
Was ist der DAX?
Der DAX ist der wichtigste deutsche Börsenmarkt-Indikator. Er misst, wie sich der Wert der 40 größten und liquidesten börsennotierten Unternehmen aus Deutschland entwickelt – an Börsentagen von 9:06 Uhr bis 17:30 Uhr MEZ im Sekundentakt. Ursprünglich repräsentierte der Index 30 Unternehmen. Aber diese Anzahl wurde im September 2021 auf 40 erweitert. Aktuell sind im DAX unter anderem Unternehmen wie SAP, Siemens, Deutsche Telekom, Allianz und Airbus vertreten.
Der DAX 40 existiert als Kurs- und als Performanceindex
Den DAX gibt es sowohl als Kursindex als auch als Performanceindex: Beim Kursindex bleiben gegebenenfalls ausgezahlte Dividenden der Unternehmen unberücksichtigt. Beim Performanceindex werden neben den Kursentwicklungen auch Dividendenzahlungen in die Berechnung einbezogen.
Eine Besonderheit: Während bei den Leitindizes anderer Länder meist der Kursindex dominiert, ist mit dem Begriff „DAX“ normalerweise der Performanceindex gemeint. Der Kursindex des DAX wird auch DAXK genannt. Berechnet wird der DAX durch die Deutsche Börse AG.
Wie DAX-Unternehmen ausgewählt werden
Bei der Auswahl der Unternehmen ist vor allem die Marktkapitalisierung entscheidend, also deren Börsenwert. Dieser ergibt sich grundsätzlich aus dem Aktienkurs und der Anzahl der ausgegebenen Aktien. So wird die Marktkapitalisierung normalerweise folgendermaßen berechnet:
Aktienkurs x Anzahl der Aktien = Marktkapitalisierung
Die DAX-Berechnung berücksichtigt dabei jedoch nur die Aktien, die sich in Streubesitz befinden, das heißt von vielen verschiedenen Anlegerinnen oder Anlegern gehalten werden und frei handelbar sind. Man nennt dies auch die Free-Float-Marktkapitalisierung.
Alle DAX-Unternehmen müssen außerdem im elektronischen Handelssystem Xetra gehandelt werden. Denn dieses bildet die Grundlage für die Berechnung. Die Deutsche Börse AG legt die Zusammensetzung des DAX fest.
Dabei gelten außerdem folgende Voraussetzungen für DAX-Aktien:
- Das Unternehmen muss seinen Sitz in Deutschland haben oder in Ausnahmefällen in der EU, soweit der Schwerpunkt seines Aktienumsatzes in Frankfurt stattfindet.
- Die Aktien des Unternehmens müssen auf Xetra gehandelt werden.
- Die Aktien müssen sich zu mindestens 10 Prozent im Streubesitz befinden.
- Das Unternehmen muss außerdem in den 2 Jahren vor seiner Aufnahme ein positives EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization, also Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibung von beweglichen Gegenständen und Gebäuden und Abschreibung auf immaterielle Wirtschaftsgüter) aufweisen.
- Es muss Geschäftsberichte und Quartals-Mitteilungen vierteljährlich veröffentlichen und den Corporate Governance Kodex (abgekürzt DCGK, ein Regelwerk, das vor allem Empfehlungen und Anregungen für börsennotierte Unternehmen zur guten Unternehmensführung enthält) befolgen.
So ist der DAX entstanden
Der DAX wurde 1988 von der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Wertpapierbörsen, der Frankfurter Wertpapierbörse und der Börsen-Zeitung entwickelt. Am 01.07.1988 wurde er erstmals veröffentlicht und ist mit 1.000 Punkten gestartet. Im März 2025 schloss er mit 22.163,49 Punkten.
Das ist die DAX-Familie
Neben dem DAX existiert der MDAX, der SDAX und der TecDAX:
- Während der DAX sozusagen die Topklasse mit den 40 größten und liquidesten Unternehmen darstellt, ist der MDAX die „Zweite Klasse“. Im MDAX (Mid-Cap-DAX) befinden sich die 50 deutschen Unternehmen, welche auf die DAX-Unternehmen hinsichtlich ihrer Marktkapitalisierung (nur Aktien im Streubesitz) sowie ihres Handelsvolumens (Börsenumsatz ihrer Aktien) folgen.
- Der SDAX (Small-Cap-DAX) umfasst die darauffolgenden 70 großen deutschen Börsenunternehmen und ist quasi die „Dritte Klasse“.
- Hinzu kommt, dass die 30 größten Technologieunternehmen außerhalb des DAX im TecDAX gelistet werden.
Auch weltweit gibt es Leitindizes
Der weltweit wohl bekannteste Index ist der „Dow Jones Industrial Average“. Er bildet 30 große US-Aktien ab. Die Amerikanerinnen und Amerikaner schauen zudem auf den „Standard & Poor’s 500“ Index (kurz: S&P 500), während die Japanerinnen und Japaner den durchschnittlichen Börsenwert ihrer größten Unternehmen am „Nikkei 225“ ablesen. Der Nikkei gehört zu den bedeutendsten Aktienindizes des asiatischen Raums.
Ein weiterer bedeutender Index ist der Euro STOXX 50, der die 50 größten Unternehmen der Eurozone abbildet. Der Leitindex Frankreichs ist der CAC 40, in dem sich die 40 führenden französischen Aktiengesellschaften wiederfinden, die an der Pariser Börse gehandelt werden.