht. Diese können die tatsächlichen Kosten beziehungsweise Erträge erheblich beeinflussen. Wir zeigen Ihnen, wie entscheidend der Unterschied zwischen Nominalzins und Effektivzins für finanzielle Entscheidungen ist.

Das Wichtigste in Kürze:

Definition: Das ist der Nominalzins bei der Geldanlage

Der Nominalzins gibt an, welchen Zinssatz Sie gegebenenfalls für eine Sparanlage in einem bestimmten Zeitraum von einer Sparkasse oder Bank erhalten. Meist beträgt dieser Zeitraum ein Vierteljahr, ein halbes Jahr oder ein Jahr. Nach der Deutschen Zinsmethode wird jeder Monat mit 30 Zinstagen kalkuliert. Dabei bezieht sich der Nominalzins nur auf die Zinsen im jeweils genannten Zeitraum, ohne gegebenenfalls zusätzliche Gebühren und Kosten zu berücksichtigen. Auch ein Zinseszinseffekt wird gegebenenfalls nicht mit einkalkuliert. Dennoch können Sie von diesem unter Umständen profitieren.

Ein Beispiel: Julia hat auf einem Festgeldkonto 5.000 Euro angelegt. Der Nominalzins beträgt 3 Prozent p. a. „p. a.“ steht dabei für „per annum“ aus dem Lateinischen und bedeutet „pro Jahr“. Julia bekommt für ihre Geldanlage also nach dem ersten Jahr 3 Prozent von 5.000 Euro = 150 Euro.

Die Formel zur Berechnung lautet: Kapitalbetrag in Euro (hier: 5.000 Euro) x Nominalzinsen pro Periode (Achtung: Diese müssen Sie als Dezimalzahl schreiben, hier: 0,03) = Nominalzins in Euro (hier: 150 Euro).

Der Nominalzins berücksichtigt nicht den Zinseszinseffekt

Wenn Julias Festgeld eine Laufzeit von mehreren Jahren hat, kann sie ab der ersten Zinsauszahlung vom Zinseszinseffekt profitieren. Das bedeutet: Die 3 Prozent werden beim nächsten Mal nicht mehr nur auf die ursprünglich angelegten 5.000 Euro berechnet, sondern auf die ursprünglich angelegten 5.000 Euro plus die 150 Euro bisherige Zinsen. Dadurch bekäme Julia beim nächsten Mal 3 Prozent von 5.150 Euro = 154,50 Euro.

Je länger das Geld angelegt ist, desto stärker kann sich der Zinseszinseffekt auswirken. Das berücksichtigt der Nominalzins jedoch nicht. Natürlich kann Julia aber dennoch gegebenenfalls vom Zinseszinseffekt profitieren.

Definition: Das ist der Nominalzins bei Krediten

Im Zusammenhang mit Krediten wird für den Nominalzins auch der Begriff Sollzins verwendet. Er gibt an, welchen Zinssatz Sie für einen Kredit pro Jahr bezahlen. Dabei berücksichtigt der Nominalzins jedoch nur die Zinsen, keine gegebenenfalls weiteren Gebühren, die im Rahmen des Kredits anfallen können – zum Beispiel Kontogebühren. Sie erfahren durch den Nominalzins also, was Sie netto für den Kredit zahlen.

Ein Beispiel: Markus hat einen Privatkredit in Höhe von 10.000 Euro aufgenommen. Der Nominalzins beträgt 4 Prozent p. a. Markus muss für seinen Kredit also jährlich 4 Prozent von 10.000 Euro = 400 Euro Zinsen zahlen.

Die Formel zur Berechnung lautet: Kapitalbetrag in Euro (hier: 10.000 Euro) x Nominalzinsen pro Periode (Achtung: Diese müssen Sie als Dezimalzahl schreiben, hier: 0,04) = Nominalzins in Euro (hier: 400 Euro).

Der Effektivzins ist beim Vergleich mehrerer Kreditangebote aussagekräftiger

Im Unterschied zum Nominalzins enthält der Effektivzins (auch: effektiver Jahreszins) neben dem Nominalzins auch die Nebenkosten im Zusammenhang mit dem Darlehen. Das können zum Beispiel Kontogebühren sein. Aus diesem Grund ist der Effektivzins nie niedriger als der Sollzins. Wenn Sie als Kreditnehmer oder Kreditnehmerin mehrere Kreditangebote vergleichen, sollten Sie dies stets anhand des Effektivzinses tun, um gegebenenfalls auch die Gebühren mitzuberücksichtigen.

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Häufige Fragen zum Nominalzins?

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Was ist der Nominalzins?

Der Nominalzins bezieht sich auf den Zinssatz, der von Sparkassen, Banken oder Emittenten für Geldanlagen oder bei Krediten angegeben wird, ohne weitere Kosten zu berücksichtigen. Er beschreibt den prozentualen Anteil des Zinses, der auf den nominellen Betrag eines Kredits oder einer Anlage innerhalb eines bestimmten Zeitraums gezahlt wird. Der Nominalzins gibt somit an, wie viel Zinsen Sie auf eine geliehene oder angelegte Summe erhalten oder zahlen müssen, jedoch ohne die Berücksichtigung eventueller zusätzlicher Gebühren.

Im Gegensatz dazu berücksichtigt der Effektivzins gegebenenfalls zusätzliche Kosten, um ein realistischeres Bild der tatsächlichen Kosten oder Erträge zu liefern. Der Nominalzins dient oft als Ausgangspunkt für die Berechnung des Effektivzinses, der für den Vergleich verschiedener Finanzprodukte wichtiger ist.

Sie können den Nominalzins in Euro mit folgender Formel berechnen:

Kapitalbetrag in Euro x Nominalzinsen pro Periode = Nominalzins in Euro

Achtung: Die Nominalzinsen per Periode müssen Sie als Dezimalzahl schreiben. Das bedeutet: 1 Prozent entspricht 0,01.

Beispiel: Maria kauft Anleihen mit einem Nominalwert (auch: Nennwert) von 8.000 Euro. Der Nominalzins (bei Anleihen auch: Kupon) beträgt jährlich 2,5 Prozent. Das bedeutet: Maria bekommt jährlich einen Nominalzins von 8.000 Euro x 0,025 = 200 Euro.

Am häufigsten ist ein fester Nominalzins. Dabei bleibt der Zinssatz über die gesamte Laufzeit des Kredits oder der Anlage gleich. Dies bietet Planungssicherheit für Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer oder Anlegerinnen und Anleger, da die Zinskosten oder die Erträge vorhersehbar sind.

Ein variabler Nominalzins verändert sich im Gegensatz dazu im Laufe der Zeit, oft in Abhängigkeit von einem Referenzzinssatz. Eine dritte Art ist der Stufenzins. Bei diesem ändert sich der Zinssatz nach einem vorab festgelegten Plan zu bestimmten Zeitpunkten während der Laufzeit der Anlage oder des Kredits. Die Änderungen sind vorhersehbar und im Voraus bekannt, was eine Zwischenform zwischen festen und variablen Zinsen darstellt.

Die Höhe des jeweiligen Nominalzinses finden Sie im Vertrag des entsprechenden Finanzprodukts. Sie sind sich bei einem Sparkassen-Produkt über die Höhe der Zinsen unsicher? Ihr Sparkassen-Berater oder Ihre Sparkassen-Beraterin unterstützt Sie gern. Vereinbaren Sie einfach einen Termin.

Der Nominalzins ist der Zinssatz in einem bestimmten Zeitraum, der für einen Kredit oder eine Anlage vereinbart wird, ohne zusätzliche Kosten oder die Häufigkeit der Zinsberechnung zu berücksichtigen. Im Gegensatz dazu umfasst der Effektivzins gegebenenfalls auch zusätzliche Gebühren und Kosten sowie die Auswirkungen der Zinseszinsen. Das kann für Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer oder Anlegerinnen und Anleger eine realistischere Einschätzung der tatsächlichen Kosten oder Erträge bieten.

Der Realzins ist der Zinssatz, der die tatsächliche Kaufkraft der Zinserträge einer Anlage nach Berücksichtigung der Inflation widerspiegelt. Anders als der Nominalzins berücksichtigt der Realzins also auch die Inflation, das heißt den Kaufkraftverlust.

Sie können ihn berechnen, indem Sie die Inflationsrate vom Nominalzins abziehen. Dadurch bekommen Sie einen Einblick darüber, wie sich das investierte Kapital real wertmäßig entwickelt. Ein positiver Realzins bedeutet, dass die Kapitalerträge die Inflation übertreffen, während ein negativer Realzins anzeigt, dass die Kaufkraft des Kapitals tatsächlich abnimmt.

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