
Beginnen Sie mit Ihrer Budgetplanung und fangen sie dann an zu suchen; so wissen Sie, was Sie sich leisten können.
Legen Sie eine Checkliste mit Kriterien an, die für Sie entscheidend sind: Wege zur Arbeit und zur Schule, viel Sonne, Garten, Naherholungsgebiet und alle weiteren Aspekte, die Ihnen wichtig sind.
Angebote für Grundstücke finden Sie bei einschlägigen Onlineportalen, aber auch bei der Gemeindeverwaltung, Maklern und lokalen Bauträgern.
Nehmen Sie sich Zeit und prüfen Sie genau, in welchem Zustand sich das Grundstück befindet und ob Sie noch viel investieren müssen, bevor der Bau beginnen kann. So beugen Sie bösen Überraschungen vor.
Zuerst Budget und Finanzierung klären
Am Anfang der Grundstückssuche steht immer der Wunsch nach dem eigenen Häuschen, das Sie ganz nach den eigenen Bedürfnissen ausgestalten können. Ob in einem Neubaugebiet, am Stadtrand oder auf dem Land: Das perfekte Grundstück sieht für jeden anders aus.
Wünsche haben ist gut. Aber bei der Planung des Eigenheims müssen Vorstellungen und finanzielle Realität in Einklang gebracht werden. Bevor Sie sich die Angebote durchschauen, lohnt es sich, die Frage zu klären: Was kann ich mir leisten?
Wenn Sie wissen, wie viel Geld Sie für die Immobilie ausgeben können, wissen Sie auch, wie hoch ihr Budget für Grundstück, Hausbau und Nebenkosten ist. Im Normalfall können Sie nun auch abschätzen, wie viel Geld Sie über eine Finanzierung aufbringen müssen. Es ist sinnvoll, Ihre Sparkassen-Beraterin oder Ihren Berater zu diesem frühen Zeitpunkt miteinzubeziehen. So gelingt eine realistische, weitsichtige Planung. Die endgültige Baufinanzierung machen Sie, wenn Sie das Grundstück gefunden haben.
Das richtige Grundstück für Sie
Geld ist vieles, aber nicht alles bei der Planung. Denn Sie wissen nun, was das Grundstück in etwa kosten darf. Jedoch haben Sie darüber hinaus spezielle Bedürfnisse, die nur Sie kennen: Sollte eine Kita oder Schule für Ihre Kinder ganz in der Nähe sein? Wie weit ist der Weg zur Arbeit? Liegen Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung?
Machen Sie eine Liste mit Kriterien, die für Sie wichtig sind. Was muss unbedingt erfüllt sein, was wäre eher ein Bonus? Egal, wie trivial es Ihnen scheint: Sie treffen eine Entscheidung, die Auswirkungen auf die nächsten Jahre, vielleicht Jahrzehnte hat. Gehen Sie deshalb auf Nummer sicher und schreiben alles auf.
Grundstück finden
Es gibt verschiedene Wege, an ein Baugrundstück zu kommen. Die meisten beginnen auf Online-Portalen wie Sparkassen-Immobilien . Dort werden Grundstücke angeboten, die zum Verkauf stehen. Diese Baugrundstücke werden von lokalen Bauträgern, Gemeinden, Maklerbüros oder privaten Eigentümerinnen und Eigentümern zum Verkauf ausgeschrieben.
Wenn Sie die Angebote gesichtet haben, wird es richtig spannend. Wie passen die einzelnen Grundstücke zu Ihrem Budget und zu Ihren Ansprüchen? Können Sie sich mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner auf ein oder mehrere Bauplätze einigen, die in Frage kommen?
Hier prallen Wunsch und Realität aufeinander. Geben Sie sich etwas Zeit und prüfen Sie sorgfältig, was am besten zu Ihrer Situation passt. Im Idealfall haben Sie am Ende zwei bis drei Grundstücke in der engeren Auswahl.
Wie teuer ihr Bauvorhaben wird, hängt auch von der Beschaffenheit des Bodens ab. Probleme bereiten beispielsweise ein hoher Grundwasserpegel oder morastiger Untergrund. Manchmal ist auch eine Kampfmittelbeseitigung oder das Bereinigen anderer Altlasten notwendig. Falls Sie sich unsicher sind, wie gut der Boden beschaffen ist, lohnt es sich, ein Bodengutachten in Auftrag zu geben. Das kostet 1.000 bis 2.000 Euro. Damit schließen Sie unerwartete Hiobsbotschaften aus, was den Baugrund angeht.
Vom Bauerwartungsland zum Bauplatz
Entscheidend ist auch, ob und wie auf dem Grundstück gebaut werden darf. Das heißt, ob es sich um ausgewiesenes Bauland im Sinne von Paragraf 30 oder Paragraf 34 des Baugesetzbuches (BauBG) handelt. In diesem Fall hat die Gemeinde im Bebauungsplan festgelegt, dass dort Wohnimmobilien errichtet werden dürfen. Falls dies noch nicht der Fall ist, können Sie eine Bauvoranfrage stellen.
Hinweis: Experten raten oftmals von einem Kauf ab , wenn es sich um Bauerwartungsland handelt. Es kann noch viele Jahre dauern, bis dort tatsächlich gebaut werden kann.
Bauen, aber wie?
Bevor es mit dem Bau losgehen kann, muss das Grundstück erschlossen sein. Am einfachsten ist es, wenn Sie ein komplett erschlossenes Grundstück kaufen, sprich einen fertigen Bauplatz. Dann gibt es keine bösen Überraschungen mehr.
Falls nicht, müssen entsprechende Maßnahmen noch durchgeführt werden: Wasser- und Abwasserleitungen werden gelegt, ebenso Strom und Gas, Telefon und Straßenanschluss. Überprüfen Sie vor dem Kauf ganz genau, ob alles schon vorliegt. Sie können auch bei der Gemeindeverwaltung und bei Telefon- und Stromanbietern nachfragen, ob die Leitungen schon bestehen.
Zurück zum Bebauungsplan: Dort steht nicht nur ob, sondern auch wie sie bauen dürfen. Damit ist manchmal nicht nur die Höhe, sondern auch der Stil gemeint. Passt ein Haus im Blockhütten-Stil in die Siedlung? Der Bebauungsplan regelt, wie die Grundstücke in dem betreffenden Gebiet gestaltet werden dürfen.
Was gibt es sonst noch zu beachten?
Nun sind Sie sich sicher: Das Grundstück passt in Ihr Budget und zu Ihren Anforderungen. Es handelt sich um einen erschlossenen Bauplatz oder Sie planen bereits die Erschließung. Der Boden kann ohne größere Probleme bebaut werden. Der Bebauungsplan lässt es zu, dass Sie Ihr Traumhäuschen dort bauen.
Können Sie jetzt den Kaufvertrag unterschreiben? Ja, fast. Bevor Sie Ihre Unterschrift unter den Vertrag setzen, sollten Sie prüfen, ob eine Baulast auf dem Bauplatz liegt. In manchen Bundesländern gibt es ein Baulastenverzeichnis, zum Beispiel in Brandenburg. In jedem Falle sollten Sie einen Blick in den Grundbucheintrag werfen. Neben Baulasten werden dort auch andere Einschränkungen zur Bebauung aufgeführt. Das kann zum Thema werden, wenn das Grundstück in der Nähe von Naturschutzgebieten oder ähnlichem liegt.
Nachdem dies alles geklärt ist, können Sie den Kaufvertrag unterschreiben. Sie sollten sich allerdings bewusst sein, dass – wie beim Hauskauf – auch hier Nebenkosten anfallen:
- Maklergebühr
- Notariat
- Finanzierung
- Grunderwerbssteuer
- eventuell Erschließungskosten
- Vermessung des Grundstücks
Wie hoch die Kaufnebenkosten insgesamt sind, hängt von Bundesland, Größe des Grundstücks und vielen weiteren Faktoren ab.
Grundstück suchen und kaufen: Was raten Sparkassen?
Der Traum vom eigenen Haus beginnt bei den Sparkassen ganz unterschiedlich: Einige Kundinnen und Kunden kommen bereits bestens vorbereitet in die Beratung – mit einem festen Grundstück, einem Bauunternehmen oder Fertighausanbieter und einer ersten Kalkulation. Andere haben lediglich den Wunsch, ein geeignetes Grundstück zu finden und ein Haus zu bauen. Wir zeigen, wie eine fundierte Beratung in beiden Fällen weiterhilft und worauf es bei der Grundstückssuche ankommt.

Im Gespräch mit
Rene Baftiri
Rene Baftiri leitet die Immobilienfinanzierung der Kasseler Sparkasse. Er ist bereits seit 2014 im Immobilienfinanzierungsbereich tätig, mit Schwerpunkt auf gewerbliche Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer. Zuvor war er in der Geschäfts- und Firmenkundenberatung aktiv.
- Herr Baftiri, wie können Bauinteressierte einfach herausfinden, ob ein Grundstück in ihrer Wunschregion verfügbar ist – und wie unterstützen Sparkassen dabei?
Der deutschlandweite Maklerverbund der Sparkassen ist sicher eine der ersten Anlaufstellen in dieser Frage. Wir haben eine große Auswahl an Immobilien und Grundstücken im Portfolio – und wir sind regional bestens vernetzt mit den jeweiligen Gemeindeverwaltungen. Wenn Bauland entwickelt oder Neubaugebiete erschlossen werden, dann wissen wir darüber Bescheid – und erklären unseren Kundinnen und Kunden auf Wunsch auch gern den Prozess, um sich auf freie Grundstücke zu bewerben. Die Kommunen haben heute ja ohnehin alle Informationen online, da können sich Interessierte also recht schnell einen Überblick verschaffen.
Wir beraten zudem rund um verfügbare Fördermittel: Beim Thema Grundstückskauf spielen hier vor allem die recht komplexen staatlichen Neubauförderungen eine Rolle, aber auch regionale Förderprogramme. Und wir vermitteln die passende Finanzierung. Kundinnen und Kunden profitieren darüber hinaus von unseren regionalen Kontakten zu Baufirmen oder Fertighausanbietern.
- Welche häufigen Fehler beobachten Sie bei der Budgetplanung für den Kauf eines Baugrundstücks, und wie lassen sich diese vermeiden?
Der erste wesentliche Punkt sind die Nebenkosten. Viele Käuferinnen und Käufer kalkulieren nur mit dem Grundstückspreis. Für Notariat, Grunderwerbssteuer und Maklergebühren kommen aber insgesamt je nach Bundesland bis zu 10 oder 15 Prozent Kosten hinzu.
Das zweite Thema sind Kosten für Leitungen von Wasser, Abwasser, Strom, gegebenenfalls Gas und Telekommunikation. Kaufinteressierte müssen klären, ob ein Grundstück vollerschlossen, teilerschlossen oder unerschlossen ist. Denn je nach Größe des Grundstücks und damit Länge der nötigen Leitungen steigen auch die eventuellen Erschließungskosten, die auf Käuferinnen und Käufer zukommen.
Der dritte wichtige Punkt ist die Bodenbeschaffenheit des Baugrunds. Es gibt beispielsweise Grundstücke, auf denen viele Bäume stehen oder große Steine liegen, oder es handelt sich um ein Hanggrundstück: Dann kommen weitere Kosten auf Sie zu – zum Beispiel für Baggerarbeiten, für eine statische Prüfung oder für zusätzliche Erde, um den Baugrund zu ebnen. Das kann unter Umständen teuer werden.
- Welche regionalen Bauvorschriften sollten Interessierte für den Erwerb von Baugrund einsehen?
Die wichtigsten Erkenntnisse lassen sich aus dem Bebauungsplan und dem Flächennutzungsplan ziehen. Diese Unterlagen beantworten die Fragen, ob das Grundstück, welches Sie kaufen möchten, schon als Bauland ausgewiesen ist – und welche Nutzung dort zulässig ist, bezogen auf Wohn-, Gewerbe- oder Mischgebiet. Auch Geschossflächen und Abstände, die eingehalten werden müssen, können Kaufinteressierte daraus entnehmen.
In vielen Städten oder Kommunen sind diese Informationen mittlerweile online einsehbar; unter Umständen sollten sich potenzielle Käuferinnen und Käufer aber von einem Architekturbüro, einer Maklerin oder einem Makler dabei unterstützen lassen. Die Pläne sind nicht zwingend selbsterklärend.
- Wie können Käuferinnen und Käufer sicherstellen, dass für ein Grundstück keine Altlasten oder andere versteckte Mängel vorliegen; an wen können sie sich wenden?
Kaufinteressentinnen und -interessenten können zunächst einmal direkt den Veräußernden selbst oder in der Nachbarschaft fragen, was über die Vergangenheit des Grundstücks bekannt ist. Zudem können sie im Altlastenkataster der Stadt oder der Gemeinde eine Auskunft anfordern. Daraus geht hervor, ob ein Grundstück aus seiner Historie belastet ist, beispielsweise als ehemaliges Industriegelände, Werkstatt, Deponie, Tankstelle oder durch militärische Nutzung.
Wir als Sparkassen nehmen diese Einsicht im Rahmen einer Finanzierung ebenfalls vor, insbesondere wenn uns ein Verdacht vorliegt – beispielweise durch angrenzend angesiedelte Industrie in einem Mischgebiet. Das gehört mit zu unserem Maklerservice. Sollte sich ein Verdacht bestätigen, wird dann in der Regel ein Bodengutachten in Auftrag gegeben, um die potenzielle Kontaminierung zu prüfen. Manche Fertighausanbieter machen sogar standardmäßig Bodengutachten, hauptsächlich um festzustellen, mit welchem Erdreich sie es vor Ort zu tun haben – ob der Untergrund also eher sandig oder fest ist. Die Ergebnisse dienen dann als Grundlage für die Statikberechnungen.
Auch im Grundbuch finden sich mitunter Hinweise auf Baulasten. Wir haben hier in Kassel beispielsweise Gebiete, in denen ist oft ein sogenannter Bergschadenverzicht im Grundbuch eingetragen, weil es sich um ehemaliges Bergbaugebiet handelt. Da wurden vor Jahrzehnten alte Schächte zugeschüttet, die theoretisch dafür sorgen könnten, dass Bauland an dieser Stelle absinkt. Der Bergschadenverzicht bedeutet, dass Grundstücksbesitzer und -besitzerinnen alle potenziellen Bergschäden ohne Ersatzanspruch hinnehmen müssen. Das gilt auch für einen neuen Grundstückserwerber oder eine -erwerberin. Ich kenne allerdings keinen Fall, in dem bislang tatsächlich etwas passiert ist.
In einigen Regionen Deutschlands spielt auch das Thema Hochwasser eine Rolle. Hier lohnt sich ein Blick auf die Karte, konkret auf die Überschwemmungsgebiete einer Gemeinde. Käuferinnen und Käufer können solchen Risiken dann zusätzlich mit einer Elementarschadenversicherung begegnen.
- Welche Tipps haben Sie für die Verhandlung mit Verkäuferinnen und Verkäufern von Baugrundstücken, um einen fairen Preis zu erzielen?
Bei Neubaugebieten von Gemeinden gibt es in der Regel kaum Verhandlungsspielraum beim Preis. Wenn Sie aber eine Baulücke, beziehungsweise ein unbebautes Grundstück auf dem freien Markt gefunden haben, lohnt es sich durchaus abzugleichen, ob der aufgerufene Preis realistisch ist.
Gegebenenfalls finden Sie über die einschlägigen Immobilienportale noch Vergleichspreise ähnlicher, bereits verkaufter Grundstücke in der Gegend. Außerdem können Sie meist online die Bodenrichtwerte der Örtlichkeit – also der Straße, in der das Grundstück liegt – einsehen. Sollten Sie hier nicht fündig werden, können Sie beim Bauamt nachfragen oder beim regional zuständigen Gutachterausschuss. Dieses unabhängige Expertengremium sammelt alle Immobilienkaufpreise und veröffentlicht regelmäßig Informationen dazu.
Sollte der Preis aus Ihrer Sicht verhandelt werden, können Sie die vermeintlichen Schwachstellen des Grundstücks ansprechen. Stehen dort zum Beispiel viele Bäume, die erst abgeholzt werden müssen – was Kosten verursacht? Und ist das Grundstück erschlossen? Wenn nicht, können Sie die Erschließungskosten mit in die Verhandlung einbringen. Manchmal kann auch Zeit ein entscheidender Faktor sein: Wenn Sie bereits eine Finanzierungszusage Ihrer Sparkasse haben, können Sie mit der Verkäuferseite schneller zu einem Ergebnis kommen. Möglicherweise sind Verkäuferinnen und Verkäufer für diesen Vorteil bereit, Ihnen beim Preis entgegenzukommen.
Tipp 1: Vernetzen Sie sich, so gut Sie können
Die Online-Immobilienbörsen sind ein guter Startpunkt für Ihre Suche. Aber verlassen Sie sich nicht darauf, dort schnell fündig zu werden. Am besten, Sie strecken Ihre Fühler in alle Richtungen aus. Vielleicht bekommen Sie von Freunden oder Bekannten einen Tipp. Je besser Sie vernetzt sind, desto größer die Chance, über einen privaten Hinweis an ein Grundstück oder eine Immobilie zu kommen.
Tipp 2: Machen Sie Kompromisse, denn so kommen Sie ans Ziel
Jeder hat seine eigene Vorstellung von einem Traumhaus. Dass die Realität dem nicht komplett entspricht, gehört dazu und ist gar nicht schlimm. Machen Sie das Beste aus Ihrer Situation und Sie werden sehen: Das Ergebnis kann trotzdem toll sein.
Das gilt auch bei Meinungsverschiedenheiten mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin. Jeder hat Dinge, die für sie oder ihn besonders wichtig sind. Sorgen Sie dafür, dass niemand zu kurz kommt und beide Partner gleichermaßen am Projekt beteiligt sind.
Tipp 3: Finden Sie vertrauenswürdige Partner, die Sie begleiten
Auf dem Immobilienmarkt tummeln sich leider viele schwarze Schafe, weil bei einem Grundstückskauf oder Hausbau große Summen im Spiel sind. Egal ob Makler-, Architektur- oder Finanzierungsbüro: Informieren Sie sich gut und suchen Sie sich verlässliche Partner.

Erfahrungsbericht: Von der Grundstücksuche bis zum Hausbau
Die Bodenplatte liegt schon. Elf Pfähle sind in den Boden gerammt, weil die Erde auf dem Grundstück sehr feucht ist. Ein Gewässer fließt ruhig in Sichtweite am Bauplatz vorbei. Der neue Lebensmittelpunkt von Sarah und Ihrem Mann liegt in Biesdorf, im Osten Berlins. Ein schönes Fleckchen am Rande einer riesigen Stadt.
Schon bald hofft die Kommunikationsdesignerin, von ihrer Terrasse auf den See blicken zu können, morgens mit einer Tasse Kaffee in der Hand. „Wir sind auf einem guten Weg. Ich hoffe, wir können in ein paar Monaten einziehen“, sagt Sarah.
Bis es so weit ist und der Einzug ins Einfamilienhaus in greifbare Nähe rückt, wird das Paar jede Menge Neues lernen. Dank ihres Durchhaltevermögens und einer Portion Glück hat es geklappt – und die beiden haben ihren Traum nun dicht vor Augen.
Für die Zukunft fehlt etwas
Am Anfang stand der Gedanke, dass sich etwas verändern muss. Sarah war nicht unglücklich in ihrem alten Zuhause. Immerhin wohnt sie nah am Zentrum in einer Dreizimmerwohnung. Zur Arbeit hat sie es nicht weit, ihr Mann auch nicht. Aber mit Blick auf die Zukunft fehlte ihr etwas. Sarah hatte ein Schlüsselerlebnis. „Wir haben einen etwa zehnjährigen Nachbarsjungen, der mit seinem Ball immer gegen eine Wand spielte.“ Einen Garten oder eine Wiese gibt es nicht. Sarah wünscht sich für ihre Kinder etwas Anderes: „Ich will, dass meine Kinder Platz haben und unbeschwert spielen können.“ So kam die Idee mit dem Neubau auf.
Wo findet sich eine Kompromisslösung?
Der Gedanke an die Familienplanung ist der Startschuss für eine Suche, die mehrere Jahre andauern soll, um den perfekten Wohnort für die Familie zu finden. Zunächst stellt sich die Frage, was als neuer Wohnort überhaupt vorstellbar ist. Klar, das Paar will raus aus der Stadt. Aber ein Umzug aufs Land kommt genauso wenig infrage. „Ich bin eine Zeit lang über 45 Minuten in die Stadt gependelt, das war mir einfach zu lang.“
Es gilt also, ein Baugrundstück zu finden, das nicht zu weit außerhalb liegt, aber dennoch ein Gegenpol zum stressigen Alltag in der Großstadt ist, wie Sarah sagt. Gesucht wird eine Kompromisslösung, die allen Bedürfnissen gerecht wird.
Sarah und ihr Mann fangen an, die Online-Portale abzugrasen. Ohne Erfolg. Sie informieren sich deshalb auch beim Katasteramt, wo es freie Flächen gibt. Eine vielversprechende Idee, aber Bauland gibt es in der näheren Umgebung der Stadt selten.
Aus Wochen werden Monate, ohne dass sie fündig werden. Sie lassen alte persönliche Kontakte spielen und knüpfen neue, holen überall Informationen ein. Sie fahren in der Stadt umher, auf der Suche nach passenden Grundstücken. Aber es hagelt nur Absagen.
Das Blatt wendet sich
Auf einer Messe lernen die beiden einen Makler kennen. Er macht sie auf ein Grundstück aufmerksam, das noch in keiner Anzeige erschienen ist. „Da haben wir einen Glückstreffer gelandet“, strahlt Sarah.
Der Bauplatz liegt etwa zwölf Kilometer vom östlichen Stadtzentrum Berlins entfernt und ist an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen. Es gibt viel Grün, und der Kanal fließt gemächlich Richtung Spree. Genauso eine Lage, wie sie sie haben wollte.
Die Geschichte mit den zwei Maklern
Dennoch bleibt der Weg zum Traumhaus steinig. Zwei Makler geben an, die Immobilie zu vermarkten. Es stellt sich heraus, dass einer nur blufft und versucht, Angebote einzuholen und so den Preis in die Höhe zu treiben. Er will selbst noch ein Stück vom Kuchen abbekommen. Schlussendlich erhalten sie den Zuschlag über den richtigen Makler. Bis alle rechtlichen Fragen geklärt, die Einträge im Grundbuch sortiert und der Kaufvertrag unterschrieben sind, vergeht fast ein Jahr.
Ende gut, alles gut? Von wegen! Das Grundstück ist zwar zur Bebauung vorgesehen, aber noch nicht erschlossen. Zwar kalkulieren Sarah und ihr Mann mit Unkosten über den Kaufpreis hinaus. Allerdings warten noch einige richtig dicke Brocken, mit denen die beiden nicht gerechnet haben – insgesamt rund 60.000 Euro an Erschließungskosten.
Der Anschluss an die Wasserversorgung geht richtig ins Geld, weil etwa 500 Meter von der Verteilerstelle überbrückt werden müssen. Dazu ist das Grundstück extrem nass und die Hauskonstruktion muss mit Pfeilern in der Erde abgesichert werden. Außerdem befindet sich das neue Zuhause in einem Trinkwasserschutzgebiet, was noch einmal besondere Anforderungen und damit höhere Kosten mit sich bringt.
Wichtig: Personen, auf die man zählen kann
Gerade zu dieser Zeit, als die unvorhergesehenen Kosten immer höher werden, müssen die beiden die Nerven bewahren. „Zwischendrin haben wir auch mal den Glauben daran verloren, dass alles klappt. Aber da muss man durch“, sagt Sarah. Wichtig ist, dass Sie sich in dieser Phase auf bestimmte Personen verlassen können. Das Paar und ihr Makler arbeiten eng zusammen – ein großer Vertrauensbeweis.
Auch bei der Finanzierung kann sich Sarah auf ihre Sparkassen-Beraterin verlassen: „Sie hat die richtigen Fragen gestellt und wirklich alles für uns rausgeholt. Zu einem entscheidenden Zeitpunkt fehlten uns wichtige Unterlagen. Manch einer hätte in der Situation sicher den gesamten Prozess gestoppt, aber sie sorgte für einen reibungslosen Ablauf. Wir durften die Dokumente einfach nachreichen.“
Bald ist es so weit
Die Finanzierung steht, die Erschließung ist abgeschlossen, der Bauplan passt. Vor einigen Monaten ging es los mit der Bodenplatte und den Pfählen. Alle Details stehen aber schon fest: Beispielsweise kommt eine Photovoltaikanlage aufs Dach, im ersten Stock ist ein Erker geplant. Bis das Fertighaus steht, werden noch weitere Wochen ins Land gehen. Für Sarah ist vor allem eines beruhigend zu sehen: „dass es vorangeht auf dem Grundstück“. Dass das Haus anders aussehen wird, als sie sich ihr Traumhaus vorgestellt hat, findet Sarah nicht tragisch: „Manchmal denke ich: Jetzt bin ich von einer Villa zu einer Scheune gekommen. Aber dann setzt wieder die Vernunft ein und ich bin unglaublich glücklich, dass wir so ein tolles Haus in einer tollen Gegend bauen.“
Machen Sie mehr aus Ihrem Geld
Die wichtigsten Fragen zur Grundstückssuche
2Wo kann ich ein Baugrundstück kaufen?
Baugrundstücke finden Sie auf verschiedenen Wegen. Online-Plattformen, Maklerbüros oder Bauträger bieten eine breite Auswahl. Auch Gemeinden verkaufen oft Grundstücke, besonders in neu erschlossenen Baugebieten. Eine weitere Möglichkeit sind private Verkäufe – manchmal lohnt es sich, direkt in der Wunschgegend nach freien Grundstücken zu suchen und sich in der Nachbarschaft oder bei der Gemeindeverwaltung zu erkundigen.
3Welche Kosten fallen beim Kauf eines Grundstücks an?
Neben dem Kaufpreis entstehen zusätzliche Kosten. Dazu gehören Notarkosten, die Grunderwerbsteuer und gegebenenfalls eine Maklerprovision. Je nach Region und Grundstücksgröße können diese Nebenkosten bis zu 15 Prozent des Kaufpreises ausmachen. Nicht unterschätzt werden sollte die Erschließung – sie kann zusätzliche Kosten verursachen, wenn das Grundstück noch nicht an Strom, Wasser oder Abwasser angeschlossen ist.
4Was sollten Sie beachten, bevor Sie ein Grundstück kaufen?
Bevor Sie den Kaufvertrag unterschreiben, sollten Sie einige wichtige Punkte klären. Ist das Grundstück bereits als Bauland ausgewiesen oder handelt es sich noch um Bauerwartungsland? Welche Vorgaben macht der Bebauungsplan? Prüfen Sie außerdem, ob eine Altlast oder eine Baulast auf dem Grundstück liegt. Ein Bodengutachten hilft dabei, unerwartete Probleme oder hohe Erschließungskosten zu vermeiden.
5Wie lange dauert es, ein Baugrundstück zu finden?
Die Suche nach einem passenden Grundstück kann einige Monate, manchmal sogar Jahre dauern. Wer flexibel ist und verschiedene Kanäle nutzt, hat bessere Chancen, schneller fündig zu werden. In begehrten Regionen sind Grundstücke oft schnell verkauft. Daher hilft es, sich frühzeitig über den Markt zu informieren und die Finanzierung mit Ihrem Sparkassen-Berater oder Ihrer -Beraterin vorzubereiten, um schnell reagieren zu können, wenn eine passende Gelegenheit auftaucht.
