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Blick über Wasser mit leichten Wellen auf Dämmerung am Horizont

Das kostet eine Seebestattung

Letzte Ruhestätte im Wasser
Die Liebe zum Meer, die Weite des Horizonts oder der Wunsch nach einer naturnahen letzten Ruhestätte im Wasser – es kann unterschiedliche Gründe haben, warum sich Menschen für eine Seebestattung entscheiden. Wir erklären den typischen Ablauf, welche Kosten dabei häufig anfallen und wie Sie vorsorgen können.

Rund 7 Prozent der Menschen in Deutschland wünschen sich nach dem eigenen Tod eine Seebestattung. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) 2022 ergeben.

Das Wichtigste in Kürze
  • Bei einer Seebestattung wird die Asche einer verstorbenen Person in einer speziellen Urne von einem Boot aus ins Meer übergeben.

  • Eine solche Bestattung muss bei einem Bestattungsunternehmen beauftragt werden. In Deutschland ist diese in der Nordsee und der Ostsee möglich.

  • Die Kosten liegen typischerweise zwischen 4.000 und 8.000 Euro.

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Vorbereitung
Ablauf
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Häufige Fragen

So wird eine Seebestattung vorbereitet

Bereits zu Lebzeiten ist es möglich, die eigene Seebestattung bei einem Bestattungsunternehmen in der Region des Wohnorts zu beauftragen. Meist sind es jedoch die Angehörigen, die sich nach dem Tod an das Bestattungsunternehmen wenden. Dieses betreut die Hinterbliebenen, überführt die verstorbene Person und bereitet alles vor. So organisiert der Bestatter oder die Bestatterin etwa die Abschiednahme am Sarg, (wenn gewünscht) die Trauerfeier und die Einäscherung der Person in einem Krematorium. Die Einäscherung ist eine Voraussetzung für die spätere Bestattung im Meer.

Die Urne mit der Asche wird daraufhin an den jeweiligen Seebestatter überführt. Dort wird die Asche in eine spezielle biologisch abbaubare Seeurne gegeben. Der Seebestatter plant mit den Angehörigen nun die Beisetzung auf dem Meer. In Deutschland ist sie in der Nordsee und Ostsee möglich. Einige Unternehmen bieten auch Beisetzungen im Ausland an, beispielsweise im Atlantik oder im Mittelmeer.

So läuft eine Seebestattung typischerweise ab

Bei einer begleiteten Seebestattung können die Angehörigen und Freunde oder Freundinnen der verstorbenen Person dabei sein, wenn die Asche dem Meer übergeben wird. Zum vereinbarten Termin wird die Asche in der Seeurne auf ein dafür gebuchtes Schiff im Hafen gebracht. Häufig ist die Urne auf dem Schiff mit Blumen dekoriert und aufgestellte Fotos erinnern an den Verstorbenen oder die Verstorbene. Die Trauergäste kommen an Bord und werden zunächst vom Kapitän begrüßt. Dann legt das Schiff ab. Es muss für die Beisetzung im Meer einen bestimmten Abstand zur Küste einhalten und fährt einen festgelegten Zielort an. Währenddessen können die Verstorbenen den Ablauf an Bord frei planen, zum Beispiel eine Rede halten oder sich auf persönliche Weise verabschieden.

Wenn der Zielort erreicht ist, hält der Kapitän das Schiff an und stellt den Motor ab. Die Trauergäste versammeln sich an Deck. Es ist sogenannter Seemannsbrauch, dass der Kapitän die Urne trägt und eine kurze Ansprache hält. Auch eine musikalische Begleitung ist oft möglich. Anschließend schlägt die Schiffsglocke traditionell vier Doppelschläge. Nun übergibt der Kapitän die Urne dem Wasser. Häufig lassen die Gäste daraufhin Blumen oder Blüten zu Wasser. Zuletzt dreht das Schiff üblicherweise einmal um die jeweilige Stelle. Die Stelle wird auf einer Seekarte verzeichnet. Die Angehörigen erhalten davon eine Kopie. Das Seebestattungsunternehmen informiert die Behörden, dass die Bestattung erfolgt ist.

Blick durch Dünen und Schilf auf das Meer bei Sonnenuntergang.

Diese Kosten fallen häufig an

Die Seebestattung ist eine Bestattungsart, bei der keine Kosten für Friedhof, Grabstein, Steinmetz und Grabpflege entstehen. Die Höhe der Gesamtkosten hängt stark von den jeweiligen Vorstellungen bei der Ausgestaltung ab. So gibt es beispielsweise kleine Schiffe und solche mit Platz für bis zu 90 Trauergäste. Häufig können die Gesamtkosten zwischen 4.000 und 8.000 Euro betragen.

Eine anonyme Seebestattung ohne Trauergäste (auch: stille Seebestattung) ist je nach Anbieter ab etwa 2.000 Euro möglich. Diese kann etwa sinnvoll sein, wenn die Angehörigen der verstorbenen Person bereits sehr alt sind und aus gesundheitlichen Gründen die Reise nicht mehr antreten können, um den Verstorbenen oder die Verstorbene selbst zu verabschieden.

Das sind typische Kostenfaktoren:

Typische Kostenfaktoren einer Seebestattung mit Begleitung von Trauergästen sind:

  • Leistungen des örtlichen Bestattungsunternehmens wie Beratung und Organisation, Vorbereitung und Überführung der verstobenen Person sowie Erledigung der Formalitäten

  • Traueranzeige, etwa in der Regionalzeitung am Heimatort der verstorbenen Person

  • Gebühren für das Ausstellen von Dokumenten, zum Beispiel der Sterbeurkunde, die beim Standesamt beantragt wird

  • Sarg für die Einbettung des oder der Verstorbenen vor der Einäscherung

  • Trauerfeier

  • Einäscherung im Krematorium

  • Urne sowie biologisch abbaubare Seeurne

  • Kosten für die Reederei

  • Leichenschmaus (Bewirtung mit Essen und Trinken)

  • Trauerdruck mit Karten und Dankeskarten

  • Blumen, Fotos und Dekorationen (Hinweis: Dem Meer dürfen Blumen übergeben werden. Kränze mit Trauerbändern sind aus Umweltgründen nicht erlaubt.)

So können Sie für Ihre Bestattung vorsorgen

Grundsätzlich tragen die Erbinnen und Erben die Bestattungskosten. Mit einer Sterbegeldversicherung können Sie die Kosten jedoch auch zu Lebzeiten absichern und die Bestattung nach eigenen Wünschen planen. Wer die Angehörigen darüber hinaus für den eigenen Todesfall absichern möchte, hat dazu mit einer Lebensversicherung die Möglichkeit.

Tipp: Lesen Sie auch unsere allgemeinen Artikel zu Bestattungskosten und Nachlassregelung.

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Häufige Fragen zur Bestattung im Meer

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Was ist eine Seebestattung?

Das ist eine Bestattungsart, bei der die verstorbene Person nach der Einäscherung im Meer beigesetzt wird. Die Seebestattung wird häufig von Menschen gewählt, die eine besondere Verbindung zum Meer haben oder sich eine naturverbundene letzte Ruhestätte wünschen.

Diese Form der Bestattung ist eine Alternative zur traditionellen Erdbestattung oder der Feuerbestattung mit anschließender Urnenbeisetzung auf einem Friedhof. Alternativ gibt es in Deutschland auch Feuerbestattungen mit anschließender Baumbestattung. Neuerdings ist auch eine Reerdigung möglich.

Die Kosten können stark variieren. Abhängig sind sie von verschiedenen Faktoren wie dem Standort, dem Umfang der Zeremonien, der Anzahl der Gäste, den gewählten Dienstleistungen und der Art des Schiffs, das für die Beisetzung verwendet wird. Es können oft Gesamtkosten zwischen 4.000 und 8.000 Euro anfallen. Bei einer Seebestattung entfallen Gebühren für den Friedhof, die jährlichen Grabnutzungsgebühren und die spätere Grabpflege.

Eine anonyme Seebestattung in der Ostsee oder Nordsee wird von einigen Anbietern bereits ab rund 2.000 Euro angeboten. Dabei können allerdings keine Trauergäste anwesend sein. Mit den Angehörigen und weiteren Gästen fallen die Kosten je nach Aufwand höher aus.

Die Kosten variieren stark, abhängig davon, wie Sie sich die Bestattung wünschen – etwa wie viele Trauergäste anwesend sind und welche Leistungen in Anspruch genommen werden. Die günstigsten Angebote für eine anonyme Seebestattung beginnen bei Gesamtkosten von etwa 2.000 Euro.

Üblicherweise sind die Angehörigen und enge Freunde oder Freundinnen jedoch bei der Beisetzung im Meer dabei. Oft belaufen sich die Gesamtkosten dann mit Trauerfeier, Sarg und Seeurne, Gebühren für das Krematorium, Bewirtung, Kosten der Reederei und Zeremonie durch den Kapitän nach Seemannsbrauch auf zwischen 4.000 und 8.000 Euro.

Die Kosten für eine anonyme Seebestattung können sich je nach Anbieter auf insgesamt etwa 2.000 Euro belaufen.

Nein, Seebestattungen sind in Deutschland in der Nordsee und der Ostsee erlaubt. Dabei muss unter anderem ein bestimmter Mindestabstand zur Küste berücksichtigt werden. Verboten sind jedoch Bestattungen in Flüssen oder Seen in Deutschland. Einige Seebestattungsunternehmen organisieren außerdem Bestattungen im Ausland, etwa im Atlantik und im Mittelmeer. Auch diese sind erlaubt.

Grundsätzlich können die Angehörigen eine Seebestattung für jede Person bei einem Bestattungsunternehmen in Auftrag geben. Die Person kann dies auch selbst zu Lebzeiten tun. Eine Voraussetzung ist, dass der oder die Verstorbene vor der Seebestattung im Krematorium eingeäschert wurde. Die Asche wird dann in einer speziellen Urne aufbewahrt, bevor sie im Meer beigesetzt wird.

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