Bargeld-Nation Deutschland
Deutschland gilt als eine der letzten Bastionen des Bargelds. Deshalb bieten die Sparkassen mit über 21.000 Geldautomaten auch weiterhin das größte Geldautomaten-Netz Deutschlands und sichern die nachfragegerechte Bargeldversorgung in allen Gegenden. Historische und kulturelle Gründe spielen eine große Rolle bei dieser Vorliebe für Münzen und Scheine. In vielen kleinen Geschäften, wie Bäckereien und lokalen Restaurants, sind Kartenzahlungen oft nicht möglich – oder erst ab einem gewissen Betrag.
Touristen, die elektronische Zahlungen aus anderen Ländern gewohnt sind, sind teils verwundert, wie die vielen Anekdoten in den Social-Media-Kanälen zeigen. Dabei hat in den vergangenen Jahren in Deutschland der Anteil von Kartenzahlungen zugenommen. Mittlerweile werden weniger als 65 Prozent aller Käufe bar bezahlt. Nach Kaufsumme gerechnet sind Karten das wichtigste Zahlungsmittel.
Von einer rein digitalen Bezahlwelt sind wir aber noch weit entfernt. Zumal diese auch Risiken birgt. Die Bundesbank hat in ihrer Studie „ Bargeld der Zukunft “ unter anderem gelistet:
- Verwundbarkeit durch Cyberangriffe
- Eingeschränkte Teilhabe von Menschen mit unzureichenden digitalen Fähigkeiten
- Verlust der Privatsphäre
- Abhängigkeit von technischer Infrastruktur
Gerade in großen Krisensituationen könnte Bargeld weiter unkompliziert als Zahlungsmethode genutzt werden, betont die Bundesbank.
Skandinavien: digitale Kollekte
Diese Risiken gelten zwar so auch für andere Länder und dennoch verliert Bargeld vielerorts rasch an Bedeutung. Ein Vorreiter ist Schweden.
Schon 2014 behauptete Abba-Star Björn Ulvaeus , dass er einzig für den Einkaufswagen Bargeld brauche. Was damals vermutlich eher noch ein Werbespruch war, ist nun Standard in Schweden. Dort spielt Bargeld im Alltag so gut wie keine Rolle mehr. Fast überall kann mit Karte oder per Smartphone bezahlt werden. Viele Geschäfte und sogar öffentliche Verkehrsmittel akzeptieren keine Barzahlungen mehr. Nur noch 8 Prozent der Geschäftstransaktionen erfolgten laut Bloomberg 2022 bar. Kirchgängerinnen und Kirchgänger bezahlen sogar die Kollekte seit mehreren Jahren digital. Auch Obdachlose haben sich an die digitale Bezahlwelt anpassen müssen.
Italien: Pflicht zur Kartenzahlung
Bereits seit 2014 sind Händler und Dienstleister in Italien verpflichtet, Kartenzahlungen zu akzeptieren. Zwar kann nach wie vor bar bezahlt werden, aber wenn Sie Ihren Kaffee nicht mit Karte bezahlen dürfen, riskiert das Café eine Strafe. Die liegt bei 30 Euro plus 4 Prozent des zu zahlenden Betrags.
Die neue Sparkassen-Card
Mit der Sparkassen-Card (Debitkarte) können Sie sich weltweit Bargeld auszahlen lassen. Außerdem zahlen Sie auch im Ausland sicher dank der Sparkassen-Card Co-Badges Visa Debit, Debit Mastercard, Maestro oder V-Pay. Bei Diebstahl lässt sich die Karte schnell sperren und Ihr Geld sich somit sichern.
China: Zahlen per QR-Code
China ist weltweit führend in der Nutzung digitaler Bezahlsysteme. Plattformen wie WeChat Pay und Alipay dominieren den Markt und ermöglichen es den Nutzern und Nutzerinnen, nahezu alles per Smartphone zu bezahlen. Bargeld ist in städtischen Gebieten selten im Gebrauch, da selbst kleine Straßenhändler und Taxis QR-Code-Zahlungen akzeptieren.
Kenia: Seit vielen Jahren per Telefon zahlen
Ein weiteres faszinierendes Beispiel ist Kenia, wo mobiles Bezahlen durch M-Pesa das Land revolutioniert hat. M-Pesa ermöglicht es den Menschen, Geld zu senden und zu empfangen, Rechnungen zu bezahlen und sogar Kredite aufzunehmen – alles über ihre Mobiltelefone. Und das schon, bevor Smartphones populär wurden. Bereits vor zehn Jahren nutzten zwei Drittel der Kenianer und Keniarinnen M-Pesa.
Geld senden und empfangen mit wero
Goodbye, IBAN – willkommen, wero! Geld senden und empfangen einfach mit der E-Mail-Adresse oder Telefonnummer. Und das in Sekundenschnelle. Das ist wero. Aktivieren Sie wero in Ihrer Sparkassen-App.
Österreich: Bargeld in der Verfassung verankert
Die Deutschen sind aber nicht die einzigen, die gerne mit Scheinen mit Münzen zahlen. Laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank von 2022 wird in Slowenien, Österreich, Italien, Spanien und Portugal häufiger bar gezahlt als in Deutschland. An der Spitze der Euro-Länder steht dabei Malta mit 77 Prozent aller Transaktionen, die noch bar beglichen werden.
In Österreich will die Regierung sogar ein „Recht auf Bargeld“ in die Verfassung aufnehmen. Zudem gibt es ein Volksbegehren, dass die EU-weiten Obergrenzen für Barzahlungen abschaffen will. In Deutschland ist das Recht auf Bargeld durch das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung verfassungsrechtlich gewährleistet.
Der Trend aber ist eindeutig: In der Eurozone zahlen immer weniger Menschen mit Bargeld.
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Stand: 02. Juli 2024