
Ob als Internetbetrug oder von Angesicht zu Angesicht: Kriminelle haben es mit clever konstruierten Methoden auf Ihr Geld abgesehen.
Aktuelle Betrugsmaschen sind zum Beispiel Deep Fakes, der Enkeltrick und Schockanrufe.
Schützen können Sie sich mit der nötigen Portion Skepsis, wenn jemand an Ihr Geld möchte: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, beraten Sie sich mit Familienmitgliedern oder im Freundeskreis und wenden Sie sich an die Polizei.
Das Bundeskriminalamt (BKA) erfasst jährlich mehrere Hunderttausend Betrugsfälle. Zudem gibt es eine gewisse Dunkelziffer, da viele Straftaten nicht angezeigt werden – aus Scham oder weil die Betroffenen keinen Nutzen einer Anzeige erkennen.
Oftmals sind bei diesen Taten ältere Menschen das Ziel, was aber niemanden davor schützt, ebenfalls ins Visier der Kriminellen zu geraten. Damit Sie sich wappnen und auch Ihre Bekannten warnen können, haben wir die bekanntesten Beispiele für Betrugsmaschen zusammengetragen.
1. Betrügerische Amazon- und Paypal-E-Mails
Aktuell versuchen Kriminelle vermehrt, Geld über gefakte E-Mails – sogenannte Phishing-Mails – im Namen von Amazon und Paypal zu erbeuten, warnt der Verbraucherzentrale Bundesverband in seinem Phishing-Radar. Anzeichen für Phishing können Verlinkungen innerhalb der Mail, unseriöse Absenderadresse, fehlende Anrede, Fristen oder Drohung einer Kontosperrung sein.
Paypal-E-Mail mit dem Betreff: „Pay Pal: Erledigen Sie dies bitte sofort.“
In der betrügerischen E-Mail heißt es, es gäbe eine neue Anmeldung von einem anderen Gerät aus bei Ihrem Paypal-Konto. Wenn Sie das nicht selbst waren, sollen Sie sich über den Link in der E-Mail anmelden und andere Geräte entfernen.
Übliche Hinweise bei solchen Nachrichten von Paypal – wie etwa der ungefähre Standort, die Uhrzeit und das Datum der Anmeldung – fehlen in der gefälschten Mail.
Amazon: Kontosperrung aufgrund ungewöhnlicher Aktivitäten
Eine weitere betrügerische E-Mail gaukelt ungewöhnliche Aktivitäten beim Amazon-Konto vor, woraufhin dieses angeblich vorübergehend gesperrt wurde. In der Mail werden Sie aufgefordert, Ihre Zahlungsdaten erneut anzugeben, um zu bestätigen, dass die letzten Transaktionen von dem „rechtmäßigen Eigentümer“ der Zahlungsweise durchgeführt wurden.
Auffällig in dieser Nachricht ist die gesetzte Frist von „48 Stunden“ für die Bestätigung der Zahlungsdaten. Auch die persönliche Anrede mit Vor- und Nachnamen und ein angeblich „letzter Login-Versuch“, mit angegebener IP-Adresse sollen wohl zu unüberlegtem Handeln verführen.
Die Verbraucherzentrale rät: Überprüfen Sie Ihr Paypal-Konto oder Ihr Amazon-Konto in der App oder im Browser nach ähnlichen Aufforderungen. Finden Sie dort nichts, sollten Sie solche E-Mails ignorieren und Nachrichten unbeantwortet in den Spam-Ordner verschieben. Sind dort auch ähnliche Nachrichten vorhanden, nehmen Sie Kontakt zum Kundenservice über die offizielle Website auf.
2. Falsche Amazon- und Paypal-Anrufe
Zusätzlich zu den Mails nehmen falsche Amazon- und Paypal-Anrufe zu, warnt die Verbraucherzentrale. Unbekannte geben sich dabei als Beschäftigte von Interpol, Europol oder der Polizei aus. Eine automatisierte Stimme informiere darüber, dass angeblich eine Zahlung über mehrere Hundert Euro bei Paypal oder Amazon veranlasst worden sei. Um diese zu stoppen, soll man eine Taste drücken.
Betroffene berichteten laut Verbraucherzentrale, dass sie, nachdem sie eine Taste drückten, mit einer realen Person verbunden wurden, die sie zur Überweisung von Geld auf Auslandskonten oder zum Investieren in Kryptowährungen drängte. Die Anrufe kommen nicht nur über das Telefon, sondern auch über Messengerdienste, wie beispielsweise über WhatsApp.
Sollten Sie einen solchen oder ähnliche Anrufe erhalten, drücken Sie keine Tasten und legen Sie sofort auf. Paypal und Amazon rufen Kundinnen und Kunden in der Regel nicht an. Auf gar keinen Fall aber fordern Sie die Kundschaft am Telefon auf, Zahlungen zu leisten.
Betrugsmaschen im Überblick
Deep Fakes
Relativ neu sind Deep Fakes. Deep Fakes sind Videos, Bilder, Texte und Tonspuren, die echt anmuten, aber von einem Computer geschaffen wurden. Die Technik gibt es zwar schon länger, durch den Entwicklungssprung bei der künstlichen Intelligenz (KI) und aktuellen Computerchips mit besserer Rechenleistung ist hier aber ein neues Niveau erreicht worden. Derartige Videos, Dokumente und Tonspuren zu erstellen, ist kein Problem mehr und kann sogar in Echtzeit erfolgen.
Selbst eine Reihe von wichtigen Politikern wurde schon Ziel von Deep Fakes. Einige fielen auch darauf herein. So hatte beispielsweise eine russische Satiregruppe sich als Kiews Bürgermeister Wladimir Klitschko ausgegeben und unter anderem Berlins damalige Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und ihr Team zumindest einige Minuten hinter die Fichte geführt. Das Videotelefonat war offensichtlich täuschend echt.
Was der Satire dient, kommt Betrügern gerade recht. Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor Deep Fakes und erklärt auf seiner Seite, wie die Fälschung von Stimmen mittels Text-to-Speech und Voice Conversion sowie die Fälschung von Gesichtern mit dem Face-Swapping-Verfahren funktioniert. Die Täterinnen und Täter nutzen die neuen technischen Möglichkeiten nicht nur im Internet, sondern auch, um Sie etwa noch gezielter am Telefon zu überlisten. Die KI kann prinzipiell bei allen der folgend genannten Betrugsmaschen zum Einsatz kommen und so die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Sie zum Opfer werden.
Deep Fakes erkennen
Zwar wird die Technik immer ausgereifter und schwieriger zu enttarnen, doch gibt es auch bei Deep Fakes häufig noch kleine Hinweise, mithilfe derer Sie erkennen können, ob Sie möglicherweise einem Betrug aufsitzen. Vorsicht gilt laut BKA spätestens bei diesen Signalen:
- In Videos hat das sich bewegende Gesicht eine Art Naht am Rand, sodass eine Kante zum Hintergrund entsteht.
- Feine Konturen wie bei Zähnen oder an den Wimpern sehen verwaschen und unscharf aus.
- Da die Vorlage für die KI-generierte Kopie nur von einzelnen Bildern stammt, die im Internet verfügbar waren, sind mitunter die Bewegungen und die Mimik der Gesichter beschränkt oder die Ausleuchtung nicht passend zum Hintergrund.
- Die Stimme klingt „metallisch“. Diese Toneinfärbung entsteht mitunter bei künstlich generierten Stimmen.
- Die Aussprache wirkt monoton, manchmal falsch betont und besonders von selteneren deutschen Worten nicht akkurat.
- Es gibt kurze Verzögerungen bei der Unterhaltung, wenn der Computer länger zum Antworten benötigt als ein Mensch.
Doch Achtung: Wenn diese Merkmale nicht vorhanden sind, kann es sich trotzdem um ein Deep Fake handeln. Denn die Technik wird besser und auf Profis fallen oft auch versierte Menschen rein.
Falsche Familie, echte Gefahr
Betrügerinnen und Betrüger nutzen gezielt emotionale Tricks, um an Geld zu kommen – ob per Telefon oder Messenger-Dienst. Eine bekannte Methode ist der Enkeltrick: Am Telefon gibt sich jemand als verwandte Person aus und behauptet, dringend Geld zu benötigen – etwa nach einem Unfall oder einer Notlage. Die Betrüger oder Betrügerinnen setzen ihre Opfer unter Druck und drängen auf eine schnelle Übergabe oder Überweisung. Besonders ältere Menschen werden oft gezielt angesprochen.
Eine moderne Variante ist der Tochter-Sohn-Betrug, auch Enkeltrick 2.0 genannt. Hier erhalten Sie eine Nachricht von einer unbekannten Nummer: „Hallo Mama, mein Handy ist kaputt, das ist meine neue Nummer.“ Kurz darauf folgt eine Geldforderung – angeblich für ein neues Handy oder eine dringende Rechnung. Die Betrüger fordern oft hohe Summen, die auf ein fremdes oder ausländisches Konto überwiesen werden sollen.
Die Nachrichten sind meist allgemein formuliert und werden massenhaft verschickt. Typisch ist, dass eine neue Telefonnummer vorgegeben wird und die Geldforderung unter Zeitdruck erfolgt. Bleiben Sie misstrauisch und überweisen Sie niemals Geld, ohne sicherzugehen, wer wirklich dahintersteckt.
So reagieren Sie am besten:
- Rufen Sie Ihr Kind oder Ihre Enkelkinder in diesen Fällen immer unter der bisher bekannten Nummer an und prüfen Sie so, ob er oder sie die Telefonnummer wirklich gewechselt hat.
- Stellen Sie zudem Fragen, die die Täterinnen und Täter in die Irre führen, beispielsweise zu echten und ausgedachten Familienmitgliedern.
Schockanrufe
Schamlos ist die Methode der Schockanrufe. Sie erhalten einen vermeintlichen Anruf von einem Familienmitglied wie Ihrer Tochter – oder sie ist zumindest aus dem Hintergrund zu hören. Die Stimme klingt dabei wie die echte. Durchaus unter Tränen wird Ihnen eine Notsituation geschildert, in der die Person gerade stecke. Sie habe beispielsweise mit dem Auto ein Kind angefahren und brauche nun dringend Geld für die Kaution oder eine Operation. Auch dank Stimmimitation, die heute mit KI problemlos möglich ist, wirkt der Fall authentisch. Vorstellbar ist sogar, dass künftig auch Videoanrufe eingesetzt werden, da Betrüger mittels Videoaufnahmen, die in den sozialen Medien von vielen verfügbar sind, neue Videos generieren, die nicht echt sind.
Seien Sie skeptisch!
- Versuchen Sie die betroffene Person unter der Ihnen bekannten Nummer zurückzurufen.
- Auch wenn die Stimme am anderen Ende der Leitung Sie unter Druck setzt, nicht aufzulegen und mit niemandem zu sprechen. Die Polizei oder andere Behörden würden derlei nie tun. Holen Sie sich Rat bei jemandem, dem Sie vertrauen oder fragen Sie besser direkt bei der Polizei nach, ob sie die Situation überprüfen kann.
Schauen Sie voraus:
- Auch ein Ansatz, um sich zu schützen: Vereinbaren Sie mit Ihren Familienmitgliedern und engsten Freunden und Freundinnen eine persönliche Code-Frage, deren Antwort in aller Regel nur diese Person wissen kann und nicht die Täterinnen und Täter. Beispiel: Was ist der Lieblingswitz von Opa? Wie hieß dein Meerschweinchen?
- Achten Sie darauf, dass die Antwort nicht digital festgehalten wurde oder leicht zu erraten ist.
Das Problem dabei ist natürlich, dass bei Schockanrufen künstlich eine Notsituation geschaffen wird, die Stress bei Ihnen auslöst. Dann die Ruhe zu bewahren und an die Code-Frage zu denken, ist nicht leicht.
Der Fake-Sparkassen-Berater oder die -Beraterin
Ihren Haus- oder Wohnungsschlüssel würden Sie niemals an unbekannte Dritte weitergeben. Schließlich hätten diese dadurch Zugriff auf alle Besitztümer in Ihrem Zuhause. Gleichen Wert haben TANs und PINs, die Ihr Konto und damit Ihr Geld schützen. Da mittlerweile viele Unternehmen und Kreditinstitute auf andere Kommunikationswege setzen, satteln auch die Betrügerinnen und Betrüger um und versuchen, als falsche Sparkassen-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen per Telefon sensible Daten zu ergaunern. Meist rufen sie außerhalb der Öffnungszeiten an und geben vor, es besonders eilig zu haben, weil sonst beispielsweise das Konto gesperrt werden müsse.
Achten Sie darauf:
- Mitarbeitende von Banken und Sparkassen würden jedoch niemals am Telefon nach PINs, TANs oder Passwörtern fragen.
- Legen Sie im Zweifel einfach auf und rufen Sie Ihre Sparkasse unter der Ihnen bekannten Rufnummer zurück – so können Sie in Erfahrung bringen, ob wirklich Handlungsbedarf besteht. Echte Sparkassen-Mitarbeitende haben mit diesem Vorgehen auch kein Problem.
Wichtig: Die Betrügenden können auch die Rufnummer fälschen, die Ihnen im Display angezeigt wird. Wenn Sie jedoch auflegen und selbst noch mal die Nummer Ihrer Sparkasse wählen, landen Sie auch sicher dort. Und: Lassen Sie sich niemals unter Zeitdruck zu irgendwelchen Handlungen zwingen.
Neue Betrugsmasche mit gefälschten Elster-Mails
Aktuell kursieren betrügerische E-Mails, die vorgeben, vom Online-Finanzamt Elster zu stammen. Die Absender locken mit einer angeblichen Steuerrückzahlung und fordern die Empfänger auf, einem Link zu folgen. Besonders perfide: In der gefälschten Adresse wird der Buchstabe „L“ durch ein großes „I“ ersetzt („eIster“ statt „elster“ – hätten Sie es gemerkt?), sodass der Unterschied kaum auffällt. Wer auf die Masche hereinfällt, landet auf betrügerischen Webseiten, die sensible Daten abgreifen oder Schadsoftware verbreiten.
Das ist jetzt wichtig:
- Das Landeskriminalamt rät dringend davon ab, solche E-Mails zu öffnen oder Links anzuklicken.
- Falls Sie betroffen sind, sollten Sie sofort Ihre Bank und das Finanzamt informieren, eine Anzeige bei der Polizei erstatten und Ihren Computer auf Viren überprüfen.
Betrügerische Online-Trading-Portale und falsche Anzeigen
Gefakte Anzeigen – teils sogar mit Prominenten – werben mit enormen Gewinnen bei Geldanlagen wie Kryptowährungen. Der Link führt dann auf eine gefälschte Online-Trading-Website.
Nach der Registrierung bekommen die Nutzerinnen oder Nutzer Anrufe eines angeblichen „Brokers“ oder persönlichen „Anlageberaters“ beziehungsweise einer „Anlageberaterin“. Dieser oder diese versucht, den Anleger oder die Anlegerin zu immer größeren Investitionen zu überreden – um angeblich noch höhere Gewinne zu erzielen. Durch die teils regelmäßigen Anrufe wird ein persönlicher Kontakt oder gar eine Vertrauensbeziehung aufgebaut. Dahinter steckt jedoch professioneller Internetbetrug.
Abgezockt werden können Sie auch bei Wohnungsanzeigen, Kleinanzeigen, Stellenangeboten und sogar auf Webseiten für die Partnersuche. Dort sollen Sie eine Kaution vorab überweisen, für ein Produkt bezahlen, das Ihnen nie zugeschickt wird, werden für Geldwäsche missbraucht oder sollen einer Internetbekanntschaft aus finanziellen Nöten helfen. Details finden Sie beispielsweise auf den Seiten der Polizei Hamburg.
Bleiben Sie cool:
- Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, sollten Sie große Vorsicht walten lassen.
- Fragen Sie Freunde, was Sie davon halten, googeln Sie nach den angebotenen Inhalten kombiniert mit dem Wort „Betrug“ und sehen Sie sich die Ergebnisse kritisch an.
- Überweisen Sie nichts im Voraus und lassen Sie sich auch nicht von ungefragt zugesandten Dokumenten wie Personalausweisen täuschen, die Vertrauen schaffen sollen.
Die „Back-to-the-roots“-Briefpost
Briefe sterben aus – würde man meinen. Aber viele wichtige Unterlagen müssen in Deutschland auch heute noch per Post geschickt werden – das gilt auch für Schreiben von Banken und Sparkassen.
Seien Sie skeptisch:
- Sobald Sie in einem Brief aufgefordert werden, sensible Unterlagen zu versenden, achten Sie beispielsweise auf die Empfängeradresse: Ist das die Anschrift Ihrer Sparkasse? Falls nicht, sollten Sie vorsichtig sein.
- Fragen Sie im Zweifel lieber einmal mehr nach, ob es sich hierbei tatsächlich um ein Schreiben Ihres Instituts handelt.
- Oder werfen Sie die geforderten Unterlagen einfach direkt in den Briefkasten Ihrer Filiale.
Falsche Polizisten
Nur weil Ihr Telefon anzeigt, Sie würden gerade von der Polizei oder der 110 angerufen, muss das nicht stimmen. Rufnummern und Namen, die Ihr Telefon bei einem Anruf anzeigt, lassen sich manipulieren. Dadurch können fremde Anruferinnen und Anrufer Ihnen vorgaukeln, die Polizei wäre dran. Doch Beamte und Beamtinnen rufen niemals mit der 110 an.
Aber durch diese Möglichkeit gibt es den Trick, dass sich Anrufende als Polizisten ausgeben und sagen, Ihr Hab und Gut sei in Gefahr. Zum eigenen Schutz – heißt es dann am Telefon – sollen Bargeld und andere Wertgegenstände einem Polizisten übergeben werden, der Ihr Vermögen dann in Sicherheit bringt. Natürlich ist der Polizist, der später an der Haustür auftaucht, kein echter Polizist. Wenn auch noch Druck ausgeübt oder eine schnelle Entscheidung verlangt wird, ist das ein deutliches Zeichen für Betrug. Behalten Sie die Kontrolle:
- Beenden Sie das Gespräch sofort, sobald eine solche Forderung kommt.
- Geben Sie am Telefon niemals Auskunft über Ihre Finanzen, Wertsachen oder Ihre Wohnsituation.
- Wählen Sie die 110 und fragen Sie nach, ob ein solcher Einsatz tatsächlich stattfindet. Nutzen Sie dafür aber nicht die Rückruffunktion, sondern geben Sie die Nummer selbst ein.
- Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung ein. Ein echter Polizist wird niemals Bargeld oder Wertsachen zur „Sicherheit" mitnehmen.
Reagieren Sie also nicht! Und unterschätzen Sie niemals, wie geschickt die Betrügerinnen und Betrüger psychologischen Druck ausüben können, um Sie zu irrationalem Verhalten zu bringen.
Die unechten „Interpol“, „Europol“ und „Microsoft“
Viele Menschen haben Anrufe von Interpol und Europol erhalten. Dabei startete eine automatische Bandansage und bat darum, die 1 auf dem Telefon zu drücken. In der Folge wurden dann sensible Daten abgefragt. Doch die Anrufe kamen weder von Interpol noch von Europol.
Werden Sie misstrauisch:
- Hüten Sie sich auch vor angeblichen Anrufen von technischen Unternehmen wie Microsoft. Hierbei wird Ihnen gesagt, es gebe ein Problem mit Ihrem Computer oder einer Software. Wenn es schlecht läuft, haben Sie Kriminellen Zugang zu Ihrem Computer gewährt und sind am Ende viel Geld sowie wichtige Daten los.
- Microsoft weist daraufhin, dass sie nie ungefragt anrufen würden.
Falsche Handwerker
Ding-Dong! Es klingelt an der Tür. Davor stehen mindestens zwei Handwerker oder Handwerkerinnen. „Wir kommen von Ihrem Vermieter, um Ihre Wasserleitung zu prüfen, zuletzt gab es häufiger Rohrbrüche“, heißt es dann so oder ähnlich. Auch die Wasserbetriebe werden als Vorwand genommen. Während eine Person Sie im Bad beschäftigt, stiehlt die andere Person Ihre Wertsachen.
Prüfe Sie Behauptungen:
- So schwer es fallen mag, rufen Sie am besten vorher beim Hausmeister, der Hausverwaltung oder dem Wasserwerk an, ehe Sie die angeblichen Handwerker in Ihre Wohnung lassen.
- Prüfen Sie auch regelmäßig die Aushänge im Schaukasten. Üblicherweise werden Handwerkerarbeiten in Mietwohnungen angekündigt.
- Seien Sie besonders aufmerksam, wenn Handwerker zu zweit oder in Gruppen kommen.
Neue Geldwäsche-Masche: Vom Opfer zum Täter
Immer mehr Menschen fallen auf Geldanlage- und Jobangebote herein, mit denen sie schnell zu Opfern und sogar zu (Mit-)Tätern werden.
Auf gefälschten Handelsplattformen versprechen Kriminelle große Gewinne durch vermeintliche Investitionen in Aktien, Gold, Kryptowährungen und US-Dollar. Steigen Sie dort ein, werden sie zuerst zum Betrugsopfer. Da es keine Gewinne zu holen gibt, ist Ihr Erspartes schnell weg.
Dann versuchen die Kriminellen, Sie zum Täter oder zur Täterin zu machen: Sobald Sie kein Geld mehr haben, gaukeln sie Ihnen vor, dass Sie Ihre verlorene Investition zurückbekommen können. Dafür wollen sie Ihnen einen bestimmten Betrag leihen. Gehen Sie darauf ein, müssen Sie Ihre Kontoverbindung zur Verfügung stellen. Das Geld wird darauf überwiesen, und Sie müssen es an andere, meist ausländische Konten weiterleiten oder in Kryptowährungen umtauschen. Die Täter locken auch mit vermeintlichen Jobs. Teil der „Arbeit“ ist es, für diese Firmen Konten in Ihrem Namen zu eröffnen. Oft wird beispielsweise behauptet, Sie sollen den Kontoeröffnungsprozess einer bestimmten Bank „testen“.
In beiden Fällen nutzen die Kriminellen die Konten aber, um darüber Geldwäsche zu betreiben. Mit gravierenden Konsequenzen: Kommt die Polizei den Machenschaften auf die Schliche, geraten zunächst Sie ins Visier der Ermittlungen. Denn die Konten laufen auf Ihren Namen. Die eigentlichen Täter und Täterinnen sitzen häufig im Ausland, was die Ermittlungen erschwert. Dadurch werden sie selten gefasst.
Tipps gegen Phishing und andere Betrugsversuche
- Ignorieren Sie E-Mails und SMS von unbekannten Absendern. Seien Sie misstrauisch, wenn Sie angeblich von Ihrer Sparkasse oder anderen Unternehmen aufgefordert werden, einen Link anzuklicken, um dann auf einer Website sensible Daten einzugeben.
- Fallen Sie nicht auf Anzeigen von Trading-Portalen rein, die mit enormen Gewinnen bei Geldanlagen locken.
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Banken und Sparkassen fragen niemals am Telefon nach PINs, TANs oder Passwörtern.
- Seien Sie skeptisch, wenn sich jemand als Verwandter von Ihnen ausgibt und um Geld bittet.
- Prüfen Sie Ihre Post und den Absender genau.
- Achten Sie immer darauf, keine sensiblen Daten lesbar in den Papiermüll zu schmeißen.
- In den USA bewahrt die Kaution häufig vor der Untersuchungshaft. In Deutschland wird die „Sicherheitsleistung“, wie sie hier heißt, jedoch sehr selten angewendet. Mit Geld können Sie in aller Regel Ihre Verwandten nicht akut vor dem Gefängnis bewahren, auch wenn Ihnen das am Telefon jemand weißmachen will. Das klingt nach Betrug.
- Die Polizei setzt niemanden am Telefon unter Druck und fordert Sie zur Geldübergabe auf.
Was tun, wenn ich auf eine Betrugsmasche reingefallen bin?
Das Wichtigste ist in diesen Fällen, Ruhe zu bewahren. Sollten Sie vermuten, dass jemand Ihre Online-Banking-Zugangsdaten ausgespäht hat, wenden Sie sich an Ihre Sparkasse. Schildern Sie möglichst genau, was passiert ist, was von Ihnen verlangt wurde und welche Daten genau Sie herausgegeben haben. Die Beraterinnen und Berater werden dann umgehend Hilfe leisten und beispielsweise das Online-Banking sperren.
Sinnvoll ist es auch, bei der Polizei Anzeige zu erstatten – es handelt sich hierbei ganz klar um eine Straftat. Sie können sich sicher sein, dass Ihre Sparkasse Sie bei allem im Umgang mit dem Geld- und Kontobetrug unterstützen wird.
Aktuelle Sicherheitswarnungen der Sparkassen
Die Täterinnen und Täter entwickeln immer wieder neue Betrugsmaschen, mit denen Ihnen Opfer ins Netz gehen. Ob Phishing-Mails, Abo-Fallen, Fake-E-Mails oder Fake-Shops, fingierte Kleinanzeigen oder falsche Social-Media-Profile. Eine Übersicht über die verschiedenen Betrugsmaschen, die im Zusammenhang mit Ihren Geldkonten stehen, haben die Sparkassen unter ihren aktuellen Warnungen zusammengestellt. Die Seite wird regelmäßig von den Cyber-Experten und -Expertinnen aktualisiert.
Verdächtige Nachrichten können Sie zur Bewertung und zum Schutz anderer Kundinnen und Kunden an warnung@sparkasse.de weiterleiten. Ob mit oder ohne Bezug zu Ihren Konten: Melden können und sollten Sie alle verdächtigen Aktivitäten auch der Polizei, beispielsweise den Cybercrime-Einheiten.
Sie haben Fragen zur Datensicherheit bei uns?
Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um Betrugsmaschen
Seien Sie skeptisch bei unerwarteten Nachrichten, insbesondere per E-Mail, SMS oder Telefon. Geben Sie niemals persönliche Daten, Zahlungs- oder Zugangsdaten preis. Klicken Sie nicht leichtfertig auf Verlinkungen in E-Mails. Legen Sie auf, wenn Ihnen ein Anruf merkwürdig vorkommt, und drücken Sie keine Tasten, wenn Sie dazu aufgefordert werden.
Gehen Sie nicht auf Geld- oder Überweisungsaufforderungen von Unbekannten ein. Nutzen Sie starke Passwörter und aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung – auch außerhalb ihres Online-Bankings. Halten Sie Software aktuell und überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kontobewegungen. Bei Unsicherheiten kontaktieren Sie den jeweiligen Kundenservice über die offiziellen Wege.
Ja! Die Websites der Verbraucherzentralen, des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Polizei bieten regelmäßig aktuelle Warnungen. Das Computer-Notfallteam der Sparkassen-Finanzgruppe hält Sie mit aktuellen Sicherheitswarnungen auf dem Laufenden.