Nachfragen: Geht da noch was?
Menschen lieben Schnäppchen, weil sie Geld sparen. Es kann ein Gefühl von Erfolg und Zufriedenheit vermitteln, wenn sie ein Produkt zu einem reduzierten Preis bekommen. Oder von Stolz, wenn sie Produkte erwerben, die sonst außerhalb des Budgets liegen würden. Onlinepreise sind meistens ohnehin niedriger. Aber es geht auch analog: Immer mehr Einzelhändler scheuen nicht mehr den Preisvergleich. Im Gegenteil: Sie lassen mit sich reden. Seit das Rabattgesetz – eine Regelung, die Preisnachlässe gesetzlich vorgab – im Sommer 2001 endgültig abgeschafft wurde, ist Feilschen offiziell erlaubt. Deshalb sollten Sie nachfragen.
Was gewinnbringend ist
Nun ist das Verhandeln nicht jedermanns Sache, geht es doch darum, für beide Seiten einen akzeptablen Preis zu finden. Berücksichtigt werden sollte beim Handeln auch, dass ein Ladengeschäft – etwa wegen Miet- und Betriebskosten – oft mehr Ausgaben hat als ein Onlinehändler. Und Onlinehändler sind wiederum an Mindestverkaufspreise gebunden, auf die die Hersteller bestehen. Erwarten Sie deshalb nicht immer Maximalrabatte und setzen Sie einen realistischen Wunschpreis. In jedem Fall ist es hilfreich, wenn Sie beim Verhandeln sympathisch und respektvoll auftreten. Das ist dann im wahrsten Sinne des Wortes schon mal: gewinnbringend.
„Ich habe das gleiche Produkt online gesehen – und es war günstiger. Könnten Sie mir den Onlinepreis geben?“
„Ich bin bereit, das Produkt sofort zu kaufen, wenn Sie mir einen besseren Preis anbieten können. Ist der Preis verhandelbar? “
„Ich bin ein treuer Kunde, schätze Ihr Geschäft und würde mich über einen Rabatt freuen.“
„Ich bin bereit, in bar zu bezahlen. Würden Sie mir dann einen Rabatt gewähren?“ (Hinweis: Lohnt nur bei höheren Summen.)
„Welchen Preisnachlass bieten Sie an, wenn ich in größeren Mengen oder mehrere Produkte kaufe?“
„Wird das Produkt demnächst im Sonderangebot oder Teil Ihrer kommenden Aktionen sein?“
„Es muss kein Markenprodukt sein. Gibt es stattdessen günstigere Alternativen?“
„Ich bin bereit, das Produkt so zu nehmen, wie es ist, aber könnte ich einen geringeren Preis bekommen, da es ein Ausstellungsstück ist?“
„Die Ware hat einen Mangel, ich würde sie aber dennoch kaufen. Inwieweit würden Sie mir mit dem Preis entgegenkommen“?
„Können Sie mir Zusatzleistungen wie Lieferung oder Aufbau dazu gratis anbieten?“
Online, offline, überhaupt. Nur keine Scheu
Online den Verkäufer oder die Verkäuferin zu kontaktieren, fällt nicht so schwer, weil die Umgebung anonymer ist. „Offline“ ist für den einen oder die andere schon ein bisschen mehr Überwindung nötig. Aber: Trauen Sie sich! Auch die Schüchternen unter uns schaffen das. Das Beste daran: Nachfragen kostet nichts.
Stand 11.05.2023