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Ein Vater läuft mit zwei Kleinkindern und Schubkarren auf einem ländlichen Weg.

Was Sie über Nachhaltigkeitsfonds wissen sollten

Nachhaltigkeit bei Fonds
Geld anlegen und dabei Gutes tun. Das geht mit den passenden Nachhaltigkeitsfonds. Denn ethische Investments und Rendite sind kein Widerspruch – im Gegenteil: Oftmals erwirtschaften nachhaltig orientierte Fonds und Indizes sogar höhere Gewinne als ihre klassischen Pendants. Kein Wunder, dass „grüne“ Fonds im Trend liegen. Erfahren Sie mehr darüber.

739 Milliarden Euro haben deutsche Investorinnen und Investoren Ende 2022 in nachhaltig orientierte Fonds angelegt – und damit so viel wie nie zuvor, wie der Bundesverband Investment und Asset Management e.V. (BVI) mitteilte. Rein rechnerisch bedeutet das, dass auf jeden Einwohner beziehungsweise jede Einwohnerin Deutschlands etwa 8.800 Euro in Nachhaltigkeitsfonds kommen. Nachhaltig orientierte Geldanlagen boomen.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Nachhaltig orientierte Investmentfonds bieten neben Rendite, Sicherheit und Liquidität als viertes Auswahlkriterium Nachhaltigkeit an.

  • Dabei gibt es aktuell noch keinen einheitlichen Standard zu Mindestkriterien, die ein Fonds erfüllen muss, um als nachhaltig zu gelten.

  • Desto wichtiger ist es, dass die Anlegerinnen und Anleger selbst genau hinschauen, welchen Kriterien die jeweiligen Nachhaltigkeitsfonds entsprechen – und diese dementsprechend danach auswählen.

Nachhaltige Geldanlage boomt

„Der Erhalt der ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ressourcen kann für den Vermögensaufbau ein Faktor sein. Haben Sie sich schon konkret damit beschäftigt?“ So lautete eine der Fragen im Vermögensbarometer 2021 der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Antwort überrascht: 40 Prozent der Befragten zwischen 14 und 29 Jahren und sogar 42 Prozent der Befragten zwischen 30 und 39 Jahren haben sich bereits mit dem Thema nachhaltige Geldanlage befasst. Vor allem die jüngere Zielgruppe bejaht die Frage. Über alle Altersgruppen hinweg sind es etwa ein Drittel der Befragten, die sich schon damit beschäftigt haben. Das Interesse ist also vorhanden. Grund genug, Nachhaltigkeitsfonds einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Was sind Nachhaltigkeitsfonds?

Wie unterscheiden sich Nachhaltigkeitsfonds von herkömmlichen Fonds?

Traditionell wählen Fondsmanagerinnen und -manager Aktien, Anleihen und Co. nach drei Kriterien aus:

  • Rendite: Sie müssen voraussichtlich rentabel sein.
  • Sicherheit: Sie müssen möglichst wertstabil sein.
  • Liquidität: Sie sollen schnell zu verkaufen sein.

Bereits diese drei Kriterien stehen in Spannung zueinander. Werden zwei Kriterien optimiert, müssen in der Regel beim dritten Kriterium Abstriche gemacht werden. Bei nachhaltig orientierten Fonds kommt nun ein viertes Auswahlkriterium dazu:

  • Nachhaltigkeit: Nachhaltig ausgerichtete Fonds müssen in Sachen Umweltschutz (Environment), Soziales (Social) und gute Unternehmensführung (Governance) vorbildlich aufgestellt sein, kurz: die ESG-Kriterien erfüllen.

Investmentfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen machen damit das herkömmliche magische Dreieck erst wirklich magisch, indem sie ihm einen vierten Eckpfeiler geben. Nun ließe sich annehmen, dass ein weiteres Kriterium den Auswahlprozess zusätzlich erschwert und das vierte Kriterium auf Kosten der anderen drei geht. Sogenannte grüne Geldanlagen wären in diesem Fall beispielsweise weniger rentabel als herkömmliche. Aber keine Sorge, das Gegenteil ist der Fall: Nachhaltigkeitsfonds schlagen in Sachen Rendite teilweise herkömmliche Fonds – und können besonders wertstabil sein.

Wieso der Nachhaltigkeitsaspekt bei Fonds eine Win-win-Situation sein kann:

  • ressourcenschonender

    Unternehmen, die besonders umweltschonend und effizient mit Ressourcen umgehen, sparen oft Kosten. Sie haben damit die Möglichkeit, Geld ins Unternehmen zu investieren sowie ihren Gewinn zu steigern. Die Investorinnen und Investoren profitieren von den Kurssteigerungen und eventuell von Dividendenausschüttungen.

  • innovativer

    Unternehmen, die neue umweltfreundliche Produkte und Prozesse entwickeln, haben für die Lösung aktueller Probleme besonderes Innovationspotenzial und erreichen neue Märkte. Die Anlegerinnen und Anleger profitieren vom Erfolg dieser Unternehmen in Form von Kurssteigerungen und gegebenenfalls Dividendenausschüttungen.

  • besseres Image

    Soziales Engagement und eine gute Unternehmensführung gehen auch mit einem besseren Unternehmensimage einher – was sich positiv auf den Aktienkurs und die Gewinnbilanz auswirken kann. Davon wiederum profitieren auch die Investorinnen und Investoren.

  • weniger Risiken

    Die ökologischen und sozialen Standards unserer Gesellschaft werden steigen. Unternehmen, die in Sachen Nachhaltigkeit vorangehen, und sich jetzt schon darauf vorbereiten, verringern perspektivisch ihre Unternehmensrisiken und stellen sich stabil auf. Damit sinken auch die Risiken der Anlegerinnen und Anleger.

Tipp: Lesen Sie auch unseren Beitrag zu Nachhaltigkeit bei ETFs.  

Was Sie beachten sollten, um den passenden Investmentfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen zu finden

Deka Investment, die Vermögenverwaltungssparte des Wertpapierhauses der Sparkassen-Finanzgruppe und einer größten deutschen Wertpapierdienstleister, hat bereits Ende 2006 einen Aktienfonds aufgelegt, der in Unternehmen investiert, die Lösungen für die Probleme des Klimawandels anbieten. Dennoch ist der Trend zu nachhaltig orientierten Fonds relativ jung. Daher gibt es leider noch keine einheitlichen Standards, die ein Fonds erfüllen muss, um sich „Nachhaltigkeitsfonds“ nennen zu dürfen. Die Anbieter legen die Auswahlkriterien selbst fest.

Was sonst bei üblichen Fonds gilt, zählt daher noch stärker bei Fonds mit nachhaltigen Zielen: Um sicherzugehen, dass Sie hinter den ethischen Werten der im Fonds vertretenen Unternehmen stehen, müssen Sie wissen, um welche Unternehmen es sich konkret handelt. Auf den Websites seriöser Anbieter finden Sie zu den jeweiligen Investmentfonds Porträts, die die Ziele und Anlagepolitik ausführlich vorstellen. Außerdem können Sie Angaben zur Wertentwicklung und Branchenstruktur inklusive den Top-Werten der jeweiligen Angebote einsehen sowie die Anlegerinformationen herunterladen.

Auf diese Weise erfahren Sie beispielsweise, in welche Unternehmen vor allem investiert wird. Diese Konzerne können Sie dann genau unter die Lupe nehmen: Schauen Sie sich in Ruhe die Unternehmenswebsites, aber auch unabhängige Medienberichte zu den Betrieben an und entscheiden Sie selbst, ob diese Ihren Ansprüchen in Sachen Nachhaltigkeit genügen. Sind Kriterien und Prozesse eines Anbieters nicht transparent, sollten Sie sicherheitshalber zu einem anderen wechseln.

Tipp: Auf der Website der Deka Investments erfahren Sie Einzelheiten über die Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen der Deka .

Wie Fondsmanagerinnen und -manager von nachhaltig orientierten Fonds Aktien auswählen

Bei der Auswahl haben sich vor allem vier Vorgehensweisen durchgesetzt, die sich auch miteinander kombinieren lassen:

  • Nachhaltige Ideen setzen voraus, dass Anbieter bei ihren Nachhaltigkeitsfonds bestimmte Branchen – zum Beispiel Waffen, Rüstung und Atomenergie – im Grunde ausschließen.
  • Andere verwenden den sogenannten Best-in-Class-Ansatz, investieren also in diejenigen Unternehmen, die innerhalb ihrer Branche am meisten nachhaltig orientiert arbeiten. Das stärkt die jeweils Nachhaltigsten ihrer Branche, hat aber zur Folge, dass beispielsweise Unternehmen der Luftfahrtindustrie in Nachhaltigkeitsfonds gelangen können.
  • Mit dem Best-in-Progress-Ansatz werden Unternehmen ausgewählt, die in den letzten Jahren besonders viel Einsatz gezeigt haben, um ihre nachhaltigen Ziele zu realisieren. Sie müssen also nicht die besten ihrer Branche sein, sondern vor allem eine steile Lernkurve vollzogen haben.
  • Wiederum andere wählen nach Positivkriterien Unternehmen aus, die dem Unternehmensziel nach besonders nachhaltig sind und grüne Produkte vertreiben.

Häufige Fragen zu Nachhaltigkeitsfonds

ESG ist die Abkürzung für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (gute Unternehmensführung). Bei ESG-Fonds spielen diese drei Kriterien bei der Auswahl der Aktien, Anleihen, Edelmetalle usw. eine entscheidende Rolle. Das bedeutet beispielsweise, dass der Fonds Aktien von Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien enthält (Umwelt), die Unternehmen auf faire Arbeitsbedingungen überprüft wurden (Soziales) und zum Beispiel der Umgang mit den Investoren als besonders gut gilt (gute Unternehmensführung). Weil die drei Kriterien in dieser Form noch sehr vage sind, müssen die Anbieter angeben, welche Daten sie zur Bewertung der ESG-Kriterien verwendet haben.

Weil es bisher keine einheitlichen Standards dafür gibt, wann ein Fonds als nachhaltig bezeichnet werden darf, kann der Begriff unterschiedlich ausgelegt werden. Als allgemeiner Maßstab haben sich allerdings die sogenannten ESG-Kriterien durchgesetzt. Laut diesen werden die Unternehmen nach den Aspekten Umweltschutz, Soziales und gute Unternehmensführung ausgewählt. Nachhaltige Merkmale bedeuten bei Fonds also nicht nur Ökologie, sondern eine Kombination aus ökologischen, sozialen und Führungskriterien.

Dabei macht es einen großen Unterschied, wie die Anbieter bei der Auswahl vorgehen. Viele Anbieter schließen bei ihren Nachhaltigkeitsfonds bestimmte Branchen – zum Beispiel Waffen – grundsätzlich aus. Andere verwenden den sogenannten Best-in-Class-Ansatz, investieren also in diejenigen Unternehmen, die innerhalb ihrer Branche am nachhaltigsten arbeiten. Das stärkt die jeweils Nachhaltigsten ihrer Branche. Möglich ist es auch, einen Best-in-Progress-Ansatz zu etablieren und gezielt Unternehmen auszusuchen, die sich in Sachen Nachhaltigkeit besonders verbessert haben – auch wenn sie nicht die besten ihrer Branche sind. Wiederum andere Anbieter wählen nach Positivkriterien Unternehmen aus, die dem Unternehmensziel nach besonders nachhaltig sind und „grüne“ Produkte vertreiben. Auch Kombinationen verschiedener Methoden sind üblich.

Es gibt aktuell mehr als 1.500 ESG-Fonds in Deutschland. Die Deka Investment allein hat momentan 22 qualifizierte Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen im Angebot, um auf die unterschiedlichen Ziele und persönlichen Chance-Risiko-Neigungen der Anlegerinnen und Anleger einzugehen. Ihr Sparkassen-Berater oder Ihre -Beraterin hilft Ihnen gern dabei, den für Sie passenden Fonds zu finden.

Die Renditen fallen je nach der Performance eines Fonds unterschiedlich aus. Der Mythos, dass die Erträge bei nachhaltig orientierten Fonds niedriger sind als bei anderen, ist jedoch mittlerweile widerlegt. Umgekehrt investieren Nachhaltigkeitsfonds in Unternehmen, die sich den Herausforderungen der Zukunft – wie beispielsweise dem Klimawandel – besonders gut stellen. Sie haben also eine größere Perspektive.

Nachhaltig ausgerichtete Investmentfonds berücksichtigen die ESG-Kriterien. Um zu sehen, wie streng diese ausgelegt und nach welchem Prinzip ausgewählt wurde, sollten Anlegerinnen und Anleger aber genauer hinschauen. Bei seriösen Anbietern können Sie dazu genaue Angaben zu den jeweiligen Unternehmen einsehen.

Sie möchten Ihr Geld mit Mehrwert anlegen?

Ihre Sparkassen-Beraterin oder Ihr -Berater beantworten gern persönlich Ihre Fragen und finden die für Sie passende Anlage.
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