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So funktioniert ein Fälligkeitsdarlehen

Endfälliges Darlehen
Ein Fälligkeitsdarlehen kommt immer dann infrage, wenn Sie zu einem bestimmten Termin in der Zukunft eine höhere Summe Geld erwarten, zum Beispiel aus einer Kapitallebensversicherung. Eigentlich wollen Sie dieses Geld aber schon jetzt nutzen. Ein Fälligkeitsdarlehen macht‘s möglich.

Lisa spart schon lange für eine kleine Wohnung. Zusätzlich zahlt sie seit vielen Jahren in einen Bausparvertrag ein. Doch dann geht es schneller als erwartet: Durch einen Zufall entdeckt sie ihre absolute Traumwohnung. Die Wohnung steht zum Verkauf. Das Problem: Lisas Bausparvertrag ist noch nicht fertig angespart – und noch nicht zuteilungsreif. Das bedeutet: Sie kann das damit verbundene Bauspardarlehen noch nicht nutzen, um die Wohnung zu kaufen. Ein Fälligkeitsdarlehen bietet die Lösung.

Das Wichtigste in Kürze:

Das ist ein Fälligkeitsdarlehen

Ein Fälligkeitsdarlehen (auch: endfälliges Darlehen oder Festdarlehen) ist ein Kredit, bei dem der Darlehensnehmer oder die Darlehensnehmerin während der Laufzeit monatlich nur die Zinsen zahlt. Den Darlehensbetrag muss er oder sie am Ende der Laufzeit auf einen Schlag zurückzahlen. Diese Art von Darlehen zeichnet sich also dadurch aus, dass die Tilgung nicht – wie etwa bei einem Annuitätendarlehen – in regelmäßigen Raten erfolgt, sondern als Einmalzahlung am Laufzeitende.

Eine Voraussetzung für ein endfälliges Darlehen ist, dass der Kreditnehmer oder die Kreditnehmerin zu einem Termin in der Zukunft eine zum Ablösen des Kredits ausreichende Summe Geld erwartet, zum Beispiel aus dem Verkauf einer Immobilie oder dem Eingang einer Versicherungssumme. Festdarlehen bieten die Möglichkeit, niedrigere monatliche Belastungen zu haben, da während der Laufzeit keine Tilgungszahlungen geleistet werden.

Tipp: Die Landesbausparkassen (LBS ) bieten in Kooperation mit den Sparkassen einen Kombikredit aus einem Immobilienkredit  und einem Bausparvertrag  an. Mit dem Finanzierungsrechner  der LBS können Sie Ihren Kredit vorab in Form einer Beispielrechnung grob online berechnen. Wir beraten Sie gern persönlich, um das passende Darlehen für Sie zu finden.

Mögliche Vor- und Nachteile von Festdarlehen

Vorteile
Vorteile
  • Niedrige monatliche Rate: Da während der Laufzeit nur Zinsen gezahlt werden, ist die monatliche Belastung niedriger als bei einem Darlehen mit Tilgung.

  • Finanzielle Flexibilität: Das Festdarlehen ermöglicht Kreditnehmerinnen und Kreditnehmern, ihr Kapital statt in eine schrittweise Tilgung gegebenenfalls in andere, möglicherweise ertragreichere Projekte zu investieren.

  • Planungssicherheit: Die Rückzahlungssumme und die Zinskosten sind über die Laufzeit hinweg klar definiert.

  • Steuerliche Vorteile: Vermieterinnen und Vermieter können die Zinskosten während der Laufzeit von der Steuer absetzen, wenn sie die Baufinanzierung für den Kauf der Immobilie aufgenommen haben, für die sie die Mieteinnahmen erhalten. 

  • Staatliche Förderungen: Bei einem sogenannten Kombikredit aus Festdarlehen und Bausparvertrag können unter Umständen staatliche Förderungen wie die Wohnungsbauprämie genutzt werden.

Nachteile
Nachteile
  • Rückzahlungsrisiko: Am Ende der Laufzeit müssen Sie den gesamten Darlehensbetrag auf einmal zurückzahlen. Sie müssen also sicher sein, dass Sie das Geld zum jeweiligen Zeitpunkt in der Zukunft haben. Unvorhergesehene Ereignisse, etwa eine plötzliche Arbeitslosigkeit, könnten es erschweren, beispielsweise in den Bausparvertrag einzuzahlen, dessen Darlehen das Festdarlehen einmal ablösen soll. Das kann im Einzelfall zu finanziellem Druck führen.

  • Höhere Gesamtkosten: Indem Sie monatlich nur Zinsen zahlen, reduziert sich die Restschuld während der Laufzeit nicht. Zum Vergleich: Bei einem Annuitätendarlehen tilgen Sie mit der monatlichen Rate auch die Restschuld. Weil die Zinsen stets auf die Restschuld berechnet werden, zahlen Sie dadurch im Laufe der Zeit immer weniger für die Zinsen. Dieser Vorteil entfällt beim Festdarlehen, wodurch der Kredit insgesamt teurer sein kann. Vergleichen Sie.

  • Disziplinierte Rücklagenbildung: Um den Darlehensbetrag am Ende der Laufzeit zurückzahlen zu können, ist meist eine sorgfältige Finanzplanung nötig – in der Regel über einen langen Zeitraum hinweg.

Sie erwarten zu einem bestimmten Termin in der Zukunft höhere Summe Geld, möchten dieses Geld aber jetzt schon nutzen?

Wir helfen Ihnen gern dabei, ein Fälligkeitsdarlehen abzuschließen. Mehr Informationen und konkrete Konditionen finden Sie bei Ihrer Sparkasse. Bei Fragen sind wir auch persönlich für Sie da.
Zu meiner Sparkasse

Häufige Fragen zu Fälligkeitsdarlehen

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Ist ein Festdarlehen dasselbe wie ein Fälligkeitsdarlehen?

Ja, ein Festdarlehen ist dasselbe wie ein Fälligkeitsdarlehen (auch: endfälliges Darlehen).

Die monatliche Belastung (Zinszahlung pro Monat) können Sie mit folgender Formel grob überschlagen:

Zinszahlung pro Monat = (Darlehensbetrag x (Zinssatz / 100)) / 12

Ein Fälligkeitsdarlehen (auch: endfälliges Darlehen oder Festdarlehen) kann nur dann sinnvoll sein, wenn Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft sicher eine höhere Summe Geld erwarten. Diese muss ausreichen, um das Darlehen sicher zum Laufzeitende ablösen zu können.

Wenn das zutrifft, lohnt sich dennoch der Vergleich – bei einer Baufinanzierung etwa mit einem herkömmlichen Annuitätendarlehen. Häufig zahlen Sie bei Letzterem insgesamt weniger für die Zinsen. Sinnvoll kann ein endfälliges Darlehen dennoch beispielsweise sein, wenn Sie auf niedrige monatliche Raten angewiesen sind. Dadurch dass Sie während der Laufzeit nicht tilgen, ist beim endfälligen Darlehen eine wesentlich geringere monatliche Belastung möglich.

Bei einem Ratendarlehen setzt sich die monatliche Rate aus Zinsen und Tilgung zusammen. Mit zunehmender Laufzeit wird die Restschuld dadurch immer kleiner.

Anders beim Fälligkeitsdarlehen (Festdarlehen): Dort zahlen Sie monatlich nur die Zinsen. Die Tilgung des gesamten Darlehensbetrags erfolgt erst am Ende der Laufzeit auf einen Schlag. Sie müssen also mit Sicherheit wissen, dass Sie zum jeweiligen Termin die entsprechende Summe auf dem Konto haben.

Ein endfälliges Darlehen kann sich für Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer eignen, die über ausreichende Mittel verfügen, um am Ende der Laufzeit den Darlehensbetrag in einer Summe zurückzahlen zu können. Wenn Sie zum Beispiel einen Bausparvertrag abgeschlossen haben, der voraussichtlich 2026 zuteilungsreif wird, und Sie unerwartet bereits 2024 Ihre Traumwohnung entdeckt haben, kann ein Fälligkeitsdarlehen eine Sofortfinanzierung ermöglichen: Sie schließen das Darlehen sofort mit einer Laufzeit bis zur sicheren Zuteilungsreife des Bausparvertrags ab. So löst das Bauspardarlehen später das Fälligkeitsdarlehen ab – und Sie können Ihre Immobilie sofort kaufen. Vergleichen Sie vorab jedoch, ob ein Annuitätendarlehen nicht günstiger kommt.

Hinweis: In der Praxis reicht ein Bausparvertrag allein in der Regel nicht aus, um eine Immobilie zu finanzieren. Sie müssten also entweder über ausreichend Eigenkapital verfügen oder können das Darlehen möglicherweise mit einem weiteren Baudarlehen oder Kredit kombinieren.

3 beispielhafte Situationen, in denen ein endfälliges Darlehen eine Lösung bieten kann:

  1. Überbrückende Finanzierungen für Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer, die am Laufzeitende einen sicheren Geldzufluss erwarten – zum Beispiel aus einem zuteilungsreifen Bausparvertrag oder einer Kapitallebensversicherung
  2. Eigentümerinnen und Eigentümer einer Immobilie, die umziehen und bereits eine neue Immobilie gefunden haben: Um diese zu kaufen, brauchen sie das Geld aus dem Verkauf der alten Immobilie, die aber noch nicht verkauft ist. Ein Fälligkeitsdarlehen kann ihnen sofort das Geld zum Kauf der neuen Immobilie verschaffen. Nach Verkauf der alten Immobilie wird es mit den Einnahmen aus dem Verkauf abgelöst.
  3. Ein sogenannter Kombikredit, zum Beispiel in Form eines LBS-Immobilienkredits, verbindet ein Fälligkeitsdarlehen mit einem Bausparvertrag. Der Darlehensnehmer oder die Darlehensnehmerin schließt also beides ab und kann möglicherweise beim Bausparvertrag von staatlichen Förderungen profitieren. Zunächst zahlt er oder sie monatlich die Zinsen für das Fälligkeitsdarlehen und spart gleichzeitig Guthaben auf den Bausparvertrag an. Wird der Bausparvertrag zuteilungsreif, löst das Bauspardarlehen das Fälligkeitsdarlehen ab. Die monatlichen Raten bleiben beim Kombikredit über die gesamte Laufzeit gleich. Die Zinshöhe steht von Anfang an für die gesamte Laufzeit fest.

Tipp: Ob ein Fälligkeitsdarlehen tatsächlich die beste Lösung für Sie ist? Möglicherweise ist ein anderer Kredit günstiger. Wir vergleichen gern gemeinsam mit Ihnen unterschiedliche Finanzierungsarten und analysieren, was für Sie am besten geeignet ist. Vereinbaren Sie dafür einfach einen Termin bei Ihrem Sparkassen-Berater oder Ihrer -Beraterin.

Ein Fälligkeitsdarlehen kann sich lohnen, wenn Sie zu einem bestimmten Termin in der Zukunft sicher einen höheren Geldbetrag erwarten. Mit dem Darlehen können Sie über den Betrag oder einen Teil davon sofort verfügen. Für das Darlehen zahlen Sie während der Laufzeit nur die Zinsen. Wenn Sie die erwartete Geldsumme erhalten, zahlen Sie damit das Darlehen auf einen Schlag zurück.

Einen besonderen Vorteil kann ein Fälligkeitsdarlehen unter Umständen für Vermieter und Vermieterinnen bieten: Denn diese können die Darlehenszinsen der Baufinanzierung für die vermietete Immobilie von der Steuer absetzen. Auch in diesem Fall lohnt sich jedoch ein Vergleich zu einem herkömmlichen Annuitätendarlehen. Oft sind die Zinsen dabei geringer. Absetzen können Vermietende dennoch.

Stellen Sie Ihre Anfrage möglichst früh. Einen unverbindlichen Beratungstermin können Sie bei einer Baufinanzierung auch schon vereinbaren, bevor Sie eine bestimmte Immobilie im Auge haben. Wir informieren Sie gern und analysieren, welche Darlehensarten für Sie am besten geeignet sind.

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