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Ein Mann lädt bei Sonnenschein ein Elektroauto auf . Dabei schaut er in sein Smartphone.

Elektromobilität: Der E-Boom und die Zukunft

Ratgeber E-Mobilität
Strom statt Benzin: Deutschland war einmal das Zentrum der Elektromobilität. Schon vor mehr als hundert Jahren entwickelten hier visionäre Ingenieure batteriebetriebene Autos. Zurzeit fahren auf deutschen Straßen zwar nur rund zwei Prozent aller Autos mit Strom. Aber aktuelle Zahlen und Entwicklungen deuten darauf hin, dass bald ein Durchbruch ansteht.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Schon vor mehr als hundert Jahren entwickelten visionäre Ingenieure in Deutschland batteriebetriebene Autos.

  • Die Batterie ist bislang noch der größte Kostenfaktor eines E-Autos: Ihr Preis beträgt rund 40 Prozent des Gesamtpreises.

  • Die Ladestation zu Hause kostet zurzeit 500 bis 2.500 Euro.

Ladesäulen für E-Autos

Ohne Elektroautos keine Ladesäulen – und ohne Ladesäulen keine Elektroautos: Das Aufladen war bisher für viele Menschen der Grund, sich kein Elektroauto zu kaufen. Doch die Zahl der öffentlichen elektrischen Ladesäulen, Ladepunkte genannt, ist deutlich gestiegen.

Nach Zahlen des Energieverbandes BDEW gab es im Januar 2023 knapp 80.500 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Ein rasanter Zuwachs von 35 Prozent innerhalb nur eines Jahres. 

Drei Viertel dieser Ladepunkte stellen Unternehmen der Energiewirtschaft bereit. Außerdem bieten Parkhaus- und Parkplatzbetreiber, Supermärkte, Hotels und Sparkassen diese Infrastruktur an.

Laut „Masterplan Ladeinfrastruktur“ der Bundesregierung sollen bis 2030 insgesamt eine Million öffentliche Ladepunkte entstanden sein.

Energietanken zu Hause

Für die Ladestation zu Hause, die Wallbox, gibt es Fördermöglichkeiten durch die KfW-Bankengruppe, einige Bundesländer und Kommunen sowie von Stromanbietern. Ihr Preis ist abhängig von Ausstattung und Leistung. Er liegt zwischen 500 und 2.500 Euro zuzüglich Montage.

Das Stromtanken zu Hause ist im Alltag bequem zu handhaben. Abends nach der Arbeit das E-Auto ans Stromnetz anschließen. Morgens ist es voll aufgeladen und einsatzbereit.

Schadstoffausstoß: klimaorientierte EU-Vorgaben

Neben dem Ausbau der Ladeinfrastruktur sind die Obergrenzen der Abgase ein wichtiges Thema: Die Autokonzerne müssen die Grenzwerte der Europäischen Union (EU) von 40 Mikrogramm Stickoxide pro Kubikmeter einhalten. Seit 2020 greifen sie – und hohe Strafen drohen.

Das heißt, der Durchschnittswert für Kohlendioxid-Emissionen aller Modelle im Angebot eines Autobauers darf 95 Gramm CO2 pro Kilometer nicht überschreiten. Das entspricht einem durchschnittlichen Verbrauch von 3,6 Litern Diesel oder 4,1 Litern Benzin auf 100 Kilometer.

Ohne elektrische Antriebssysteme ist dieser Wert nicht zu erreichen. Daher haben die Konzerne weltweit in den vergangenen Jahren neue Modelle entwickelt.

Elektromobilität: weit mehr als E-Autos

In Deutschland verbinden wir mit dem Begriff Mobilität in erster Linie Automobilität. Doch auch mit dem Elektrofahrrad gelangt man von A nach B. Bei hohem Verkehrsaufkommen sogar entspannter. Bei Bedarf erhöhen die Nutzenden einfach die Unterstützung des eingebauten Elektromotors.

Oder mit dem E-Lastenrad: Bislang war die Nutzung des Lastenfahrrads aufgrund seines Gewichts eher athletischen Menschen vorbehalten. Mit Einführung der elektrischen Variante kommen nun alle in den Genuss, ihren Einkauf inklusive Getränkekisten damit zu erledigen.

Je nach Modell finden auf dem Lastenrad sogar bis zu vier Kinder Platz. Und: Für das E-Lastenfahrrad lässt sich ebenfalls vielerorts eine Förderung beantragen.

Investition in eine umweltschonende Zukunft?

Es ist zwar umstritten, wie umweltfreundlich Elektrofahrzeuge tatsächlich sind. Aber in Kombination mit erneuerbaren Energien verringern sie den CO2-Ausstoß im Betrieb erheblich.

Die staatliche Förderung macht den Umstieg auf ein Elektroauto attraktiv und auch die Ladeinfrastruktur wird deutlich ausgebaut. Wer mit dem E-Auto in erster Linie zum Arbeitsplatz und zum Einkaufen fährt, profitiert von dem Umstieg.

Darüber und auch über eine mögliche Finanzierung sprechen Sie am besten mit Ihrem persönlichen Sparkassen-Berater oder Ihrer -Beraterin. Dieser oder diese wird Ihnen mit einem sinnvollen Kreditvorschlag entgegenkommen. Viele Sparkassen haben auch speziell ausgebildete Energieberater und -beraterinnen, die Ihnen fachliche Tipps geben können.

Häufige Fragen zur E-Mobilität

Elektromobile Fahrzeuge werden ganz oder teilweise elektrisch angetrieben, so wie schon seit Jahrzehnten der Bahnverkehr auf der Schiene. Seit einigen Jahren gibt es nicht mehr nur Elektroautos, sondern auch andere Fahrzeuge wie E-Fahrräder oder E-Nutzfahrzeuge.

Die Bandbreite reicht dabei von vollelektrischen Fahrzeugen bis zu solchen, bei denen der Elektroantrieb nur einen Teil zum Antrieb beisteuert. Das sind die sogenannten Hybride.

Im Fahrbetrieb sind elektromobile Fahrzeuge effizient, leise und stoßen keine Schadstoffe aus. Das ist vor allem in stark belasteten Innenstädten ein großer Vorteil.

E-Fahrzeuge sind zum Beispiel:

  • Elektroautos
  • E-Bikes
  • E-Lastenfahrräder
  • E-Lastenanhänger
  • E-Scooter
  • Elektromotorräder
  • E-Busse

In einer aufladbaren Batterie wird elektrische Energie gespeichert. Inverter genannte Gleichstrom-Wechselstrom-Konverter transformieren den Gleichstrom der Batterie in Wechselstrom für den Antrieb des Motors. Je effektiver diese Umwandlung, desto länger fährt das Auto mit einer Ladung Batteriestrom.

Ein Elektromotor wandelt elektrische schließlich in mechanische Energie um: Der E-Motor bezieht diese Energie, um Magnetfelder zu erzeugen. Durch deren anziehende und abstoßende Kräfte wird eine Drehbewegung erreicht.

Elektrofahrzeuge kosten in der Anschaffung meist mehr als vergleichbare herkömmliche Fahrzeuge. Dafür sind die Kosten für den Strom niedriger und werden sich bei steigendem Benzinpreis im Verhältnis weiter verringern.

Expertinnen und Experten rechnen auch mit sinkenden Fahrzeugpreisen. Dabei ist die Batterie bislang der größte Kostenfaktor eines Elektrofahrzeugs. Bezogen auf den Gesamtpreis beträgt der Batterie-Anteil bis zu 40 Prozent.

Bei der täglichen Nutzung entstehen pro 100 Kilometer zwischen 10 und 20 Kilowattstunden (kWh) je nach Fahrzeugtyp, Fahrstil und Streckenprofil. Das ergibt bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh drei bis sechs Euro. Je nach aktuellen Spritkosten, Fahrzeugtyp, Fahrstil und Streckenprofil sind das unter Umständen deutlich weniger als die Hälfte der Kosten mit einem Benziner.

Außerdem haben Elektromotoren weniger bewegliche Teile. Die Faustregel ist: Was sich bewegt, verschleißt. Es muss gewartet, repariert oder ersetzt werden. So reduzieren sich bei reinen Elektrofahrzeugen die Wartungs- und Reparaturkosten gegenüber herkömmlich angetriebenen Fahrzeugen deutlich.

Ein Elektrofahrzeug fährt ohne CO2-Ausstoß. Der Betrieb ist aber nur klimaneutral, wenn der genutzte Strom aus erneuerbaren Energien stammt. Denn Elektrofahrzeuge verbrauchen pro 100 Kilometer Fahrstrecke je nach Fahrzeuggröße und Fahrstil zwischen 10 und 20 kWh Energie. Das ist vergleichbar mit etwa ein bis zwei Liter Dieselkraftstoff.

Das ist sehr sparsam und liegt am hohen Wirkungsgrad des elektrischen Systems. Ein Nachteil ist, dass ein Großteil des Stroms aktuell noch nicht aus erneuerbaren Energien stammt. Dennoch fällt die Klimabilanz von rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen schon mit dem heutigen Strommix in Deutschland aus fossilen, nuklearen und erneuerbaren Energien insgesamt besser aus als bei Benzinern und Dieselfahrzeugen.

E-Autos sind leiser, genauso sicher und besser für das Klima als andere Antriebe. Die Batterien sind zum Großteil recycelbar. Durch ihre technische Optimierung werden die Reichweiten steigen, die Materialkosten sinken und die Preise fallen.

Die Ladeinfrastruktur und die erneuerbaren Energiequellen müssen weiter ausgebaut werden. Der Abbau der für die Batterien nötigen Materialien muss ebenfalls verbessert werden. Es geht darum, den Schaden am Ökosystem gering zu halten und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Weder die Elektromobilität noch andere Technologien funktionieren komplett ohne Ressourcen, deren Abbau und den Einsatz von Energie. Die umweltfreundlichsten Arten der Fortbewegung werden weiterhin das Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel und vor allem die eigenen Füße sein.

Der Verkehr verursacht einen großen Teil des CO2-Ausstoßes. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen Autos weniger CO2 ausstoßen. Die Automobilhersteller in Deutschland setzen dafür vor allem auf Elektromobilität. Elektroautos fahren emissionsfrei und leiser als Autos mit Verbrennungsmotor. In der Gesamtbilanz sind sie daher laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) klima- und umweltfreundlicher.

Damit Elektromobilität die Zukunft werden kann, bleibt allerdings noch einiges zu tun. Beispielsweise müssen die erneuerbaren Energien vorangetrieben und die Bedienung der öffentlichen Ladesäulen muss vereinheitlicht und vereinfacht werden. 

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