Ein herzförmiger Stein liegt im Moos an einem Baumstamm im Wald.

Baumbestattung und Waldbestattung:
Ablauf und häufige Kosten

Beisetzung in der Natur
Die Anzahl der Baum- und Waldbestattungen steigt seit Jahren. Bei dieser Version der Feuerbestattung wird die Asche einer verstorbenen Person in einer Urne unter einem Baum beigesetzt, etwa in einem Bestattungswald oder auf einem Friedhof.

Die enge Bindung zur Natur, die Ruhe und der Frieden in Wäldern oder das Entfallen der Grabpflege – die Gründe, aus denen sich Menschen für eine Baumbestattung entscheiden, sind vielfältig.

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Häufige Fragen

So läuft eine Baumbestattung typischerweise ab

Der Ablauf kann je nach den Wünschen der verstorbenen Person, ihrer Angehörigen, den lokalen Gegebenheiten und den Bestimmungen des jeweiligen Bestattungswaldes oder -areals variieren. Typischerweise lässt sich der Ablauf jedoch wie folgt beschreiben:

Auswahl des Baumes: Bereits zu Lebzeiten ist es möglich, sich einen Baum für die Beisetzung der eigenen Asche auszusuchen. Das kann ein Baum in einem speziellen Bestattungswald oder auf einem Friedhof mit einem entsprechenden Angebot sein. Neben einem Einzelgrab an einem Baum gibt es oft auch die Möglichkeit von eigenen Bäumen mit bis zu 20 Urnengrabstellen. So können etwa eine Familie oder Freundinnen und Freunde gemeinsam beigesetzt werden.

Nach dem Tod: Stirbt ein Mensch, muss der Tod zunächst ärztlich festgestellt werden. Das ist etwa durch die Hausarztpraxis möglich. Diese stellt den Totenschein aus. Die Hinterbliebenen kontaktieren im Anschluss meist enge Angehörige sowie Freundinnen und Freunde, um diese zu informieren. Außerdem muss ein Bestattungsunternehmen mit der Überführung und Versorgung des Körpers der verstobenen Person beauftragt werden. Dieses berät die Hinterbliebenen und organisiert den weiteren Ablauf.

Einäscherung: Da bei einer Baumbestattung die Asche der verstorbenen Person in einer Urne am Baum beigesetzt wird, ist eine Einäscherung notwendig. Diese findet in einem Krematorium statt. Das Bestattungsunternehmen organisiert die Überführung des oder der Verstorbenen in einem Sarg. Die Trauernden können am offenen oder geschlossenen Sarg Abschied nehmen. Vor oder nach der Kremation kann eine Trauerfeier abgehalten werden, um an den oder die Verstorbene zu erinnern. In unserem Artikel zur Feuerbestattung  erfahren Sie mehr über den Ablauf und die Besonderheiten bei der Einäscherung. Wenn im Anschluss eine Waldbestattung geplant ist, wird die Asche der verstorbenen Person in der Regel in eine spezielle Urne gegeben, die biologisch abbaubar ist. Baumbestattungen als Erdbestattungen  (ohne vorherige Einäscherung) sind in Deutschland nur in seltenen Fällen und ausschließlich auf Friedhöfen möglich.


Trauerfeier und Beisetzung: Am Tag der Beisetzung findet meist eine Zeremonie statt. Diese kann religiös oder weltlich gestaltet sein. Die An- und Zugehörigen versammeln sich an einem bestimmten Platz im Wald oder am ausgewählten Baum, um Abschied zu nehmen. Die biologisch abbaubare Urne wird vom Förster oder der Försterin des Bestattungswaldes oder vom Bestattungsunternehmen zum jeweiligen Ort getragen. Auf Wunsch können das auch die Angehörigen übernehmen. Meist halten Angehörige, eine Trauerrednerin oder ein Trauerredner oder eine geistliche Person eine Rede, die an das Leben des oder der Verstorbenen erinnert. Häufig gibt es eine musikalische Begleitung – oder es sind die Geräusche des Waldes, die Trost spenden. Die Urne wird dann entweder direkt unter dem Baum oder in dessen unmittelbarer Nähe in der Erde beigesetzt. Nachdem die Trauernden gegangen sind, wird sie mit Erde und Waldboden bedeckt.

Leichenschmaus: Traditionell nehmen die Trauergäste zum Abschluss der Bestattung gemeinsam eine kleine Speise oder Kaffee und Kuchen zu sich. Die Angehörigen der verstorbenen Person laden dazu meist in ein Restaurant oder Café in der Nähe ein.

Kennzeichnung des Baumes: Der Baum wird häufig durch eine Plakette, ein kleines Schild oder Ähnliches gekennzeichnet, auf dem der Name des oder der Verstorbenen und gegebenenfalls Geburts- und Sterbedaten angebracht sind. Manche Orte erlauben auch individuellere Formen der Kennzeichnung. Einen Grabstein gibt es bei der Baumbestattung in der Regel nicht. Bieten Friedhöfe Baumbestattungen an, darf manchmal ein kleiner Grabstein aufgestellt werden.

Besuche: Nach der Beisetzung wird der Baum ein natürlicher Erinnerungsort für die Hinterbliebenen. Die Pflege des Baumes übernimmt üblicherweise die Verwaltung des Bestattungswaldes oder -areals. An- und Zugehörige können den Ort besuchen, um zu trauern und sich zu erinnern. Eine zusätzliche Grabbepflanzung gibt es meist nicht. Dadurch entfällt auch die spätere Grabpflege.

Diese Kosten fallen häufig an

Die Gesamtkosten einer Baumbestattung mit vorheriger Kremation liegen häufig zwischen rund 5.000 und 13.000 Euro. Die weite Spanne erklärt sich dadurch, dass es große Unterschiede bei Bestattungen gibt, etwa hinsichtlich der Auswahl von Kremationssarg und Urne, der Vorstellungen vom Ablauf der Trauerfeier, der Anzahl an Trauergästen beim Leichenschmaus oder der Todesanzeige (in einer Regionalzeitung oder überregionalen Zeitung). Gegenüber einer klassischen Erdbestattung entfallen üblicherweise Kosten für das Grabmal, die Steinmetzerei und die spätere Grabpflege. Welche Bestattungsart günstiger ist, hängt jedoch vom Einzelfall ab.

Auf einen Blick: Typische Kostenfaktoren einer Baumbestattung

Tipp:

In unserem Artikel zu den Beerdigungskosten erhalten Sie allgemeine Informationen zu den Preisen bei unterschiedlichen Bestattungsarten.

So können Sie für Ihre Bestattung vorsorgen

Gesetzlich sind die Erbinnen und Erben verpflichtet, die Bestattungskosten für eine verstorbene Person zu tragen. Wenn Sie Ihre Angehörigen oder Zugehörigen dabei entlasten möchten, können Sie die Kosten auch zu Lebzeiten über eine Sterbegeldversicherung decken. Das ermöglicht es außerdem, die Bestattung nach eigenen Wünschen zu planen. Eine Absicherung der Angehörigen über die Beerdigungskosten hinaus ist mit einer Lebensversicherung möglich. Wir beraten Sie gern dazu.

Lesetipp:

Lesen Sie auch unsere Ratgeber zu Nachlassregelung und Vorsorge, um sich zu informieren.

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Häufige Fragen zur Baumbestattung

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Was ist eine Baumbestattung?

Eine Baumbestattung ist eine Form der Bestattung, bei der die Asche einer verstorbenen Person im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt wird. Selten bieten Friedhöfe auch Baumbestattungen als Erdbestattungen im Sarg an.

Die Baumbestattung kann in einem speziell dafür vorgesehenen Bestattungswald, auf einem Friedhof mit Baumbestattungsbereich oder unter einem einzelnen, ausgewählten Baum geschehen (nur in Bremen darf die Asche auf Privatgrundstücken beigesetzt werden!). Die Idee dahinter ist, dass der Baum mit der Zeit zu einem lebenden Denkmal für den Verstorbenen wird. Diese Art der Bestattung wird oft als ökologisch nachhaltige Alternative zu traditionellen Bestattungsformen angesehen. Sie ermöglicht eine enge Verbindung zur Natur und symbolisiert den Kreislauf des Lebens.

Gegenüber einer klassischen Feuerbestattung mit anschließender Beisetzung auf dem Friedhof entfallen bei der Baumbestattung zwar oft die Kosten für ein Grabmal, die Steinmetzerei und die spätere Grabpflege. Aber je nach Anbieter und Auswahl der Grabstelle kostet eine Baumbestattung dennoch insgesamt oft zwischen etwa 5.000 und 13.000 Euro. Diese Kosten beinhalten neben dem Bestattungsunternehmen und dem Bestattungsort auch Sarg, Urne, Trauerfeier, Leichenschmaus und alle weiteren Ausgaben im Zusammenhang mit einer typischen Bestattung.

Mit beiden Begriffen ist die Bestattung im Wurzelbereich eines Baumes gemeint. Die Baumbestattung findet neben Bestattungswäldern auch auf bestimmten Friedhöfen statt, während die Waldbestattung normalerweise in einem Bestattungswald erfolgt. In Deutschland werden Waldbestattungen beispielsweise von den Unternehmen FriedWald und RuheForst an verschiedenen Orten angeboten. Deren Unternehmensnamen werden teilweise synonym zum Begriff „Waldbestattung“ verwendet.

Je nach Anbieter und gewählten Leistungen kostet eine anonyme Baumbestattung ab etwa 2.000 Euro.

Grundsätzlich ist eine Baumbestattung in Deutschland im eigenen Garten nicht erlaubt. Eine Ausnahme bildet Bremen, wo das Ausstreuen der Asche von Verstorbenen auf Privatgrundstücken erlaubt ist, auch im Garten.

Einige Hinterbliebene machen die Baumbestattung im eigenen Garten für die verstorbene Person möglich, indem sie die Urne nach der Einäscherung in Deutschland zu speziellen Unternehmen in den Niederlanden, der Schweiz oder der Tschechischen Republik überführen lassen. Dort ist die Baumbestattung über Tree of Life® möglich. Dabei wird die Asche der verstorbenen Person mit spezieller Erde gemischt und ein Baum darauf gepflanzt. Nach ein paar Monaten wird der Baum den Hinterbliebenen übergeben. Sie können diesen in den eigenen Garten pflanzen. Die Idee dahinter ist, dass der oder die Verstorbene über den Baum in den Kreislauf des Lebens zurückkehrt und ganz in der Nähe der Liebsten bleibt.

Ja, grundsätzlich kann jede und jeder eine Baumbestattung in einem Bestattungswald oder auf einem speziellen Friedhof bekommen. Voraussetzung ist meist, dass vorher eine Einäscherung stattfindet und die Asche dann in einer Urne unter dem Baum beigesetzt wird. Selten bieten Friedhöfe auch Baumbestattungen im Sarg an.

Der Ablauf einer Baum- oder Waldbestattung kann variieren. Folgender Ablauf ist jedoch typisch:

  • Auswahl des Baumes (bereits zu Lebzeiten möglich)
  • nach dem Tod Ausstellen des Totenscheins durch Arzt oder Ärztin
  • Beauftragung eines Bestattungsunternehmens und Überführung
  • gegebenenfalls Aufbahrung der verstorbenen Person zur Abschiednahme
  • zweite Leichenschau
  • Einäscherung im Krematorium
  • Trauerfeier (alternativ auch vor der Einäscherung möglich)
  • Beisetzung
  • Leichenschmaus

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