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Eine Hand hält einen 5-Euro-Schein. Dahinter liegt ein Geldbeutel mit einem 20-Euro Schein und einem 50-Euro Schein.

Reallöhne erholen sich weiter

Mehr Geld
Die Reallöhne in Deutschland sind im 2. Quartal 2024 um 3,1 Prozent gestiegen. Hauptursachen sind kräftige Lohn- und Gehaltssteigerungen und eine vergleichsweise moderate Inflation. Besonders Geringverdienende profitieren von diesem Trend.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Die Löhne und Gehälter lagen im zweiten Quartal 2024 um gut 5 Prozent höher als vor zwölf Monaten.

  • Nach Abzug der Inflation bleibt damit ein realer Zuwachs von 3 Prozent.

  • Die Lohnlücke, die vor allem durch die hohe Inflation 2022 entstand, ist damit fast geschlossen.

Im 2. Quartal 2024 konnten sich die Beschäftigten in Deutschland über einen erneuten Anstieg der Reallöhne freuen. Wie das Statistische Bundesamt  berichtet, stiegen die Nominallöhne im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,4 Prozent, während die Verbraucherpreise lediglich um 2,3 Prozent zulegten. Dies führte zu einem deutlichen Anstieg der Reallöhne um 3,1 Prozent. Es ist das 5. Quartal in Folge, in dem die Reallöhne steigen, nachdem die Beschäftigten in den Jahren 2021 bis 2023 noch Reallohnverluste hinnehmen mussten.

Die Reallöhne sind besonders aussagekräftig, weil die Preissteigerungen für Waren und Dienstleistungen von den allgemeinen Lohnsteigerungen abgezogen werden. So wird klar, ob die Menschen mehr Geld übrig haben, selbst wenn sie sich die gleichen Dinge kaufen wie im Jahr zuvor.

Geringverdienende holen am stärksten auf

Der Hauptgrund für diese positive Entwicklung liegt in der starken Erhöhung der Nominallöhne. Zum einen stiegen die Tarifverträge stark. Zum anderen gab es für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Einmalzahlungen wie die Inflationsausgleichsprämie. Besonders in den Sektoren Energieversorgung, Verkehr und Lagerei sowie Gesundheits- und Sozialwesen stiegen die Gehälter im Vergleich zum 2. Quartal 2023 um 6,7 Prozent bis 7,6 Prozent.

Überdurchschnittlich fiel auch das Plus bei Geringverdienenden aus. Sortiert nach der Einkommenshöhe verdiente das unterste Fünftel der Vollzeitbeschäftigten 7,6 Prozent mehr als zwölf Monate zuvor.

Altes Niveau noch nicht erreicht

In den 10er Jahren war die Kaufkraft noch höher. Damals stiegen die Löhne recht kontinuierlich bei einer gleichzeitig sehr geringen Inflation. Dadurch betrug der Reallohnzuwachs von 2008 bis zum 3. Quartal 2019 genau 14 Prozent. Der doppelte Schock mit der Corona-Pandemie und dem Krieg gegen die Ukraine ließ die Preise von 2020 bis 2022 rasant steigen, während sich bei den Löhnen wenig tat. Die Folge: Die Reallohnsteigerungen der Jahre zuvor wurden zu großen Teilen aufgezerrt.

Setzt sich der zuletzt wieder positive Trend fort, könnten sich die Menschen in Deutschland schon in ein bis zwei Jahren mehr von ihren Einkommen leisten denn je. Noch beträgt die Lücke gut 3 Prozent. Allerdings fällt in Zukunft der Sondereffekt Inflationsausgleichsprämie weg, sodass die generellen Lohnsteigerungen diese Summe mit auffangen müssten.

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Stand: 29. August 2024

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