Bonität bedeutet Kreditwürdigkeit, also ob davon auszugehen ist, dass Sie einen aufgenommenen Kredit auch wie vereinbart zurückzahlen.
Je besser Ihre Bonität ist, desto günstigere Konditionen können Sie für Kredite bekommen.
Bei einer Bonitätsprüfung wird die Kreditwürdigkeit einer Person anhand zahlreicher Faktoren bewertet. Dazu gehören regelmäßige Einkünfte und Ausgaben, aber auch vorhandene Kredite und die Zahlungsmoral in der Vergangenheit.
Wie Ihre Bonität aktuell bewertet wird, können Sie beispielsweise mit dem SCHUFA-BonitätsCheck online herausfinden.
Wer einen Kredit beantragt, kommt um den Begriff „Bonität“ nicht herum. Er bedeutet Kreditwürdigkeit. Also ob davon auszugehen ist, dass Sie Ihren Kredit auch wie vertraglich vereinbart zurückzahlen. Um herauszufinden, wie kreditwürdig Sie sind, gibt es die Bonitätsprüfung: Dabei wird beispielsweise ausgewertet, wie Sie finanziell dastehen und ob Sie Ihre Kredite und anderen Zahlungsverpflichtungen bisher immer bezahlt haben. Eine gute Bonität kann dazu führen, dass Sie günstigere Kredite bekommen. Eine schlechte Bonität kann hingegen zur Folge haben, dass Ihr Kreditantrag abgelehnt wird.
Regelmäßige Einkünfte beeinflussen die Bonität.
Wenn eine Privatperson einen Kredit beantragt, muss sie eine Reihe von Angaben zu ihrer wirtschaftlichen Situation machen. Anhand bestimmter Daten wird geprüft, ob der potenzielle Vertragspartner oder die -partnerin über eine ausreichend gute Zahlungsfähigkeit verfügt. Also ob ausreichend Geld zur Verfügung steht, um den Kredit zurückzubezahlen. Das aktuelle monatliche Nettoeinkommen, eventuelle Nebeneinkünfte und Vermögenswerte werden abgefragt. Bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in der Probezeit oder mit einem befristeten Arbeitsvertrag ist das Risiko höher, dass die Einnahmen in naher Zukunft sinken. Daher werden sie in dieser Hinsicht schlechter eingestuft.
Regelmäßige Ausgaben haben Einfluss auf die Bonität.
Den Einkünften werden die regelmäßigen Zahlungsverpflichtungen gegenübergestellt, um die wirtschaftliche Bonität einschätzen zu können. Nur wenn nach Abzug der regelmäßigen Ausgaben genügend Geld übrig ist, haben Kreditnehmer oder Kreditnehmerinnen die Möglichkeit, auch die monatliche Rate für ihren Kredit zu bezahlen.
Zusätzlich zu diesen selbst eingeholten Daten ziehen Kreditinstitute im nächsten Schritt Informationen der Schufa und anderer Auskunfteien zurate. Diese Unternehmen sammeln an verschiedenen Stellen bestimmte Daten und stellen sie Kreditinstituten und anderen Vertragspartnern zur Verfügung, wenn diese ein berechtigtes Interesse sowie eine Erlaubnis dazu eingeholt haben.
Kredite und Kreditanfragen haben Auswirkungen auf die Bonität.
Die Schufa erfasst zum Beispiel bestehende Finanzierungen. Sie gibt Kreditinstituten Auskunft darüber, ob die Kundinnen und Kunden bereits vorhandene Kredite, Darlehen und Leasingverträge fristgerecht bedienen. Oder ob es Schwierigkeiten bei der Rückzahlung gibt. Letzteres wirkt sich negativ auf die Kreditwürdigkeit aus.
Für Kreditanfragen gilt: Wer bei mehreren Instituten Angebote einholt, sollte darauf achten, dass bei der Schufa keine „Anfrage Kredit“ gestellt wird – sondern immer nur eine „Anfrage Kreditkondition“. Eine Konditionsanfrage wird nicht eingetragen, beeinflusst die Bonität also nicht. Die Daten zur „Anfrage Kredit“ werden hingegen erfasst und erst zwölf Monate später gelöscht. Sie können negativ in die Berechnung der Kreditwürdigkeit einfließen.
Ihre Zahlungsmoral hat einen großen Einfluss auf die Kreditwürdigkeit.
Monatliche Handyrechnungen, Einkäufe aus dem Online-Handel, Möbelkauf auf Raten: Wer offene Rechnungen nicht oder zu spät bezahlt, wird schlechter bewertet. Prüfen Sie daher immer die Zahlungsfristen. Sind Rechnungen inhaltlich falsch, sollten Sie diese direkt nach Erhalt zurückweisen. Dann dürfen diese offenen Forderungen nicht von der Schufa erfasst werden.
Auch eidesstattliche Versicherungen, Haftanordnungen und laufende Inkassoverfahren haben Einfluss auf die persönliche Bonität. Bei Privatinsolvenzverfahren wird der Eintrag laut Schufa taggenau 6 Monate nach Ablauf der Restschuldbefreiung gelöscht.
Bankverbindungen und Kreditkarten nehmen ebenfalls Einfluss.
Eine hohe Anzahl von Bankverbindungen wirkt sich tendenziell negativ bei der Bonitätsprüfung aus. Ungenutzte Girokonten und Kreditkarten sollten Sie deshalb am besten kündigen. Auch wer häufig Girokonten eröffnet und diese nur für kurze Zeit nutzt, wird von Auskunfteien schlechter bewertet. Lange Vertragsbeziehungen zu einer Sparkasse oder Bank wirken sich hingegen positiv aus. Auch gut zu wissen: Wer die Teilzahlungsfunktion seiner Kreditkarte in Anspruch nimmt, riskiert damit einen schlechteren Wert bei der Bonitätsprüfung. Denn auch diese Information fließt in die Schufa-Datenbank ein.
Die Höhe des Dispokredits spielt in Ihre Bewertung mit ein.
Als Kontoinhaberin oder -inhaber wirkt es sich positiv auf Ihren Schufa-Score – also Ihre Bewertung – aus, wenn Sie den Rahmen für Ihren Dispokredit (eingeräumte Kontoüberziehung) so groß wie möglich wählen. Die Logik dabei: Je höher der gewährte Überziehungskredit, desto besser schätzt ein Geldinstitut die Kreditwürdigkeit des Kunden oder der Kundin ein.
Hinweis: Ein weit verbreiteter Mythos ist es, dass die Schufa bei der Bewertung Daten zur Wohngegend nutze. Laut Angaben der Schufa ist das standardmäßig nicht der Fall.
Mit dem SCHUFA Score-Simulator erfahren Sie noch mehr über
das Prinzip, nach dem die SCHUFA Ihre Bonität ermittelt. Das Tool liefert als
Ergebnis einen fiktiven Score auf Grundlage der Angaben, die Sie eingegeben
haben. Ihren echten Score können Sie mit dem SCHUFA-BonitätsCheck abfragen. Finden
Sie jetzt heraus, wie die Schufa Ihre Kreditwürdigkeit aktuell bewertet.
Tipp: Prüfen Sie am besten jährlich, welche Daten Schufa und Co. über Sie vorhalten. Nach § 34 des Bundesdatenschutzgesetzes müssen Ihnen alle Auskunfteien auf Wunsch eine kostenlose Selbstauskunft zukommen lassen. Dann können Sie nachweislich falsche oder nicht mehr aktuelle Daten korrigieren lassen. Neben der Schufa gibt es in Deutschland drei weitere große Auskunfteien: Creditreform, CRIF GmbH (vormals CrifBürgel GmbH) und Infoscore.
Häufige Fragen zur Bonitätsprüfung
Was wird bei einer Bonitätsprüfung erstellt?
Bei einer Bonitätsprüfung werden vor allem finanzielle Informationen gesammelt und bewertet. Dazu gehören:
- Kreditgeschichte: etwa Informationen über frühere Kredite und deren Rückzahlung
- Schulden: der aktuelle Stand gegebenenfalls bestehender Schulden und Kredite
- Zahlungsverhalten: Angaben über nicht pünktlich beglichene Rechnungen und Kredite
- Finanzielle Verpflichtungen: andere Verbindlichkeiten und regelmäßige Ausgaben
Anhand dieser und weiterer Informationen wird bewertet, wie zuverlässig und fähig die Person oder das Unternehmen ist, zukünftige finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen.
Wo kann ich prüfen, ob ich eine gute Bonität habe?
Mit dem SCHUFA-BonitätsCheck können Sie das ganz einfach und schnell online herausfinden.
Was ist der Unterschied zwischen Bonität und einer Schufa-Auskunft?
Bonität bedeutet Kreditwürdigkeit. Also wie wahrscheinlich es ist, dass Sie einen aufgenommenen Kredit fristgerecht zurückbezahlen. Mit einer Schufa-Auskunft können Sie online herausfinden, wie Ihre Bonität von der Schufa eingestuft wird.
Wie bekomme ich eine Bonitätsprüfung?
Sie können eine Bonitätsprüfung erhalten, indem Sie diese von Auskunfteien wie der Schufa oder anderen Anbietern anfordern. Das geht auch online, zum Beispiel mit dem SCHUFA-BonitätsCheck.
Eine Bonitätsprüfung wird durchgeführt, um festzustellen, wie wahrscheinlich es ist, dass der Kreditnehmer oder die Kreditnehmerin den Kredit zurückzahlt. Anhand der Bonitätsprüfung kann der Kreditgeber die Kreditentscheidung treffen, die Kreditbedingungen festlegen und Zinssätze bestimmen. Eine bessere Bonität erhöht die Chancen auf eine Kreditbewilligung und günstigere Konditionen, während eine schlechtere Bonität zu höheren Zinsen oder eine Ablehnung führen kann.