Die erste eigene Wohnung
Schritt 1: Die Wohnungssuche
Egal ob eigene Wohnung oder WG – gerade in klassischen Studierendenstädten erweist sich die Wohnungssuche oft als gar nicht so einfach. Plane daher möglichst viel Zeit im Vorfeld für die Suche ein und mache dich auf Abstriche gefasst. Außerdem solltest du dir vorher über dein Budget im Klaren sein und am besten eine Auflistung aller Ausgaben im Vergleich zu deinem monatlichen Kapital anlegen. So weißt du, wo deine Grenzen liegen, und bist vor bösen Überraschungen gefeit.
Bei der Wohnung selbst gibt es auch einiges zu beachten. Folgende Fragen solltest du dir vor Unterzeichnung des Mietvertrags stellen:
- Sind das Angebot und der Mietvertrag seriös?
- Habe ich ausreichend Platz?
- Wie lang brauche ich zur Ausbildungsstätte oder Uni?
- Gibt es genügend Anschlüsse?
- Verstehe ich mich mit der Vermieterin beziehungsweise dem Vermieter?
Bei einer WG kommen noch zusätzlich Fragen hinzu:
- Ist mein Zimmer hell und gemütlich?
- Habe ich Privatsphäre?
- Verstehe ich mich mit meinen zukünftigen Mitbewohnerinnen und -bewohnern?
Schritt 2: Die Unterlagen
Für die Wohnungssuche werden einige Unterlagen benötigt. Diese solltest du am besten schon vor der Besichtigung parat haben, um die Vermieterin beziehungsweise den Vermieter nicht allzu lange warten zu lassen. Zu den Unterlagen gehören in der Regel:
- Eine Kopie des Personalausweises
- Ein Einkommensnachweis (ggf. auch von den Eltern)
- Die Schufa-Auskunft
- Die Mieterselbstauskunft
- Die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung
- Ggf. den Arbeitsvertrag
- Ggf. die Mietbürgschaft
- Ggf. den Wohnungsberechtigungsschein
Welche Unterlagen genau benötigt werden, erfährt man meist in der Wohnungsanzeige oder nach der Besichtigung. Gerade in Städten, in denen Wohnraum knapp ist, kommt es auf die Vollständigkeit und Richtigkeit der Informationen an.
Schritt 3: Das Mobiliar
Der größte Kostenblock beim Umzug in deine erste eigene Wohnung wird das Mobiliar sein – das kann schon mal mehrere tausend Euro kosten; besonders, wenn du dich zusätzlich noch um eine Küche kümmern musst.
Um diese finanzielle Herausforderung zu stemmen, kannst du glücklicherweise auch auf Gebrauchtes ausweichen. Gerade Möbel gibt es auf Kleinanzeigenseiten oft preiswert und bei der Abholung kannst du die Ware noch auf Mängel überprüfen. Diese Dinge werden gerne beim Möbel- und Utensilien-Einkauf vergessen:
- Duschvorhang
- WC-Bürste
- Gardinen oder Jalousien
- Wäschekorb und Wäscheständer
- Wasch- und Putzmittel
- Staubfänger
- Werkzeuge
- Fußabtreter
- Küchenwaage
- Flaschenöffner und Korkenzieher
- Dosenöffner
- Batterien
Tipp: Manche Studi-Wohnheime bieten (teilweise) möblierte Zimmer und Gemeinschaftsküchen an. So kannst du bei einigen Kostenpunkten deutlich sparen.
Nebenkosten deiner Wohnung
Bei der Wohnungsmiete gibt es eine Unterscheidung zwischen Kalt- und Warmmiete. Bei der Budgetierung solltest du immer mit der Warmmiete rechnen. Diese wird nämlich monatlich von deinem Konto abgebucht und enthält zusätzlich eine Vorauszahlung der Betriebskosten. Einmal im Jahr erhältst du außerdem die Nebenkostenabrechnung – hier gibt es entweder Geld zurück oder du musst etwas nachzahlen.
In der Betriebskostenverordnung finden sich unter anderem Kosten für:
- Heizung und Wasser
- Hausmeister und Arbeiten des Hausmeisters
- Ggf. Aufzug
- Schornsteinfeger
- Müllabfuhr
- Klingelanlage (je nach Modernität)
- Grundsteuer
- Treppenhausbeleuchtung
Mit der Sparkassen-App den Überblick behalten
Nach dem Auszug aus dem Elternhaus kommen etliche Veränderungen auf dich zu und im ganzen organisatorischen Chaos kann man schnell mal den Überblick verlieren. Wie gut, dass mit der Sparkassen-App zumindest der Überblick über deine Finanzen gesichert ist. Durch das Banking ohne Öffnungszeiten kannst du zu jeder Zeit und von überall auf dein Konto zugreifen und deine Kontobewegungen im Blick behalten. Überraschende Abbuchungen gehören damit der Vergangenheit an.
Der erste Gang zum Bürgeramt
Der Gang zum Bürgeramt hat – besonders in Großstädten – viel mit gutem Timing zu tun. Termine werden oft nur wochenweise freigeschaltet und sind dementsprechend schnell ausgebucht. Gerade bei einer Ummeldung kann das ziemlich stressig sein. Doch keine Angst. Auch wenn man sich in der Regel in einem bestimmten Zeitraum am neuen Wohnort melden muss, kannst du dir nicht einfach einen Termin aus dem Ärmel schütteln. Sollte gar nichts frei sein, kontaktiere das Bürgeramt am besten per Mail oder Kontaktformular und frage nach. In der Regel wird dir dann ein Termin zugeteilt.
Für die Ummeldung benötigst du verschiedene Dokumente. In der Regel müssen folgende vorgelegt werden:
- Personalausweis oder Reisepass
- Anmeldeformular
- Mietvertrag
- Einzugsbestätigung der Vermieterin oder des Vermieters
- Geburtsurkunde
Das Ummelden ist in den meisten Fällen kostenlos. Nur gelegentlich wird eine kleine Gebühr erhoben – mehr als zehn Euro sollte es allerdings nicht kosten.
Das erste eigene Auto
Mit dem Umzug in eine andere Stadt kommt oft das erste eigene Auto – und ein großer Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Auch wenn du gerne direkt einen schicken Flitzer hättest, bist du vermutlich mit einem Gebrauchtwagen erstmal auf der sicheren Seite. Die gehen nämlich nicht so arg ins Geld. Außerdem hängt vom Wert deines Autos auch die Höhe der Versicherung ab. Die ist für junge Menschen mit wenig Fahrerfahrung meist etwas teurer.
Mit diesen Kosten musst du beim Kauf rechnen:
- Kauf des Autos (von ein paar tausend bis mehreren zehntausend Euro ist alles möglich)
- Gebühren für die Zulassung
- Besorgung des Pkw-Kennzeichens
Diese Unterhaltskosten erwarten dich danach:
- Kfz-Steuer
- Versicherungsbeiträge (Teil- oder Vollkasko)
- Gebühren für Wartungen und Reparaturen
- Verbrauchskosten (Sprit)
Im Schnitt liegen die monatlichen Kosten für ein Auto bei 200 bis 400 Euro. Beim Autokauf hast du selbstverständlich auch die Möglichkeit auf eine Finanzierung. Detaillierte Infos dazu findest du hier.
Übrigens: Expertinnen und Experten empfehlen Fahranfängerinnen und -anfängern eine Leistung von 65 bis 75 PS. In der Unfallstatistik haben junge Fahrerinnen und Fahrer das höchste Unfallrisiko. Das liegt an der fehlenden Erfahrung, Selbstüberschätzung und einer schlecht ausgewogenen Risikoeinschätzung.
Briefe und Rechnungen
Kaum raus aus dem Elternhaus, trudeln schon die ersten Briefe und Rechnungen ein. Strom und Wasser müssen angemeldet und die GEZ bezahlt werden. Die Uni wartet auf den Semesterbeitrag und die Rechnung der Online-Bestellung von vergangener Woche solltest du auch langsam begleichen. Dazu noch regelmäßige Zahlungen für Streamingdienste und Abos. Puh – ein ganz schöner Haufen.
Wenn es schnell gehen muss: Hilfe durch die Fotoüberweisung
Rechnungen mag niemand – und sie zu begleichen, ist auch ganz schön lästig. Besonders, wenn man ständig alle zahlungsrelevanten Daten einzeln eintragen muss. Die Fotoüberweisung ist Bestandteil der Sparkassen-App und nimmt dir diese Aufgabe ab. Du musst lediglich die Rechnung abfotografieren oder eine bereits fotografierte Rechnung hochladen und schon füllt die App alle Infos selbst aus. Das Abtippen der IBAN ist damit hinfällig und Zahlendreher sind ausgeschlossen.
Außerdem: Nichts mehr vergessen mit dem Kontowecker
Du möchtest über jeden Zahlungseingang und -ausgang Bescheid wissen? Dann ist der Kontowecker vermutlich etwas für dich. Der Kontowecker ist ebenfalls Bestandteil der Sparkassen-App und zeigt dir immer auf, wenn sich etwas auf deinem Konto bewegt. Egal ob das Gehalt vom Studierendenjob eingeht oder die Miete abgebucht wird. Wie genau du benachrichtigt werden möchtest, kannst du selbst entscheiden. Zur Auswahl stehen per SMS, E-Mail oder Push-Benachrichtigung.
Finanzielle Unterstützung für Studierende
Der Bund unterstützt Studentinnen und Studenten mit verschiedenen Maßnahmen. Dazu gehören Bafög, Hilfen wie ein Zuschuss durch die Studierendenwerke oder den KfW-Kredit sowie unterschiedliche Stipendien. Mehr Infos dazu findest du hier.
Die ersten Versicherungen
Vorab: Wer sich noch in schulischer Ausbildung befindet, kann bis zum 25. Lebensjahr bei den Eltern mitversichert sein beziehungsweise familienversichert bleiben. Das gilt für die Kranken- und Haftpflichtversicherung. Studierende erhalten außerdem vom 25. bis 30. Lebensjahr (beziehungsweise bis zum 14. Fachsemester) einen vergünstigten Tarif bei der Krankenkasse.
Wer nicht mehr studiert und einen eigenen Hausstand besitzt, braucht hingegen unbedingt …
... eine Krankenversicherung
Der Sinn einer Krankenversicherung ist eigentlich selbsterklärend. Schließlich übernimmt sie in der Regel alle anfallenden Kosten im Krankheitsfall oder bei medizinisch notwendigen Behandlungen. Sie ist in Deutschland eine Pflichtversicherung. Als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer gehen die Kosten für die Krankenversicherung automatisch von deinem Bruttolohn ab – das gilt auch für Azubis.
... eine private Haftpflichtversicherung
Bei Schäden am Eigentum Dritter oder Personen sowie Vermögen kommt die private Haftpflichtversicherung ins Spiel. Diese ist zwar nicht verpflichtend, aber auf jeden Fall sinnvoll. Schließlich können kleinere Beschädigungen in der Mietwohnung bereits ziemlich teuer werden. Über die Höhe der Decksumme kannst du selbst entscheiden – als Mindestsumme werden jedoch zehn Millionen Euro empfohlen. Zu viel, denkst du? Ganz und gar nicht. Gerade bei Unfällen mit medizinischem Hilfsbedarf kann es schnell richtig ins Geld gehen. Preislich bewegt sich die private Haftpflichtversicherung meist zwischen 30 und 65 Euro im Jahr.
... eine Hausratversicherung
Wer für das Studium oder die Ausbildung vorübergehend in ein Studentenwohnheim oder eine WG zieht, muss nicht zwangsläufig selbst eine Hausratversicherung abschließen, sondern kann über die Eltern mitversichert bleiben. Ist eine Mitversicherung jedoch nicht möglich, solltest du definitiv über eine eigene Hausratversicherung nachdenken. Diese kommt für alle Schäden in den eigenen vier Wänden auf – auch die, die versehentlich selbst verursacht wurden. Dazu gehören:
- Schäden durch Sturm, Wasser oder Feuer
- Vandalismus
- Einbruch
Die Höhe der Hausratversicherung ist von verschiedenen Faktoren abhängig – darunter Wohnungsgröße und Wohnort. Gerade bei kleineren Wohnungen kostet eine Hausratversicherung meist nur ein paar Euro im Monat.
Der Lebensmitteleinkauf
Die Versorgung ist nicht ohne – und Einkaufen manchmal gar nicht so leicht. Um sowohl einen zu großen als auch einen zu kleinen Einkauf zu vermeiden, ist es von Vorteil, wenn du dich vorher hinsetzt und planst, was genau du essen möchtest und wie viel du schaffst. Denn wer nur für sich alleine kocht, überschätzt gerne die Portionsgrößen. Außerdem sind die Lebensmittelpreise derzeit ziemlich hoch und nicht unbedingt budgetfreundlich.
So kaufst du günstiger ein
Mach Dir einen Wochenplan: Wer täglich einkaufen geht, gibt meist mehr Geld aus. Sparsamer ist es daher, nur einmal die Woche den Supermarkt aufzusuchen. Das klappt am besten, wenn du dir im Vorfeld einen Essensplan anlegst und nach Angeboten Ausschau hältst. Ein weiterer Vorteil: Du musst dich nicht jeden Tag fragen, was du essen möchtest.
Nutze Apps gegen Foodwaste: Mittlerweile gibt es viele Cafés und Restaurants, die sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen und Apps nutzen, um ihre nicht verkauften Produkte am Abend günstiger herzugeben. Schau einfach, was es bei dir so in der Nähe gibt und hole die Sachen ab. So tust du nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern schonst auch deinen Geldbeutel.
Durchforste Foodsharing-Plattformen: In fast jeder Stadt gibt es mittlerweile Foodsharing. Überschüssige Lebensmittel können in sogenannten Fair-Teilern abgegeben und von dort abgeholt werden. Diese sind an mehreren Orten verteilt und beherbergen Regale oder Kühlschränke, in denen das Essen sicher aufbewahrt werden kann – bis eine Interessentin oder ein Interessent es mitnimmt.
Weitere Tipps für einen günstigeren Lebensmitteleinkauf findest du hier.