Die Entscheidung für die jeweilige Bestattungsart und die Form der Besetzung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Planung und den Ablauf einer Bestattung.
In Deutschland sind aktuell 3 Bestattungsarten möglich: Feuerbestattung, Erdbestattung und – neu – Reerdigung.
Je nach Wahl der Bestattungsart gibt es unterschiedliche Möglichkeiten bei der Beisetzung, zum Beispiel auf einem Friedhof, in einem Bestattungswald oder an einer speziellen Stelle im Meer.
Oft erleichtert es die Angehörigen oder Zugehörigen, wenn Personen schon zu Lebzeiten entscheiden, wie sie einmal bestattet werden möchten. Das geht etwa in einer Bestattungsverfügung.
Diese 3 Bestattungsarten gibt es in Deutschland
- Feuerbestattung (Einäscherung)
Dabei handelt es sich mittlerweile um das am häufigsten gewählte Verfahren in Deutschland. Bei der Feuerbestattung wird der Körper des oder der Verstorbenen in einem Krematorium verbrannt und die Asche in einer Urne aufbewahrt. Die Urne kann auf einem Friedhof beigesetzt werden. Alternativ kann sie auch – wenn es sich um eine spezielle Urne handelt – an einer ausgewiesenen Stelle im Meer versenkt werden oder in einem Bestattungswald unter einem Baum ihren Platz finden. Mehr dazu erfahren Sie weiter unten im Text bei den Beisetzungsarten.
- Erdbestattung
Bei der Erdbestattung wird der Körper des oder der Verstorbenen in einem Sarg in der Erde begraben. Die Erdbestattung findet in Deutschland immer auf einem Friedhof statt, wobei das Grab später in der Regel mit einem Grabstein oder einem anderen Denkmal gekennzeichnet wird. Auch bei dieser Bestattungsart gibt es unterschiedliche Möglichkeiten bei der Grabwahl. In seltenen Fällen ist auch eine Baumbestattung als Erdbestattung auf dem Friedhof möglich.
- Reerdigung
Eine noch relativ neue Bestattungsart ist die Reerdigung. Seit 2022 ist diese in Deutschland in Schleswig-Holstein möglich – im Rahmen einer Pilotphase. Dabei wird der Körper des oder der Verstorbenen in einem sogenannten Kokon innerhalb von 40 Tagen durch natürliche Mikroorganismen in fruchtbare Erde verwandelt. Diese Erde wird dann auf bestimmten Friedhöfen, die das ermöglichen, an der Grabstelle direkt ohne Sarg oder Urne beigesetzt. Die Grabstelle kann direkt danach bepflanzt werden.
Diese Formen der Beisetzung gibt es in Deutschland
- Friedhofsbeisetzung
Die Beisetzung auf einem Friedhof ist bei allen Bestattungsarten – also Feuerbestattung beziehungsweise Einäscherung, Erdbestattung und Reerdigung – möglich. Nach einer Feuerbestattung erfolgt sie in einer Urne, in der die Asche der verstorbenen Person aufbewahrt ist. Bei einer Erdbestattung wird der Körper der verstorbenen Person in einem Sarg auf dem Friedhof beigesetzt. Nach einer Reerdigung kann auf verschiedenen Friedhöfen die Erde der verstorbenen Person zur Erde am Grab gegeben werden.
- Seebestattung
Der Seebestattung geht stets die Feuerbestattung voraus. Die Asche des oder der Verstorbenen wird anschließend in einer speziellen Urne von einem Boot aus dem Meer übergeben. Das ist ausschließlich in bestimmten Gebieten zulässig, in Deutschland sowohl in der Ost- als auch der Nordsee. Diese Art der Bestattung wird oft von Menschen gewählt, die eine besondere Verbindung zum Meer hatten.
- Baumbestattung oder Waldbestattung
Auch der Baumbestattung geht in der Regel die Feuerbestattung voraus. In einigen seltenen Fällen sind aber auf Friedhöfen auch Baumbestattungen als Erdbestattungen im Sarg möglich.
Die Asche der verstorbenen Person wird bei der Baumbestattung in einer biologisch abbaubaren Urne am Fuße eines Baumes, auf einem Waldfriedhof oder in einem speziell dafür vorgesehenen Bestattungswald, beigesetzt. Die Grabpflege übernimmt im Bestattungswald die Natur.
Bei einer anonymen Bestattung handelt es sich nicht um eine eigene Beisetzungsform. Stattdessen lässt sie sich grundsätzlich mit jeder Bestattungsform und Beisetzungsform verbinden. Das Besondere der anonymen Bestattung ist, dass der oder die Verstorbene ohne eine öffentliche Zeremonie und in vielen Fällen ohne Kennzeichnung des Grabes beigesetzt wird.
Hinweis: Anders als beispielsweise in der Schweiz sind Luftbestattungen in Deutschland nicht erlaubt. Auch Diamantbestattungen sind in Deutschland nicht möglich. Urnen dürfen nicht zu Hause aufbewahrt werden.
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Häufige Fragen zu Bestattungsarten
Bis wann muss eine Bestattung erfolgen?
In Deutschland gibt es spezifische Fristen für die Durchführung einer Bestattung, die je nach ausgewählter Bestattungsart und Bundesland variieren.
- Bei Erdbestattungen liegt die Spanne je nach Bundesland zwischen 4 und 10 Tagen nach dem Tod.
- Bei Feuerbestattungen darf die Kremation erst nach einer Wartezeit von mindestens 48 Stunden nach dem Tod erfolgen. Die Beisetzung erfolgt dann im Anschluss.
- Bei einer Reerdigung dauert der Prozess in der Regel 40 Tage. Die Beisetzung kann auch hier erst im Anschluss erfolgen.
Nähere Angaben zu Regelungen in Ihrem Bundesland können Sie bei Ihrem Bestattungsunternehmen erfragen.
Wer entscheidet, wie man bestattet wird?
Grundsätzlich kann das jeder Mensch zu Lebzeiten im Rahmen der gesetzlich zulässigen Bestattungsmöglichkeiten selbst entscheiden. Dabei können Sie mit Ihren Angehörigen oder Zugehörigen darüber sprechen oder Ihre Wünsche schriftlich in einer Bestattungsverfügung festlegen. Das geht etwa auch im Zusammenhang mit dem Abschluss einer Sterbegeldversicherung. Wenn eine Person zu Lebzeiten keine eigenen Wünsche geäußert hat, können nach dem Tod ihre Hinterbliebenen die Entscheidung treffen.
Was kostet eine Bestattung?
Die Bestattungskosten können sehr unterschiedlich ausfallen. Abhängig sind sie nicht nur von der gewählten Bestattungsart, dem jeweiligen Ort und gegebenenfalls Grab, sondern auch von den sonstigen Vorstellungen. Dazu gehören etwa die Art des Grabmahls und die Anzahl der Gäste beim Leichenschmaus. So können die Kosten bei 10.000 Euro und mehr liegen. Es sind aber auch günstigere Bestattungen möglich. Am günstigsten sind in der Regel anonyme Bestattungen. Mehr zum Thema erfahren Sie auch in unserem Artikel zu den Beerdigungskosten.
Welche Art der Bestattung ist am günstigsten?
Anonyme Bestattungen sind in der Regel am günstigsten. So ist beispielsweise eine anonyme Feuerbestattung ab etwa 2.000 Euro möglich.