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Menschen stehen mit Abstand auf dem Gehweg in einer Schlange an. Vorne steht eine junge Frau mit Smartphone in der Hand und lächelt.

Geld verdienen mit Schlussmachen, Erschrecken oder Anstehen

5 kuriose Karrierepfade
Ein Künstler erhält 74.000 Euro und liefert zwei leere Leinwände, statt sie wie vereinbart mit den Geldscheinen künstlerisch zu bestücken. Während diese Aktion rechtlich vielleicht nicht ganz so gut läuft, gibt es einige andere kuriose Wege, um legal Geld zu verdienen. Wir stellen fünf ungewöhnliche Arten vor, wie Menschen ihr Geld verdienen.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Der dänische Künstler Jens Haaning hat mit seiner Aktion für Aufregung gesorgt. Ein Kunstmuseum gab ihm 74.000 Euro im Glauben, das Geld in einer Collage zurückzuerhalten – so zumindest die Abmachung. In Wahrheit machte sich Haaning mit dem Geld jedoch „aus dem Staub“ – und verkaufte das als Kunst.

  • Es gibt auch andere Geschäftsmodelle und Berufe, die Kreativität beim Geldverdienen zeigen. Haben Sie zum Beispiel schon mal von einem professionellen Schlussmacher gehört?

  • Auch mit Erschrecken, Anstehen oder Mami spielen lässt sich Geld verdienen.

Ist das Kunst oder kann das weg?

Unter dem Motto „Work it out“ plante ein Kunstmuseum im jütländischen Aalborg eine Ausstellung über das Verhältnis von Arbeit und Geld. Dazu sollte der Künstler Jens Haaning zwei Werke anfertigen. Für diese erhielt er eine halbe Million dänische Kronen (umgerechnet 74.000 Euro). Das Museum erwartete, das der Künstler Geldscheine im gleichen Wert in Szene setzt. Allerdings geschah dies nicht. Haaning lieferte zwei weiße Leinwände mit der Information, das Geld selbst zu behalten. Seine Aktion trägt den Titel „Take the money and run.“

Kreativität kennt keine Grenzen

Während Jens Haaning mit seiner Aktion ein Statement für die prekären Arbeitsbedingungen in der Kunst zu setzen vorgab und dabei einiges an Geld einsteckte, muss nicht jeder auf rechtlich dünnem Eis gehen, um kreativ Geld zu verdienen. Es gibt auch andere Wege. Fünf davon finden Sie hier.

Professioneller Schlussmacher

Vielleicht haben Sie schon einmal etwas vom Film „Der Schlussmacher“ mit Matthias Schweighöfer gehört. Eine Komödie, in der der Protagonist Paul sein Geld als Beziehungsbeender verdient. Diesen Job gibt es auch im echten Leben: Professionelle Schlussmacherinnen und Schlussmacher arbeiten für sogenannte Trennungsagenturen.

Schlussmacherinnen und Schlussmacher werden meist aus Angst beauftragt. Ist schließlich kein Thema, mit dem man sich gerne beschäftigt. Diese Ängste können völlig verschiedenen Ursprungs sein. Die einen fürchten sich davor, dass die andere Person die Trennung nicht akzeptiert oder sie zu einem weiteren Versuch überreden möchte, die anderen sorgen sich um ihre eigene Sicherheit. Womöglich reagiert der ehemalige Partner oder die ehemalige Partnerin mit Drohungen oder gar körperlicher Gewalt.

Daher finden die professionellen Trennungen manchmal gar nicht persönlich statt, sondern via Schlussmacherin oder Schlussmacher am Telefon. Der Mittelsmann oder die Mittelsfrau informieren die betroffene Person über das Ende der Beziehung und stehen nach dem ersten Schockmoment für ein Gespräch und seelische Unterstützung zur Verfügung.

Glückskeksautor

Sie sind gut darin, Aussagen auf den Punkt zu bringen, und haben immer eine Lebensweisheit parat? Dann wären Sie für den Job als Glückskeksautorin oder Glückskeksautor vielleicht gemacht. Der Beruf ist im Grunde selbsterklärend. Schließlich hat jede und jeder schon einmal einen Glückskeks geöffnet und sich von der darin versteckten Nachricht überraschen lassen.

Diese Nachrichten schreiben sich natürlich nicht von selbst. Donald Lau, der Geschäftsführer bei Wonton, dem größten Glückskekshersteller in den USA, hat bewiesen, dass sich damit gut Geld verdienen lässt. Über viele Jahre hinweg schrieb er früher selbst Sprüchlein, die in Keksen landeten.

Heute übernehmen diesen Job oft das Internet oder Kundinnen und Kunden. Allerdings schadet frischer Wind nie. Glückskekshersteller gibt es nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland. Sind Sie auf den Geschmack gekommen?

Erschrecker

Ein Job zum Gruseln – der Beruf als Erschreckerin oder Erschrecker. Wer kennt es nicht: Sie schleichen durch das Gruselkabinett auf dem Jahrmarkt und rechnen hinter jeder Ecke damit, erschreckt zu werden. Neben Puppen und Skeletten sind oft echte Menschen in Kostümen dabei, um uns das Gruseln zu lehren.

Eine Ausbildung zum Erschrecker gibt es nicht. Allerdings ist körperliche Fitness und ein gutes Gespür für Menschen Voraussetzung. Schließlich muss man schnell von einem Versteck zum anderen flitzen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Schaulustigen nicht vor Schreck zusammenbrechen.

Aber Achtung: Frauen haben es in diesem Berufsfeld schwer. Marlit Friedland, die Geschäftsführerin des Berliner Gruselkabinetts, erklärt in einem Interview, dass die körperliche Gefahr für Frauen zu groß sei. Aufgrund möglicher Verletzungen durch Reflexreaktionen wird eine Erschreckerin nie allein in die Dunkelheit gelassen. Ein Mann steht immer sicherheitshalber zur Seite.

Professioneller Ansteher

Sondereditionen sind meist per Definition sofort eine Rarität. So gab es beispielsweise die „BVG x Adidas Sneaker“, die vor ein paar Jahren im Berliner Sneakerladen „Overkill“ verkauft wurden. Die Berliner Verkehrsbetriebe und der Sportartikelhersteller warfen nur 500 Paar auf den Markt – nicht mehr und nicht weniger. Die Folge: eine endlos lange Schlange vor dem Laden, die sich schon zwei Nächte zuvor zu bilden begann.

Wer darauf keine Lust hat, aber trotzdem das limitierte Produkt ergattern möchte, kann einen professionellen Ansteher oder eine professionelle Ansteherin engagieren.

Besonders in New York boomt das Geschäftsmodell. Vielbeschäftigte und gutbetuchte New Yorkerinnen und New Yorker, die keine Zeit haben, ein paar Stunden in der Schlange zu stehen, zählen zur Kundschaft. In den USA bezieht sich das Anstehen allerdings nicht nur auf Raritäten. Großstädter müssen nämlich auf fast alles warten – egal, ob das neue iPhone, ein Paket oder einfach nur etwas zu essen.

Auch in Europa breitet sich das Geschäftsmodell aus. Was sagen Sie dazu? Würden Sie für Geld in der Schlange stehen?

Eine Mutter zur Miete

Manchmal braucht man jemanden zum Reden – und nicht immer ist die passende Person direkt zur Stelle. In den USA hat sich deshalb ein weiteres Geschäftsmodell ergeben: eine Gesprächspartnerin zur Miete. Nina Keneally aus Bushwick, New York, ist bekannt für diese Idee. Ihr Job ist das Zuhören. Ihrer Meinung nach können Eltern nicht objektiv sein. Daher möchte sie die Rolle übernehmen und jungen Menschen bei ihren Problemen zur Seite stehen. Ihr Dienst nennt sich „Need a Mom“.

Sie sagt, Einsamkeit sei der Grund, weshalb Kundinnen und Kunden zu ihr kommen. Sie nimmt sich dann Zeit, um über die Sorgen und Probleme zu sprechen, und versucht, Lösungsansätze zu finden.

Die Meinungen zu diesem Geschäftsmodell gehen auseinander. Die einen finden es gut, die anderen verwerflich. Gerade in Zeiten, in denen Psychologinnen und Psychologen sowie therapeutische Hilfe dringend benötigt werden und Wartelisten endlos lang sind, könnte eine Mutter zur Miete allerdings eine gute Übergangslösung darstellen.

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