Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Denn es gibt viele individuelle Faktoren: Ist die Wohnung groß genug? Lassen sich Oma und Opa für die Kinderbetreuung einspannen? Gibt es einen gebrauchten Kinderwagen im Freundeskreis? Oder soll es ein neuer sein?
Hier erfahren Sie, was Sie alles benötigen. Angefangen vom 3D-Ultraschallbild über die Babyerstausstattung bis hin zu größeren Anschaffungen wie einen energiearmen Trockner. Wir behalten die Wohnnebenkosten im Blick und beleuchten den Nestbautrieb.
Umstandsmode bis Ultraschall – Kosten in der Schwangerschaft
Nicht erst bei der Erstausstattung für Babys boomt die Industrie, sondern schon bei der Umstandsmode. Kleider, Jeans, Wintermantel gibt es für jeden Geschmack und Geldbeutel – natürlich auch als umweltfreundliche Produkte.
Noch mehr als passende Kleidung beschäftigt werdende Mütter aber die Frage: Wie geht es meinem Kind in meinem Bauch? Die Krankenkasse bezahlt drei Ultraschalluntersuchungen. Die Kosten für jede weitere Aufnahme tragen Sie selbst. So auch für die beliebten 3D-Bilder. Einige Ärzte bieten statt Einzelbildern gleich eine ganze Flatrate an. Dabei variieren die Kosten je nach Arztpraxis und Bundesland.
In der Regel tragen Krankenkassen auch Kosten für Nahrungsergänzungsmittel wie Folsäure oder Magnesium gegen Krämpfe nicht.
Streichen, anbauen oder gleich eine größere Wohnung?
In der Schwangerschaft entsteht der sogenannte Nestbautrieb. Dieser reicht vom akribischen Reinigen und Ausmisten der Wohnung bis hin zum Umzug in eine größere Immobilie.
Klassisch gehört zum Nestbau das Einrichten des Kinderzimmers. Zu der praktischen Einrichtung wie Kinderbett inklusive Matratze, Wiege oder Stubenwagen, Wickelkommode mit abwaschbarer Auflage, Wärmelampe und Windeleimer gesellen sich ein flauschiger Teppich, Wandschmuck, Spieluhr und ein Mobile zur Ablenkung beim Windelwechseln.
Ein eigenes Zimmer bedeutet jedoch nicht, dass Babys in den ersten Monaten nicht bei den Eltern im Bett oder einem Beistellbettchen schlafen. Da ein Zimmer meist nicht einfach so zur Verfügung steht, muss ein anderes weichen – etwa ein Arbeitszimmer. Es können dann weitere Kosten für die Anmietung eines Arbeitsplatzes entstehen.
Baby-Erstausstattung – Pflicht und Kür
Gerade in den ersten beiden Jahren empfiehlt es sich, immer ausreichend Wechselkleidung und Tücher zur Verfügung zu haben. Denn viele Babys spucken nach dem Stillen oder Essen. Andere sabbern – spätestens, wenn sie beginnen zu zahnen.
Und natürlich dürfen Windeln nicht fehlen. Mit jeweils einer Packung der Größe 1 und 2 sind Sie gut ausgestattet.
Idealerweise gehört zur Erstausstattung folgende Kleidung: Bodys, Strampler, Socken, Mützen, Jäckchen, Oberteile und einteilige Schlafanzüge. In der kalten Jahreszeit kommen noch eine Jacke beziehungsweise ein Overall sowie Mütze und Handschuhe hinzu.
Ganz wichtig: Spucktücher, Schlafsäcke und Moltontücher. Letztere sind Allrounder, sie dienen als Unterlage fürs Spielen und Wickeln oder auch als Spucktuch.
Babypflege – wohltemperiert baden und sanft wickeln
Die Babyhaut ist in den ersten Monaten noch ganz zart. Durch das Tragen von feuchten Windeln kann es schnell zu Reizungen kommen. Wundcreme und Puder werden zum ständigen Begleiter.
Darüber hinaus gehören in die Erstausstattung weiche Waschlappen und Badetücher mit Kapuze sowie eine Baby-Badewanne mit Thermometer und entsprechendem Badezusatz. Hinzu kommen Babyöl und Wickelauflagen. Letztere sowie Feuchttücher benötigen Sie zudem für erste Schritte außer Haus.
Komfortabel Stillen – nur mit entsprechender Ausrüstung
Stillen funktioniert oftmals nicht so einfach und harmonisch – vor allem im Anfangsstadium. Ein Stillkissen für die ideale Liegeposition des Babys ist daher für viele Mütter eines der wichtigsten Hilfsmittel.
In die Erstausstattung gehören zudem Still-BHs und -einlagen. Um das Baby regelmäßig mit Milch zu versorgen, bedarf es weiterhin einer Milchpumpe und Fläschchen mit Trinksauger. Mit der abgefüllten Muttermilch können die Väter ihre Babys überall und jederzeit unabhängig versorgen.
Kinderwagen und Babyschale – praktisch, stylisch und schadstoffarm
Natürlich gehören auch Kinderwagen und Babyschale zur Erstausstattung. Für viele Eltern ist dabei das Design entscheidend. Doch stellen Sie sich zuerst einige praktische Fragen – so können Sie die Suche eingrenzen.
Wo kommt der Kinderwagen zum Einsatz: auf dem Land oder in der Stadt? Soll er in den Kofferraum Ihres Autos passen? Ist der Stellplatz nur über Treppen erreichbar? Denken Sie an einen Wiederverkauf? Suchen Sie eine Kombination für alle Altersstufen mit Sitzeinheit, Babywanne und -schale? Oder doch in erster Linie einen Fahrradanhänger?
Eine sinnvolle Auswahl finden Sie unter anderem bei der Stiftung Warentest . Diese legt großen Wert auf die Sicherheit Ihres Babys. Dabei steht auch die Frage nach Schadstoffen und wo diese auftauchen im Vordergrund.
Die Babyschale ist wichtiger, als viele denken: Denn sie kommt sehr oft und in der Regel bereits zum ersten Mal während der Heimfahrt vom Krankenhaus zum Einsatz.
Ein Tipp: Babys lieben es getragen zu werden – eingepackt in Tuch oder Babytrage.
Laufende Kosten – viel Geld für Tagesmütter?
Die monatlichen Kosten sind in den ersten zwei Jahren überschaubar: Windeln, eventuell Milchpulver, Nahrung (selbstgekocht oder im Glas) etwas Spielzeug und vielleicht Babyschwimmen. Auch das Reisen ist noch günstig. Bis zum 24. Monat kosten Kinder sowohl im Flieger als auch in Hotels nichts oder nur wenig Geld.
Anders sieht es mit der Betreuung durch eine Tagesmutter oder in einer Kita, beziehungsweise einem Kindergarten aus. Hierbei sind die Kosten von folgenden Fragen abhängig: Wie hoch ist Ihr Einkommen? Arbeitet die Tagesmutter frei oder wird sie durch das Jugendamt gefördert?
Und sehr wichtig, da von Stadt zu Stadt verschieden: Wo leben Sie? In manchen Städten wird die Betreuung komplett durch den Kita-Schein finanziert. Zu zahlen sind dann nur noch die 23 Euro Essens-Zuschuss.
Es geht aber nicht nur um die Regelung der Kostenbeteiligung, sondern auch um die verfügbare Anzahl von Kindertagesstätten. Die vorhandenen Kapazitäten sind leider oftmals nicht für alle Kinder mit entsprechendem Anspruch ausreichend. Daher erstatten in manchen Bundesländern die Bezirksämter die Kosten für eine Tagesmutter.
Nebenkosten im Blick – welche Raumtemperatur ist gut für mein Kind?
Mit einem Baby wird alles anders – auch die Raumtemperatur. Sie heizen in den Räumen, in denen Sie sich mit Ihrem Kind aufhalten, den ganzen Tag. In dem Raum, in dem Ihr Kind schläft, auch nachts. Das optimale Raumklima liegt tagsüber bei 20 Grad Celsius, nachts zwei Grad darunter.
Haben Sie das Gefühl, Ihr Baby braucht es wärmer? Dann beachten Sie, dass sich jedes weitere Grad Raumtemperatur auf die Nebenkosten auswirkt. Die Abrechnung kann sich gerade im ersten Jahr um einige hundert Euro erhöhen.
Waschmaschine und Trockner – Energieklasse checken
Spätestens wenn Ihr Baby anfängt zu krabbeln und selbst zu essen, läuft die Waschmaschine jeden Tag. Auch ein Trockner ist sinnvoll: Die Wäsche steht in kurzer Zeit wieder zur Verfügung.
Es lohnt sich aber, nach dem Alter und der Energieklasse dieser Geräte zu schauen. Besonders beim Trockner können Sie durch ein neues Gerät viel Geld sparen. Ein zehn Jahre alter Trockner benötigt pro Trockengang gut 4 Kilowattstunden (kWh), ein neuer 1,5 kWh. Trocknen Sie durchschnittlich jeden zweiten Tag, so sparen Sie circa 120 Euro pro Jahr an Stromkosten.
Schönes Auto – aber familientauglich?
Ein Zweisitzer ist definitiv kein Auto für eine junge Familie. Beim Kleinwagen stellt sich Frage nach der Größe des Kofferraums. Passt der Kinderwagen hinein? Fehlenden Stauraum können Sie durch Dachboxen ersetzen.
Drei Kindersitze nebeneinander passen nur in die wenigsten Autos. Der ADAC hat Modelle ermittelt, die genug Platz auf der Rückbank bieten.
Kosten im Blick
Der Radiosender Deutschlandfunk hat drei junge Mütter zu ihren Ausgaben für die Erstausstattung befragt. Ergebnis: Janina kommt inklusive Kinderzimmer und -wagen auf 1.500 bis 2.000 Euro, Sarka auf 2.000 bis 3.000 Euro und Nadja sogar auf 5.000 bis 6.000 Euro.
Das zeigt, wie individuell sich die Kosten gestalten. Dabei sind die Punkte Schwangerschaft, Wohnnebenkosten, größere Anschaffungen oder gar ein Wechsel zum Familienauto nicht einmal berücksichtigt.
Nach einer guten Planung und Recherche – auch vor Ort in den Geschäften für Kinderausstattung – bekommen Sie ein Gefühl für die tatsächlichen Kosten.
Übersteigen diese Ihre Ersparnisse? Dann kann ein Kredit die richtige Lösung sein. Dieser sollte aber zu Ihren finanziellen Möglichkeiten passen. Vereinbaren Sie am besten einen Gesprächstermin mit dem Berater Ihres Vertrauens bei Ihrer Sparkasse.