In Deutschland erhalten Menschen nach 45 Versicherungsjahren durchschnittlich eine Rente von 1.604 Euro im Monat, aber etwa jeder und jede fünfte langjährig Versicherte bekommt weniger als 1.200 Euro.
Aufgrund des demografischen Wandels gibt es immer mehr Rentner und Rentnerinnen im Vergleich zu Erwerbstätigen.
Private Altersvorsorge ist unverzichtbar, um im Alter finanziell abgesichert zu sein und den Lebensstandard zu halten.
1.604 Euro im Monat – das ist die durchschnittliche Rente, die Menschen in Deutschland nach 45 Versicherungsjahren erhalten. In Deutschland betrifft das 5,24 Millionen Menschen. Aber 1,08 Millionen von ihnen bekommen weniger als 1.200 Euro – das sind 20,6 Prozent aller Langzeitversicherten. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass die gesetzliche Rente allein oft nicht ausreicht.
Eine private Vorsorge ist längst unverzichtbar, um im Alter den Lebensstandard zu erhalten. Neben der
gesetzlichen Rente gibt es auch die betriebliche und die private
Altersvorsorge.
Niedrige gesetzliche Renten – so entstehen sie
Menschen, die 45 Jahre regelmäßig Rentenbeiträge gezahlt haben, können eine abschlagsfreie Rente erhalten, oft auch als „Vollrente" bezeichnet. Zu den Versicherungsjahren zählen nicht nur die Arbeitsjahre, sondern gegebenenfalls auch Zeiten wie Wehrdienst, Studium oder Kindererziehung. Langjährig Versicherte gehen also in den Ruhestand und erhalten ihre volle Rente ohne Abzüge.
Aktuelle Zahlen
zeigen:
- Besonders in Ostdeutschland gibt es viele langjährig Versicherte mit niedriger Rente. Hier sind die Anteile höher als im Westen. Und hier ist auch die Durchschnittsrente mit 1.471 Euro geringer als im Westen mit 1.663 Euro (Stand 2023), was an den unterschiedlichen Löhnen und Erwerbsbiografien liegt. Gleichzeitig unterscheiden sich die Lebenshaltungskosten, was dazu führt, dass einige Rentner und Rentnerinnen mit weniger Geld auskommen müssen, während die anderen höhere Ausgaben haben.
- Bundesweit sind insgesamt Frauen stärker von Altersarmut betroffen als Männer. Altersarmut bedeutet, dass ältere Menschen im Ruhestand nicht genug Geld haben, um ihre grundlegenden Lebensbedürfnisse wie Wohnen, Essen und Gesundheitsversorgung zu decken. Dies kann passieren, wenn die Rente und andere Einkünfte nicht ausreichen.
Hinweis: Diese Informationen beziehen sich auf Renten mit 45 Jahren Beitragszahlungen. Bei den allgemeinen Durchschnittsrenten zeigt sich ein anderes Bild: Im Osten sind Renten mitunter höher als im Westen, da dort viele Menschen, insbesondere Frauen, länger gearbeitet haben.
Warum Altersvorsorge so wichtig ist
Auch wenn die gesetzliche Rente eine wichtige Grundlage für die finanzielle Absicherung im Alter darstellt, reicht sie oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Durch zusätzliches Ansparen können Sie sich im Alter eine deutlich ruhigere Zukunft sichern. Auch kleine Beträge können dank des Zinseszinseffekts über die Jahre erheblich wachsen. Regelmäßiges Sparen beschleunigt das Wachstum des Ersparten, sodass selbst geringe monatliche Einzahlungen im Alter eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten können. Je früher man mit dem Sparen beginnt, desto länger kann das Geld arbeiten und wachsen. Durch einen längeren Anlagehorizont können selbst kleinere Sparbeträge über die Jahre erheblich an Wert gewinnen.
Erfahren Sie, wie Sie sich im Alter gut absichern können, und nutzen Sie unseren Rentenrechner, um Ihre voraussichtliche Rente zu berechnen.
Die beliebtesten Altersvorsorgen
Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) hat in seiner jüngsten Umfrage (Frühjahr 2024) zum Deutschen Altersvorsorge-Index interessante Ergebnisse hervorgebracht:
1. Die beliebteste Form der privaten Altersvorsorge bleibt das Eigenheim, das von 32,3 Prozent der Befragten auf Platz eins oder zwei gesetzt wird.
Doch der Abstand zu anderen Vorsorgeformen ist gering:
2. Die private Rentenversicherung mit Garantie bevorzugen 32,1 Prozent.
3. Während 28,1 Prozent die Altersvorsorge mit Aktien oder Aktienfonds wählen. Würden die fondsgebundenen Rentenversicherungen ohne Garantie (13,2 Prozent) hinzugerechnet – so liegt die aktienbasierte Altersvorsorge insgesamt mit 41,3 Prozent sogar auf Platz eins.
Die repräsentative Umfrage unter 2.000 Bürgerinnen und Bürgern zeigt einerseits, dass die Aktienkultur in Deutschland an Kontur gewinnt und andererseits, dass der Wunsch nach den eigenen vier Wänden weiterhin stark ist.
Mehr als Rente: Zusatzeinkünfte im Alter
Die gesetzliche Rente ist zwar die wichtigste Einkommensquelle vieler Menschen im Alter, aber es kann auch andere Einnahmemöglichkeiten geben – wie etwa Pensionen, Betriebs- oder Privatrenten. Die gesamten Einkünfte im Alter können daher höher sein als die gesetzliche Rente allein.
Ein Blick in den Alterssicherungsbericht
der Bundesregierung zeigt am Beispiel
von Ehepaaren ein beachtliches Zusatzeinkommen zur gesetzlichen Rente: Monat
für Monat kommen durchschnittlich 2.907 Euro netto zusätzlich aus verschiedenen
Alterseinkünften.
Die gesetzliche Rente ist Geld, das im Alter vom Staat ausgezahlt wird, nachdem ein Anspruch auf eine spätere eigene Rente erworben wurde. Sie funktioniert nach dem Umlageverfahren. Das heißt, dass Beiträge in die gesetzlich vorgeschriebene Leistung umgelegt werden. Beitragszahler bauen also keinen persönlichen Kapitalstock auf, sondern finanzieren die Bezüge der aktuellen Rentnerinnen und Rentner.
- Sie ist abhängig von den Beitragsjahren und der Höhe des Bruttolohns.
- Durch niedrige Löhne, Teilzeitarbeit oder Arbeitspausen kann die Rente später geringer ausfallen.
Das Einkommen ist der Gesamtbetrag aller Einnahmen im Alter
- Dazu gehören neben der Rente auch Betriebsrenten und private Rentenversicherungen sowie Kapitalerträge aus Sparguthaben, Aktien, Fonds und anderen Geldanlagen, Einnahmen aus Nebenjobs oder freiberuflicher Tätigkeit, Leistungen aus Lebensversicherungen oder etwa auch Erträge aus Vermietung und Verpachtung.
- Das Einkommen kann also höher sein als die reine gesetzliche Rente, da mehrere Quellen berücksichtigt werden.
Insgesamt zeigt sich, dass Rente und Einkommen im Alter von den persönlichen Umständen, der Erwerbsbiografie und dem gesamten Einkommen abhängen.
Ursachen für niedrige Renten
Das Bundessozialministerium betont, dass es für die gesamtdeutsche Durchschnittsrente von 1.604 Euro (nach 45 Jahren) verschiedene Gründe gibt:
- Viele Selbstständige und Freiberuflerinnen sind nicht automatisch in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert und haben oft nur geringe Rentenansprüche, weil sie geringe Beiträge gezahlt haben.
- Wer in Teilzeit arbeitet, sammelt weniger Rentenansprüche an.
- Menschen, die während ihres Arbeitslebens niedrige Löhne erhalten haben, zahlen weniger in die Rentenversicherung ein – bekommen aber auch weniger Rente.
- Menschen, die während ihres Arbeitslebens niedrige Löhne erhalten haben, zahlen im Vergleich zu Personen, die höhere Einkommen haben, weniger in die Rentenversicherung ein – bekommen aber auch weniger Rente.
Herausforderung demografischer Wandel
In Deutschland gibt es immer mehr Rentner und Rentnerinnen im Vergleich zu Erwerbstätigen. Ende 2022 zahlten etwa 39,9 Millionen Menschen in die gesetzliche Rentenversicherung ein, während rund 18,6 Millionen Menschen eine Altersrente erhielten. Das bedeutet, dass auf 1 Rentner etwa 2 Beitragszahler kommen. Zum Vergleich: 1965 gab es noch mehr als 5 Erwerbstätige pro Rentenbeziehenden. Aufgrund des demografischen Wandels wird dieses Verhältnis in Zukunft weiter sinken. Beitragszahlende sind Personen, die in die Rentenversicherung einzahlen, aber selbst noch keine Rente bekommen.
Auf die Zukunft vorbereitet
Die „Altersrente für besonders langjährig Versicherte" ist eine spezielle Rentenart in Deutschland, die Menschen belohnt, die mehr als 45 Jahre in das Rentensystem eingezahlt haben. Diese Rente kann ohne Abschläge bezogen werden, was sie besonders attraktiv macht. Anspruch besteht, wenn das maßgebliche Lebensalter erreicht wird: Für Jahrgänge von 1953 bis 1963 gilt eine schrittweise Anhebung des Eintrittsalters; ab 1964 beträgt das Renteneintrittsalter 65 Jahre.
- Zeiten der Kindererziehung und Pflege zählen mit, nicht nur die Jahre, in denen in die Rentenversicherung eingezahlt wurde.
- Freiwillige Beiträge werden berücksichtigt, wenn mindestens 18 Jahre Pflichtbeiträge geleistet wurden.
- Allerdings zählen freiwillige Beiträge nicht in den letzten zwei Jahren vor Rentenbeginn, wenn Arbeitslosengeld bezogen wird.
- Um herauszufinden, wann der frühestmögliche Rentenbeginn ist und wie hoch die Rente sein wird, steht allen der Online-Rechner der Deutschen Rentenversicherung zur Verfügung. So lässt sich zumindest Ihre finanzielle Zukunft vorhersehen.
Besser vorbereitet als überrascht
Altersvorsorge ist unverzichtbar, um im Alter finanziell abgesichert zu sein. Die gesetzliche Rente allein reicht häufig nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Altersvorsorge bedeutet eben nicht nur Sicherheit, sondern auch die Freiheit, den Ruhestand genießen zu können. Es gibt nur einen Ruhestand.
Stand: 12.08.2024
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