Ein Mann fährt sein Kind in einer Schubkarre voll Kürbisse durch den Garten. Im Hintergrund scheint die Sonne durch die Bäume.

Deutschland wird wohlhabender – so können Sie daran teilhaben

Steigende Vermögen
Das Vermögen der Menschen wächst weltweit – auch in Deutschland. Zumindest im Durchschnitt. Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt des Wertpapierhauses der Sparkassen-Finanzgruppe DekaBank, erklärt, woran das liegt - und wie auch Normalverdiener profitieren können.

Der Reichtum in Deutschland legt ebenso zu wie in anderen Teilen der Welt – 2023 um 4,2 Prozent. Spitzenreiterin ist die Schweiz. Dort führen die Einwohnerinnen und Einwohner beim Durchschnittsvermögen mit 709.612 Dollar. Deutschland belegt mit 264.789 Dollar pro Person den 17. Platz. Das hat der Global Wealth Report der UBS-Bank unlängst herausgefunden.

Ein Report der Bundesbank bestätigt diesen Trend: Demnach ist das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland allein in den ersten drei Monaten 2024 um 216 Milliarden Euro auf 7,95 Billionen Euro gestiegen. Ausschlaggebend seien vor allem Bewertungsgewinne, insbesondere bei Aktien und Investmentfonds, heißt es in dem Bericht weiter. Unser Experte gibt Tipps, was Sie als Privatanlegerin oder -anleger tun können, um ihr Geld ebenfalls zu vermehren – auch bei niedrigen Einkommen und ohne Ersparnisse.

3 Fragen zu Geld an

Dr. Ulrich Kater

Chefvolkswirt der Deka

Herr Dr. Kater, wie erklären sich die steigenden Vermögen? Und welche Rolle spielt die Inflation dabei?

Die Inflation spielt bei allen Geldbeträgen in der Wirtschaft eine große Rolle. Einkommen etwa steigen mindestens mit der Inflation. Auf Dauer wird es auch bei langsamer Inflation Jahr für Jahr immer mehr Einkommensmillionäre geben. Beim Vermögen sind die Inflationseffekte gespalten: Es gibt Vermögensanlagen, die vor Inflation schützen und solche die anfällig sind gegenüber der Inflation. Aktien und Gold etwa sind in den vergangenen drei Jahren deutlich im Wert gestiegen, sogar mehr als die Inflation ausradiert hat. Dies ist ein Grund für steigenden Vermögenseffekte. Bei den Anleihen dagegen sind die Kurse gefallen. Und beim Sparkonto sind die Werte auf den ersten Blick konstant geblieben. Hier hat die Inflation allerdings die Kaufkraft weggefressen – was jedoch nicht in den Geldvermögenszahlen erscheint. Und schließlich: Man darf nicht vergessen, dass die privaten Haushalte laufend Geld sparen. Auf diese Weise wachen die Vermögen natürlich auch.

Was können auch Menschen ohne Ersparnisse beziehungsweise mit geringen bis mittleren Einkommen tun, um von diesem Trend zu profitieren – ohne ein unverhältnismäßiges Risiko einzugehen?

Aktien lohnen sich auch bei so genannten kleinen Einkommen. Es kommt nicht auf die Höhe der Sparbeträge an, sondern auf den Zeithorizont. Erst recht bei jungen Menschen gehören die Ersparnisse für später zu hundert Prozent in Aktien. Die steigen dann nicht nur mit der Inflationsrate an, sondern aller Erfahrung nach sogar um mehr. Wer der Meinung ist, das große Unternehmen hohe Gewinne machen, der kann sich selbst daran beteiligen.

Ist die Investition in Aktien und Investmentfonds für Privatanlegerinnen und -anleger die einzige Option, mehr aus ihrem Geld zu machen, oder gibt es auch andere verlässliche Strategien?

Die Anlageklassen die bei moderaten Inflationsraten am besten schützen, sind Aktien, Immobilien und Gold. Aktien und Immobilien sind in Form von Fonds für jede Anlegerin und jeden Anleger einfach verfügbar.

Von A wie Aktien bis Z wie Zentralbank
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Stand: 31.07.2024

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