
Die Prolongation – auch Zinsprolongation genannt – ist nicht die einzige Option des Anschlusskredits am Ende einer Zinsfestschreibung. Sie können auch über ein Forward-Darlehen nachdenken, um sich günstige Zinsen im Voraus zu sichern, oder eine Umschuldung in Betracht ziehen. Die Baufinanzierung einfach zu verlängern, ist aber häufig mit weniger Aufwand und Kosten verbunden und die meisten Vertragsbedingungen bleiben unverändert. Wann und warum die Prolongation sinnvoll ist, erfahren Sie in diesem Artikel.
Eine Prolongation erfolgt ohne große Bürokratie, da trotz neu festgelegter Zinsbedingungen meist keine neuen Unterlagen oder Bonitätsprüfungen erforderlich sind.
Es entstehen keine zusätzlichen Kosten für Notare oder Grundbucheinträge, die zum Beispiel bei einer Umschuldung anfallen würden.
Die meisten Vertragsbedingungen bleiben unverändert. Das bietet Sicherheit und Stabilität bei Ihrer langfristigen Finanzplanung, da Sie mit bekannten Konditionen weiterarbeiten.
Prolongation: Definition und Bedeutung für Ihre Finanzplanung
Der Prozess einer Zinsprolongation beginnt in der Regel spätestens drei Monate vor Ablauf der aktuellen Zinsbindung. Ihre Sparkasse oder Bank unterbreitet Ihnen ein Angebot mit neuen Zinsbedingungen und verschiedenen Zinsbindungsfristen zur Auswahl. Es steht Ihnen frei, das Angebot zu akzeptieren oder abzulehnen. Wenn Sie das Angebot annehmen, bleiben die meisten Konditionen Ihrer bestehenden Baufinanzierung unverändert, nur die Zinsen und die Dauer der Zinsbindung werden neu festgelegt.
Das Wort Prolongation leitet sich ab aus dem Lateinischen „prolungare" für „verlängern". Im Finanzwesen steht es für die Verlängerung (Fortführung) eines Immobiliendarlehens bei demselben Anbieter. Nach dem Ende der Zinsbindung wird der Kredit zu aktuellen Konditionen weitergeführt. Streng genommen wird der Kredit nicht verlängert, sondern nur die Höhe des Zinses neu verhandelt. Es besteht allerdings keine Pflicht für Banken oder Sparkassen, eine Prolongation anzubieten.
Bei Annahme des Prolongationsangebots müssen Sie das Dokument unterschreiben und zurücksenden. Ihre Sparkasse oder Bank wird dann die Verlängerung des Darlehens veranlassen und Ihnen eine Bestätigung zusenden. Sollten Sie das Angebot ablehnen, können die Restschuld aber nicht vollends aus Eigenkapital begleichen, müssen Sie sich nach einer alternativen Anschlussfinanzierung umsehen.
Alternative Anschlussfinanzierungen
- Umschulden
Beim Umschulden wechseln Sie zu einer neuen Bank oder Sparkasse, die möglicherweise bessere Konditionen bietet. Dies erfordert jedoch zusätzliche Schritte. Sie müssen einen neuen Kreditvertrag abschließen und die Restschuld beim alten Kreditgeber abwickeln. Dabei entstehen zusätzliche Kosten für Notare und Grundbucheinträge. In einigen Fällen kann eine Umschuldung trotz der zusätzlichen Kosten eine höhere Ersparnis bieten. Besonders wenn der Zinssatz deutlich niedriger ist als bei einer Prolongation.
- Forward-Kredit
Mit einem Forward-Darlehen können Sie sich schon frühzeitig die aktuellen Zinssätze für ein Darlehen sichern, das erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgezahlt wird. Diese Art der Finanzierung ist besonders vorteilhaft, wenn Sie erwarten, dass die Zinsen in Zukunft steigen werden. Sollten die Zinsen jedoch wider Erwarten sinken, bleiben Sie in der Regel an die festgelegten Konditionen Ihres Forward-Darlehens gebunden. Forward-Darlehen können bis zu 66 Monate (5,5 Jahre) im Voraus abgeschlossen werden, wobei längere Vorlaufzeiten in der Regel mit höheren Zinsen verbunden sind.
Finanzierungsplanung mit Weitblick
Die Prolongation einer Baufinanzierung ist eine bequeme und oft unkomplizierte Lösung. Die Entscheidung für oder gegen eine Verlängerung hängt von Ihren individuellen Finanzzielen, der aktuellen Zinslage und den angebotenen Konditionen ab. Sie ist besonders dann sinnvoll, wenn:
- Sie Ihre bisherigen Kreditkonditionen beibehalten möchten.
- Die aktuellen Marktzinsen im Vergleich zu Ihrem bestehenden Zinssatz günstig sind und Sie diese für die Zukunft sichern möchten.
- Sie den administrativen Aufwand und die Kosten für eine Neufinanzierung vermeiden wollen.
- Sie die bestehende Beziehung zu Ihrer Sparkasse oder Bank schätzen und fortsetzen möchten.
Eine sorgfältige Analyse Ihrer individuellen finanziellen Situation und der Marktbedingungen hilft, die richtige Entscheidung zu treffen und Ihre Weiterfinanzierung optimal zu gestalten. Ihre Sparkasse unterstützt Sie gern dabei.
Sie denken über eine Laufzeitverlängerung Ihres Darlehens nach?
Häufige Fragen zu Prolongation
Die Zinsprolongation bezeichnet die Verlängerung eines bestehenden Darlehens bei derselben Bank nach Ablauf der vereinbarten Zinsbindungsfrist. Dabei werden die Konditionen, insbesondere der Zinssatz und die Zinsbindungsdauer, neu festgelegt, während die meisten anderen Vertragsbedingungen unverändert bleiben. Der Prozess ist in der Regel einfach und erfordert keine erneute Bonitätsprüfung oder Änderungen im Grundbuch, was ihn zu einer kostengünstigen Lösung für viele Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer macht.
Ja, das geht. Sie können Ihre Baufinanzierung vorzeitig verlängern, indem Sie ein Forward-Darlehen abschließen, um sich aktuelle Zinssätze für die Zukunft zu sichern. Alternativ können Sie die bestehende Finanzierung durch Prolongation bei Ihrer jetzigen Bank oder Sparkasse verlängern oder eine Umschuldung vornehmen.
Eine Zinsprolongation ist in der Regel spätestens drei Monate vor Ablauf der aktuellen Zinsbindung möglich. Es empfiehlt sich jedoch, spätestens ein Jahr vor Ablauf der Zinsbindung mit der Suche nach günstigen Angeboten zu beginnen. Wenn Sie Ihre Weiterfinanzierung vorzeitig klären möchten, können Sie ein Forward-Darlehen abschließen, das Ihnen erlaubt, sich aktuelle Zinssätze für die Zukunft zu sichern.
Das bedeutet, dass der Baukredit nach Ablauf der Zinsbindung nicht verlängert wird und eine alternative Anschlussfinanzierung, wie Umschuldung oder Tilgung der Restschuld, erforderlich ist – sofern Sie die Restsumme des Darlehens nicht auf einmal abbezahlen können. In diesem Fall müssen Sie sich rechtzeitig um eine andere Lösung bemühen, um die Restschuld zu begleichen oder weiter zu finanzieren.
