Die finanzielle Zufriedenheit der Deutschen verbessert sich erstmals seit zwei Jahren. Dabei fühlen sich 38 Prozent der Befragten gut oder sogar sehr gut aufgestellt.
Trotz der gesunkenen Inflation bleibt eine Mehrheit der Menschen vorsichtig – sie schränken ihren Konsum weiterhin ein. Gleichzeitig sparen sie wieder mehr und erhöhen die Maßnahmen zur Altersvorsorge.
Die Sparkassen genießen das größte Vertrauen der Deutschen, gefolgt von den Volks- und Raiffeisenbanken.
Die Zuversicht kehrt zurück
Die Folgen der Inflation sowie die Auswirkungen des Kriegs gegen die Ukraine haben in den vergangenen Jahren die Kosten in die Höhe getrieben. Vor allem die deutlich teureren Lebensmittel- und Energiepreise haben Spuren bei den Menschen hinterlassen. Aber nun zeichnet sich ab, dass sie sich langsam davon erholen. Der Optimismus kehrt zurück – zumindest in Bezug auf die finanzielle Lage vieler Menschen. Das geht aus dem Vermögensbarometer 2024 hervor, einer repräsentativen Umfrage, die der DSGV seit 2005 jährlich zum Weltspartag veröffentlicht.
Laut Vermögensbarometer fühlen sich aktuell 38 Prozent der Deutschen finanziell wieder gut oder sogar sehr gut aufgestellt. Das sind 4 Prozentpunkte mehr als noch 2023. In den vergangenen beiden Jahren hatte die finanzielle Zufriedenheit spürbar nachgelassen – nachdem sie bis 2021 kontinuierlich angestiegen war.
Das zeigt sich auch daran, dass 36 Prozent der Menschen mit einer Verbesserung ihrer finanziellen Situation innerhalb der kommenden beiden Jahre rechnen. Nur noch 22 Prozent der Befragten erwarten eine Verschlechterung. Das sind immerhin 3 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Trotz dieses Rückgangs ist der Anteil der Skeptiker und Skeptikerinnen aber im Vergleich zu 2021 deutlich höher: Vor Beginn des Ukraine-Kriegs waren das lediglich 13 Prozent.
Anhaltende Konsumzurückhaltung trotz sinkender Inflation
Doch dass die Inflation gesunken ist, spüren laut Vermögensbarometer bislang nur 21 Prozent der Befragten. Als Konsequenz passt sich die Mehrheit der Menschen weiterhin an die hohen Preise von Produkten des täglichen Bedarfs an: Noch immer schränken 56 Prozent ihren Konsum ein. Im Vergleich zum Vorjahr sind das zwar 5 Prozentpunkte weniger – aber immer noch deutlich mehr als die Hälfte. Und: 15 Prozent kaufen weniger ein, 12 Prozent vergleichen Preise oder kaufen günstiger ein.
Aber zum ersten Mal seit vier Jahren gibt es eine leichte Verbesserung der Konsumlaune: 10 Prozent der Befragten haben 2023 wieder mehr Geld ausgegeben, und 34 Prozent haben ihr Konsumverhalten nicht verändert.
Die Lust aufs Sparen und die Maßnahmen für die Altersvorsorge nehmen zu
Dieser langsam zurückkehrende Optimismus spiegelt sich auch bei der Sparquote wider: Nach dem Ende der Nullzins-Phase haben nun 37 Prozent der Menschen ihr Sparverhalten angepasst, um von den gestiegenen Zinsen zu profitieren. Das trifft vor allem auf die junge Generation zu: 51 Prozent der 14- bis 29-Jährigen und 48 Prozent der 30- bis 39-Jährigen haben ihr Sparverhalten bereits geändert oder planen es. 30 Prozent der Jüngeren wollen künftig sogar mehr sparen.
Diese Entwicklung spiegelt sich laut Vermögensbarometer auch bei der Altersvorsorge wider: 61 Prozent der Befragten gaben an, bereits Maßnahmen dafür getroffen zu haben. Das stellt einen Anstieg um 3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr dar. Mehr als die Hälfte der 14- bis 29-Jährigen hat bereits mit der Vorsorge fürs Alter begonnen. 29 Prozent wollen in Zukunft noch mehr dafür tun, und 16 Prozent planen konkrete Maßnahmen.
Die Sparkassen: weiterhin Spitzenreiter in Sachen Vertrauen
Auf die Frage, welchem Kreditinstitut die Menschen ihr Geld am ehesten anvertrauen würden, nannten 36 Prozent die Sparkassen. Die Volks- und Raiffeisenbanken belegen laut Vermögensbarometer den 2. Platz mit 19 Prozent. Unter den Direktbanken genießt die ING mit einem Anteil von 14 Prozent das höchste Ansehen. Damit stehen die Sparkassen auch in diesem Jahr erneut an erster Stelle.
Was ist das Vermögensbarometer?
Das Vermögensbarometer wird seit 2005 erhoben. In der Zeit vom 21. Juni bis zum 11. Juli 2024 hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar im Auftrag des DSGV bundesweit mehr als 4.800 Menschen ab dem Alter von 14 Jahren online befragt. Auf jedes Bundesland entfallen mindestens 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.