
Die Zahl der Fälschungen ist in den letzten Jahren stark gestiegen.
Im Vergleich zu den echten Scheinen ist der Anteil der Blüten verschwindend gering.
Es gibt eindeutige Sicherheitsmerkmale, mit denen Sie echtes von falschem Geld gut unterscheiden können.
So viel falsche Euro wurden aus dem Verkehr gezogen
In Deutschland ist mehr Falschgeld im Umlauf. 72.413 gefälschte Banknoten stellten Polizei, Handel und Banken in Deutschland im vergangenen Jahr sicher. Das waren 28 Prozent mehr als 2023. Damit setzt sich ein Trend fort, sodass die Zahl der Blüten so hoch ist wie lange nicht. Das teilte die Bundesbank mit.
Auch in Europa stieg insgesamt die Zahl auf 554.000, ein Plus von knapp 19 Prozent. Verglichen mit allen im Umlauf befindlichen Banknoten ist der Anteil jedoch sehr gering: So befanden sich 2024 ungefähr 30 Milliarden Scheine in den Portemonnaies, Safes und Kassen.
Zudem sank die Schadenssumme. Das Falschgeld in Deutschland hatte einen aufgedruckten Wert von 4,5 Millionen Euro. 2023 waren es noch 5,1 Millionen Euro.
Die häufigsten Fälschungen
Das liegt auch daran, dass vor allem falsche 50- und 20-Euro-Banknoten als Falschgeld erkannt wurden. Sie machten zwei Drittel aller Blüten aus. Auch die Zahl gefälschter Münzen nahm deutlich zu auf 141.332 Stück.
Vor allem Filmgeld als Blüten
Beruhigend jedoch: Die meisten Blüten hätten Sie vermutlich nicht als Falschgeld eingeordnet. Es handelte sich nämlich um Filmgeld, das schon direkt einen Aufdruck wie „Movie Money“ oder „Prop copy“ trug. Dabei wurde gar nicht versucht, die Sicherheitsmerkmale zu imitieren. Falls Sie das Geld dennoch als Bezahlung angenommen haben: Sie erhalten für Falschgeld keinen Ersatz. Deswegen lohnt es sich, auf die Sicherheitsmerkmale zu achten.
Fühlen, Sehen, Kippen – so erkennen Sie falsche Banknoten problemlos
Banknoten weisen viele kleine Echtheitsmerkmale auf. Nehmen Sie sich eine zweifelsfrei echte Banknote am besten schon einmal in die Hand, bevor Sie Falschgeld in die Finger bekommen und schauen Sie sich diese in Ruhe an.
An Geldscheinen können Sie diverse Sicherheitsmerkmale ganz einfach und ohne Hilfsmittel überprüfen. Prüfen Sie nicht nur ein Sicherheitsmerkmal, sondern immer mehrere. Fälscher konzentrieren sich bei der Nachahmung meistens auf ein Sicherheitsmerkmal oder wenige Sicherheitsmerkmale. Nach dem von der Bundesbank empfohlenen Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen” können Sie die bekannten Merkmale der Reihe nach durchgehen.
1. Fühlen
Nehmen Sie sich einen Geldschein bewusst in die Hand und fühlen Sie. Echtes Banknotenpapier besteht zu 90 Prozent aus Baumwolle und fühlt sich griffig und fest an. Es ist reißfester und weicher als normales Papier.
Die Banknoten haben auf der Vorderseite an einigen Stellen ein fühlbares Relief. Bei der Euro-Serie der ersten Generation ist das der Schriftzug mit den Abkürzungen der Europäischen Zentralbank "BCE ECB EZB EKT EKP" am oberen Rand.
Die neue Europa-Serie hat den erweiterten Schriftzug "BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC" auf der linken Seite.
Zusätzlich gibt es erhöhte kurze Linien am rechten und linken Rand, die Sie ebenfalls ertasten können.
Beim Anfassen von Geldscheinen sind bereits einfache Fälschungen zu erkennen, wenn Sie wissen, worauf Sie achten müssen.
2. Sehen
Halten Sie die Banknote gegen das Licht und überprüfen Sie:
- Das Wasserzeichen: Das Porträt der „Europa“, einer Gestalt aus der griechischen Mythologie, ist im unbedruckten Bereich jeder Note der Europa-Serie als Schattenbild mit entsprechender Wertzahl zu sehen. Bei der ersten Euro-Serie sieht man ein schemenhaftes Motiv plus die Wertzahl.
- Den Sicherheitsfaden: Der Sicherheitsfaden erscheint im Licht als dunkler Streifen. Auf ihm werden das Wort „EURO“ und die Wertzahl, bei Scheinen der ersten Generation das €-Zeichen und die Wertzahl, sichtbar.
- Das Porträtfenster: Ab der 20-Euro-Note der Europa-Serie befindet sich im oberen Bereich des Hologrammstreifens ein kleines durchsichtiges Fenster mit dem Gesicht der „Europa“.
3. Kippen
- Hologramm: Beim Hin-und-her-Kippen der Banknoten der Europa-Serie zeigt der silberne Streifen auf der Vorderseite rechts, das sogenannte Hologramm, das Porträt der mythologischen Gestalt „Europa“, das €-Symbol, das Hauptmotiv des Scheins und die Wertzahl der Banknote. Bei den 100- und 200-Euro-Scheinen gibt es zusätzlich das „Satelliten-Hologramm“ auf der Vorderseite rechts oben. Beim Neigen des Scheins bewegen sich kleine Euro-Symbole um die Wertzahl. Bei älteren Banknoten erscheint bei den 5- bis 20-Euro-Scheinen die Wertzahl und das €-Symbol. Bei 50- bis 500-Euro-Scheinen die Wertzahl und ein Fenster beziehungsweise ein Tor.
- Smaragdzahl: Die Scheine der Europa-Serie weisen auf der Vorderseite unten links zusätzlich die Smaragdzahl auf. Kippen Sie die Banknote, verändert sich die Farbe. Ein heller schimmernder Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.
Besonders die Smaragdzahl und das Porträtfenster der neuen Euro-Serie machen es Fälschern bei der Nachahmung schwer.
Zur Überprüfung der Sicherheitsmerkmale können Sie auch Hilfsmittel wie eine Lupe oder UV-Licht einsetzen. An einigen Stellen wurden Fasern in die Euro-Geldscheine eingearbeitet, die unter UV-Licht leuchten.
Sollten Sie trotz sorgfältiger Prüfung Zweifel an der Echtheit des Geldes haben, können Sie das Geld auch bei Ihrem nächsten Kreditinstitut oder einer Filiale der Deutschen Bundesbank überprüfen lassen.
Gefälschte Münzen erkennen
Gefälschte Münzen kommen seltener vor. Sollten Sie doch mal eine erwischen, erkennen Sie das häufig an der vom Original abweichenden Farbe.
Haben Sie einen Magneten zur Hand, können Sie auch damit feststellen, ob Ihre Münze gefälscht ist. Echte 1- und 2-Euro-Münzen sind magnetisch, aber lassen sich leicht wieder vom Magneten ablösen. Fälschungen hingegen kleben entweder sehr stark am Magneten oder werden gar nicht angezogen.
Das Münzbild tritt bei echten Münzen deutlich aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft schwammig und weisen Unebenheiten auf.
Falschgeldverdacht – so handeln Sie richtig
Sind Sie sicher, dass Sie Falschgeld in den Händen halten, egal ob Banknoten oder Münzen, melden Sie das sofort bei der Polizei und übergeben das Geld. Hegen Sie nur den Verdacht, es könnte sich um Falschgeld handeln, können Sie sich auch an ein Kreditinstitut oder an die Deutsche Bundesbank wenden.
Gemäß § 36 des Bundesbankgesetzes sind die Deutsche Bundesbank, Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute verpflichtet, falsches beziehungsweise als falsch verdächtigtes Geld aus dem Verkehr zu ziehen. Für das eingezogene Geld erhalten Sie keinen Ersatz.
Leiten Sie Falschgeld weiter oder geben es dorthin zurück, wo Sie es herhaben, können Sie sich – wie bei der Herstellung von gefälschtem Geld – strafbar machen. Bei Verstößen sind Geldstrafen in Höhe von 100.000 Euro oder Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren möglich.
Wenn möglich, versuchen Sie, den Falschgeldherausgeber bis zum Eintreffen der Polizei zum Bleiben zu bewegen oder prägen Sie sich das Aussehen gut ein und notieren sich gegebenenfalls das Kfz-Kennzeichen.
Wichtig: Unternehmen Sie nichts, was Sie oder andere in Gefahr bringt.
Nach unseren Tipps zur Falschgelderkennung spüren Sie auf den ersten Blick die meisten Fälschungen auf und sind vor Kriminellen gut gewappnet.
Machen Sie mehr aus Ihrem Geld
Häufige Fragen zu Falschgeld
Bargeld ist mit diversen Schutzmerkmalen versehen. Prägen Sie sich die bekannten Echtheitsmerkmale von Banknoten und Münzen gut ein, dann sind Sie vorbereitet und erkennen Falschgeld meist problemlos. Die Sicherheitsmerkmale der ersten und zweiten Euro-Schein-Generation finden Sie auf den Seiten der Deutschen Bundesbank.
Ansonsten können Sie das verdächtige Geld bei Ihrer Hausbank oder der Deutschen Bundesbank überprüfen lassen.
Sind Sie eindeutig sicher, dass es sich um Falschgeld handelt, egal ob Banknoten oder Münzen, melden Sie das sofort bei der Polizei. Bei Verdacht können Sie auch Ihr Kreditinstitut oder die Deutsche Bundesbank kontaktieren.
Leiten Sie Falschgeld niemals weiter und geben es nicht dorthin zurück, woher Sie es bekommen haben, denn damit machen Sie sich genau wie bei der Herstellung von gefälschtem Geld strafbar. Bei Verstößen drohen zum Teil hohe Strafen.
Haben Sie Falschgeld erhalten, nehmen Sie die Sache ernst. Bringen Sie das Falschgeld weiter in Umlauf oder melden es nicht den Behörden, machen Sie sich nach § 147 StGB strafbar. Stehen Sie unter Verdacht, kann es schnell ungemütlich werden. Hausdurchsuchungen, Gerichtsverfahren, hohe Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren können die Folge sein.
Nein. Für Falschgeld gibt es keinen Ersatz. Prüfen Sie daher immer sofort, ob es sich um echtes Geld handelt.