So schnell und einfach, wie Sie Aktien kaufen können, lassen sich diese auch wieder verkaufen. Mit unserer Checkliste stellen Sie sicher, dass Sie dabei nichts Grundsätzliches übersehen.
Ihre Aktien können Sie jederzeit über Ihren Broker, Ihre Bank oder Sparkasse verkaufen – je nachdem, wo Sie sie gekauft haben. Am einfachsten geht das online direkt in Ihrem Depot.
Niemand kann mit völliger Sicherheit vorhersagen, ob die Kurse Ihrer Aktien in Zukunft steigen oder fallen werden. Doch indem Sie Limits gezielt einsetzen, können Sie unter Umständen mehr für sich herausholen beziehungsweise Verluste begrenzen.
Für den Kauf und Verkauf von Aktien fallen Gebühren an. Kapitalerträge müssen Sie außerdem grundsätzlich versteuern. Geben Sie einen Freistellungsauftrag ab und bleiben Sie unterhalb der Freibeträge, fällt keine Steuer an.
Online-Depot eröffnen
Für den Aktienhandel brauchen Sie ein Depot. Während Sie Wertpapiere wie die Fonds der DekaBank in einem Deka-Online-Depot aufbewahren können, empfiehlt sich für Aktien beispielsweise der Sparkassen Broker (S Broker). Die Depots können Sie kostenlos online eröffnen und damit an allen deutschen Börsen handeln. Auch in Ihrer Sparkassen-Filiale können Sie selbstverständlich ein Depot für Ihren Aktienhandel eröffnen.
Checkliste: 5 Fragen, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie verkaufen
- Ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Verkauf?
- Welchen Ausführungsplatz sollte ich wählen?
- Welche Limit Orders sollte ich wählen?
- Welche Gebühren fallen an?
- Habe ich beim Broker den Freistellungsauftrag erteilt, um gegebenenfalls steuerfrei zu verkaufen?
Den richtigen Zeitpunkt abpassen
Wenn Sie in Aktien investieren, möchten Sie natürlich gern dann verkaufen, wenn der Aktienkurs hoch ist. Doch wann genau der höchste Punkt erreicht ist, wissen auch erfahrene Aktionärinnen und Aktionäre oft erst in der Rückschau. Schließlich kann niemand in die Zukunft sehen. Trotzdem ist es hilfreich, die Kursentwicklung an der Börse zu analysieren und die aktuellen Chancen in der jeweiligen Branche abzuwägen.
Gehen Sie davon aus, dass dem jeweiligen Unternehmen eine positive Entwicklung bevorsteht, kann es sich lohnen, mit dem Verkauf noch zu warten. Glauben Sie, dass der Kurs fallen wird, kann es Zeit zum Verkaufen sein – wenn Sie den Fall nicht aussitzen wollen, weil Sie davon ausgehen, dass danach ein starker positiver Trend stehen wird. Gerade bei Anfängerinnen und Anfängern sind die Abwägungen in der Praxis oft noch vage. Sie sind aber dennoch entscheidend für eine möglichst hohe Rendite.
Limits als rationale Begleiter
Weil die Analyse des richtigen Zeitpunkts oft auf unterschiedlichen Abwägungen basiert, lassen sich viele Anlegerinnen und Anleger zu emotionalen Entscheidungen hinreißen. Das zumindest lässt sich verhindern, indem Sie zusätzliche Limits einrichten. So können Sie beispielsweise festlegen, dass Sie eine Aktie verkaufen, wenn ein bestimmter Kurs erreicht ist.
Das geht mit einer Stop-Loss-Order. Mit dieser legen Sie im Depot einen Kurs fest, bei dem automatisch verkauft wird. Sie können dabei beispielsweise zehn Prozent unter dem aktuellen Kurs anpeilen. Bei sehr schwankungsreichen Aktien kann ein noch niedrigerer Wert sinnvoll sein. Auf diese Weise lassen sich Verluste bei fallenden Kursen einschränken. Je nach Bank und Handelsplatz gibt es dabei unterschiedliche Varianten solcher Limit Orders, die Sie jederzeit setzen können.
Tipp: Wenn Sie eine Stop-Loss-Order einsetzen, sollten Sie diese nach einer gewissen Zeit anpassen, wenn die Kurse gestiegen sind.
Den passenden Ausführungsplatz auswählen
Nehmen wir an, Ihre Aktien eines bestimmten Unternehmens haben eine gewisse Kurssteigerung erfahren und Sie haben entschieden, nun zu verkaufen. In Ihrem Depot starten Sie den Prozess in der Regel ganz einfach mit einem Klick auf „Verkauf“ bei den jeweiligen Aktien. Wählen Sie dann die zu verkaufende Stückzahl aus.
Je nachdem, welche Aktien Sie verkaufen möchten, haben Sie nun unterschiedliche Möglichkeiten bei der Wahl der jeweiligen Börse. Wenn Ihnen im Depot ein einzelner möglicher Ausführungsplatz angezeigt wird, wählen Sie selbstverständlich diesen. Werden Ihnen hingegen mehrere zur Auswahl angezeigt, müssen sie sich für einen entscheiden.
In Deutschland gibt es die fünf traditionellen Wertpapierbörsen (Regionalbörsen) Börse Frankfurt, Börse Berlin, Börse München, Börse Stuttgart sowie die Börsen AG mit den Regionalbörsen Hamburg-Hannover und Düsseldorf. Außerdem können Sie auf dem elektronischen Handelssystem exchange electronic trading (Xetra) handeln. Nicht zuletzt gibt es den außerbörslichen Handel (Direkthandel), mit dem Sie über eine Bank oder ein Wertpapierhaus handeln können.
Weil je nach Auswahl unterschiedliche Gebühren anfallen, ist es leider nicht so einfach zu sagen, welcher Ausführungsplatz am günstigsten ist. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kurse der Regionalbörsen und von Xetra beim Broker möglicherweise zeitverzögert ausgespielt werden. Achten Sie auf die Zeitangabe, die hinter dem jeweiligen Kurs angegeben wird. Je älter diese ist, desto stärker kann der Preis abweichen. Indem Sie die bei Klick auf den jeweiligen Ausführungsplatz angezeigten Kurse vergleichen, haben Sie dennoch einen ersten, groben Überblick, der Ihnen die Auswahl erleichtern kann.
Orderzusätze (Limit Orders) bewusst auswählen
Bevor Sie den Verkauf abschließen, können Sie nun noch aus verschiedenen Orderzusätzen auswählen. Je nach Broker gibt es dabei unterschiedliche Varianten. Folgende beiden sollten Sie unbedingt kennen:
- Bestens (auch: unlimitierte Order): Wählen Sie diese aus, entscheiden Sie sich für eine Verkaufsorder ohne Limit. Das bedeutet, dass der Auftrag zum nächstmöglichen Kurs am gewählten Ausführungsplatz ausgeführt wird. Mit dieser Auswahl können Sie besonders schnell verkaufen, erklären sich aber mit jeder Preisabweichung einverstanden. Bei einem Kaufauftrag heißt die unlimitierte Order stattdessen „Billigst“.
- Limit (auch: Stop-Limit-Order): Wählen Sie diesen Punkt aus, können Sie den Betrag eingeben, zu dem Sie mindestens verkaufen möchten. Fällt der Kurs in der Zwischenzeit darunter, wird der Verkauf nicht ausgelöst.
Tipp: Oben haben Sie bereits die Stop-Loss-Order kennengelernt. Mit dieser legen Sie einen Kurs fest, zu dem verkauft wird. So sollen Verluste bei fallenden Kursen begrenzt werden. Wenn Sie sowohl ein Stop-Limit als auch ein Stop-Loss setzen, muss das Stop-Limit immer unter dem Stop-Loss liegen.
Wieso kann es überhaupt eine Preisabweichung vom Kurswert geben?
Zwischen dem Zeitpunkt, zu dem Anlegerinnen und Anleger den Auftrag zum Verkauf der Aktien erteilen, und dem tatsächlichen Verkauf an der Börse vergeht je nach gewähltem oder verfügbarem Ausführungsplatz etwas Zeit. In dieser kann sich der Kurs noch einmal verändern. Indem Sie wie beschrieben ein Limit einrichten, stellen Sie sicher, dass Sie nicht für weniger Geld verkaufen, als Sie möchten.
Anfallende Kosten
Für den Verkauf von Aktien fallen Transaktionskosten an. Je nach Depot-Anbieter sind die Gebühren unterschiedlich hoch. Oft bekommen Sie vor dem Verkauf einen Hinweis darauf, in welcher Höhe eine Gebühr anfällt beziehungsweise wo Sie das nachlesen können. Alternativ finden Sie die Hinweise in der Regel auch auf der Webseite Ihres Depot-Anbieters. Daraufhin können Sie den Verkauf mit einer TAN abschließen. Das Geld wird Ihrem Konto in der Regel am folgenden Bankwerktag gutgeschrieben. Die Gebühr wird dabei direkt einbehalten.
Kapitalerträge versteuern
Auf Ihre Erträge aus Dividenden und realisierten Kursgewinnen fallen 25 Prozent Abgeltungssteuer, ein Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer an. Indem Sie einen Freistellungsauftrag bei Ihrer Sparkasse, Bank beziehungsweise Ihrem Broker abgeben, können Sie Steuern für Kapitalerträge umgehen. Voraussetzung: Sie bleiben unterhalb des Freibetrags. Dieser liegt Stand 2023 bei 1.000 Euro für Singles und 2.000 Euro für Verheiratete pro Jahr. Ist Ihr Aktienverkauf nicht steuerfrei, führt Ihre Depotbank das Geld direkt für Sie an das Finanzamt ab. Sie müssen dann nicht selbst im Rahmen Ihrer Steuererklärung aktiv werden.
Interessieren Sie sich für den Kauf von Aktienfonds?
Wenn Sie sich nicht gut mit Aktien auskennen oder sich nicht näher mit der Analyse einzelner Aktienkurse befassen möchten, müssen Sie dennoch nicht auf Aktien verzichten: Aktienfonds können eine gute Alternative bieten. Bei aktiv verwalteten Fonds übernimmt ein professionelles Fondsmanagement die Auswahl und regelmäßige Anpassung der einzelnen Wertpapiere.
Mit einem Online-Depot bei der Deka-Bank, dem Wertpapierhaus der Sparkassen, haben Sie Zugriff auf ein Fondsuniversum von etwa 1.000 Fonds, darunter auch passiv verwaltete ETFs (Exchange Traded Funds). Dabei handelt es sich um Fonds, die automatisiert einen Aktienindex nachbauen. Ihr Sparkassen-Berater oder Ihre -Beraterin informieren Sie gern.
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Häufige Fragen zum Verkauf von Wertpapieren
Was ist beim Verkauf von Aktien zu beachten?
- Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt.
- Setzen Sie schon vorab Limits, um Verluste gegebenenfalls zu begrenzen (Stop-Loss-Order).
- Wählen Sie bewusst den passenden Orderzusatz, bevor Sie den Verkauf abschließen.
- Achten Sie auf die Höhe der Transaktionskosten beim Verkauf Ihrer Aktien.
- Stellen Sie rechtzeitig einen Freistellungsauftrag bei Ihrer Depot-Bank oder Ihrem Broker, damit gegebenenfalls keine Abgeltungssteuer für Sie einbehalten und ans Finanzamt abgeführt werden muss.
Kann ich Aktien jederzeit kaufen und verkaufen?
Ja, grundsätzlich können Sie das jederzeit im Depot beauftragen. Zwischen der Beauftragung und dem tatsächlichen Verkauf an der Börse liegt je nach verfügbarem oder ausgewählten Auftragsort etwas Zeit.
Wann sollte ich meine Aktien verkaufen?
Idealerweise verkaufen Sie, wenn der Aktienkurs besonders hoch ist. Um umgekehrt Verluste zu begrenzen, können Sie Limits setzen, die die Transaktion automatisch auslösen (sogenannte Stop-Loss-Order) oder verhindern (Stop-Limit-Order).
Was kostet es, Aktien zu verkaufen?
Für den Verkauf von Aktien müssen Anlegerinnen und Anleger Gebühren bezahlen. Die Höhe unterscheidet sich je nach Depot-Anbieter. Auf Renditen in Form von Kursgewinnen oder Dividenden wird außerdem Abgeltungssteuer fällig. Diese liegt derzeit bei 25 Prozent. Indem Sie bei Ihrer Depot-Bank einen Freistellungsauftrag abgeben, umgehen Sie diese. Voraussetzung: Ihre Erträge liegen jährlich unter 1.000 Euro für Singles beziehungsweise 2.000 Euro für Verheiratete. Zusätzlich fallen eventuell Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer an.
Wie werden Aktienverkäufe besteuert?
Auf Ihre Erträge aus Dividenden und realisierten Kursgewinnen beim Verkauf der Aktien fallen 25 Prozent Abgeltungssteuer, ein Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer an. Indem Sie einen Freistellungsauftrag abgeben, können Sie diese umgehen, wenn Sie unterhalb des Freibetrags bleiben. Dieser liegt derzeit bei 1.000 Euro für Singles und 2.000 Euro für Verheiratete pro Jahr. Das bedeutet: Bei einem Gewinn unter dem jeweiligen Freibetrag müssen Sie keine Steuern zahlen, wenn Sie einen Freistellungsauftrag erteilen.
Tipp: Wenn Sie vergessen haben, einen Freistellungsauftrag zu erteilen, können Sie sich die bezahlten Steuern wieder zurückholen. Füllen Sie dazu in Ihrer Steuererklärung die Anlage KAP aus.
Was ist eine Limit Order?
Mit einer Limit Order legen Sie den Mindestpreis, zu dem Sie verkaufen möchten (Stop Limit), oder den Höchstpreis, zu dem Sie kaufen möchten (Stop-Buy-Order), fest. Für eine unlimitierte Order wählen Sie beim Verkauf „Bestens“ beziehungsweise beim Kauf „Billigst“ aus. Das bedeutet, dass der Auftrag zum nächstmöglichen Kurs am gewählten Auftragsort ausgeführt wird. Mit dieser Auswahl können Sie besonders schnell verkaufen, erklären sich aber mit Preisabweichungen einverstanden.
Was ist ein Stop Limit?
Mit einer Stop-Limit-Order können Sie den Betrag eingeben, zu dem Sie Ihre Aktien mindestens verkaufen möchten. Fällt der Kurs in der Zwischenzeit darunter, wird die Transaktion nicht ausgelöst und Sie behalten die Wertpapiere des jeweiligen Unternehmens.
Im Gegensatz dazu gibt es die Stop-Loss-Order. Mit dieser legen Sie einen Kurs fest, bei dem automatisch verkauft wird. So sollen Verluste bei fallenden Kursen begrenzt werden. Wenn Sie beides setzen, muss das Stop-Limit daher immer unter dem Stop-Loss liegen.