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Drei Ein-Cent-Münzen liegen auf schwarzem Untergrund.

EU-Kommission: Mehrheit für Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen

Abschaffung der Kupfermünzen?
Wer kennt es nicht – der Kassierer fragt an der Kasse, ob man es passend hat und schon beginnt das große Kramen im Geldbeutel. Irgendwo hatte man doch noch ein paar Ein- und Zwei-Cent-Stücke ... Wäre es nicht einfacher, die kleinsten Kupfermünzen ganz abzuschaffen? Bei einer Befragung der Europäischen Kommission erhält der Vorschlag viel Zuspruch. Wir informieren Sie über den neuesten Stand und geben Ihnen Auskunft, welche Vor- und Nachteile eine Abschaffung hätte.
Das Wichtigste in Kürze:
  • In einer öffentlichen, aber nicht repräsentativen Befragung der EU-Kommission sprachen sich 70 Prozent der Teilnehmenden für die Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen aus.

  • 71 Prozent sind zudem dafür, dass die Preise auf die jeweils nächstgelegenen Fünf-Cent-Schritte gerundet werden.

  • Bisher haben Finnland, die Niederlande, Irland, Italien und Belgien die kleinsten Kupfermünzen abgeschafft. In den Niederlanden beispielsweise wird seitdem der Endbetrag an den Kassen abgerundet. Für viele wäre eine einheitliche europäische Regelung wünschenswert.

  • Eine Abschaffung würde mehr Platz im Geldbeutel bedeuten und Verbrauchertäuschungen bei Preisen verhindern. Jedoch könnten Obdachlose unter der Abschaffung leiden. Schließlich werden ihnen oft die kleinen Roten gespendet.

70 Prozent für die Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen

Zwischen Ende September 2020 und Januar 2021 gingen bei der öffentlichen Befragung der EU-Kommission mehr als 17.000 Antworten ein. Teilnehmende waren Bürgerinnen und Bürger, öffentliche Institutionen, Unternehmen und Handels- sowie Verbraucherverbände. Fast 80 Prozent der Antworten stammten aus Deutschland.

Aus dieser öffentlichen, aber nicht repräsentativen Befragung geht hervor, dass 70 Prozent der Teilnehmenden für die Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen stimmen würden. 71 Prozent sprechen sich dafür aus, dass die Preise auf die jeweils nächsten Fünf-Cent-Schritte gerundet werden sollten. Bisher haben Finnland, die Niederlande, Irland, Italien und Belgien die Regelung durchgesetzt und die kleinsten Kupfermünzen abgeschafft. In den Niederlanden wird seitdem der Endbetrag an den Kassen abgerundet. Dreiviertel der Teilnehmenden fänden eine einheitliche Regelung in der gesamten EU wünschenswert.

Das Umfrageergebnis ist maßgeblich geprägt von der Stimmung in Deutschland: Auch hierzulande sind 70 Prozent für eine Abschaffung. 77 Prozent fordern eine einheitliche Regelung. Dies wird nun von der Europäischen Kommission geprüft. Ein Vorschlag für eine entsprechende Regelung könnte folgen.

Diese Gründe sprechen für und gegen den Wegfall der kleinsten Kupfermünzen

Seit Kartenzahlungen beliebter werden, finden immer weniger Menschen Verwendung für Kupfermünzen. Nichtsdestotrotz suggerieren Preise mit einem Endwert von 98 Cent oder 99 Cent den Käuferinnen und Käufern, ein Produkt günstiger zu erwerben, auch wenn der Unterschied zwischen 9,99 Euro auf 10 Euro tatsächlich ja minimal ist. In der Herstellung seien die Kupfermünzen dabei teurer als ihr Wert eingeprägt ist, erläutert die Europäische Kommission.

Aber auch gegen die Abschaffung gibt es Gründe: Einige Bargeldliebhaber fürchten, die Abschaffung der kleinsten Kupfermünzen könnte ein weiterer Schritt in Richtung einer bargeldlosen Gesellschaft sein; besonders ältere Menschen tragen gerne Münzgeld bei sich. Nicht zuletzt spielt Kupfergeld für einige eine überlebenswichtige Rolle – beispielsweise für Obdachlose, in deren Bechern das rote Münzgeld oft vorzufinden ist.

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