
Häufige Fragen zu Internationalisierung
Dafür gibt es verschiedene Gründe. Eine
Internationalisierung kann den Fortbestand eines Unternehmens sichern und
seinen Wert erhöhen. Eine bereits im Heimatmarkt erfolgreiche Geschäftsidee
funktioniert möglicherweise auch in anderen Ländern und eröffnet dem
Unternehmen neue Märkte mit vielen potenziellen Käuferinnen und Käufern. Auch
Kostenvorteile bei der Produktion im Ausland können ein Motiv für eine
Expansion sein, ebenso wie erhöhter Wettbewerbsdruck oder eine sinkende
Nachfrage im Heimatmarkt.
Eine gelungene Internationalisierung hat den Grundstein für den Erfolg vieler Unternehmen gelegt, auch vieler deutscher Unternehmen. Marken wie Volkswagen, Adidas oder Bosch wären ohne ihre Expansion ins Ausland nicht zu ihrer heutigen Größe gelangt. Auch volkswirtschaftlich ist Internationalisierung wichtig, denn sie fördert die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft.
Globalisierung ist der Oberbegriff, der die zunehmende internationale Verflechtung von Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Kultur und anderen Bereichen beschreibt.
Internationalisierung bezieht sich auf den wirtschaftlichen Aspekt der Globalisierung, also auf die Verflechtung von Unternehmen, Branchen und Märkten auf globaler Ebene.
Der Internationalisierungsgrad drückt aus, wie stark
ein Unternehmen oder eine ganze Volkswirtschaft wirtschaftlich mit dem Ausland
verbunden ist. Berechnet werden kann der Internationalisierungsgrad eines
Unternehmens, indem der Auslandsumsatz ins Verhältnis zum Gesamtumsatz gesetzt
und mit 100 multipliziert wird. Es handelt sich um eine Angabe in Prozent.
Zu den Risiken der Internationalisierung gehört fehlendes Know-how für die Auslandsmärkte. Auch zu geringe personelle oder finanzielle Ressourcen können den Markteintritt behindern. Das betrifft vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die seltener als große Unternehmen über Mittel und Möglichkeiten verfügen, um einen nachhaltigen Internationalisierungsprozess anzustoßen. Die Sparkassen-Finanzgruppe springt hier ein und unterstützt KMU mit einem globalen Netzwerk auf dem Weg ins Ausland.
Unternehmen tragen beim Export zudem grundsätzlich ein gewisses Zahlungsausfallrisiko. Daher sollte jeder Exporteur und jede Exporteurin die eigene Kundschaft mit Bedacht auswählen und Maßnahmen ergreifen, um sich vor einem Zahlungsausfall zu schützen. Auch als Importeur oder Importeurin müssen Sie aufpassen, mit wem Sie zusammenarbeiten. Sie können möglicherweise geleistete Anzahlungen für bestellte Leistungen verlieren.
Auch eine plötzliche Änderung der politischen Rahmenbedingungen ist ein Unsicherheitsfaktor, den international tätige Unternehmen bedenken müssen. Kooperationen mit Firmen aus dem Zielland können dabei helfen, das unternehmerische Risiko zu reduzieren und Markteintrittsbarrieren, die für ausländische Firmen bestehen könnten, auszuräumen.
Was auf dem deutschen Markt gut funktioniert, lässt sich meist nicht einfach eins zu eins in einem anderen Land verkaufen. Das gilt sowohl für bestehende Produkte als auch für etablierte Dienstleistungen. Kundinnen und Kunden können unterschiedliche Gewohnheiten und Ansprüche haben, kulturelle Gepflogenheiten, die Wettbewerbssituation oder die rechtlichen Rahmenbedingungen können abweichen. Vor dem Markteintritt braucht es deshalb eine intensive Analyse des Zielmarktes, eine detaillierte Strategie und eine sorgfältige Vorbereitung aller Geschäftsbereiche. Auch die Beschäftigung mit den Themen Compliance, Geldwäscheverhinderung sowie Finanzsanktionen ist unerlässlich, wenn sich Unternehmen international aufstellen wollen.
Über die aktuelle Situation in Ländern und Märkten können sich Unternehmerinnen und Unternehmer zum Beispiel mithilfe der S-weltweit-App der Sparkassen informieren. In der App sind nützliche Informationen zu 150 Ländern zu finden.
Abweichend vom Begriff der Unternehmensinternationalisierung, der Thema dieses Ratgebers ist, wird im Softwarebereich häufig zwischen Internationalisierung und Lokalisierung unterschieden.
Dabei meint „Internationalisierung“ in diesem Zusammenhang den Prozess, eine bestimmte Software so zu entwerfen, dass sie weltweit verwendet werden kann, ohne dass strukturelle Änderungen notwendig sind. Der Begriff „Lokalisierung“ hingegen umfasst die Anpassung dieser Software an spezifische Sprachen, Kulturen und lokale Besonderheiten.
Während Internationalisierung also das Schaffen einer flexiblen Basis darstellt, fokussiert sich Lokalisierung auf die kulturelle und sprachliche Feinabstimmung. Beide Prozesse ergänzen sich, indem sie zusammen die globale Markteinführung von Produkten ermöglichen. Letztlich ist Internationalisierung der strategische Vorarbeitsschritt, der eine einfache Lokalisierung in unterschiedlichen Märkten erlaubt.
Der Schritt aufs internationale Parkett kann je nach Unternehmen unterschiedliche Chancen und Risiken bieten. Unter anderem können Sie möglicherweise von folgenden Vorteilen profitieren:
- neue Märkte und Kundenkreise erschließenWachstum und Umsatzpotenzial steigern
- internationale Markenbekanntheit steigern
- Wettbewerbsvorteile durch internationale oder globale Präsenz nutzen
- möglicherweise Kostenvorteile im Ausland nutzen