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Überraschter junger Mann schaut auf Laptopbildschirm und rauft sich die Haare. Er sitzt in einer modernen Wohnung in einem Sessel.

Identitätsdiebstahl: So schützen Sie sich

Datenmissbrauch vorbeugen
Wenn sich Identitätsdiebe im Internet für Sie ausgeben, geht es entweder um Ihren guten Ruf oder schlicht um bares Geld. Mit illegal erworbenen Login-Daten shoppen Kriminelle dann auf Ihre Rechnung, betteln bei Ihren Bekannten um finanzielle Unterstützung oder posten Beschimpfungen in Ihrem Namen. Die Konsequenzen können für Sie zum Alptraum werden. Ein Überblick zum Thema Identitätsdiebstahl.

Identitätsdiebstahl und die Folgen

  • Täter nutzen gestohlene Daten, um online Waren auf Ihre Rechnung zu bestellen oder kostenpflichtige Verträge abzuschließen.
  • In Einzelfällen reicht Betrügern bereits Ihr Name und die zugehörige Kontonummer fürs Online-Shopping.
  • Ein weiterer Trick: Unter Vorspiegelung einer Notlage kontaktieren Datendiebe Ihre Bekannten und bitten um Geld.
  • Nicht immer verfolgen Hacker finanzielle Motive, sondern verwenden fremde Identitäten zum Beispiel für Cyber-Mobbing oder Rufschädigung im Netz.
  • Jeder vierte Internetnutzer in Deutschland ist schon mal Opfer von Datenmissbrauch geworden.
  • Betroffene sollten schnell handeln, umgehend ihre Sparkasse informieren und Strafanzeige bei der Polizei stellen.

Was ist Identitätsdiebstahl?

Ein Identitätsdiebstahl, auch Identitätsmissbrauch oder Identitätsbetrug genannt, liegt vor, wenn Dritte die Daten einer anderen Person nutzen und damit Straftaten begehen. Kurz gesagt: Identitätsdiebstahl ist Datenklau für unterschiedlichste Formen von Onlinebetrug.

Im Strafrecht gibt es den Tatbestand Identitätsdiebstahl derzeit nicht. Hier ist dann je nach Ausprägung des Betrugs zum Beispiel von Ausspähen und Abfangen von Daten, von Warenkreditbetrug, Mobbing oder Urkundenfälschung die Rede. Am Ergebnis ändert das nichts: Im Fall der Fälle sind Sie der Geschädigte. Wehren Sie sich!

Auf welche Daten haben es Cyberkriminelle abgesehen?

Besonders begehrt sind Kreditkartendaten oder Zugangscodes zu elektronischen Zahlungssystemen. Aber die Täter geben sich auch mit weniger zufrieden. Um beispielsweise unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Einkäufe zu tätigen, reichen oft schon der Name und das Geburtsdatum. Diese Informationen finden die Betrüger zum Beispiel in sozialen Netzwerken des Betroffenen, auf Business-Plattformen, Facebook und Co. oder auf Dating-Portalen.

Hacker interessieren sich zudem für alle Arten von Zugangsdaten: für E-Mail, Messenger ebenso wie beim Onlineshopping.

Wie kommen die Täter an die passwortgeschützten Daten?

Jeder im Internet angelegte Account – von Onlineshop bis Streaming-Dienst – birgt grundsätzlich das Risiko, dass persönliche Daten gehackt und missbraucht werden können.

Auch wenn Sie alle Tipps für sichere Passwörter beherzigen, auf Ihrem privaten Rechner stets aktuelle Antivirensoftware verwenden und mit der Eingabe von Daten prinzipiell sparsam sind: Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Sensible Kundendaten kommen immer wieder durch Hacker-Angriffe auf unzureichend geschützte Unternehmensserver in Umlauf. Betrüger nutzen die Informationen dann entweder direkt für Ihre kriminellen Geschäfte oder versenden tausende Spam- und Phishing-E-Mails über das gehackte E-Mail-Postfach. Diese Mails sehen zum Beispiel aus wie offizielle Nachrichten eines Payment-Dienstleisters, einer Versicherung oder eines Onlineshops, enthalten aber einen Trojaner, der weiteren Datenklau ermöglicht.

Welche Folgen hat ein Identitätsdiebstahl?

Die Folgen von Identitätsdiebstahl können für Betroffene drastisch sein. Es ist oft mühsam, langwierig und auch teuer, sich gegen falsche Zahlungsforderungen und Inkasso-Unternehmen zur Wehr zu setzen. Neben den finanziellen Nachteilen bedroht ein Identitätsmissbrauch aber auch Ihr Ansehen und Ihren Ruf. Nicht nur in Bezug auf die eigene Bonität.

Zum Beispiel könnten Datendiebe Ihren gehackten Account nutzen, um im Internet in Ihrem Namen zu posten, Falschinformationen zu verbreiten oder andere zu bedrohen – mit empfindlichen Folgen für Sie. Denn das bringt Sie erstens in äußerst peinliche Erklärungsnot und ist mitunter auch strafrechtlich von Bedeutung. So können Sie ins Visier von Behörden geraten. Das kann im Extremfall sogar juristische Konsequenzen haben – für von Fremden begangenen Straftaten.

Junger Mann sitzt in einem Sessel und schaut gebannt auf seinen Laptop.

Was mache ich, wenn ich Opfer von Identitätsmissbrauch bin?

Sie erhalten Rechnungen und Mahnungen über Dinge, die Sie nie bestellt haben? Ein Inkassounternehmen steht bei Ihnen vor der Tür? Stellt sich auf diese oder ähnliche Weise heraus, dass Sie Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden sind, sollten Sie schnell handeln. Das sind die wichtigsten Schritte:

  • Erstatten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei und erweitern Sie die Anzeige um jede unberechtigte Forderung, die später noch bei Ihnen eintrifft.
  • Widersprechen Sie Mahnungen schriftlich und bitten Sie den Rechnungssteller um den Nachweis eines wirksam geschlossenen Vertrages.
  • Informieren Sie die Betrugsabteilung der Schufa oder anderer Kreditauskunfteien.
  • Informieren Sie Ihre Sparkasse.
  • Ändern Sie Ihre Zugangscodes und Passwörter.
  • Prüfen Sie regelmäßig die Transaktionen bei Zahlungsdienstleistern und auf Ihren Konten.
  • Ziehen Sie bei Bedarf einen Rechtsanwalt hinzu als Unterstützung im Umgang mit Mahnungen und Inkassoforderungen.
  • Hat jemand Ihren Account in den sozialen Netzwerken gehackt, informieren Sie das Portal sowie Ihre Freunde.

Wie kann ich mich vor Identitätsdiebstahl schützen?

Niemand ist hundertprozentig davor geschützt, dass die eigenen Daten und Zugänge missbräuchlich verwendet werden. Eine gute Absicherung macht es Angreifern aber zumindest schwerer, Ihre persönlichen Daten zu stehlen.

Tipps zum Schutz Ihrer Identität:

  • Achten Sie auf sichere Passwörter.
  • Wenn Sie einen öffentlichen Internetzugang verwenden, vergessen Sie nicht, sich am Ende von allen Webseiten abzumelden.
  • Seien Sie besonders aufmerksam, wenn Online-Services sensible Daten wie Ihre Bankverbindung sowie Passwörter, Pins oder Kreditkartennummern abfragen.
  • Ignorieren Sie E-Mails von unbekannten Absendern und klicken Sie keinesfalls auf Links und Anhänge.
  • Nutzen Sie für jedes Angebot ein einzigartiges Passwort oder loggen Sie sich zum Beispiel über einen sicheren Identitätsdienst ein.
  • Sind Sie bereits Betroffener von Datenmissbrauch, dann informieren Sie umgehend Ihre Sparkasse und stellen Sie Strafanzeige bei der Polizei.
  • Lassen Sie sich gegebenenfalls als Opfer in die Datenbank bei der Schufa  eintragen – das kann weiteren Missbrauch Ihrer Daten verhindern.

Schützen Sie Ihre Daten fürs Online-Banking besonders gut.

Achten Sie auf ein sicheres Passwort, um Identitätsdiebstahl vorzubeugen.
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