Im Gespräch mit
Frank Speckmann
Herr Speckmann, warum ist es für Unternehmen sinnvoll, das Potenzial Prozessoptimierung im Bereich IT zu nutzen, wenn es um das Thema Digitalisierung geht?
Durch die Digitalisierung bieten sich für Unternehmen enorme Chancen. Pauschal gesagt, jeder möchte digital sein. Doch wenn ich mich als Unternehmer mit digitalem Fortschritt beschäftige, muss ich mich auch mit der Verbesserung von Prozessen auseinandersetzen. Dabei ist es egal, ob ich Groß- oder Kleinunternehmer bin. Als Unternehmer gestalte ich meine Arbeits- und Produktionsabläufe. Und das entscheidet mitunter darüber, ob ich im richtigen Umfang auf die Bedürfnisse meiner Kunden reagieren kann. Das bedeutet schließlich, dass ich mich erfolgreich im Wettbewerbsumfeld behaupte.
Ein zentraler Schlüssel für die Optimierung von Prozessen ist der Einsatz moderner Soft- und Hardware, die Unternehmen dabei unterstützt, Abläufe gezielt zu standardisieren und zu automatisieren. Prozessoptimierung und Modernisierung der IT-Infrastruktur gehen kontinuierlich Hand in Hand. Dann mache ich auch auf dieser Basis den nächsten Schritt und vernetze beispielsweise in der industriellen Produktion Maschinen miteinander. Schließlich habe ich die dafür notwendigen IT-Prozesse im Unternehmen implementiert.
Das bedeutet aber erhebliche Investitionen. Wie soll ein Unternehmen oder Gewerbetreibender, dessen Kerngeschäft nicht die IT ist, all das finanzieren?
Das stimmt. Prozessoptimierung und damit die Modernisierung des IT-Bestands ist nicht günstig. Die Finanzierung aus Eigenmitteln stößt schnell an ihre Grenzen. Das gilt beim Blick auf Sicherheit bei der Planung, laufende Kosten und mögliche weitere Investitionen.
Leasing kann bei der Finanzierung eine alternative Lösung für Mittelständler sein. Angeboten wird das zum Beispiel von Sparkassen und der Deutschen Leasing Gruppe gemeinsam. Die Finanzierung von Softwareprojekten ist hier üblich. Wir finanzieren alle Leistungen in der Einführungsphase der Software vor. Erst mit dem Go-live des Systems werden die individuell festgelegten Leasingraten fällig. Nach dem „Pay as you earn“-Prinzip lassen sich die Raten für Leasing direkt aus den Einnahmen des Investitionsobjektes erwirtschaften. Das schafft Spielräume und Sicherheit, wenn es darum geht, laufende Kosten und weitere Investitionen zu planen.
Und wie sieht es mit IT-Großprojekten aus, die viel Kapital benötigen?
Auch hier ist Leasing möglich. Nehmen wir einen Mittelständler, der eine neue Server-Landschaft benötigt. Damit erweitert er Speicherkapazitäten und kann künftig auch Cloud-Dienste nutzen. Gemeinsam mit den Sparkassen setzen wir bei der Finanzierung auf eine ganzheitliche Strategie. Die Sparkassen kennen die Geschäfts- und Marktsituation des Firmenkunden sehr gut. Als Verbundpartner der Sparkassen unterstützt die Deutsche Leasing Gruppe mit zusätzlicher Kompetenz zur jeweiligen Branche und Asset-Know-how sowie Serviceleistungen.
Mehr als reine Finanzierung: Leasing über den gesamten IT-Lebenszyklus
- Beratung
- Verknüpfung IT-Spezifika mir kaufmännischen Gesichtspunkten
- Vertragsgestaltung
- Roll-Out
- Prozessoptimierung
- Umsetzung der dem Einkauf nachgelagerten administrativen Prozesse (z.B. Inventarisierung)
- Leasing inkl. Services
- Übernahme von offenen Restwertrisiken
- Kostenreduzierung
- Asset Management
- Versicherungsabwicklung
- End of Lease
- Logistik
- Datenlöschung
- Verwertung der IT-Objekte
- Roll-back Management
- Vereinbarung von Austauschszenarien (useful lifetime)
- Rollback Konzept (Refresh)
Das heißt konkret?
Die Bedürfnisse des Firmenkunden werden identifiziert, die Finanzierung wird entsprechend strukturiert. Der Kunde wählt sein gewünschtes Investitionsobjekt unabhängig vom Hersteller aus. Ergänzt werden auf Wunsch zusätzliche Services. Das kann eine Optimierung der Prozesse während des Rollouts sein; genauso aber auch die Abwicklung des gesamten Asset Managements während der Vertragslaufzeit und die Versicherung von IT-Systemen. Das entlastet ein Unternehmen im Alltagsgeschäft. Außerdem macht es dem Unternehmer gleichzeitig möglich, Innovationen in einem vorausschauenden und nachvollziehbaren Zeit- und Kostenrahmen voranzutreiben.
Welche Vorteile bieten IT-Leasing oder vergleichbare Asset Finance-Instrumente wie Mietkauf noch?
Für viele Kunden ist es wichtig, dass die IT-Ausstattung ständig verjüngt wird. Nehmen wir Objekte wie Notebooks, Tablets und Smartphones. Diese sind schnell veraltet. Damit Kunden auf dem neuesten Stand der Technik bleiben, vereinbaren die Sparkassen und die Deutsche Leasing mit ihren gemeinsamen Kunden feste Austauschszenarien für den IT-Bestand. Die „Assets“ können analog ihres Produktlebenszyklus genutzt werden. Das geht trotz AfA-relevanten Vorgaben (AfA: „Absetzung für Abnutzung“).
Und was passiert mit gebrauchten IT-Objekten am Ende einer Leasinglaufzeit?
Die Deutsche Leasing Gruppe betrachtet die Finanzierung von digitalen Projekten falls nötig über den gesamten Lebenszyklus eines IT-Bestands. Dazu zählt auch das Vertragsende. So können unsere Kunden auf Full-Service-Angebote zurückgreifen.
Diese reichen von der Abholung der ausgedienten Hardware über die zertifizierte und sichere Datenlöschung nach nationalen und internationalen Standards bis hin zur Vermarktung der IT-Systeme oder der umweltgerechten Entsorgung.