Die Zahl der Beschwerden über Fake Shops hat sich laut der Verbraucherzentralen in den letzten Jahren vervielfacht.
Erkennen lassen sich Fake-Shops unter anderem an der URL, den angebotenen Zahlungsmitteln und dem Gütesiegel.
Wer einem Fake-Shop zum Opfer fällt, sollte umgehend die Sparkasse oder Bank informieren und den Kaufbetrag, wenn möglich, zurückbuchen lassen.
Was ist ein Fake Shop?
Ein Fake Shop ist ein Onlineshop, der im Internet Kundinnen
und Kunden meist mit besonders günstigen Preisen lockt, die bestellte Ware aber
gar nicht vertreibt. Zwar lassen sich beworbene Produkte bestellen und auch
Bezahlvorgänge abschließen – zu einer Lieferung der Ware kommt es jedoch nie.
Sobald die Bestellung bezahlt wurde, reagiert der Anbieter nicht mehr auf
Anfragen. E-Mails werden nicht beantwortet und auch telefonisch ist das
Unternehmen nicht zu erreichen.
Mehr Betrügereien im Internet zur Weihnachtszeit
Besonders beim Kauf von Weihnachtsgeschenken sollten
sich Kundinnen und Kunden vor Online-Betrügereien in Acht nehmen. Denn Fake
Shops warten nur darauf, preisbewusste Kundinnen und Kunden mit angeblichen
Schnäppchen zu locken. Für die Betrügerinnen und Betrüger ist dies ein
lukratives Geschäft – schließlich kaufen mittlerweile fast ein Drittel der
Kundinnen und Kunden Weihnachtsgeschenke vor allem online ein.
5 Dinge, auf die Sie beim Onlineshopping achten sollten:
Die URL des Onlineshops
Bereits der Name eines Onlineshops oder die URL, also die
Internetadresse der Website können Hinweise darauf geben, dass es sich um einen
Fake Shop handelt. Passt der Name zum Beispiel nicht zu der angebotenen Ware
oder klingt die URL unpassend, sollten Sie besonders aufmerksam sein. Ein
weiteres Zeichen: Gehen Sie während des Bezahlvorgangs zur Kasse und stellen
fest, dass das „https“ vor dem Namen der Domain plötzlich fehlt, könnte es
sein, dass es sich um einen falschen Shop handelt.
Die Warenpreise
Ob Technik,
Schuhe oder hochwertige Taschen – wenn die Preise der angebotenen Ware im
ausgewählten Onlineshop zwischen 20 und 50 Prozent günstiger sind als in
anderen Shops im Netz, sind die vermeintlichen „Schnäppchen“ womöglich zu gut,
um wahr zu sein. Jenseits von saisonbedingten Schlussverkäufen sind
Rabattaktionen in dieser Größenordnung rar. Also Vorsicht: Prüfen Sie genau, ob
die Preise einigermaßen realistisch sind, bevor Sie in diesem Shop eine
Bestellung aufgeben und den Zahlvorgang beginnen.
Die angebotenen Zahlungsmittel
Unseriöse Onlineshops lassen sich zum Teil anhand der angebotenen Zahlungsmittel erkennen. Oder besser gesagt: anhand der Zahlungsmittel, die nicht angeboten werden. Denn Fake Shops lassen sich bevorzugt per Vorkasse bezahlen. Oftmals wird als Bezahlvorgang lediglich das Mittel der Überweisung angeboten. In manchen Fällen wird auch das Bezahlen mit Kreditkarte akzeptiert. Dagegen werden Zahlungsmittel wie PayPal oder Apple Pay nicht akzeptiert – auch, weil diese einen Käuferschutz bieten.
Zahlungsverfahren im Online-Handel am Umsatz* in Deutschland im Jahr 2022
Zahlungsverfahren | Anteil |
---|---|
PayPal | 29,6 % |
Kauf auf Rechnung | 23,8 % |
Lastschrift / Bankeinzug | 20,9 % |
Kreditkarten | 12,1 % |
Überweisung / Vorkasse | 3,1 % |
Zahlung bei Abholung | 2,9 % |
Sonstige | 2,1 % |
Ratenkauf / Finanzierung | 2 % |
giropay | 1,6 % |
Sofortüberweisung | 1,2 % |
Amazon Pay | 0,4 % |
Nachnahme | 0,3 % |
Quelle: Statista, Marktanteile von Zahlungsverfahren im Online-Handel am Umsatz* in Deutschland im Jahr 2022. * Geschätzter E-Commerce-Umsatz 2022 für EHI-Studie Online-Payment 2023
So schützen Sie sich vor Kreditkartenbetrug
Kreditkartenbetrug
tritt in Formen wie Skimming und Phishing auf. Ihre Daten werden also am
Geldautomaten ausgespäht (Skimming) oder per gefälschter SMS oder Webseite „abgefischt“
(Phishing). Schützen Sie sich vor Missbrauch, indem Sie niemals
Kreditkartendaten irgendwo einfach eingeben, per E-Mail senden oder über
soziale Netzwerke weitergeben. Nutzen Sie lediglich sichere
Internetverbindungen für Transaktionen und prüfen Sie Ihre Kontobewegungen
regelmäßig. Bei Verdacht auf Kreditkartenbetrug müssen Sie schnell handeln:
Sofort die Karte sperren lassen, Ihre Sparkasse oder Bank informieren und
eventuell Anzeige bei der Polizei erstatten.
Das Gütesiegel
Es gibt mehrere Gütesiegel, die Onlineshops als geprüft und echt ausweisen. Die Anbieter dieser Siegel, wie zum Beispiel Trusted Shops , überwachen nicht nur die Online-Bewertungen von Shops, sondern sichern auch Bestellungen ab. Die Gütesiegel bieten ein erhöhtes Maß an Sicherheit. Allerdings sollten Verbraucher auch hier wachsam sein: Fake Shops binden das Siegel oftmals als Foto ein – dieses ist dann aber nicht mit der Website des Siegelanbieters oder wenigstens dem „Echtheitszertifikat“ verlinkt. Klicken Sie also immer auf das Siegel, um sicherzustellen, dass es sich um eine echte Auszeichnung handelt. Ist das Siegel nicht klickbar, handelt es sich womöglich um ein Fake.
Das Impressum
Zu jeder Website gehört ein Impressum. Existiert dieses nicht, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Fake Shop. Ein Impressum beinhaltet immer die Anschrift eines Unternehmens, eine Vertretungsberechtigte oder einen Vertretungsberechtigten sowie zumindest eine E-Mail-Adresse. Außerdem ist oft die Nummer des Handelsregisters angegeben. Befindet sich eine Handelsregisternummer im Impressum, können Sie diese über das Registerportal der Länder prüfen. Existiert die angegebene Nummer nicht, handelt es sich wahrscheinlich um einen falschen Onlineshop. Geben Sie in diesem Fall vorsichtshalber keine Bestellung auf.
Zusätzliche Tipps zum Schutz vor Betrügereien
Es gibt noch weitere Dinge, die Sie tun können, um sich vor
Betrügereien beim Onlineshopping zu schützen – besonders zur Weihnachtszeit.
Suchmaschine nutzen: Geben Sie den Shop bei Google ein. Lässt sich der Shop finden? Haben andere Kundinnen und Kunden den Shop bereits positiv bewertet? Lassen sich diese Fragen mit Ja beantworten, sind Sie vermutlich auf der sicheren Seite.
Datenschutzerklärung und AGBs lesen: In Deutschland ist es rechtlich vorgeschrieben, dass Webseiten über eine Datenschutzerklärung und Allgemeine Geschäftsbedingungen verfügen. Fehlen diese gänzlich oder sind sie mit vielen Rechtschreib- oder Grammatikfehlern versehen, handelt es sich womöglich um einen unseriösen Onlineshop.
Später zahlen: Wenn möglich, zahlen Sie die bestellte Ware erst nach Erhalt. Alternativ können Sie mittels Einzugsermächtigung zahlen, statt per Überweisung oder Kreditkarte.
Was tun nach Kauf im Fake-Shop?
Auch wenn Sie noch so achtsam sind – manche Maschen lassen sich online nur schwer durchschauen. Falls Sie also doch erst nach einem Online-Kauf merken, dass es sich um einen Fake Shop handelt, hilft es, Ruhe zu bewahren. Haben Sie Ware bestellt, die nie angekommen ist, gehen Sie wie folgt vor:
Schritt 1: Kontaktieren Sie Ihre Bank oder Ihre Sparkasse und lassen Sie, wenn möglich, den Kaufbetrag zurückbuchen. Sind Sie Kundin oder Kunde bei einer Sparkasse, können Sie Ihre zuständige Filiale telefonisch oder über das Online-Banking erreichen. Je schneller Sie handeln, desto eher ist es möglich, eine noch nicht ausgeführte Überweisung zu stoppen. Ist das Geld bereits überwiesen, wird es schwieriger. Lastschriften können noch viel länger zurückgerufen werden – im Betrugsfall auch noch nach Monaten.
Schritt 2: Vermuten Sie, dass Sie Opfer einer Betrügerei geworden sind, stellen Sie Strafanzeige bei der Polizei. Dazu müssen Sie nicht persönlich auf der Polizeiwache erscheinen. Stattdessen können Sie die sogenannten Internet- oder Onlinewachen der jeweiligen Landespolizei nutzen und Ihre Angaben digital übermitteln.
Schritt 3: Melden Sie den Shop bei der Verbraucherzentrale Ihres Bundeslandes. Die Verbraucherzentralen führen meist aktuelle Listen über gemeldete Fake Shops und publizieren diese auf ihren Internetseiten.
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Häufige Fragen zu Fake Shops
Wie erkennt man einen Fake Shop?
Es gibt einige Zeichen, die auf einen Fake Shop hindeuten: Passt die URL nicht zum Angebot, sind die Warenpreise ungewöhnlich niedrig oder ist das Gütesiegel nicht vorhanden oder nicht verlinkt, kann dies auf einen falschen Internet-Handel hinweisen. Fake Shop-Betreiber verzichten zudem oftmals auf ein Impressum sowie allgemeine Geschäftsbedingungen.
Onlineshop Betrug – was tun?
Sollten Sie in die Falle eines unseriösen Onlineshops getappt sein, sollten Sie unverzüglich Ihr Kreditinstitut (zum Beispiel Sparkasse oder Bank) informieren und die Rückbuchung des Kaufbetrags anfordern. Außerdem sollten Sie eine Strafanzeige bei der Polizei stellen. Auch ist es sinnvoll, den Shop bei einer Verbraucherzentrale zu melden. Diese führen aktuelle Listen über unseriöse Online-Händler und können so andere Verbraucherinnen und Verbraucher vor einem Kauf warnen.