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Welche Sparklassiker jetzt im Trend sind – und welche nicht

Festgeld, Sparbriefe und Co.
Die Zinsen werden wieder günstiger: Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins Mitte Oktober 2024 zum dritten Mal innerhalb eines Jahres reduziert – der Einlagenzins liegt nun bei 3,25 Prozent. Das hat auch Auswirkungen auf die Sparzinsen. Daher stellt sich die Frage: Lohnen sich die Sparklassiker noch? Wir klären auf.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Die EZB hatte die Leitzinsen zeitweise erhöht, um die Inflation zu bekämpfen – das hat zugleich zu höheren Sparzinsen geführt.

  • Doch im Verlauf des Jahres 2024 senkte die EZB die Leitzinsen wieder, weitere Reduzierungen sind möglich, aber nicht sicher.

  • Um trotz der sich ändernden Konditionen zu profitieren, sollten Anlegerinnen und Anleger nun ihre Anlagestrategien überprüfen - und sie eventuell anpassen.

So wirkt sich die Zinswende der EZB auf Inflation und Sparer aus

Steigt die Inflation über den gewünschten Zielwert von jährlich 2,0 Prozent, heben Notenbanken wie die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinsen an. In der Folge legen meist auch die Sparzinsen zu: Geld investieren wird attraktiver, und die Menschen konsumieren weniger. Die Inflation geht zurück.

Als die Inflation in den Jahren 2021 und 2022 immer weiter stieg - bis auf 8,8 Prozent - entschloss sich die EZB, dieser Entwicklung entgegenzuwirken: Sie hob den Leitzins sukzessive an. Mitte September 2023 erreichte er dann den Spitzenwert von 4,5 Prozent. Im Zuge dieser Entwicklung stiegen auch die Zinsen auf das Ersparte wieder. Vor allem die Anlagen in Festgeld und Sparbriefe profitierten davon.

Nachdem die Inflation spürbar nachgelassen hatte, senkte die Zentralbank die Leitzinsen seit Juni 2024 drei Mal. Der sogenannte Einlagenzins (das ist der Zinssatz, zu dem Geschäftsbanken überschüssiges Geld kurzfristig bei der EZB anlegen können) beträgt nun 3,5 Prozent. Weitere Senkungen können folgen, aber die EZB hat sich dazu noch nicht festgelegt. Vor diesem Hintergrund haben aber zahlreiche Kreditinstitute die Zinsen einiger Anlageprodukte reduziert.

In einem Satz

Steigt der EZB-Leitzins, folgen in der Regel höhere Zinsen für Anlageprodukte wie Sparbriefe und Festgelder – dieses Prinzip gilt auch umgekehrt.

Längerfristige Anlagen: So lohnt sich das Sparen

Generell  lohnt die Investition in längerfristige Produkte jederzeit. Auch wenn die Zinsen wieder sinken. Die Verzinsung von Sichteinlagen wie Tagesgeld oder Girokonto kann sich dann tagesaktuell ändern, die längerfristiger Anlagen erst einmal nicht.

Das macht Sparklassiker wie Sparbrief, Festgeld und Sparkonten interessant. Während der Niedrigzinsphase waren sie in der Versenkung verschwunden. Es lohnt sich ein genauer Blick darauf, wie viel Rendite Sie mit ihnen erwirtschaften können. Wir entstauben die Klassiker und erläutern, was sie heute können.

Wo es zuverlässige Zinsen gibt – und wo nicht

Werfen wir einen Blick auf die klassischen Anlageformen, und was die Zinssenkung für Ihr Geld bedeutet:

Festgeldkonten

Bei Festgeldkonten wird das Geld für eine bestimmte Laufzeit fest verzinst angelegt. Sie können sich für eine der gängigen Fristen entscheiden: Oft sind das 2 oder 3 Jahre, es gibt aber auch Angebote über 5 beziehungsweise sogar 10 Jahre. So wie ein höherer Leitzins in der Regel zu höheren Festgeldzinsen führt, ist das auch umgekehrt der Fall. Niedrigere Leitzinsen bedeuten niedrigere Zinsen. Aktuell werden häufig 3 bis 4 Prozent angeboten – je nach Laufzeit.

Sparbriefe

Sparbriefe sind festverzinsliche Anlagen mit festen Laufzeiten. Sie legen den Betrag für bestimmte Zeiträume von 1 bis 10 Jahren zu einem festen Zinssatz an. Grundsätzlich können 3 Arten von Sparbriefen unterschieden werden: normaler Sparbrief mit jährlicher Auszahlung, der aufgezinste sowie der abgezinste Sparbrief. Da der Zinssatz garantiert ist, wissen Sie bereits zu Beginn, mit welchem Ertrag Sie rechnen können – auch wenn der Leitzins wieder fällt.

Bei dieser Anlageform können aktuell etwa 2 bis 3,5 Prozent erreicht werden.

Sparkonten

Sparkonten sind einfache und weit verbreitete Finanzprodukte. Sie ermöglichen es Ihnen, Ihr Geld anzulegen und Zinsen auf Ihre Einlagen zu verdienen.

Auch hier kann es derzeit bis zu 3 Prozent Zinsen geben.

Tagesgeld

Ein Tagesgeldkonto eignet sich gut für einen Finanzpuffer. Für größere Anlagesummen ist es jedoch nicht zu empfehlen. Viele Kunden und Kundinnen haben in den vergangenen Jahren niedrige Kreditzinsen und für Immobilien lange Zinsbindungen erhalten. Deswegen konnten viele Banken und Sparkassen im Zuge der Zinswende nicht einfach höhere Zinsen auf Tagesgeldkonten zahlen, ohne ihre eigene Wirtschaftlichkeit zu gefährden.

Digitale und direkte Banken haben hier online, also ohne Filialen und weitere finanzielle Verpflichtungen, ein leichteres Spiel. Aber: Vor dem Hintergrund wieder sinkender Leitzinsen sinken auch bei vielen Kreditinstituten die Angebote für Tagesgeld.

Doch ganz unabhängig von dieser Entwicklung, lohnt sich eine kleine Rechenaufgabe: Bietet Ihnen ein Institut für einen begrenzten Zeitraum 3 oder mehr Prozent, bleibt der Ertrag dennoch gering. Legen Sie beispielweise 1.000 Euro an, erhalten Sie pro Jahr lediglich 30 Euro Rendite. Für mittel- und langfristige Geldanlagen eignen sich deswegen andere Anlageformen wie beispielsweise das Festgeld besser.

Sparbuch

Auch das Sparbuch wird trotz sinkender Zinsen weiterhin als Anlage diskutiert. Doch steht man mit dem kleinen Büchlein vor ähnlichen Herausforderungen wie mit einem Tagesgeldkonto.

Finanzierungszinsen: Stabilität durch europäische Langfristkultur

Wir haben in Deutschland und anderen Ländern Europas bei Finanzierungen eine Langfristkultur: Banken und Sparkassen haben sowohl mit Kreditnehmern als auch mit Anlegern langfristige Zinsbindungen vereinbart. Das gilt für die Finanzierungen von Wohnimmobilien oder Unternehmensinvestitionen ebenso wie für die Geldanlage in Finanzprodukte.

Diese Vorgehensweise orientiert sich an der Entwicklung der Leitzinsen der Zentralbanken. Sie betrifft sinkende ebenso wie steigende Zinsen. Und: Sie sichert Berechenbarkeit und Stabilität. Wenn aber Kreditzinsen nicht so schnell steigen bzw. sinken wie die Leitzinsen, gilt das auch für die Einlagenzinsen. Die Alternative dazu hat man im Zuge der Finanzkrise vor gut 15 Jahren bei der Subprime-Krise in den USA gesehen. Dort haben viele Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer ihre Häuser verloren, weil die Zinsen für sie sehr schnell angestiegen sind.

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Alternative Anlageformen mit attraktiven Zinsen

Aktien und Fonds

Aktien, Fonds und ETFs (Exchange Traded Funds; auf Deutsch: börsengehandelte Indexfonds) sind wichtige Bestandteile zum Aufbau von Vermögen. Hier sind deutlich höhere Renditen als beim Tagesgeldkonto oder Sparbuch möglich. Das hat verschiedene Gründe, die wichtigsten haben wir für Sie zusammengefasst.

Wichtig: Diversifizieren – also verteilen – Sie Ihre Geldanlage. So sind Sie nicht nur an den Erfolg der Aktien eines Unternehmens gebunden. Nutzen Sie zum Beispiel Investmentfonds zur Geldanlage. Sie helfen bei der Streuung Ihres Ersparten und bieten Vielfalt. Das von Ihnen sowie anderen Anlegerinnen und Anlegern investierte Vermögen wird gebündelt. Fondsmanagements legen es in verschiedenen Investmentprodukten und Wertpapieren an. Sie haben auch die Entwicklung der einzelnen im Fonds enthaltenen Werte im Blick, um aktiv die Gewinnchancen zu verbessern und gegebenenfalls Verluste zu vermeiden. Wie viel Sie investieren und wie lange, bestimmen Sie selbst.

Im Gegensatz zu diesen aktiv gemanagten Fonds bilden ETFs passiv, also automatisiert, einen bestimmten Börsenindex nach. Ziel ist es, die Wertentwicklung des Index 1:1 abzubilden. Der ETF steigt und fällt also wie der Markt.

Fondssparplan

Beim Fondssparen zahlen Sie regelmäßig Geld in einen Investmentfonds ein. So haben Sie die Chance, selbst mit kleineren Beträgen Kapital aufzubauen – auch fürs Alter. Ein Fondssparplan investiert zum Beispiel in Aktien, verzinsliche Wertpapiere oder Immobilien. Wenn Sie regelmäßig und langfristig einzahlen, nutzen Sie die Renditechancen der jeweiligen Fonds. Dabei profitieren Sie vom sogenannten Cost-Average-Effekt. Er wird auch als Durchschnittskosteneffekt bezeichnet: Bei hohen Kursen kaufen Sie weniger Fondsanteile, bei niedrigen mehr. So erzielen Sie auf längere Sicht einen günstigeren Durchschnittspreis je Fondsanteil.

Gold

Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin gelten im Volksmund als krisensicher. Dabei bieten sie weder Zinsen noch Dividenden. Gewinne können Sie nur bei Kurssteigerungen erzielen. Auch hier ist deswegen ein langer Anlagehorizont nötig, um Schwankungen auszugleichen. Zudem eignen sich Edelmetalle eher zur Beimischung anderer Anlageformen.

Anleihen

Recht unmittelbar beeinflusst der Leitzins den Wert von Anleihen. Deren Verzinsung verändert sich oft sehr zeitnah mit den Leitzinsen – jedoch nicht 1:1. Grund ist, dass der Preis von Anleihen und ihre Zinsen noch von anderen Faktoren abhängen. Unter anderem von dem Risiko, dass das Unternehmen oder der Staat die Anleihezinsen nicht zahlen kann.

Häufige Fragen zur Zinswende

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Wie hoch sind die Zinsen bei den Sparkassen aktuell?

Die Zinsen variieren in der Regel je nach Sparkasse, Anlageprodukt und Laufzeit. Daher sollten Sie am besten bei Ihrer Sparkasse vor Ort nach den aktuellen Konditionen fragen.

Die Kreditinstitute bieten unterschiedliche Zinssätze, abhängig von dem jeweiligen Anlageprodukte und der Laufzeit. Sie reflektieren zumeist die aktuelle Zinsentwicklung, die durch die Zinspolitik der EZB beeinflusst wird.

Sowohl Sparkassen als auch Banken zahlen derzeit 3 Prozent Zinsen auf verschiedene Anlageprodukte. Am besten informieren Sie sich dazu bei Ihrer Sparkasse oder Bank vor Ort. Bei einem persönlichen Beratungsgespräch finden Sie schnell heraus, welche Investitionsform am besten zu Ihnen passt.

Viele Kreditinstitute bieten für diesen Betrag – abhängig von dem jeweiligen Anlageprodukt und der Laufzeit – 3 bis 4 Prozent Zinsen. Das kann aber bei jeder Bank und Sparkasse zu jeder Zeit variieren. Daher sollten Sie bei Ihrer Sparkasse vor Ort nachfragen, welche Konditionen Sie Ihnen bieten kann.

Die Sparkassen haben schon immer Zinsen auf die Geldanlage gezahlt – wenn auch nicht immer auf alle Anlageprodukte. Die Höhe ist vor allem abhängig von der Höhe der Leitzinsen der EZB.

Unter dem Begriff Zinswende versteht man die Änderung des Leitzinses von Notenbanken wie der EZB. Je nach Inflationsentwicklung passt die Notenbank den Zinssatz nach oben oder unten an. Um die Inflation bei etwa 2 Prozent pro Jahr zu halten, senken oder heben Zentralbanken den Leitzins.

Senkt die EZB (oder eine andere Notenbank) den Leitzins, werden Kredite günstiger. Ganz gleich, ob online oder persönlich beantragt. Kreditinstitute leihen sich bei den Zentralbanken Geld – und das zu preiswerten Konditionen. Diese können sie weitergeben. Das Aufnehmen von Krediten wird so für Unternehmen und Privatpersonen interessanter. Dieses Mittel wird gewählt, wenn eine Deflation droht. Mehr Geld wird in Umlauf gebracht und die Preisstabilität gehalten.

Hebt die EZB den Leitzins an, mindert das die Menge der sich im Umlauf befindenden Geldmenge. Kredite werden teurer. Sparer und Sparerinnen erhalten im Zweifel wieder höhere Zinsen auf ihre Geldanlagen. Die Inflation wird parallel ausgebremst. Das Risiko: Auch das wirtschaftliche Wachstum kann leiden. Denn Kredite werden auch für Unternehmen teurer, die unter Umständen deswegen geplante Investitionen aufschieben.

Steigende Leitzinsen führen in der Regel zu höheren Zinsen für Baufinanzierungen, was die monatliche Rate für Darlehen erhöht. Dies kann die Nutzung von Baufinanzierungen weniger attraktiv machen, da die Gesamtkosten für Kreditnehmer steigen. Einige Darlehensnehmer könnten sich für flexibel verzinste Darlehen entscheiden, um von möglichen zukünftigen Zinssenkungen zu profitieren.

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