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Eine junge Frau sitzt mit zwei Kollegen und einer Kollegin in einem Meetingraum im Büro. Sie hält ein Smartphone in der Hand und schaut in die Kamera.

So funktioniert das mit der Altersvorsorge

Tipps für Studierende sowie Berufseinsteigerinnen und -einsteiger
Ist es nötig, als Student oder Studentin schon an die eigene Rente zu denken? Du hast gerade erst angefangen zu arbeiten und sollst schon Geld für die Altersvorsorge zurücklegen? Ja, damit bist du tatsächlich gut beraten. Denn für ein entspanntes Leben im Alter reicht die gesetzliche Rente nicht aus.

Hast du schon mal über das Älterwerden nachgedacht? Daran, wie du dein Leben leben möchtest. Wo und mit wem. Die meisten von uns haben zumindest eine vage Vorstellung davon, wie und wo sie sich in der Zukunft sehen. Ausbildung, Karriere, Familie, Reisen …

Und was ist mit der Rente? Ja, wird super. Ein Häuschen im Grünen, Weltreise, mit den Enkelkindern spielen. Kein Stress mehr, keine Arbeit. Nur noch das machen, worauf man Lust hat. Klingt nach der perfekten Welt. Ohne die rosarote Wunschbrille sieht das Leben im Alter jedoch in den meisten Fällen anders aus. Altersarmut ist hierzulande ein großes Thema – auch bei denen, die ihr Leben lang viel gearbeitet und normal verdient haben. Gerade Frauen ereilt dieses Schicksal besonders oft.

Die gesetzliche Rente reicht für ein Leben im Alter nicht aus

Kann das wirklich sein? Ja. Denn die gesetzliche Rente, die du bekommst, wenn du (regelmäßig) arbeitest, reicht nicht aus, um dein Leben im Alter ausreichend zu finanzieren. 

Um im Alter gut leben zu können, brauchen wir rund 80 Prozent von dem, was wir vor Eintritt in die Rente zuletzt verdienen. Klar, denn viele Kosten fallen ja nicht weg, nur weil wir nicht mehr arbeiten. Miete, Auto, Versicherungen, Essen, Trinken: Auch im Alter braucht es dafür Geld.

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von unserem letzten Gehalt benötigen wir, um im Alter gut leben zu können.

Doch schon heute ist es so, dass die gesetzliche Rente durchschnittlich gerade einmal 48,15 Prozent des letzten Bruttogehalts ausmacht. Stell dir vor, du verdienst kurz vorm Ruhestand monatlich 2.500 Euro. Demzufolge könntest du mit einer Rente von etwa 1200 Euro rechnen. Laut Experten bräuchtest du für das Leben in der Rente aber eher 2.000 Euro. Das heißt, dir werden etwa 800 Euro im Monat fehlen. Ernüchternd, oder?

Sicher, das ist nur ein Beispiel. Es zeigt jedoch ganz deutlich, dass deine zu erwartende Rente nicht ansatzweise so hoch sein wird wie dein Verdienst. Auch nicht, wenn du durchgängig arbeitest. Zeiten, in denen du nicht beschäftigt bist, also auch nicht in die Rentenkasse einzahlst, wirken sich noch einmal zusätzlich negativ auf deine Rentenzahlungen aus.

So berechnet sich die gesetzliche Rente

Für jedes Jahr, in dem du erwerbstätig bist, bekommst du einen sogenannten Entgeltpunkt – vorausgesetzt, du verdienst so viel wie das Durchschnittseinkommen (2022: durchschnittlich 2.244 Euro Nettolohn). Solltest du doppelt so viel verdienen, bekommst du zwei Entgeltpunkte pro Jahr. Bei der Hälfte gibt es einen halben Rentenpunkt.

Mit einem durchschnittlichen Einkommen sammelst du in 45 Jahren Berufstätigkeit folglich 45 Punkte. Das entspricht momentan einer Brutto-Rente von 1.692 Euro.

Versicherungszeiten

Als Versicherungszeiten werden die Zeiten bezeichnet, in denen du in die gesetzliche Rente – also die Rentenversicherung – einzahlst. Also immer dann, wenn du arbeitest und dadurch Entgeltpunkte sammelst.

Entgeltpunkte erhältst du aber auch für die Zeit, in der du eine Berufsausbildung machst, während du einen Bundesfreiwilligendienst absolvierst, wenn du deine Kinder aufziehst, ein Familienmitglied pflegst oder Arbeitslosengeld beziehst. Die Anzahl der Entgeltpunkte unterscheidet sich jedoch von denen, die du fürs Arbeiten bekommst.

Berufliche und private Altersvorsorge

Es ist wichtig zu wissen, dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreicht, damit du im Alter gut leben kannst. Angst vor Armut musst du trotzdem nicht haben, denn es gibt Möglichkeiten, zu niedrige Rentenzahlungen auszugleichen. Du hast sicher schon von einer Lebensversicherung gehört, von Riester und vielleicht sogar von Vermögenswirksamen Leistungen. Dies sind nur drei von vielen Möglichkeiten, die du hast, um dein Rentenkonto selber etwas aufzustocken.

Drei Säulen der Altersvorsorge

  1. Basisvorsorge

    Gesetzliche Rentenversicherung, Basisrente (Rürup-Rente)

  2. Staatlich geförderte Zusatzvorsorge

    Betriebliche Altersvorsorge (Direktversicherung, Vermögenswirksame Leistungen, Pensionsfonds), Riester-Rente

  3. Private Altersvorsorge

    Fondsgebundene Rentenversicherung, Kapitallebensversicherung, Immobilien, Aktien, Fonds

Je früher du damit beginnst, desto besser. Denn umso mehr Zeit hast du, Geld beiseite zu legen, zu investieren, anzulegen und so von Zins und Zinseszins zu profitieren. Ein Vorteil für junge Menschen wie dich: Bei vielen Altersvorsorgeformen erhältst du einen Bonus oder günstige Konditionen als eine Art Belohnung dafür, dass du dich früh um deine Finanzen kümmerst.

So legst du los: Nimm deine Altersvorsorge in die Hand!

Viele schrecken davor zurück, sich mit dem Thema Altersvorsorge auseinanderzusetzen, weil sie nicht wissen, wie sie damit anfangen sollen. Wir verraten es dir. In nur fünf Schritten bist du am Ziel.

Bedarf erkennen

Wenn du den Artikel bis hierher gelesen hast, bist du diesen Schritt bereits gegangen. Du hast erkannt, dass das Rentenniveau niedrig ist und du von der gesetzlichen Rente allein nicht gut leben können wirst.

Du hast verstanden, dass du deshalb selbst aktiv werden und vorsorgen musst. Ein Vorteil deiner frühen Erleuchtung: Je eher du mit dem Sparen anfängst, desto weniger Geld musst du zurücklegen.

Finanzen auf Vordermann bringen

Eine gute Altersvorsorge ist wichtig, um finanziell unabhängig zu bleiben. Doch Geld zu sparen, das an anderer Stelle (noch) fehlt, empfiehlt sich nicht. Bevor du mit der Vorsorge beginnst, solltest du deshalb alle deine Schulden begleichen – zum Beispiel BAföG oder einen Studienkredit zurückzahlen.

Risiken absichern

Wichtig ist auch, dass du dich nicht nur fürs Alter, sondern auch gegen existenzielle Risiken absicherst. Denn durch fehlende Versicherungen können zum Beispiel bei einem Unfall schnell die Reserven aufgebraucht sein.

Eine gute Haftpflicht-, Kranken- und Berufsunfähigkeitsversicherung sollten Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger sowie Studierende also noch vor der Altersvorsorge abschließen. Besonders für eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist der Berufseinstieg ein guter Moment. Denn die Beiträge dafür steigen, je älter du beim Eintritt in die Versicherung bist.

Sparbetrag festlegen

Überlege dir nun, wie viel Geld du monatlich investieren kannst oder willst. Eine Entscheidungshilfe für das richtige Budget kann auch der umgekehrte Weg sein: Wie viel Geld möchtest du im Alter haben? Welchen Lebensstandard wünschst du dir? Hier musst du sicher ein bisschen rechnen. Nur so kannst du herausfinden, wie viel du sparen musst, um ein bestimmtes Niveau zu erreichen.

Vorsorgeform auswählen

Wie du vorsorgst, ist letztlich dir überlassen. Es empfiehlt sich jedoch, zu Beginn vor allem die staatlich geförderten Vorsorgeformen abzuklopfen. Entscheidest du dich beispielsweise für eine Riester-Rente, gibt dir der Staat Geld dazu. Bei einer betrieblichen Altersvorsorge tut dein Arbeitgeber etwas für deine Rente.

Altersvorsorge-Lexikon – diese Vorsorgeformen gibt es

Betriebliche Altersvorsorge

Bei dieser Vorsorge verzichtest du auf einen kleinen Teil des Lohns. Dieser wird in eine Pensionskasse eingezahlt, von der du später dann monatlich eine zusätzliche Rente – die sogenannte Betriebsrente – bekommst.

Dein Vorteil: Das, was du in die betriebliche Altersvorsorge einzahlst, wird direkt von deinem Bruttogehalt abgezogen – steuerfrei. Seit 2018 sind Unternehmen dazu verpflichtet, dich beim Aufbau der Betriebsrente zu unterstützen. Sie müssen ebenfalls Geld hinzugeben.

Vermögenswirksame Leistungen und Arbeitnehmersparzulage

Arbeitgeber spendieren dir bis zu 40 Euro monatlich, wenn du Geld für deine Zukunft angelegt hast. Dieses Geld – die sogenannten Vermögenswirksamen Leistungen – bekommst du nicht zusammen mit deinem Gehalt aufs Konto. Diese werden von deinem Arbeitgeber direkt in deine Geldanlage (zum Beispiel einen Bausparvertrag oder Fondssparplan) überwiesen.

Unter gewissen Umständen beteiligt sich auch der Staat an deinem Vermögensaufbau und gewährt zu den Vermögenswirksamen Leistungen eine Geldzulage. Diese kannst du über deine Einkommenssteuererklärung beantragen.

Riester-Rente

Bei der Riester-Rente unterstützt dich der Staat dabei, Geld fürs Alter zu sparen. Voraussetzung dafür ist, dass du in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlst.

Und so funktioniert’s: Du zahlst jeden Monat einen bestimmten Betrag in deinen Riester-Sparplan ein. Um die volle Zulage zu bekommen, muss das aufs Jahr gerechnet vier Prozent deines im Vorjahr erzielten Einkommens sein. Dann gibt es jährlich 175 Euro vom Staat.

Wenn du einmal Kinder bekommst, erhältst du pro Kind noch einmal 300 Euro obendrauf. Schließt du deinen Vertrag ab, bevor du 25 bist, bekommst du zusätzlich einmalig 200 Euro.

Vor allem Kleinverdienerinnen und  Kleinverdiener mit Kindern können beim Riestern enorme Renditen erzielen. Das Riestern ist jedoch auch ein umstrittenes Model, denn für einige Menschen lohnt es sich nicht.

Lass dir von deinem Sparkassen-Berater oder deiner -Beraterin die Bedingungen für verschiedene Riester-Varianten auflisten. Das macht dir deutlich, wie viel du aus eigener Tasche zahlen musst, welche Zuschüsse vom Staat kommen, welche Steuervorteile du erhältst und natürlich auch, wie viel Rente du später pro Monat erhalten wirst.

Lebensversicherung

Es gibt zwei Arten von Lebensversicherungen, die sich für die Altersvorsorge eignen. Bei der Kapital-Lebensversicherung erhältst du nach Ende der Laufzeit die gesamte Versicherungssumme in einer Summe ausbezahlt.

Du findest eine monatliche Auszahlung besser? Dann ist die Renten-Lebensversicherung für dich geeignet. Mit Renteneintritt bekommst du dann jeden Monat einen fixen Betrag zusätzlich zu deiner gesetzlichen Rente.

Derzeit ist diese Sparform allerdings nicht so beliebt. Das Zinsniveau im Euroraum ist gerade sehr niedrig, deshalb werfen andere Formen mehr Rendite ab.

Immobilien oder Wertpapiere

Natürlich gibt es noch viele andere Formen der Altersvorsorge. Wenn du älter bist und dein Gehalt sicherer, kannst du zum Beispiel eine eigene Immobilie kaufen und sie als Sicherheit fürs Alter nutzen.

Oder du investierst in Aktien oder Fonds. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen versprechen sie eine ansehnliche Rendite.

Die passende Altersvorsorge hängt von deiner persönlichen Lebenssituation und deinen Zielen ab. Du brauchst Unterstützung, um für dich den richtigen Weg zu finden? Dann besprich mit deinem Sparkassen-Berater oder deiner -Beraterin, was du dir für die Zukunft wünschst.

Du möchtest deine Altersvorsorge anpacken?

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