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Ein Kuchendiagramm aus Bauklötzen und Münzen auf einem rosa Hintergrund.

10 verblüffende Wahrheiten über Ihr Geld

Gehälter, Renten, Autos
Hätten Sie gedacht, dass der Euro seit 2002 ein Drittel an Wert verloren hat? Konnten die Gehälter das ausgleichen? Und was kostet die Deutschen ihre Liebe zum Auto? Diese 10 Grafiken werden Ihr Verständnis von Geld verändern.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Der Euro hat seit seiner Einführung ein Drittel an Wert verloren.

  • Damit ist er aber wertstabiler als die D-Mark.

  • Die Gehälter stiegen schneller als die Inflation.

  • Das durchschnittliche Nettogehalt lag 2001 bei 1.490 Euro, 2023 bei 2.555 Euro.

  • Die Rente wird mittlerweile im Durchschnitt 20,5 Jahre bezogen.

  • Mittlerweile kommen auf eine Person, die Altersrente bezieht, nur noch zwei Personen, die erwerbstätig sind.

  • Das Nettovermögen hat 2024 um 13 Prozent zugelegt und erreicht wahrhaft astronomische Höhen.

  • Der Nasdaq hat in den vergangenen 20 Jahren die höchsten Gewinne erzielt.

  • Hätten Sie vor 20 Jahren 1.000 Euro im Dax angelegt, wären diese Ende 2024 fast 4.700 Euro wert gewesen. Im Nasdaq Composite wären daraus sogar 11.700 Euro geworden.

  • Im Leben geben die Menschen in Deutschland knapp eine halbe Million Euro für Autos aus.

  • Mehr darüber erfahren Sie in den folgenden Grafiken.

So wenig ist ein Euro noch wert

Ein eindrucksvolles Beispiel für die Geldentwertung zeigt folgende Grafik: Sie verdeutlicht, wie sich die Kaufkraft des Euro seit seiner Einführung 2002 entwickelt hat.

Wie ist der Kaufkraftverlust zu verstehen? Angenommen, Sie haben 2002 eine 10-Euro-Sondermünze erworben. Damit konnten Sie sich eine gewisse Menge Dinge erwerben. 2024 bekämen Sie für die gleiche Münze nur noch gut zwei Drittel der Dinge davon. Anders gesagt: Alle Waren, Mieten und Dienstleistungen sind im Durchschnitt um 55 Prozent teurer geworden. Das ergibt sich aus Zahlen des Statistischen Bundesamts  (Destatis).

Noch plastischer wird es mit Alltagsprodukten:

  • 2002: Ein Liter Milch kostete 0,55 Euro, im Februar 2025 rund 1,60 Euro.
  • 2002: Ein Kino-Ticket kostete 5,50 Euro, 2025: 9 Euro.

Die Preise der einzelnen Produkte haben sich dabei ganz unterschiedlich entwickelt. Einige stiegen rascher, andere haben sich kaum verteuert. Dienste wie Mobiltelefonie wurden sogar günstiger, insbesondere im Vergleich zur gebotenen Leistung. Heute können Sie mit dem Smartphone überall im Internet surfen, oft reichen dabei 10 Euro für einen ganzen Monat. Für das gleiche Geld konnte man früher vielleicht 50 SMS versenden. Für wenige Euro haben Sie Zugriff auf fast alle Lieder dieser Welt. Navigieren ist sogar kostenfrei.

Wann stiegen die Preise schneller: Mit dem Euro oder der D-Mark?

Es könnte Sie überraschen, aber der Euro ist eine stabilere Währung als die D-Mark. In den D-Mark-Jahren von 1950 bis 2001 betrug die durchschnittliche jährliche Preissteigerung 2,7 Prozent. Seit Einführung des Euro haben sich die Preise durchschnittlich um 1,9 Prozent pro Jahr in Deutschland erhöht. Das lässt sich aus Daten des Statistischen Bundesamts  errechnen.

Langfristig macht das wegen des Zinseszinseffektes einen enormen Unterschied: In den 23 Euro-Jahren ist das allgemeine Preisniveau um 54 Prozent gestiegen. Mit der durchschnittlichen D-Mark-Inflation hätten sich die Preise in der gleichen Zeitspanne um 84 Prozent erhöht.

Der „Teuro“ ist offensichtlich zu Recht aus dem Sprachgebrauch verschwunden.

Gehalt vs. Inflation: Wer gewinnt?

Haben die Löhne mit der Inflation Schritt gehalten? Alle Zahlen sprechen dafür, dass die Gehälter und Löhne im Durchschnitt stärker gestiegen sind als die Preise. Es gab zwar Ausnahmen in einzelnen Jahren, doch langfristig gesehen können sich die Menschen in Deutschland mehr leisten.

  • Das durchschnittliche Nettogehalt  ist von 2001 bis 2023 um 71 Prozent gestiegen – von 1.490 auf 2.555 Euro pro Monat
  • Die Preise sind im selben Zeitraum aber nur um 51 Prozent gestiegen.

Auch die niedrigsten Löhne und Gehälter sind schneller gestiegen:

  • Der Mindestlohn stieg seit der Einführung im Jahr 2015 um 51 Prozent.
  • Die Inflation lag im gleichen Zeitraum bei 27 Prozent.

Schon die Einführung des Mindestlohns brachte eine deutliche Erhöhung für viele Menschen. Der Mindestlohn und seine Wirkung auf andere Gehalts- und Tarifvereinbarungen ist der Hauptgrund dafür, dass der Niedriglohnsektor laut Destatis-Daten  deutlich geschrumpft ist. Niedriglohn heißt, jemand verdient pro Stunde weniger als 67 Prozent des mittleren Bruttostundenlohn.

2024 arbeiteten etwa 1,3 Millionen Menschen weniger für einen Niedriglohn als 2014 – während zugleich die Zahl der Erwerbstätigen insgesamt um knapp 4 Millionen Menschen stieg.

Kurzum: Mehr Menschen arbeiten und verdienen dabei auch besser.

Wie viel werden Sie in 20 Jahren verdienen?

Wagen wir einen Blick in die Zukunft. Angenommen, die Gehälter entwickeln sich weiter wie im Durchschnitt der vergangenen beiden Jahrzehnte, wie viel verdienen Sie in 20 Jahren, also im Jahr 2045?

  • Das durchschnittliche Nettoeinkommen beliefe sich dann auf knapp 4200 Euro/Monat.

Das ist allerdings keine zuverlässige Prognose. Geopolitische Entwicklungen, technische Innovationen und andere Unwägbarkeiten können die Wirtschaft erheblich beeinflussen.

0Euro

könnte das monatliche Nettogehalt in 20 Jahren betragen, wenn sich die Löhne und Gehälter wie in den 20 Jahren zuvor weiterentwickeln.

Rentenbezugsdauer steigt

Und die Renten? Die stiegen zwar ebenfalls stärker als die Inflation, dafür wurde die Besteuerung erhöht. Das Problem ist klar: Die Menschen in Deutschland werden immer älter – und beziehen immer länger Rente. Das höhere Renteneintrittsalter hat diese Entwicklung bisher nicht gänzlich unterbunden.

2023 lebten die Rentner und Rentnerinnen durchschnittlich etwa 20,5 Jahre von der Rente. Dieser Wert ist um 4 Jahre gestiegen seit 2002, wie Daten der Rentenversicherung  zeigen.

Rentneranteil wächst rasant

Zugleich wächst das Abhängigkeitsverhältnis. Aufschlussreich ist, wie viele Menschen in Deutschland leben, die 67 Jahre oder älter sind, im Vergleich zu 100 Menschen, die zwischen 20 und 66 Jahren alt sind:

  • 2000: 22 ältere Menschen je 100 Menschen im typischen Erwerbsalter
  • 2023: 32 ältere Menschen je 100 Menschen im typischen Erwerbsalter
  • 2045: 43 ältere Menschen je 100 Menschen im typischen Erwerbsalter

Auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter kommen also immer mehr Rentnerinnen und Rentner. Dieser sogenannte Altersquotient wird weiter dramatisch zunehmen in den kommenden Jahren. Der Bevölkerungsprojektion  zufolge liegt der Wert in 10 Jahren schon bei 43. Der Anteil älterer Menschen je Erwerbsbevölkerung in Deutschland verdoppelt sich also nahezu vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2045.

In den vergangenen beiden Jahrzehnten konnte dieser Anstieg ein Stück weit aufgefangen werden, weil mehr und mehr Menschen je Altersgruppe arbeiten. Im Jahr 2000 arbeiteten laut Mikrozensus von 100 Menschen im Alter zwischen 15 und 65 Jahren ungefähr 65. Im Jahr 2023 waren es 77 von 100. Viel stärker lässt sich die Erwerbsbeteiligung jedoch nicht steigern. Am höchsten ist diese bei den Männern Anfang 40 mit 91 Prozent. Am niedrigsten bei den unter 25-Jährigen – vor allem, weil sie studieren.

Kurzum: Es gibt nur noch 2 Beitragszahler je Altersrentner  oder Altersrentnerinnen. Vor 60 Jahren waren es in der BRD noch 6. Tendenz sinkend.

Deutsche sparen viel, aber risiko- und renditearm

Das Geldvermögen der Deutschen wächst rasant. Im Herbst 2024 besaßen die Privathaushalte laut Bundesbank  abzüglich aller Verbindlichkeiten 6,8 Billionen Euro. In 10-Euro-Scheinen gestapelt würde das bis weit ins Weltall reichen – 82.000 km hoch! Zum Vergleich: Die Erde hat einen Durchmesser von 12.800 km. Der Mond ist 384.000 km entfernt. Eine wahrhaft astronomische Summe.

Bemerkenswert dabei: Innerhalb nur eines Jahres stieg das Nettovermögen der Deutschen um 13 Prozent. Das ist unter anderem eine Folge der Börsenrallye und der Leitzinsänderungen.

Sie könnten mit dem Geldvermögen alle in einem Jahr in Deutschland hergestellten Autos kaufen und es wären nur 2 Prozent des Geldes weg. Wobei, fort wäre es natürlich nicht. Es würde dann zu großen Teilen das Vermögen anderer Menschen steigern – u.a. der Autohändlerinnen und Hersteller, der Angestellten und Aktionärinnen.

Und Immobilien zählen ins Geldvermögen noch gar nicht dazu.

Aber worin steckt das Vermögen? Am interessantesten:

  • 37 Prozent des Geldes liegen auf Giro- oder Sparkonten oder werden als Bargeld gehalten.
  • 6 Prozent stecken in börsennotierten Aktien (davon etwa die Hälfte in ausländischen Unternehmen).
  • 12 Prozent in Investmentfonds.
  • 28 Prozent in Versicherungen und anderen Alterssicherungssystemen.

Aber: 70 Prozent des Vermögens gehört nur den reichsten 10 Prozent der Haushalte. Die ärmere Hälfte besitzt weniger als 1 Prozent.

Die besten Aktienindizes

Wichtig ist also für den Vermögensaufbau und -erhalt, dass das Ersparte gut angelegt ist. Daher lohnt ein Blick auf bekannte Börsenindizes und die durchschnittliche Rendite, die sie über einen längeren Zeitraum erzielt haben. Die Dividenden, die Unternehmen an Ihre Aktionäre zahlen, wurden dabei berücksichtigt.

Es zeigt sich, dass vom 1. Januar 2005 bis zum 31. Dezember 2024 betrachtet, der beste Index der Nasdaq Composite war, der im Wesentlichen die US-amerikanischen Tech-Firmen bündelt. Jedes Jahr hätte sich Ihr angelegtes Geld um durchschnittlich 13 Prozent vermehrt.

Doch die deutschen Aktienunternehmen brauchen sich nicht verstecken. Spitzenreiter ist allerdings nicht der Leitindex Dax40, sondern der TecDax. Er erzielte fast 10 Prozent Rendite pro Jahr. Das liegt deutlich über der Inflationsrate. Hätten Sie damals 1.000 Euro angelegt, wären diese 20 Jahre später etwa 6.500 Euro wert.

Grundsätzlich hängt viel davon ab, wann sie mit dem Sparen begonnen haben und wie lange Sie sparen. Aufschlussreich ist daher das Renditedreieck der Deka  , dem Wertpapierhaus der Sparkassen. Dort können Sie die durchschnittliche Rendite für verschiedenen Einstiegs- und Ausstiegsjahre sehen. Mit ETFs und Investmentfonds können Sie an den Entwicklungen der Börsen teilhaben – und gegen die Geldentwertung ansparen.

Der unterschätzte Zinseszinseffekt

Wie stark sich die unterschiedlichen Renditen auf Ihr Geld auswirken, zeigt die vorletzte Grafik. Dafür haben wir beispielhaft dargestellt, wie sich Ihr Geld entwickelt hätte, wenn Sie 1.000 Euro vor 20 Jahren angelegt hätten, ohne es anzutasten. Sie sehen die Magie des Zinseszinseffekt. Denn auf die Rendite, die Sie in einem Jahr erzielen, gibt es auch im folgenden Jahr „Zinsen“ – und im darauffolgenden und so weiter.

In dem Graphen haben wir mit den weiter oben ermittelten Durchschnittswerten für jedes Jahr gerechnet. An der Börse schwanken die Indizes – in einem Jahr ist die Rendite höher, in anderen niedriger. Für die 20-Jahres-Betrachtung genügen die Durchschnittswerte.

Ein Investment in den Dax am 2. Januar 2005 hat aus Ihren 1.000 Euro bis Ende 2024 stattliche 4.673 Euro werden lassen. Sie haben die 1.000 Euro im Nasdaq angelegt? Dann konnten Sie sich über 11.759 Euro freuen. 

Allerdings werden auf den Gewinn bei Auszahlung noch 25 Prozent Kapitalertragsteuern (abzüglich Freibetrag) fällig. Bei ausländischen Investments können Währungsschwankungen und Quellensteuer die Rendite beeinflussen. Auch die Gebühren spielen eine Rolle.

In jedem Fall haben Sie die langfristige Inflationsrate von 1,9 Prozent deutlich übertroffen. Ihr Geld hat sich also vermehrt.

So viel kostet Sie Ihr Auto

Ein letzter Blick gilt der vermeintlich größten Liebe der Deutschen: dem Auto. Und diese Liebe ist nicht günstig: 332.000 Euro geben die Menschen in Deutschland in ihrem Leben für Autos aus. So errechnete es der Verlag Motor Presse Stuttgart im Jahresband „Autofahren in Deutschland“. Allerdings stammt die Untersuchung aus dem Jahr 2013. Seither dürfte die Summe gestiegen sein und nahe an einer halben Million Euro liegen.

Das Auto ist nach dem Kauf einer Immobilie die größte private Investition. Nur verliert es trotz aller Reparaturen im Laufe der Zeit an Wert. Es sei denn, Sie können sich einen Oldtimer oder eine Luxuskarosse leisten. Deren Wert steigt mitunter über die Jahre sogar.

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Stand: 19. Februar 2025

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