
Die zweite Amtszeit von US-Präsident Donald Trump bringt massive wirtschaftspolitische Veränderungen: Seine Handelszölle – unter anderem 25 Prozent auf viele Importe aus Kanada und Mexiko sowie 20 Prozent auf chinesische Waren – haben die US-Finanzmärkte erschüttert. Ihr Verlust beläuft sich seit Februar 2025 in Billionen-Höhe. Privathaushalte in den USA müssen wegen der höheren Preise für Konsumgüter deutlich tiefer in die Tasche greifen. Unternehmen haben mit gestörten Lieferketten zu kämpfen.
In Deutschland und der Europäischen Union (EU) sind besonders die Stahlbranche sowie exportabhängige Sektoren wie die Automobil- und Chemieindustrie betroffen: Trump hat Zölle ab dem 12. März in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte angekündigt. Zudem droht er mit 25 Prozent Zöllen auf Autoimporte. Das könnte insbesondere den deutschen Automobilsektor hart treffen.
Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, analysiert die aktuelle Entwicklung, wagt einen Ausblick und sagt, was Privatanlegerinnen und -anleger jetzt beachten sollten.

3 Fragen zu Geld an
Dr. Ulrich Kater
Herr Dr. Kater, wie stark belasten Trumps Zölle die deutsche Industrie?
Zölle würden im ersten Schritt natürlich die Unternehmen belasten, an der Börse würde es weitere Verunsicherung geben. Aber: Unternehmen passen sich an. Neue Abnehmer, neue Produktionsstandorte, sogar eine veränderte Produktpalette sind die Hebel, wie die Unternehmen ihre Umsätze und Gewinne nach einiger Zeit wiederherstellen werden. Getragen werden die Zölle von den privaten Haushalten. In den USA, weil etwa die Preise für Konsumgüter steigen, in Europa, weil etwa Arbeitsplätze verlagert werden. Wenn Europa mit Gegenzöllen antwortet, sind die Effekte gleich, nur mit umgekehrten Vorzeichen.
Wie können sich deutsche Privatanlegerinnen und -anleger gegen die Risiken der US-Handelspolitik absichern?
Indem sie noch mehr als bisher auf Aktien setzen. Und zwar auf US-amerikanische wie auch auf europäische. Gewiss gibt es in der jetzigen Phase der Implementierung der US-Politik Schwankungen an den Märkten. Es muss aber jetzt eine noch höhere Rendite erwirtschaftet werden, da die Zölle den Haushalten vor allem Kaufkraft wegnehmen, also das Preisniveau nach oben treiben. Da bleiben nur die Aktien als langfristig höchste Renditequelle, die sie bleiben werden, wenn sich die Unternehmen an die neuen Bedingungen angepasst haben.
Bieten die aktuellen Marktturbulenzen auch Chancen für Privatanlegende?
Die jetzigen Kursrücksetzer sind eine Gelegenheit, die richtigen Aktien wieder günstiger einzukaufen. Denn mit Spareinlagen oder Staatsanleihen wird man die zollbedingten Kaufkraftverluste nicht ausgleichen können.
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Stand: 13.3.2025
