Invalidität, Unfalltod, schwere Erkrankung oder Pflegefall – auch wenn nichts davon wirklich eintreffen muss, stellt sich die Frage: Was passiert, wenn doch? Wie kann ich mich absichern, sollte ich eines Tages nicht mehr arbeiten und Geld verdienen können? Wer unterstützt mich, wenn ich plötzlich nach einem Schlaganfall täglich Hilfe benötige?
Biometrie beschreibt das Feld der Vermessung des menschlichen Körpers und seiner Merkmale.
Die Biometrie beschäftigt sich mit statistischen Auswertungen der menschlichen Lebenserwartung. Diese steigt seit Jahren – und wird unterschätzt. Denn ein längeres Leben bedeutet auch, dass sich die Zeit verlängert, in dem einem etwas zustoßen kann.
Risiken, die Auswirkungen auf die Lebenserwartung oder den Lebensablauf der versicherten Person haben können, heißen biometrische Risiken. Es ist nicht vorhersehbar, wann sie eintreten und ob überhaupt.
Das Risiko eines vorzeitigen Todes
Manchmal geht es ganz schnell. Wer gestern noch ganz normal arbeiten war, kann morgen durch einen Unfall oder eine schwere Diagnose schon vor ganz neuen Fragen stehen. Umso wichtiger ist es, sich zu informieren und abzusichern. Aufgrund der längeren Lebenserwartung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Risiko im Laufe des Lebens Realität wird.
Ein Versicherungsvertrag, der mit dem Leben oder der Gesundheit zu tun hat, bezeichnen Experten als Versicherung biometrischer Risiken. So versichern Sie beispielsweise das Risiko eines vorzeitigen Todes mit einer Risikolebensversicherung. In der Rentenversicherung versichern Sie dagegen das Gegenteil – damit Sie Ihr Leben lang Geld erhalten.
Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit: Das ist der Unterschied
Wir alle wünschen uns, lange gesund und arbeitsfähig zu bleiben. Fakt ist aber, dass niemand ausschließen kann, schon vor dem Beginn der Rente nicht mehr oder nur zeitlich begrenzt arbeiten zu können. So zählen zum Beispiel psychische Probleme wie Burn-Out inzwischen zu den häufigsten Gründen für eine Berufsunfähigkeit. Viele verkennen dieses Risiko.
Gegen das biometrische Risiko einer Krankheit oder eines Unfalls können Sie sich mit einer Versicherung der Berufs- und Erwerbsunfähigkeit absichern.
Das ist der Unterschied der beiden Versicherungen:
- Sollten Sie nicht mehr Ihren gelernten Beruf ausüben können, sprechen Versicherungen von Berufsunfähigkeit. Beispiel: Ein Maurer kann wegen eines schweren Bandscheibenvorfalls nicht mehr schwer heben und darf seinen Rücken nicht stark belasten. Auf einer Baustelle kann er nicht mehr arbeiten. In einer Umschulung jedoch kann er einen Beruf erlernen, in dem sein Rücken nicht so stark gefordert wird. Eine berufsunfähige Person ist also durchaus noch erwerbsfähig.
- Erwerbsunfähig ist eine Person, die beispielsweise wegen eines Unfalls so schwere körperliche oder auch psychische Schäden davongetragen hat, dass sie keine Arbeit mehr ausführen kann. Wer erwerbsunfähig ist, ist also immer auch berufsunfähig.
Wie hoch das Risiko für den Einzelnen ist, lebenslang nicht mehr oder nicht mehr voll arbeiten zu können, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört unter anderem der Beruf. So ist das Risiko geringer, wenn Sie hauptsächlich im Büro sitzen. Arbeiten Sie in einem handwerklichen Beruf oder sind beruflich viel auf der Straße unterwegs, liegt es etwas höher.
Die lebenslange Rente: rundum gut gesichert
Das Leben im Rentenalter muss finanziert werden. Sie benötigen Geld und Kapital, wenn Sie aufgrund Ihres hohen Alters nicht mehr arbeiten können – oder nicht mehr arbeiten möchten.
Ohne Absicherung bedeutet ein langes Leben ein finanzielles Risiko. Die gesetzliche Rente reicht kaum aus, den gewohnten Lebensstil aufrecht zu erhalten. Gründe sind die demographische Entwicklung und die steigende Lebenserwartung der Menschen. Die zusätzliche Vorsorge ist ein Muss. Dazu eignet sich beispielsweise eine betriebliche oder die private Altersvorsorge.
Gute Pflege für ein Stück mehr Lebensqualität
Aufgrund der steigenden Lebenserwartung wird es immer wahrscheinlicher, dass eine versicherte Person im Alter Pflege benötigt. Eine private Pflegeversicherung deckt das biometrische Risiko der Pflegebedürftigkeit ab. Sie ergänzt die gesetzliche Pflegeversicherung, die nur einen Teil der Pflegekosten übernimmt.
Auch bei der privaten Pflegeversicherung ist es für die versicherte Person nicht vorauszusehen, ob und, wenn ja, wann der Pflegefall eintritt. Dasselbe gilt für die Frage, in welchem Umfang jemand regelmäßige Pflege braucht – sei es durch professionelle Pflegedienste oder durch Angehörige.
Die Versicherung berücksichtigt eventuelle Vorerkrankungen und Veranlagungen. Auch die Dauer, die ein Versicherter pflegebedürftig bleibt, ist sehr unterschiedlich. Aufgrund der verbesserten medizinischen Versorgung wird sie tendenziell länger.
Private Pflegeversicherungen sind also eine gute Möglichkeit, sich eine professionelle Pflege und damit ein Stück Lebensqualität im Alter zu sichern.
Unfälle – besser umfassend versorgt
Unfälle passieren immer wieder. Meistens bleibt es glücklicherweise bei einem Blechschaden oder kleinen Blessuren. Aber bleibende Schäden sind möglich. Gegen dieses biometrische Risiko sichert Sie eine private Unfallversicherung ab. Sie ergänzt die gesetzliche Unfallversicherung für Arbeitsunfälle.
Wenn Sie also privat öfter lange Strecken mit dem Auto zurücklegen, viel mit dem Fahrrad im innerstädtischen Verkehr unterwegs sind oder eine riskante Sportart ausüben, kann eine private Unfallversicherung eine interessante Option für Sie sein.
Wie Sie die richtige Entscheidung treffen
Es ist eine sehr individuelle Entscheidung, ob und gegen welches Risiko Sie sich schützen sollten. Gleichzeitig ist es eine sehr wichtige, um die eigene Lebensqualität und die der Angehörigen abzusichern. Für jedes Risiko gibt es die passende Lösung. Die Kombination verschiedener Produkte hilft Ihnen, die wichtigsten Risiken gebündelt abzusichern.
Der Sparkassen-Einkommens-Schutz sichert beispielsweise die Risiken Verlust der Arbeitskraft, Pflege, Krankheit und Todesfall in einem Angebot ab. Notwendig ist nur ein Antrag. Der Sparkassen-Privat-Schutz umfasst die Bereiche Haftpflicht, Hausrat, Unfall und Rechtsschutz. Die Pakete lassen sich individuell anpassen. So ist die Abwahl von Risiken möglich, falls Sie bereits eine der Versicherungen haben.
Welche Produkte für Sie ganz persönlich sinnvoll sind und in welchem Umfang Sie sich absichern sollten, dazu beraten wir Sie gerne – persönlich in Ihrer Filiale in Ihrer Nähe oder online.
Checkliste: Für jedes biometrische Risiko die passende Versicherung
- Tod im Versicherungszeitraum
Versicherung: Risikolebensversicherung
- Langlebigkeit
Rentenversicherung
- Berufsunfähigkeit
Berufunsfähigkeitsversicherung
- Erwerbsunfähigkeit
Erwerbsunfähigkeitsversicherung
- Unfall
private Unvallversicherung (ergänzend zur gesetzlichen Unfallversicherung, die bei Arbeitsunfällen aufkommt)
- Pflegebedürftigkeit
private Pflegezusatzversicherung (ergänzend zur gesetzlichen Pflegeversicherung, die nur einen Teil der Pflegekosten abdeckt)