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In vielen Berufen steigt die Vergütung mit jedem Ausbildungsjahr. Vor allem in tarifgebundenen Unternehmen gibt es feste Regelungen für Gehaltserhöhungen.
Seit 2020 gibt es eine gesetzliche Mindestausbildungsvergütung, die festlegt, wie viel Azubis mindestens verdienen müssen – unabhängig von Tarifverträgen.
Zusätzlich gibt es finanzielle Hilfen wie Berufsausbildungsbeihilfe oder Wohngeld, wenn das Azubi-Gehalt nicht ausreicht.
Was verdienst du in der Ausbildung?
Die Entscheidung für eine Ausbildung ist ein wichtiger Schritt – und natürlich spielt auch die Frage nach der Vergütung eine große Rolle. Schließlich willst du wissen, womit du rechnen kannst. Die gute Nachricht: Als Azubi bekommst du in vielen Berufen ein solides Gehalt, das im Laufe der Ausbildungsjahre steigt.
Wie viel du verdienst, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Branche, Region und Tarifverträge haben großen Einfluss auf deine Ausbildungsvergütung. Während manche Berufe mit einer überdurchschnittlichen Vergütung punkten, gibt es in anderen Branchen große Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland sowie tarifgebundenen und nicht tarifgebundenen Betrieben. Im Durchschnitt betrug die tarifliche Ausbildungsvergütung 2023 monatlich 1.066 Euro.
Mindestausbildungsvergütung: Untergrenze für dein Azubi-Gehalt
Nicht alle Ausbildungsvergütungen werden durch Tarifverträge geregelt – in vielen Betrieben entscheidet der Arbeitgeber über die Bezahlung. Doch egal, in welcher Branche du startest: Es gibt eine gesetzliche Untergrenze. Seit 2020 gilt die Mindestausbildungsvergütung, die festlegt, wie viel Azubis mindestens verdienen müssen. Dieser Betrag steigt jedes Jahr an und erhöht sich mit jedem Ausbildungsjahr.
Wer 2025 eine Ausbildung beginnt, kann sich auf folgende Mindestvergütung verlassen:
- 1. Ausbildungsjahr: 682 Euro pro Monat
- 2. Ausbildungsjahr: 805 Euro pro Monat
- 3. Ausbildungsjahr: 921 Euro pro Monat
- 4. Ausbildungsjahr: 955 Euro pro Monat
Diese Beträge gelten für Betriebe, die nicht an Tarifverträge gebunden sind. Tariflich geregelte Ausbildungen liegen oft deutlich darüber. Falls dein Ausbildungsgehalt unterhalb dieser Grenze liegt, verstößt der Betrieb gegen das Berufsbildungsgesetz (§ 17 BBiG ).
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0Euro
betrug die durchschnittliche tarifliche Ausbildungsvergütung 2023.
Wir zeigen dir, welche Faktoren dein Azubi-Gehalt bestimmen, welche Berufe besonders gut vergüten und wie sich dein Gehalt während der Ausbildung entwickelt.
Wie viel verdienst du in deiner Branche?
Nicht jede Ausbildung wird gleich bezahlt – und die Vergütung verändert sich von Jahr zu Jahr. Während einige Branchen regelmäßige Gehaltssprünge bieten, bleibt die Bezahlung in anderen Bereichen eher konstant. Woran liegt das?
Ein wichtiger Faktor sind Tarifverträge. Sie legen in vielen Berufen fest, wie viel du verdienst und wie sich dein Gehalt über die Ausbildungsjahre hinweg entwickelt. Besonders in der Industrie oder im öffentlichen Dienst gibt es verlässliche Steigerungen. Andere Bereiche, wie das Handwerk oder die freien Berufe, haben oft größere Schwankungen oder niedrigere Anstiege.
Auch die wirtschaftliche Lage deiner Branche spielt eine Rolle. Industriebetriebe oder der Finanzsektor zahlen meist besser, weil dort höhere Umsätze erzielt werden können. In sozialen oder handwerklichen Berufen sind die finanziellen Spielräume oft enger.
Ein Blick auf die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, wie unterschiedlich sich die Vergütungen entwickelt haben:
Die tariflichen Ausbildungsvergütungen entwickeln sich je nach Branche unterschiedlich. Seit 2021 gehen die Entwicklungen jedoch deutlich auseinander.
Besonders hohe Zuwächse gab es in der Landwirtschaft. Auch im Handwerk gab es überdurchschnittliche Anstiege. In den letzten Jahren wurden hier verstärkt höhere Löhne vereinbart, um den Beruf für junge Menschen attraktiver zu machen.
In Industrie und Handel fielen die Steigerungen dagegen in jedem Jahr unterdurchschnittlich aus. Die Vergütungen wachsen dort zwar kontinuierlich, aber langsamer als in anderen Bereichen. Noch deutlicher zeigt sich das im öffentlichen Dienst.
Wo verdienst du in der Ausbildung am meisten?
Nicht überall in Deutschland verdienen Azubis gleich viel. Die tariflichen Ausbildungsvergütungen unterscheiden sich je nach Bundesland – oft beeinflusst durch wirtschaftliche Stärke, Lebenshaltungskosten und die Tariflandschaft.
Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt: Baden-Württemberg und Bayern zahlen mit am besten. Hier sitzen viele große Unternehmen und Industriebetriebe, die hohe Tarifabschlüsse ermöglichen. Auch Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen liegen im oberen Bereich – hier sind besonders die Metall- und Elektroindustrie starke Arbeitgeber.
Im Osten Deutschlands fällt die Vergütung oft niedriger aus. Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg liegen am unteren Ende der Skala. Ein Grund: Hier gibt es weniger große Industrieunternehmen und einige Branchen haben niedrigere Tarifabschlüsse. Berlin hebt sich etwas ab – durch mehr Dienstleistungsbetriebe und höhere Lebenshaltungskosten.
Die Unterschiede zwischen Ost und West sind in den letzten Jahren zwar kleiner geworden, doch sie sind noch spürbar. Laut des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) gibt es in einigen Branchen immer noch deutliche Einkommensunterschiede zwischen den Regionen.
Vor allem in tarifgebundenen Berufen lohnt sich ein Vergleich, denn einige Branchen zahlen in bestimmten Regionen deutlich besser.
Steigende Vergütung: Wie entwickelt sich dein Gehalt während der Ausbildung?
Gute Nachrichten: Dein Gehalt als Azubi steigt mit jedem Ausbildungsjahr. Doch warum ist das so? Ganz einfach – mit zunehmender Erfahrung übernimmst du mehr Verantwortung und eignest dir wertvolles Wissen an. Viele Branchen haben tarifliche Regelungen, die eine jährliche Erhöhung der Ausbildungsvergütung vorsehen. Das bedeutet: Dein Lohn wächst automatisch mit deinen Fähigkeiten.
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Finanzielle Unterstützung für Auszubildende: Diese Hilfen gibt es
Die Ausbildungsvergütung reicht nicht immer aus, um alle Kosten zu decken – vor allem, wenn du nicht mehr bei deinen Eltern wohnst oder zusätzliche Ausgaben für Fahrtkosten, Lehrmaterial oder Miete hast. Doch keine Sorge: Es gibt verschiedene finanzielle Hilfen, die dich während der Ausbildung unterstützen können.
Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) – Unterstützung für Auszubildende, die nicht zu Hause wohnen
Wenn du während der Ausbildung nicht mehr bei deinen Eltern oder Erziehungsberechtigten wohnst, kannst du Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen. Sie wird von der Bundesagentur für Arbeit gezahlt und hilft dir, Miete, Fahrtkosten und Lebenshaltung zu finanzieren. Die Höhe hängt von deinem Einkommen, dem deiner Eltern/Erziehungsberechtigten und deiner Wohnsituation ab.
Wohngeld – Finanzielle Hilfe für deine Miete
Falls du keinen Anspruch auf BAB hast, kannst du unter bestimmten Bedingungen Wohngeld beantragen. Es wird als Zuschuss zur Miete gezahlt und richtet sich nach deinem Einkommen sowie den Mietkosten. Gerade in teuren Städten kann das eine wertvolle Unterstützung sein.
BAföG für schulische Ausbildungen – Förderung für bestimmte Berufe
Wenn du eine schulische Ausbildung machst – zum Beispiel in einem Gesundheits- oder Sozialberuf – hast du keinen Anspruch auf eine klassische Ausbildungsvergütung. In diesem Fall kann das Schüler-BAföG eine finanzielle Unterstützung sein. Anders als beim normalen BAföG musst du diesen Zuschuss nicht zurückzahlen.
Vergünstigungen: Azubitickets, Kindergeld & mehr
Neben finanziellen Zuschüssen kannst du von verschiedenen Vergünstigungen profitieren:
- Azubi-Tickets sorgen für günstige Fahrten mit Bus und Bahn.
- Kindergeld bekommst du in der Regel bis zum 25. Lebensjahr, solange du in Ausbildung bist.
- Vergünstigungen bei Versicherungen oder Freizeitangeboten helfen dir, Geld zu sparen.
Auch mit Unterstützung bleibt das Budget in der Ausbildung oft knapp – besonders in größeren Städten. Umso wichtiger ist es, alle verfügbaren Hilfen zu nutzen und sich frühzeitig zu informieren.
Dein Karriere-Startschuss bei den Sparkassen
Eine Ausbildung bei einer Sparkasse bietet nicht nur
einen sicheren Einstieg, sondern auch ein gutes Gehalt. Bankkaufleute
übernehmen früh Verantwortung, beraten Kundinnen und Kunden und lernen die
Finanzwelt von Grund auf kennen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich
weiterzuentwickeln – sei es in der Beratung, im Kreditgeschäft oder in der
digitalen Finanzwelt. Für eine Bankkauffrau oder einen Bankkaufmann stehen die
Chancen gut, nach der Ausbildung direkt durchzustarten und eine langfristige
Karriere aufzubauen.
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Wir beraten dich gern
Fragen und Antworten zur Ausbildungsvergütung
2Wie viel verdient man als Bankkaufmann oder Bankkauffrau in der Ausbildung?
Die Ausbildungsvergütung für Bankkaufleute variiert je nach Sparkasse, Bank, Region und Tarifvertrag. Durchschnittlich verdienen Azubis in diesem Beruf:
- im ersten Ausbildungsjahr ca. 1.264 bis 1.393 Euro pro Monat
- im zweiten Ausbildungsjahr ca. 1.326 bis 1.393 Euro pro Monat
- im dritten Ausbildungsjahr ca. 1.393 Euro pro Monat
Diese Beträge können je nach Ausbildungsbetrieb und Branche schwanken. Eine Ausbildung zum Bankkaufmann oder zur Bankkauffrau bietet eine solide Karrieregrundlage in der Finanzwelt.
3Wie viel verdient man als Immobilienkaufmann oder Immobilienkauffrau in der Ausbildung?
Die Ausbildungsvergütung in der Ausbildung zum Immobilienkaufmann bzw. zur Immobilienkauffrau bei einer Sparkasse oder einer Bank oder einem anderen Unternehmen liegt im Durchschnitt bei:
- im ersten Ausbildungsjahr ca. 1.140 Euro pro Monat
- im zweiten Ausbildungsjahr ca. 1.250 Euro pro Monat
- im dritten Ausbildungsjahr ca. 1.360 Euro pro Monat
Auch hier sind Unterschiede zwischen den Ausbildungsbetrieben, der Branche und der Region möglich. Die Immobilienbranche bietet spannende Karrierechancen, insbesondere für Immobilienkaufleute und Immobilienmakler.
4Ist eine Ausbildungsvergütung verpflichtend?
Ja, laut Berufsbildungsgesetz (BBiG) muss der
Ausbildungsbetrieb eine angemessene Vergütung zahlen. Diese steigt jährlich an
und darf die gesetzliche Mindestausbildungsvergütung nicht unterschreiten.
Tarifgebundene Unternehmen bieten oft höhere tarifliche Ausbildungsvergütungen.
5Wie wird die Ausbildungsvergütung geregelt?
Die Höhe der Ausbildungsvergütung wird durch Tarifverträge der jeweiligen Branche und Region festgelegt. In tarifgebundenen Unternehmen ist die Vergütung standardisiert. In nicht tarifgebundenen Betrieben muss die Vergütung mindestens der gesetzlichen Mindestausbildungsvergütung entsprechen.
6Kann die Ausbildungsvergütung verhandelt werden?
In tarifgebundenen Unternehmen ist die Ausbildungsvergütung durch den Tarifvertrag festgelegt und kann nicht verhandelt werden. In nicht tarifgebundenen Betrieben kann es jedoch Möglichkeiten für individuelle Verhandlungen geben. Allerdings darf die Vergütung niemals unter die gesetzliche Mindestausbildungsvergütung fallen.
7Was bedeutet eine Ausbildungsvergütung nach Tarifvertrag?
Eine tarifliche Ausbildungsvergütung bedeutet, dass die Höhe der Vergütung durch einen Tarifvertrag festgelegt ist. Solche Tarifverträge werden zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften verhandelt und sorgen für einheitliche Vergütungsstrukturen innerhalb einer Branche oder Region.
8Ist das Ausbildungsgeld steuerfrei?
Das Gehalt in der Ausbildung ist grundsätzlich steuerpflichtig. Allerdings bleibt es bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei. Liegt das monatliche Gehalt unter dem Grundfreibetrag (im Jahr 2025 bei 12.096 Euro jährlich), fallen in der Regel keine Steuern an. Verdienen Azubis mehr, müssen sie mit Abzügen für Steuern und Sozialabgaben rechnen.
9Wie hoch ist die Ausbildungsvergütung bei Sparkassen?
Die Ausbildungsvergütung bei den Sparkassen orientiert sich an den tariflichen Ausbildungsvergütungen des öffentlichen Dienstes und kann je nach Region variieren. Durchschnittlich verdienen Azubis in der Ausbildung bei einer Sparkasse zum Bankkaufmann oder zur Bankkauffrau zwischen 1.264 und 1.393 Euro pro Monat, je nach Ausbildungsjahr. Die Sparkassen-Finanzgruppe bietet zudem attraktive Möglichkeiten zur Weiterbildung und Karriereentwicklung nach der Ausbildung.
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