Stirbt ein Mensch, muss der Tod zunächst von einem Arzt oder einer Ärztin festgestellt werden. Dabei kann es sich um die Hausarztpraxis oder den ärztlichen Notdienst handeln. Die Ärztin oder der Arzt stellt den sogenannten Totenschein aus.
Nachdem Angehörige und engste Freunde oder Freundinnen benachrichtigt wurden, müssen die Hinterbliebenen ein Bestattungsunternehmen kontaktieren. Wenn der oder die Verstorbene eine Bestattungsverfügung oder einen Bestattungsvorsorgevertrag hinterlassen hat, finden sie darin Angaben zur gewünschten Bestattung.
Das Angebot des Bestatters oder der Bestatterin und der weitere Ablauf hängen davon ab, ob der oder die Verstorbene eine Erdbestattung oder eine Feuerbestattung wünscht. Neuerdings kann unter Umständen auch eine Reerdigung infrage kommen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen den Ablauf bei einer traditionellen Erdbestattung.
Bei einer Erdbestattung wird der Körper einer verstorbenen Person in einem Sarg in der Erde beigesetzt.
Das passiert auf einem Friedhof. Bei der Planung und Durchführung unterstützt ein Bestattungsunternehmen.
Die Gesamtkosten einer Erdbestattung liegen nicht selten zwischen 8.000 und 20.000 Euro.
So läuft eine Erdbestattung typischerweise ab
Zur Organisation einer Erdbestattung wenden sich die Angehörigen oder Zugehörigen der verstorbenen Person meist an ein Bestattungsunternehmen direkt vor Ort. Dieses berät die Hinterbliebenen und überführt den oder die Verstorbene. Der Bestatter oder die Bestatterin übernimmt die Versorgung des oder der Verstorbenen. Die Person wird mit der gewünschten Garderobe bekleidet und in einen ausgewählten Sarg gelegt. Wenn eine Trauerfeier abgehalten werden soll, organisiert das Bestattungsunternehmen diese ebenfalls. Auch eine Todesanzeige, etwa in der Regionalzeitung, kann in Auftrag gegeben werden.
Am Tag der Beisetzung können die Trauergäste oft zunächst am offenen oder geschlossenen Sarg Abschied von der verstorbenen Person nehmen. Der Sarg ist meist mit Blumen und Kränzen geschmückt. Vor oder nach der Beisetzung kann eine Trauerfeier stattfinden. In der Regel wird diese in einem speziellen Raum auf dem Friedhof abgehalten. Dabei erinnern sich die Trauergäste an die verstorbene Person und würdigen deren Leben. Angehörige, Zugehörige oder Beauftragte – etwa ein Geistlicher, eine Geistliche, eine Trauerrednerin oder ein Trauerredner –, können eine Rede über den oder die Verstorbene halten. Die Trauerfeier wird oft musikalisch begleitet.
Die Hinterbliebenen entscheiden, ob die Beisetzung unter Anwesenheit der Trauergäste stattfinden soll oder nachdem diese gegangen sind. Bei der Beisetzung wird der Sarg mit dem Körper der verstorbenen Person auf dem Friedhof zum Grab gebracht und in dieses gelegt. Für die Trauergäste schließt die Beerdigung oft mit dem sogenannten Leichenschmaus, einem gemeinsamen Essen in einem Restaurant oder Café.
Beim Grab gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Neben einem Einzelgrab (auch: Reihengrab) sind ein Familiengrab (auch: Wahlgrab) und ein Gemeinschaftsgrab sowie in manchen Fällen ein Wiesengrab möglich. Sehr selten gibt es noch anonyme Erdbestattungsgräber. Die Ruhedauer auf dem Friedhof können die Angehörigen gemeinsam mit dem jeweiligen Friedhofsträger besprechen. Das Grab wird später meist bepflanzt und gepflegt. Jederzeit kann es von Verwandten und Bekannten der verstorbenen Person besucht werden.
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sind Erdbestattungen. (Quelle: Bundesverband Deutscher Bestatter e. V.).
Diese Kosten fallen häufig an
Die Kosten einer Erdbestattung unterscheiden sich je nach ausgewählten Leistungen und der Anzahl der Trauergäste. Sie setzen sich zusammen aus den Kosten für das Bestattungsunternehmen, den Gebühren für den Friedhof und weiteren Leistungen (etwa Kosten für das Grabmal, Blumenschmuck, Bewirtung beim Leichenschmaus und spätere Grabpflege). Nicht selten liegen die Gesamtkosten einer Sargbestattung zwischen 8.000 und 20.000 Euro. Einfachere Erdbestattungen sind auch günstiger möglich.
Auf einen Blick: Typische Kostenfaktoren einer Sargbestattung
- Grabstein, Grabplatte oder Stele sowie die Arbeit von Steinmetz bzw. Steinmetzin
- Sarg
- Bestattungsinstitut
- Traueranzeige
- Gebühren für die Ausstellung von Dokumenten, zum Beispiel Sterbeurkunde
- Trauerfeier
- Friedhof
- Blumen, Kränze und andere Dekorationen
- Leichenschmaus
Tipp: Lesen Sie unseren Artikel zu den Beerdigungskosten, um noch mehr über die Kosten von Bestattungen zu erfahren.
So können Sie für Ihre Bestattung vorsorgen
Gesetzlich sind prinzipiell die Erbinnen und Erben dazu verpflichtet, die Bestattungskosten zu übernehmen. Wer diese entlasten möchte, kann die Kosten auch zu Lebzeiten über eine Sterbegeldversicherung decken und seine Bestattung nach eigenen Wünschen planen. Um Angehörige darüber hinaus für den eigenen Todesfall abzusichern, kann etwa eine Lebensversicherung infrage kommen.
Tipp: In unseren Ratgebern zu Nachlassregelung und Vorsorge erläutern wir noch mehr zum Thema.
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Häufige Fragen zu Erdbestattungen
Wie ist der Ablauf einer Erdbestattung?
Typischerweise nehmen die Trauergäste zunächst am Sarg Abschied von der verstorbenen Person. Der Sarg kann dabei offen oder geschlossen sein. Im Anschluss kann eine Trauerfeier stattfinden. Alternativ ist diese auch nach der Beisetzung möglich. Die Beisetzung findet auf einem Friedhof statt. Dabei können die Trauergäste anwesend sein – oder der Sarg wird in die Erde gelassen, nachdem die Trauergäste gegangen sind. Abschließend laden die Angehörigen der verstobenen Person oft zu einem einfachen gemeinsamen Essen oder Kaffee und Kuchen ein, um dem oder der Verstorbenen zu gedenken.
Wann muss eine Erdbestattung erfolgen?
Bei Bestattungen im Sarg haben die Bundesländer unterschiedliche gesetzliche Fristen festgelegt. Diese variieren zwischen 4 und 10 Tagen nach dem Tod. Die genaue Frist in Ihrem Bundesland erfahren Sie bei Ihrem Bestattungsunternehmen.
Was kostet eine Erdbestattung?
So individuell wie eine Erdbestattung ablaufen kann, so unterschiedlich können auch die Kosten ausfallen. Abhängig ist das unter anderem von der Ausgestaltung, etwa mit oder ohne Trauerfeier. Auch die Auswahl, etwa vom Sarg und Grabmal, spielt eine Rolle. Nicht zuletzt kann die Anzahl an Trauergästen einen Einfluss auf die Kosten nehmen, etwa bei einem Leichenschmaus. Die Gesamtkosten können nicht selten in einer Spanne zwischen etwa 8.000 und 20.000 Euro liegen.
Die Auswahl einer Bestattungsart ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Was eine Person dabei als Vorteil wertet, kann für eine andere einen Nachteil darstellen. Eine pauschale Wertung ist dadurch kaum möglich.
So möchten manche Personen beispielsweise gegebenenfalls in ihrem Familiengrab beerdigt werden, wenn die Familie dieses bereits seit langer Zeit nutzt. Andere Menschen wollen dies möglicherweise nicht. Eine Möglichkeit ist auch, dass es einigen Angehörigen Trost bietet, dass der oder die Verstorbene im Sarg im natürlichen Kreislauf nun wieder langsam zu Erde wird. Andere Menschen könnten diese Vorstellung aber auch ablehnen.
Eine Besonderheit bei der Erdbestattung ist, dass diese je nach Bundesland innerhalb von 4 bis 10 Tagen nach dem Todesfall stattfinden muss. Das kann bedeuten, dass die Trauernden wenig Zeit haben, um die Beerdigung vorzubereiten. Wer selbst zu Lebzeiten vorsorgt, kann es möglicherweise aber auch als Vorteil werten, dass die Beerdigung rasch nach dem Tod stattfindet und die Trauernden diese schwere Zeit dann schneller hinter sich haben.
Für manche Menschen kann es ein wichtiger positiver Aspekt sein, dass die Hinterbliebenen bei einer Erdbestattung auf dem Friedhof weiterhin einen Ort haben, den sie jederzeit besuchen können, um sich an den oder die Verstorbene zu erinnern. Möglich ist das gleichermaßen mit einer Feuerbestattung, wenn die Asche anschließend in einer Urne zum Urnengrab auf einen Friedhof oder in einen Friedwald (Baumbestattung) gebracht wird – bei einer Seebestattung hingegen ist das kaum möglich. Wer sich für diese entscheidet, möchte die Erinnerung möglicherweise gerade nicht auf eine Grabstätte als Ort festlegen, der oft wenig Bezug zur jeweiligen Person zu deren Lebzeiten hat.
Vor- und Nachteile lassen sich also nicht unbedingt pauschal festlegen. Es ist eine persönliche Entscheidung, die nach eigenen Vorstellungen getroffen werden sollte.
Neben der Erdbestattung (auch: Sargbestattung) ist in Deutschland vor allem die Feuerbestattung (Einäscherung) mit Beisetzung auf dem Friedhof oder mit anschließender See- oder Baumbestattung erlaubt. Seit 2022 werden außerdem in Schleswig-Holstein im Rahmen eines Pilotprojekts Reerdigungen durchgeführt.
Traditionell tragen Trauergäste dezente, eher förmliche Kleidung in dunklen Farbtönen oder schwarz. Ein weißes Hemd beziehungsweise eine weiße Bluse ist – etwa in Kombination mit einem schwarzen Hosenanzug oder Kostüm – jedoch ebenfalls üblich. Frauen tragen meist kein auffälliges Make-up. Die Kleidung sollte aus traditioneller Sicht gepflegt sein, um dem oder der Verstorbenen Respekt zu erweisen.