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Eine Frau sitzt vor einem Schreibtisch schaut sorgenvoll auf eine Rechnung und telefoniert

Beitragsfreistellung oder Kündigung der Versicherung? Warum sich anpassen häufiger lohnt

Sinnvolle Entlastung
Viele Versicherungsbeiträge werden gerade erheblich angehoben. Kurzschlusshandlungen wie Kündigungen sind in Krisenzeiten keine Seltenheit. Abhängig vom jeweiligen Vertrag gibt es aber meist sinnvollere Alternativen. Was Sie tun können, lesen Sie hier.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Private Versicherungen zählen zu den laufenden Kosten. Besonders hoch sind Beiträge für die private Kranken- und Rentenversicherung sowie die Berufsunfähigkeitsversicherung.

  • Bei einem finanziellen Engpass ist eine Kündigung nicht die einzige Lösung, es gibt viele weitere und oftmals bessere Möglichkeiten.

  • Laufende Verträge können langfristig modifiziert oder vorrübergehend angepasst werden.

Knapp 20 Prozent der volljährigen Menschen in Deutschland entscheiden sich aus finanziellen Gründen gegen eine private Renten- oder Lebensversicherung. Auch bestehende Verträge werden in Zeiten steigender Kosten von Versicherungsnehmern und Versicherungsnehmerinnen gekündigt. Doch das ist nicht immer die beste Lösung, um langfristig Geld zu sparen. Wir informieren über die gängigen Szenarien der unterschiedlichen Versicherungen und geben anschließend hilfreiche Tipps und Möglichkeiten für Ihre persönliche Situation.

Private Krankenversicherung

Bei einer privaten Krankenversicherung lassen sich keine Beiträge aussetzen, eine Stundung ist nicht möglich. In manchen Fällen können Sie auf einen günstigeren Tarif umsteigen. Einige Leistungen müssen Sie dann einbüßen. Möchten Sie nach einiger Zeit wieder in Ihren gewohnten Versicherungsschutz wechseln, müssen Sie sich unter Umständen erneut einer Gesundheitsprüfung unterziehen. Das ist zeitaufwändig und vielleicht wird der Beitrag sogar höher ausfallen als zu Beginn. Eine Anpassung sollte deswegen wohl überlegt sein.

Private Rentenversicherung und private Lebensversicherung

Wird Ihnen ihre private Rentenversicherung oder private Lebensversicherung zu teuer, müssen Sie nicht sofort Ihren Vertrag kündigen. Versicherer bieten unterschiedliche Möglichkeiten, die monatliche Belastung für Sie zu reduzieren. Versicherer bieten unterschiedliche Möglichkeiten, die monatliche Belastung für Sie zu reduzieren. Dazu zählt beispielsweise die Beitragsfreistellung. Damit können Sie über einen kürzeren oder längeren Zeitraum die Beitragszahlungen stunden.

Keine vorschnelle Entscheidung treffen

Kündigung mehrfach überdenken

Die Kündigung der privaten Altersvorsorge ist in vielen Fällen eine schlechte Lösung. Sie verlieren bei Vertragsabbruch Ihre Ansprüche der Rentenversicherung oder Lebensversicherung. Haben Sie einen Riester-Vertrag abgeschlossen, müssen Sie als Versicherungsnehmer oder Versicherungsnehmerin auch auf die bereits gesammelten Zulagen und Steuervorteile verzichten. Außerdem können Abschlusskosten, Vertriebskosten und ein Stornoabschlag fällig werden.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung schützt Ihr höchstes Gut:

Ihre Arbeitskraft und somit Ihre Möglichkeit auf ein geregeltes Einkommen. Kündigen Sie diese Versicherung, verlieren Sie diesen wichtigen Schutz. Wollen Sie nach überwundenen finanziellen Engpässen einen neuen Vertrag abschließen, ist das unter Umständen nicht mehr möglich oder aufgrund des höheren Alters und hinzugekommener gesundheitlicher Belastungen um einiges teurer. Deswegen bieten Versicherer auch für diese Versicherung oft die Möglichkeit zur Stundung an. So reduzieren Sie die finanzielle Belastung, behalten jedoch den vollen Schutz. Den Zeitraum können Sie je nach Lebenssituation mit Ihrem Versicherer festlegen – in der Regel sind es sechs Monate. Die gestundeten Beiträge müssen Sie auch in diesem Fall zurückzahlen. Unter Umständen können Sie dafür eine Ratenzahlung vereinbaren.

Sie haben die Möglichkeit, Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung zeitweise beitragsfrei zu stellen. Während dieser Phase reduziert sich jedoch die bei Berufsunfähigkeit ausgezahlte Rente. Üblicherweise können Sie die Beitragszahlung innerhalb von drei Jahren wieder aufnehmen. Beachten Sie jedoch, dass in manchen Fällen eine erneute Gesundheitsprüfung notwendig sein könnte.

Risikolebensversicherung

Auch die Beiträge einer Risikolebensversicherung lassen sich sich für Versicherungsnehmer und Versicherungsnehmerinnen stunden. Jedoch müssen Sie in diesem Fall auf den Versicherungsschutz gegen das Todesfallrisiko verzichten. Auch die Beitragsfreistellung ist eine Möglichkeit. Sie bilden jedoch kein Deckungskapital, weswegen die beitragsfreien Leistungen nur sehr gering ausfallen werden. Alternativ können Sie sich für eine Herabsetzung des Beitrags entscheiden. Die Leistungen werden dann entsprechend nach unten angepasst.

Augen auf und durch

Kontakt zur Versicherung aufnehmen

Beiträge in Zeiten finanziellen Engpasses nicht zu zahlen, ist keine Lösung. Das kann dazu führen, dass Sie Ihren Versicherungsschutz vollständig verlieren oder sogar Strafgebühren zahlen müssen. Suchen Sie den Kontakt mit Ihrer Versicherung. Die Mitarbeitenden haben einen wertfreien Überblick zu den Möglichkeiten in Ihrem individuellen Fall.

Kfz-Versicherung

Besitzen Sie ein eigenes Auto, können Sie die Kfz-Versicherung nicht vollständig kündigen. Je nach Risikosituation lässt sich diese jedoch anpassen und die Beiträge reduzieren. Die Kosten für Ihren laufenden Vertrag reduzieren Sie, indem Sie eine geringere Fahrleistung oder eine höhere Selbstbeteiligung im Schadensfall festlegen. Unter Umständen können Sie von einer Voll- in eine Teilkaskoversicherung wechseln oder eine etwaige Kaskoversicherung im laufenden Jahr kündigen. Außerdem bieten viele Versicherer die Möglichkeit auf Stundung für Versicherungsnehmer und Versicherungsnehmerinnen.

Rechtschutz

Die Beiträge für eine Rechtsschutzversicherung lassen sich nicht aufschieben. Jedoch können Sie je nach Lebenssituation sorgfältig prüfen, ob sich diese Versicherung für Sie lohnt.

So behalten Sie den Überblick

Der S-Versicherungsmanager

Einsehen, aufräumen und optimieren: Das ist das Motto des S-Versicherungsmanagers. Er bietet Ihnen einen transparenten und einfach verständlichen Überblick über Ihre Versicherungs- und Vorsorgesituation.*

Mit diesen Mitteln können Sie die finanzielle Belastung reduzieren:

Lassen Sie sich für kommende Beiträge freistellen

Bei einer Beitragsfreistellung wird der Rückkaufwert nicht ausgezahlt, aber die Versicherung bleibt bestehen. Der Risikoschutz und die Versicherungssumme werden dadurch jedoch für Versicherte reduziert. Oftmals ist die Beitragsfreistellung erst nach einer mehrjährigen Laufzeit möglich.

Lassen Sie Ihren Vertrag ruhen

Haben Sie mehrere Jahre Beiträge in Ihre Lebensversicherung eingezahlt, dürfen Sie Ihren Vertrag in der Regel für ein Jahr ruhen lassen. Wie bei der Beitragsfreistellung verzichten Sie auf einen Teil des Risikoschutzes und reduzieren die Versicherungssumme.

Lassen Sie dynamische Tarife einfrieren

Manche Verträge beinhalten jährlich steigende Beiträge und Leistungen. Diese Dynamik können Sie einfrieren lassen und eine feste Summe für Ihre Beiträge festsetzen. Wechseln Sie danach wieder in einen dynamischen Tarif, müssen Sie sich unter Umständen einer erneuten Gesundheitsprüfung unterziehen.

Ändern Sie die Zahlungsweise

Zahlen Sie Ihre Beiträge halbjährlich oder jährlich, können Sie in einigen Fällen auf eine monatliche Zahlung umsteigen. Gegebenenfalls zahlen Sie dann etwas mehr, da Zuschläge fällig werden.

Verrechnen Sie Überschüsse mit Beiträgen

In manchen Fällen entstehen – je nach Vertrag – finanzielle Überschüsse. Diese lassen sich mit laufenden Beiträgen verrechnen und die Summe so reduzieren. Die Laufzeit lässt sich über Überschüsse jedoch nicht reduzieren.

Stunden Sie Beiträge

Wenn Sie Beiträge stunden lassen, heißt das, dass Sie Zahlungen aufschieben. Viele Versicherer sind in Krisensituationen dazu bereit. In der Regel können Versicherte Ihre Beiträge für sechs Monate stunden – sie sind dann erst einmal beitragsfrei. Sind oder werden Sie arbeitssuchend oder arbeitslos, können Sie Ihre Beiträge je nach Vertrag möglicherweise auch für ein Jahr aufschieben. Ihr Versicherungsschutz bleibt in diesem Zeitraum auch beitragsfrei in vollem Umfang bestehen. Ist der Zeitraum der Stundung abgelaufen, müssen Sie die Beiträge inklusive vereinbarter Zinsen nachzahlen.

Nehmen Sie ein Policendarlehen auf

Sie können als Vorschuss auf die zu erwartende Versicherungsleistung ein Policendarlehen aufnehmen. Der Maximalwert entspricht dem Rückkaufswert der Versicherung. Das Darlehen wird verzinst, muss aber nicht zwingend vor Vertragsablauf getilgt werden. Es wird nach Abschluss der Laufzeit mit der vereinbarten Versicherungssumme verrechnet. Möchten Sie den ursprünglichen Versicherungsschutz wieder herstellen, können Sie das Darlehen zurückzahlen.

Reduzieren Sie die Versicherungssumme

Es darf zwar in den meisten Fällen ein bestimmter Mindestbetrag nicht unterschritten werden, aber grundsätzlich kann geprüft werden, ob sich die Versicherungssumme und damit auch die monatlichen Beiträge für Versicherte reduzieren lassen.

Kündigen Sie Zusatzversicherungen

Auch für Versicherungen gibt es Zusatzversicherungen. Haben Sie eine oder mehrere abgeschlossen, können Sie diese kündigen und Geld sparen, ohne die eigentliche Versicherung zu kündigen. Es erhöht sich dadurch jedoch Ihr Risiko.

Nehmen Sie eine Risiko-Zwischenfinanzierung in Anspruch

Eine Kapitallebensversicherung können Sie bis zu zwei Jahre lang ruhen lassen. Hier müssen Sie nur den Anteil zahlen, der als Hinterbliebenenvorsorge hinterlegt wird. Läuft die Frist jedoch zu Lebzeiten ab, müssen Sie die Beitragsanteile nachzahlen.

*mit einer unabhängigen Ratingagentur (Franke&Bornberg)

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