Gestiegene Nachfrage nach Fonds Frau und Mann sitzen vor dem Haus auf einer Bank in der Sonne

3,6 Billionen Euro: Investmentfonds erobern die Märkte

Die Nachfrage steigt weiter
Egal ob aktiv oder passiv verwaltet – Fonds boomen. Immer mehr Menschen setzen auf diese vielfältige Investitionsform. Von Aktien- über Renten- bis hin zu Immobilienfonds, oft auch mit Nachhaltigkeitsaspekten: Dank breiter Streuung reduzieren sie Anlagerisiken und eröffnen interessante Renditechancen.
Das Wichtigste in Kürze:

Es geht um Billionen

Die Zahlen bewegen sich in schwindelerregender Höhe. Es geht nicht um Millionen oder Milliarden – sondern um Billionen: Gerade in den vergangenen Jahren haben Fonds einen wahren Boom erlebt. Laut Zahlen des Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) stieg das verwaltete Vermögen in Deutschland zwischen 2010 und 2022 um mehr als 60 Prozent auf rund 3,6 Billionen Euro an. Und im Jahr 2023 kamen dem BVI zufolge noch einmal Nettozuflüsse von 12,9 Milliarden Euro hinzu. Weltweit verwalten Fonds heute ein Vermögen von schätzungsweise 60 Billionen US-Dollar.

Der größte Teil der Investitionen entfiel laut BVI im vergangenen Jahr mit 12,9 Milliarden Euro auf Aktienfonds. Davon flossen 10,2 Milliarden in passive Indexfonds (ETFs). Auch Rentenfonds legten wieder zu: Sie schafften mit einem Neugeschäft von 12,7 Milliarden Euro die Kehrtwende nach einem Minus von 16,5 Milliarden Euro im Vorjahr.

Transparente png Illustration einer Hand in einem pinken Kreis, die Euro-Münzen in der offenen Hand hält.

0Billionen US-Dollar

verwalten Fonds heute schätzungsweise weltweit

Trotz Ende der Niedrigzinsen weiterhin stark nachgefragt

Getrieben wurde dieser Aufwärtstrend anfänglich vor allem durch die über Jahre anhaltende Niedrigzinsphase. Sie zwang die Anlegerinnen und Anleger dazu, nach renditestärkeren Alternativen zu suchen. Aber es gibt noch andere Gründe, warum Fonds weiterhin so beliebt sind:

Steigende Kurse an den Aktienmärkten machen Fonds attraktiv, da Investoren mit ihnen an den Kursgewinnen partizipieren können.

Die wirtschaftlichen Rahmendaten sprechen für ein weiteres solides Wachstum in den kommenden Jahren – sowohl in Europa als auch global.

Viele Menschen schätzen die Vorteile von Fonds, wie etwa die Risikostreuung und das professionelle Management.

Privatanlegerinnen und -anleger können sich bereits mit kleinen Beträgen an Fonds beteiligen, beziehungsweise über regelmäßige Sparbeträge kontinuierlich ein Vermögen aufbauen.

Fonds eröffnen die Möglichkeit, in einzelne Regionen oder aussichtsreiche Branchen zu investieren.

Die Digitalisierung hat die Geldanlage in Fonds deutlich vereinfacht – und treibt so die Nachfrage weiter an.

Gerade in unsicheren Marktphasen sind Fonds geschätzt, da sie Risikostreuung bieten.

„Fondsvermögen dürfte weiterhin kräftig zulegen“

Fonds sind für viele Menschen die ideale Lösung, um sich breit aufzustellen und gleichzeitig von professionellem Management zu profitieren.

„Gerade für Privatanleger, die nicht den ganzen Tag die Märkte beobachten können, sind Fonds eine sehr interessante Option“, sagt Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte & Strategie bei der Deka, dem Investmenthaus der Sparkassen. Sein Kollege Christoph Witzke, Leiter CIO-Office und Fondsmanager bei der Deka, verweist darauf, dass Anlegende über professionell gemanagte Fonds die Möglichkeit haben, an neuen wirtschaftlichen Trends wie zum Beispiel im Bereich der Digitalisierung oder der Künstlichen Intelligenz zu partizipieren.

Praktische Tipps für Anlegerinnen und Anleger

Wer in Fonds investieren möchte, hat die Wahl aus Tausenden von Produkten. Deshalb ist es wichtig, sich vorab über die eigenen Anlageziele und die Risikobereitschaft klar zu werden: Aktienfonds etwa versprechen auf längere Sicht höhere Renditechancen, sind aber auch deutlich schwankungsanfälliger als Rentenfonds. Nachhaltig orientierte Fonds sind auch oft Aktienfonds, investieren aber nach ethischen Kriterien in den Bereichen ökologische Nachhaltigkeit, soziale Nachhaltigkeit oder nachhaltige Unternehmensführung.

Generell gilt: Je höher das Risiko, desto größer die potenziellen Gewinne – aber auch mögliche Verluste. Anlegerinnen und Anleger sollten sich zudem über Kosten wie Ausgabeaufschläge und laufende Gebühren informieren und auf eine breite Streuung der Fondsanlagen achten.

In den vergangenen 30 Jahren haben sich neben den aktiv verwalteten Fonds auch passive Fonds etabliert. Besonders bekannt sind ETFs – die Exchange Traded Funds (börsengehandelte Indexfonds). Sie sind besonders bei Anlage-Neulingen beliebt. Beide Varianten haben ihre eigenen Vorteile.

4 Vorteile für die Investition in aktiv und passiv gemanagte Fonds

Aktiv gemanagte Fonds
Passiv gemanagte Fonds
Potenzial für Überrenditen: Aktive Fondsmanager versuchen durch geschickte Titelauswahl und Timing eine bessere Rendite als der Markt zu erzielen.
Niedrigere Kosten: Da nahezu keine aktive Verwaltung nötig ist, haben passive Fonds sehr geringe laufende Kosten.
Risikomanagement: Fondsmanager können aktiv auf Marktentwicklungen reagieren und das Risiko steuern, zum Beispiel durch Absicherungsstrategien.
Marktrendite: Indexfonds liefern in der Regel zuverlässig die Rendite des zugrunde liegenden Index ab. In Krisenzeiten folgen sie allerdings meist auch einem möglichen Negativtrend.
Research und Expertise: Fondsmanager haben Zugang zu umfangreichen Research-Ressourcen und die notwendige Branchenexpertise.
Konstante Leistung: Passive Fonds bilden die Performance eines Marktindex nach, was zu einer konsistenten Rendite führt.
Flexibilität: Aktive Fonds können je nach Marktlage ihre Strategie anpassen, also defensiver oder offensiver investieren.
Keine Spekulation über den besten Kauf- oder Verkaufszeitpunkt: Das reduziert den Stress und das Risiko von Fehlentscheidungen.

Beliebte Anlageform mit Zukunft

Fonds haben sich zu einer der beliebtesten Anlageformen entwickelt – und dieser Trend wird sich aller Voraussicht nach fortsetzen. Denn sie bieten neben professionellem Management und Risikostreuung weitere entscheidende Vorteile wie die Möglichkeit, auch mit kleineren Summen breit investiert zu sein. Entscheidend ist, dass Anlegerinnen und Anleger sich über ihre Anlageziele und Risikopräferenzen im Klaren sind, um die für sie passenden Fonds auszuwählen.

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Häufige Fragen zu Investmentfonds

1
Warum sind Fonds in den letzten Jahren so beliebt geworden?

Die Nachfrage nach Fonds stieg vor allem aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase, die Anleger und Anlegerinnen zu einer Suche nach renditestärkeren Alternativen zwang. Auch wenn die Zinsen zwischenzeitlich wieder höher sind, tragen andere Gründe wie etwa die Digitalisierung, zu dem anhaltenden Boom bei.

Besonders stark wuchsen in den letzten Jahren

  • Aktienfonds, die von einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung und steigenden Börsenkursen profitierten
  • sowie Immobilienfonds aufgrund der hohen Nachfrage nach Immobilien und der Stabilität ihrer Wertentwicklungen.
  • Auch nachhaltig orientierte Aktienfonds, die nach ESG-Kriterien investieren, erlebten zeitweise einen großen Nachfragezuwachs. Dabei steht ESG für Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance).

Derzeit sind passiv gemanagte Fonds – wie etwa ETFs – gefragter als aktiv gemanagte Fonds. Einer der Hauptgründe sind die niedrigeren Kosten. Dagegen haben aktiv verwaltete Fonds den Vorteil, dass ihre Manager durch geschickte Titelauswahl und Timing immer wieder eine bessere Rendite als der Markt erzielen.

Fonds bieten Vorteile wie

  • Risikostreuung,
  • professionelles Management,
  • die Möglichkeit auch mit kleinen Summen breit investiert zu sein und
  • eine einfache Altersvorsorge.

Passive Indexfonds punkten zusätzlich mit

  • vergleichsweise niedrigen Kosten.

Richtig, Fonds gehören zu den am meisten nachgefragten Anlageformen. Publikumsfonds, die sich an Privatanleger richten, nutzen Mittelzuflüsse stärker als institutionelle Fonds. Gründe sind die breite Produktpalette für unterschiedliche Risikoprofile und die Eignung zur privaten Altersvorsorge.

Stand: 25. Juni 2024

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