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Wie Sie eine Dividende mit Aktien bekommen

Geldanlage in Aktien
Aktien lohnen sich mitunter doppelt: Neben einer Rendite durch Kursgewinne ist unter Umständen eine Dividendenrendite möglich. Was das bedeutet, wie Sie diese berechnen und wann Sie sie bekommen, erfahren Sie in diesem Artikel.

55 Milliarden Euro. So viel Geld schütten allein die deutschen Dax-Konzerne 2023 voraussichtlich an Dividenden aus. Kein Wunder: Denn 2022 haben die größten börsennotierten Unternehmen Rekordgewinne erzielt. Und verteilen entsprechend viel an Ihre Aktionäre.

Wenn Sie speziell Dividendenaktien kaufen, können Sie gezielt profitieren. Mit Dividendenaktien, Dividenden-ETFs oder aktiv gemanagten Fonds, die speziell in Aktien mit voraussichtlich hoher Dividendenrendite investieren, können Sie das Risiko zudem streuen.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Mit einer Dividende können Aktiengesellschaften ihre Investorinnen und Investoren am Unternehmensgewinn beteiligen.

  • Im Fall einer Dividendenausschüttung bekommen Aktionärinnen und Aktionäre, die die jeweilige Aktie am Tag der Hauptversammlung in ihrem Depot haben, das Geld ausbezahlt.

  • Auch mit Dividenden-ETFs und aktiv verwalteten Dividendenfonds profitieren Sie von einer Chance auf eine Dividendenrendite – und verringern durch die Streuung auf mehrere Titel gleichzeitig das Anlagerisiko.

So funktioniert eine Dividendenausschüttung

Hat ein börsennotiertes Unternehmen einen Gewinn gemacht, kann der Vorstand auf der Hauptversammlung die Auszahlung einer Dividende in bestimmter Höhe vorschlagen, zum Beispiel 1 Euro pro Aktie. Die Versammlung beschließt diese daraufhin.

Am dritten Tag nach der Hauptversammlung bekommen die Aktionärinnen und Aktionäre dann automatisch pro Aktie, die sie halten, 1 Euro ausbezahlt. Gleichzeitig wird der Aktienkurs um die ausgeschüttete Dividende bereinigt. Das heißt, er fällt um die ausgeschüttete Summe. Denn diese hat ja nun das Unternehmen verlassen.

Aktuell erreichen die großen deutschen Konzerne mit ihren Ausschüttungen im Schnitt rund 3 Prozent Dividendenrendite. Dieser Wert ist in den vergangenen Jahren erstaunlicherweise stabil geblieben
Joachim Schallmayer, Anlagestratege der Deka

Wichtig: Nicht alle Unternehmen beschließen eine Ausschüttung. Unter Umständen kann es sogar für die Aktionärinnen und Aktionäre vorteilhaft sein, wenn es keine Dividendenrendite gibt. Das gilt beispielsweise dann, wenn der Konzern das Geld lieber gewinnbringend in das Unternehmen reinvestiert und dadurch die Kurse stark steigen können.

Andererseits kann ein Konzern im Einzelfall auch dann eine Ausschüttung beschließen, wenn er gar keinen Gewinn gemacht hat. So kann er beispielsweise versuchen, Aktionärinnen und Aktionäre bei der Stange zu halten. Langfristig kann solch eine Strategie nicht aufgehen: Das Unternehmen schneidet sich die Ausschüttung aus dem eigenen Fleisch und wird es schwerer haben, in Zukunft zu wachsen. Eine Dividende ist also eine schöne Sache, sollte aber nicht das einzige Kriterium beim Kauf von Aktien sein.

So können Sie von Dividenden profitieren

Für Anlegerinnen und Anleger gibt es vor allem drei Möglichkeiten, um eine Dividendenrendite zu erzielen.

  1. Dividendenaktien kaufen
    • Vorteil: Sie können nach eigenen Kriterien gezielt auswählen.
    • Nachteil: Das Kurs- und Ausfallrisiko ist beim Kauf einzelner Aktien hoch.

  2. Dividenden-ETFs kaufen
    • Vorteil: Sie können schon mit einem geringen finanziellen Einsatz besonders günstig in den Genuss von Ausschüttungen kommen. Je nach Anzahl der Titel im ETF streuen Sie das Kurs- und Ausfallrisiko der Einzelaktien.
    • Nachteil: ETFs bilden einen Index nach und nehmen dadurch all seine Kursschwankungen ohne Abfederung mit. Eine langfristige Anlage reduziert dieses Risiko.
  3. Aktiv gemanagte Dividendenfonds kaufen
    • Vorteil: Sie können schon mit einem geringen finanziellen Einsatz in den Genuss von Ausschüttungen kommen. Je nach Anzahl der Titel im Fonds streuen Sie das Kurs- und Ausfallrisiko der Einzelaktien. Ein professionelles Fondsmanagement wählt die Aktien gezielt nach der voraussichtlichen Rendite aus.
    • Nachteil: Die Gebühren für aktiv gemanagte Fonds liegen in der Regel über denen für ETFs. Wie bei jeder Geldanlage in Aktien muss mit Kursschwankungen gerechnet werden. Eine langfristige Anlage reduziert dieses Risiko.

Häufige Fragen zu Dividendenzahlungen

Eine Dividende ist eine Ausschüttung, mit der eine Aktiengesellschaft ihre Aktionärinnen und Aktionäre am eigenen Gewinn beteiligen kann. Das geschieht in Deutschland in der Regel gegebenenfalls einmal jährlich. Wenn Sie zum Zeitpunkt der Hauptversammlung des Unternehmens dessen Aktien halten, haben Sie gegebenenfalls an den Dividendenausschüttungen teil. Dann bekommen Sie am dritten Tag nach der Versammlung automatisch die jeweilige Summe pro gehaltener Aktie, zum Beispiel 0,50 Euro pro Aktie. Nicht jedes erfolgreiche Unternehmen entscheidet sich jedoch für eine solche Zahlung.

Die Dividendenrendite berechnen Sie, indem Sie die vereinbarte Dividende durch den aktuellen Aktienkurs dividieren. Das Ergebnis wird anschließend mit dem Faktor 100 multipliziert.

  • Beispiel der Berechnung:
    Aktienkurs pro Aktie: 14 Euro
    Dividende: 0,50 Euro
    Dividendenrendite: 0,50 Euro ÷14 Euro = 0,357 dann 0,357 x 100 = 3,57 Prozent
  • Ergebnis: Die Dividendenrendite beträgt 3,57 Prozent.

Eine hohe Dividende ist in der Regel ein wichtiges Qualitätsmerkmal für die Aktien eines Unternehmens. Je nach Erfolg des Konzerns schwankt die Ausschüttung über die Jahre. Ist die Dividendenrendite nachhaltig attraktiv, wirkt sich dies stabilisierend auf den Aktienkurs aus. Sie sollte dennoch nie das einzige Auswahlkriterium sein.

Auf der jährlichen Hauptversammlung entscheidet das börsennotierte Unternehmen über eine Dividendenzahlung. Soll diese erfolgen, bekommen die Aktionärinnen und Aktionäre das Geld am dritten Tag nach der Hauptversammlung. Voraussetzung: Sie müssen die jeweilige Aktie am Tag der Hauptversammlung in ihrem Depot gehabt haben.

Wenn eine Dividende ausgeschüttet wird, passiert das in Deutschland in der Regel einmal jährlich. In Einzelfällen gibt es auch Unternehmen, die auf der Hauptversammlung beschließen, quartalsweise auszuschütten.

Ex Dividende (auch Ex-Div) bedeutet „ohne Dividende“. Dieser Zusatz wird am sogenannten Ex-Tag an den Börsenkurs angehängt. Der Ex-Tag ist der Tag, an dem die Dividende an die Aktionärinnen und Aktionäre ausgeschüttet wurde. Der Aktienkurs wird um die Dividende bereinigt, fällt also entsprechend der ausgezahlten Dividende.

Wenn Sie eine Aktie am Tag der Hauptversammlung in Ihrem Depot haben und eine Dividendenausschüttung beschlossen wird, bekommen Sie eine Dividende. Es gibt darüber hinaus keine bestimmte Mindesthaltefrist. Weil der Kurs nach der Ausschüttung um die Dividende bereinigt wird, ist es allerdings nicht sinnvoll, Aktien kurz vor der Hauptversammlung zu kaufen, um sie direkt danach wieder zu verkaufen.

Das hängt wesentlich davon ab, wie viel Geld Sie zum Leben brauchen. Der Plan, ausschließlich von Dividendenausschüttungen zu leben, ist riskant, weil es keine Garantie für Ausschüttungen gibt. Abgesehen davon, würden Sie in der Regel sehr viel Geld zum Kauf der Aktien brauchen. Ziel sollte es daher sein, bei der Geldanlage ein ausgewogenes, vielfältiges Portfolio aufzubauen.

Dennoch kann es realistisch sein, mit der Zeit durch Dividenden-Aktien ein wachsendes passives Einkommen aufzubauen. Bei einer Dividendenrendite von 3 Prozent bekommen Sie beispielsweise für Aktien im Wert von 20.000 Euro immerhin 600 Euro ausgeschüttet. Dabei sollten Sie die Abzüge für die Steuern nicht vergessen: Abgeltungssteuer wird fällig, wenn Ihre Kapitalerträge den geltenden Freibetrag von 1.000 Euro für Singles und 2.000 Euro für Verheiratete übersteigen. Gegebenenfalls wird außerdem Kirchensteuer und der Solidaritätszuschlag fällig.

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