
Ein KfW-40-Haus benötigt nur 40 Prozent der Primärenergie eines vergleichbaren Neubaus gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG).
Die staatliche Förderbank KfW bietet zinsgünstige Kredite für den Neubau oder Erstkauf eines Effizienzhauses 40 (EH 40) an. Wer eine ältere Immobilie energieeffizient zum EH 40 modernisiert, kann zudem ein Darlehen mit Tilgungszuschuss erhalten.
Um den KfW-40-Standard zu erreichen, sind eine hervorragende Wärmedämmung, erneuerbare Energien und smarte Haustechnik notwendig.
KfW 40 – Eine Investition, die sich auszahlt
Ein eigenes Zuhause zu bauen oder zu modernisieren, ist eine große Entscheidung. Wenn Sie dabei auf den KfW-40-Effizienzstandard setzen, profitieren Sie gleich mehrfach. Der wohl greifbarste Vorteil auf lange Sicht ist: Sie zahlen weniger für Heizung und Strom. Denn ein KfW-40-Haus verbraucht deutlich weniger Energie als ein herkömmlicher Neubau. Je niedriger der Energiebedarf, desto geringer sind Ihre laufenden Kosten über die Jahre.
Der zweite große Vorteil: Sie sichern sich die KfW-Förderung. Ein derart energieeffizientes Haus zu bauen, kostet anfangs zwar etwas mehr, doch genau dafür gibt es staatliche Unterstützung. Über das Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Klimafreundlicher Neubau" erhalten Sie zinsgünstige Kredite von bis zu 150.000 Euro - allerdings ohne Tilgungs- oder Investitionszuschuss. Dies erleichtert Ihnen die Investition in eine bessere Dämmung, moderne Heiztechnik und erneuerbare Energien. Auch die Sanierung eines Wohngebäudes zum Effizienzhaus 40 sanieren wird mit einem Kredit gefördert – in diesem Fall sogar mit Tilgungszuschuss.
Nicht zuletzt sind KfW-40-Häuser besonders gefragt auf dem Immobilienmarkt, weil Kaufinteressierte und Mietende zunehmend auf niedrige Energiekosten und nachhaltiges Wohnen achten. Falls Sie Ihre Immobilie also später einmal verkaufen oder vermieten möchten, haben Sie einen entscheidenden Vorteil: Häuser mit hoher Energieeffizienz erzielen bessere Preise.
Gleichzeitig leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und verringern Ihre CO₂-Emissionen. Wer heute auf KfW 40 setzt, ist auch gut darauf vorbereitet, dass die gesetzlichen Anforderungen an den Klimaschutz in den nächsten Jahren weiter steigen werden. In Zukunft könnte der KfW-40-Effizienzstandard zur Mindestanforderung für Neubauten werden. Wenn Sie Ihr Haus heute entsprechend bauen oder sanieren, vermeiden Sie später teure Nachrüstungen.
Der Begriff KfW-Effizienzhaus ist fest mit energieeffizientem Bauen und Sanieren verbunden. Das System gibt an, wie viel Energie ein Gebäude im Vergleich zu einem Standardneubau benötigt, wie er im Gebäudeenergiegesetz [TS1] (GEG, auch Heizungsgesetz genannt) definiert ist. Je niedriger die Zahl (zum Beispiel KfW 40, KfW 55 oder KfW 70), desto energieeffizienter ist das Gebäude.
Das bedeutet für den Kauf:
- KfW 40: Ein solches Haus benötigt nur 40 Prozent der Energie eines Referenzgebäudes. Neubau und Erstkauf werden staatlich gefördert.
- KfW 55: Ein Gebäude dieses Standards benötigt 55 Prozent. Seit März 2023 gibt es keine Förderung mehr für Neubauten, da dieser Standard mittlerweile als Mindestmaß gilt.
- KfW 70: Diese Häuser benötigen 70 Prozent der Energie eines Referenzgebäudes. Da sie weniger effizient als moderne Bauvorgaben sind, sind sie im Neubau nicht mehr förderfähig.
Das bedeutet für eine Sanierung:
- Für energetische Sanierungen von Bestandsgebäuden gibt es weiterhin Förderungen für die Effizienzhaus-Standards KfW 70 und KfW 55.
- Darüber hinaus gibt es noch den Effizienzhaus-Standard 40 EE (das Kürzel steht für „Erneuerbare Energien“). Er basiert auf den gleichen Anforderungen wie KfW 40 – allerdings müssen mindestens 65 Prozent des Energiebedarfs für Heizung und Warmwasser durch erneuerbare Energien oder unvermeidbare Abwärme gedeckt werden. Zudem ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung erforderlich.
- Die EE-Klasse wirkt sich nicht mehr auf die Neubauförderung aus. Bei einer Sanierung ist sie jedoch weiterhin wichtig. Die Höhe der Förderung hängt dann von der erreichten Effizienzhaus-Stufe ab.
Hinweis: Wenn Sie sich über Effizienzhaus-Standards informieren, begegnet Ihnen manchmal noch die Bezeichnung KfW 40 Plus – die lange Zeit den höchsten Standard kennzeichnete. Seit April 2022 wird diese spezifische Förderung jedoch nicht mehr angeboten, da die KfW ihr Programme umstrukturiert hat.
Wie Sie die volle staatliche KfW-40-Förderung nutzen
Der Schlüssel für die Effizienzhaus-40-Förderung liegt in drei Bereichen:
- Primärenergiebedarf
Der Primärenergiebedarf gibt an, wie viel Energie insgesamt für den Betrieb Ihres Hauses benötigt wird. Für den KfW-40-Standard darf Ihr Haus – wie oben beschrieben – maximal 40 Prozent der Energie eines vergleichbaren Referenzgebäudes nach Gebäudeenergiegesetz (GEG) verbrauchen.
Das erreichen Sie nur, wenn alle Komponenten Ihres Gebäudes optimal aufeinander abgestimmt sind – von einer effizienten Gebäudehülle über hocheffiziente Heiztechnik bis hin zu energieeinsparender Haustechnik. Wer eigenen Strom produziert, zum Beispiel über eine Photovoltaikanlage, kann den externen Energiebedarf zusätzlich verringern und die Bilanz verbessern.
- Transmissionswärmeverlust
Je weniger Wärme Ihr Haus verliert, desto weniger müssen Sie heizen. Der sogenannte Transmissionswärmeverlust beschreibt, wie viel Wärme durch Wände, Fenster, Dach und Boden entweicht. Beim KfW-40-Standard darf dieser Verlust nur 55 Prozent des Grenzwertes eines Standardneubaus betragen.
Das erreichen Sie über:
- Hochwertige Dämmung: Gut isolierte Außenwände , Dachflächen und Kellerdecken verhindern, dass wertvolle Heizenergie verloren geht.
- Dreifachverglaste Fenster mit isolierten Rahmen: Moderne Fenster reduzieren den Wärmeverlust und halten die Energie im Gebäude.
- Wärmebrückenfreie Bauweise: Stellen, an denen besonders viel Wärme entweicht, sollten durch bauliche Maßnahmen minimiert werden.
- Luftdichtes Gebäude: Undichte Stellen lassen Wärme entweichen – Bauelemente müssen daher besonders sorgfältig verarbeitet werden.
Mit diesen Maßnahmen senken Sie nicht nur den Heizbedarf, sondern schaffen auch ein angenehmes Wohnklima – im Winter warm, im Sommer kühl.
- Erneuerbare Energien
Um die KfW-Förderung für den Effizienzstandard 40 zu erhalten, muss die Warmwasserversorgung und Heizung mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Heizsysteme, die fossile Brennstoffe wie Heizöl oder Erdgas nutzen, erhalten keine Förderung – das gilt auch für Hybridlösungen. Das schützt nicht nur das Klima, sondern macht Ihr Haus auch zukunftssicher – denn fossile Brennstoffe werden immer teurer.
Diese Heizsysteme eignen sich besonders gut:
- Wärmepumpe: Sie nutzt die Umweltwärme aus Luft, Wasser oder Erde und arbeitet äußerst effizient. Besonders beliebt sind Luft-Wasser-Wärmepumpen, weil sie sich unkompliziert einbauen lassen.
- Solarthermie: Mit Sonnenkollektoren auf dem Dach kann das Warmwasser für den Haushalt erzeugt oder die Heizung unterstützt werden.
- Pelletheizung: Eine umweltfreundliche Alternative zu Gas und Öl. Sie arbeitet mit Holzpellets, die CO₂-neutral verbrennen und für eine behagliche Wärme sorgen.
Hinweis: Die Höhe des KfW-Darlehens richtet sich auch nach bestimmten Nachhaltigkeitskriterien. Entscheidend ist, ob das Wohngebäude als klimafreundlich gilt oder zusätzlich das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) erfüllt. Wer die Förderung beantragen möchte, muss zwingend eine Expertin oder einen Experten für Energieeffizienz hinzuziehen.
Nachweise für KfW 40: Was Sie für die Förderung einreichen müssen
Wenn Sie die Förderung für ein Effizienzhaus 40 nutzen möchten, müssen Sie nachweisen, dass Ihr Gebäude die hohen Anforderungen erfüllt. Ohne die richtigen Dokumente gibt es keine Fördergelder. Diese Unterlagen sind erforderlich:
- 1. Bestätigung zum Antrag (BzA) – Der erste Schritt
Bevor Sie mit dem Bau beginnen, brauchen Sie eine sogenannte Bestätigung zum Antrag (BzA). Diese dient als offizieller Nachweis, dass Ihr Bauvorhaben die Effizienzhaus-40-Anforderungen erfüllen kann.
Wichtig:
- Eine zertifizierte Energieberaterin oder ein zertifizierter Energieberater muss die BzA ausstellen.
- Der Nachweis muss bereits vor der Beantragung der KfW-Förderung vorliegen.
- Er enthält eine detaillierte Berechnung des Primärenergiebedarfs und der Transmissionswärmeverluste.
Tipp: Setzen Sie sich frühzeitig mit einer Fachkraft in Verbindung, die in der Energieeffizienz-Experten-Liste des Bundes eingetragen ist. So vermeiden Sie Verzögerungen.
- 2. Technische Projektbeschreibung (TPB) – Die Planungsgrundlage
Parallel zur BzA müssen Sie eine Technische Projektbeschreibung (TPB) einreichen. Sie enthält alle technischen Details zum Bauvorhaben und zeigt, wie die KfW-40-Kriterien erfüllt werden. Dazu gehören:
- Angaben zu Dämmung, Fenstern und Türen
- Details zur Heizungs- und Lüftungstechnik
- Nachweise zur Einhaltung der 65-Prozent-Regel für erneuerbare Energien
Auch hier sollte eine zertifizierte Fachkraft das Dokument erstellen, damit die KfW-Förderung genehmigt wird.
- 3. Bestätigung nach Durchführung (BnD) – Der Nachweis nach Fertigstellung
Sobald Ihr KfW-40-Haus fertiggestellt ist, reicht es nicht aus, dass es energieeffizient gebaut wurde – es muss auch geprüft und dokumentiert werden. Dafür ist die Bestätigung nach Durchführung (BnD) erforderlich.
Diese Bestätigung enthält:
- den Energieausweis, der belegt, dass das Haus tatsächlich die KfW-40-Kriterien erfüllt,
- eine detaillierte Auflistung der eingebauten Materialien und technischen Systeme,
- Rechnungen und Dokumentationen der durchgeführten Maßnahmen,
- den Blower-Door-Test, der zeigt, ob das Haus unerwünschte Luftströmungen aufweist.
Die BnD muss ebenfalls von einer zertifizierten Energieberaterin oder einem zertifizierten Energieberater geprüft und unterschrieben werden. Erst dann kann die KfW die Fördergelder endgültig auszahlen.
Eine energetische Sanierung verbessert den Wohnkomfort und steigert den Wert Ihrer Immobilie. Unser Modernisierungsrechner hilft Ihnen, alle Kosten und Maßnahmen im Blick zu behalten und einen umfassenden Plan zu erstellen – mit Details zu Energiebedarf, geeigneten Maßnahmen, staatlichen Förderungen und möglichen Einsparungen.
Ihr Weg zum KfW-40-Haus – Energieeffizient bauen und profitieren
Ein Effizienzhaus 40 zu bauen, bedeutet mehr als strenge Effizienzstandards zu erfüllen. Es ist eine Entscheidung für niedrige Energiekosten und eine langfristig wertstabile Immobilie. Zwar sind die Anforderungen hoch, doch Sie schaffen sich damit ein Zuhause, das Ihnen höchsten Wohnwert bietet und Sie unabhängiger macht von steigenden Energiepreisen. Letztlich gilt: Wer heute vorausschauend baut, wohnt morgen sorgenfreier.
Setzen Sie Ihre Modernisierung um.
Die wichtigsten Fragen zum KFW-40-Standard
Damit ein Haus die KfW-40-Förderung erhält, muss es mehrere Kriterien erfüllen:
- Der Primärenergiebedarf darf höchstens 40 Prozent des Wertes eines Referenzgebäudes nach Gebäudeenergiegesetz (GEG) betragen.
- Der Transmissionswärmeverlust muss mindestens 45 Prozent niedriger sein als bei einem Standardneubau.
- Die Energie für Heizung und Warmwasser müssen aus erneuerbaren Quellen stammen.
- Eine Energieberaterin oder ein Energieberater muss das Bauvorhaben begleiten und die Einhaltung der Vorgaben nachweisen.
Um die strengen Vorgaben zu erfüllen, sind hochwertige Dämmstoffe mit niedrigem Wärmeleitwert für Außenwände und Dach sowie dreifach verglaste Fenster und hochwärmegedämmte Türen notwendig. Eine durchgehende Dämmung der Bodenplatte kann zudem vor Kälte aus dem Erdreich schützen. Mit diesen Maßnahmen bleibt die Wärme dort, wo sie hingehört – im Haus.
Da die Heizenergie aus erneuerbaren Quellen stammen muss, kommen vor allem diese Systeme infrage:
- Wärmepumpen: nutzen Umweltwärme aus Luft, Wasser oder Erde und arbeiten sehr effizient
- Solarthermie: wandelt Sonnenenergie in Wärme für Heizung und Warmwasser um
- Pelletheizung: verwendet Holzpellets als Brennstoff und erzeugt CO₂-neutrale Wärme
In vielen Fällen lohnt es sich, mehrere erneuerbare Systeme zu kombinieren. Wer zusätzlich eine Photovoltaikanlage mit Speicher nutzt, kann sich nahezu unabhängig von externen Energiequellen machen.
Wie hoch die Baukosten ausfallen, hängt von vielen Faktoren ab – ganz unabhängig davon, ob es sich um ein KfW-40-Haus oder einen Standardneubau handelt. Grundstückspreise variieren stark je nach Lage und Größe. Auch die Bauweise spielt eine Rolle: Ein Fertighaus ist in der Regel günstiger als ein Massivhaus oder ein individuell geplantes Architektenhaus (viele Fertighausanbieter haben den KfW-40-Standard in ihrem Portfolio). Zusätzlich beeinflussen die Ausstattung und regionale Rohstoffpreise die Gesamtkosten.
Allgemein wird mit Mehrkosten von etwa 260 bis 300 Euro pro Quadratmeter gerechnet. Für ein Haus mit 100 Quadratmetern Wohnfläche bedeutet dies eine Investition von etwa 26.000 bis 30.000 Euro über den Standardneubau hinaus. Die genauen zusätzlichen Kosten können je nach Bauweise, verwendeten Materialien und regionalen Preisunterschieden variieren. Energieeffizientes Bauen erfordert in jedem Fall eine bessere Dämmung, hochwertige Fenster und moderne Haustechnik – hier lohnt sich immer eine individuelle Kalkulation, um die höheren Investitionskosten gegen die KfW-Förderung und die langfristigen Einsparungen bei den Energiekosten abwägen zu können.
„EE” steht für „Erneuerbare Energien”. Ein KfW-40-EE-Haus erfüllt die gleichen Anforderungen wie ein Effizienzhaus 40 – deckt aber mindestens 65 Prozent seines Energiebedarfs für Wärme und Kälte durch erneuerbare Energien und hat eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Der verbleibende Bedarf kann durch Ökostrom, eine eigene Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher, Fernwärme (aus erneuerbaren Energien und industrieller Abwärme) oder gespeicherte Energie (Solarthermie) gedeckt werden – jedoch ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe.
Die KfW überweist die Fördermittel erst, wenn das Gebäude fertig ist und alle Anforderungen nachgewiesen wurden.
So läuft die Auszahlung ab:
- Der Bau erfolgt nach den KfW-Vorgaben.
- Eine zertifizierte Energieberaterin oder ein Energieberater überprüft das fertige Gebäude.
- Alle erforderlichen Nachweise, wie die Bestätigung nach Durchführung (BnD) werden eingereicht.
- Nach erfolgreicher Prüfung zahlt die KfW das Förderdarlehen oder den Tilgungszuschuss aus.
Damit die Förderung bewilligt wird, müssen mehrere Nachweise erbracht werden:
Vor Baubeginn:
- Bestätigung zum Antrag (BzA) durch eine Energieberaterin oder einen Energieberater
- Technische Projektbeschreibung (TPB) mit allen relevanten Bau- und Energiedaten
Nach Fertigstellung:
Bestätigung nach Durchführung (BnD), die bescheinigt, dass das Haus alle Vorgaben erfüllt, mit:
- Energieausweis, der den Primärenergiebedarf nachweist,
- Blower-Door-Test, um die Luftdichtheit zu prüfen,
- Rechnungen und Dokumentationen über eingebaute Dämmung, Heiztechnik und erneuerbare Energien.
Nur wenn alle Nachweise vollständig sind, überweist die KfW die Fördermittel.
Ein KfW-40-Haus bietet ein angenehmes Raumklima und spart dank effizienter Dämmung und moderner Heiztechnik langfristig Energiekosten. Staatliche Förderungen erleichtern die Finanzierung, sodass sich die Investition schneller amortisiert. Zudem erfüllt das Haus bereits zukünftige Energiestandards und bleibt auf dem Immobilienmarkt attraktiv.
