Der Win ist das Ziel – Learnings von einem High-Elo-Berater.
Gestatten, mein Name ist Sparkassen-Hänno. Meines Zeichens E-Sport-Berater. Seit dem offiziellen Sponsoring-Einstieg der Sparkassen in den E-Sport ist es meine Aufgabe, Kunden aufs höchste League-of-Legends-Niveau zu bringen. Wenn ihr das Spiel nicht kennt, fragt eure Kinder oder ruft kurz durch.
Jeder Iron kann mit viel Schweiß, Fleiß und gezielten Ratschlägen zu einem Diamond geschmiedet werden – das ist meine absolute Überzeugung.
Zahlreichen Klienten konnte ich schon die Lane weisen, manche von ihnen schafften es gar bis an die Worlds-Spitze. #Goat
Und dabei sind es oft die schwierigen Fälle, die den eigenen Horizont erweitern. Und wenn man etwas gelernt hat, sollte man das als Learnings mit allen teilen. Das erdet. Weiß jeder bei LinkedIn. Deshalb möchte ich in diesem Beitrag drei Fälle hervorheben, die mir selbst einiges gelehrt haben.
Jeder Iron verdient eine Chance.
2021 erreichte mich eines Morgens, als ich noch mit Korea telefonierte (Kurs: Wave-Management B1), eine ungewöhnliche Buchung:
Herr Broekmann habe von dem damaligen LEC-Sponsoring der Sparkasse erfahren und fragte eine individuelle LoL-Beratung an. So stand ich vor dem Einfamilienhaus in Spandau, ohne zu ahnen, dass dies der größte Härtefall meiner Karriere sein wird: Der Iron-DuoQ Kevin und Broeki fehlte es an Home-Awareness, Self-Awareness und Talent.
Mit Twisted-Fate-Augen analysierte ich die Gesamtsituation und erkannte schnell die Wurzel des Problems: „Ordnung macht den Master!“ war das Gebot der Stunde.
Für Gold reichte es schließlich nicht, aber für das Comeback ihres Lebens:
Kevin wurde überraschenderweise zum Sportdirektor des LoL-Vereins Eintracht Spandau befördert. Und Broeki zu dessen Hausmeister. Ein Fall mit überraschendem Happy End, der mich zu einer neuen Weisheit inspirierte: Man muss die Irons schmieden, solange sie heiß sind.
Reisende sollte man nicht stunnen.
Eintracht Spandau war gerade gegründet und schlug mit einer unglaublichen Fan-Base in der Prime-League auf. Mit der Sparkasse als Sponsoring-Partner im Rücken dominierte sie rasch die Liga. So wurde schnell das nächste Ziel ins Auge gefasst: „Internationalisierung!“
Ein Mindshift war notwendig, und den findet man am besten in Seoul, der Geburtsstätte des E-Sports. Die wenigsten wissen, dass Südkorea meine zweite Heimat ist. Vor zig Jahren verliebte ich mich hier in LoL. Gleiches sollte Kevin widerfahren, nur im Quickrun: von Kimchi zu Karaoke, von LoL-Arena zu T1-Headquarter und von Food-Markt zu PC Bang, kurz:
15 Jahre Erfahrung in drei Tagen. All die Eindrücke und Erfahrungen schenkten Kevin neues Selbstvertrauen und geschärfte Sinne. Und mir eine neue wahrhaftige Erkenntnis: Um voranzukommen, muss man manchmal zur Base zurückkehren.
Was muss das muss: Ein Bus.
Das Mindset von Eintracht Spandau ist geschärft, nun muss das Umfeld eine Gewinnermentalität ausstrahlen. Zur Internationalisierung fehlte nur noch eins: ein echter Mannschaftsbus!
Doch keiner aus dem Bus-Katalog, sondern ein echtes Spandauer Original. Gebaut von Eintracht-Fans, mit einmaligen Extras: einem Wurstblinker und einem mobilen Spandauer Bock. Es war ein ganz besonderes Projekt.
Es zeigte mir, dass man aus wenig Unglaubliches schaffen kann. Und es brachte mich zu der Einsicht: Mit vielen Minions im Rücken ist kein Turm zu groß.
Drei besondere Projekte, die nicht nur bessere League-Spieler hervorbrachten, sondern mit denen sich die Sparkasse in der E-Sport-Szene einen echten Namen machte.
So werde ich auch 2023 dort, wo die Havel kreuzt die Spree, der Eintracht als Berater zur Seite stehen, so wie die Sparkasse als stolzer Partner. Und ich bin gespannt auf alles, was noch passiert. Denn das Leben ist wie die Pick- und Ban-Phase – man weiß nie, was man bekommt.