
Papieraktien waren einst wertvolle Dokumente – Vor der Digitalisierung besaßen Millionen Deutsche effektive Aktien, die oft in Tresoren verwahrt oder vererbt wurden.
Alte Aktien lassen sich ins Depot übertragen – Durch eine Prüfung der Gültigkeit und die Einbuchung über eine Bank können Papieraktien elektronisch weitergeführt werden.
Auch ungültige Aktien können wertvoll sein – Historische Wertpapiere haben oft Sammlerwert und erzielen in Auktionshäusern hohe Preise.
Früher war alles anders: Die Geschichte der Papieraktie
Vor der Digitalisierung der Börse waren Aktien nicht bloß Zahlen auf dem Bildschirm, sondern wahrhafte Kunstwerke – und der Aktienkauf war ein echtes Ereignis. Wer investieren wollte, ging zur Bank oder rief seinen Börsenmakler an. Nach der Bestellung (Order) wurde eine prachtvolle, oft kunstvoll von Künstlern gestaltete Urkunde ausgestellt: mit dem Namen der Gesellschaft, dem Nennwert und der Unterschrift des Vorstands. Diese Aktienurkunden –sogenannte Effektive Stücke – wurden als wertvolle Dokumente betrachtet und dann in Tresoren oder Bankschließfächern aufbewahrt und nicht selten vererbt.
Besonders in den 1950er- bis 1970er-Jahren besaßen viele Deutsche Aktien – oft von Traditionsunternehmen wie Siemens oder Daimler. In den 1970er-Jahren begann mit der Einführung der Girosammelverwahrung der Übergang zur elektronischen Wertpapierverwaltung. Dennoch war es bis in die 1980er-Jahre völlig normal, dass Millionen Deutsche effektive Aktien in den Händen hielten. In guten Zeiten: jeder und jede Fünfte.
Von der Urkunde zum Klick – Wie sich Aktien verändert haben
Mit der Einführung der elektronischen Wertpapierverwahrung wurden physische Aktienurkunden zunehmend durch digitale Einträge ersetzt, was die Handhabung erleichterte und den Handel mit Aktien schneller und effizienter machte. So verschwanden nach und nach die gedruckten Aktienurkunden – nur noch bis in die 1990er Jahre hinein konnten sich Erwerber und Erwerberinnen nach dem Kauf eines Wertpapiers eine physische Urkunde aushändigen lassen.
Schritt für Schritt: Papieraktien ins Depot übertragen
Heute werden Papieraktien also nicht mehr direkt gehandelt und müssen elektronisch eingebucht werden. Doch wie kommen diese alten Wertpapiere in ein modernes Depot?
- Bestandsaufnahme
Prüfen Sie, ob die Aktie noch gültig ist. Manche Firmen sind umbenannt worden oder sind nicht mehr börsennotiert. Bei Unklarheiten kann Ihre Depotbank, ein Wertpapierhändler oder ein Wirtschaftsarchiv helfen.
- Depot bei einer Bank haben
Falls Sie noch keines besitzen, benötigen Sie ein Wertpapierdepot.
- Verwahrstelle ermitteln
Papieraktien müssen von einer Bank oder dem Zentralverwahrer Clearstream in eine elektronische Form übertragen werden. Ihre Depotbank kann Ihnen sagen, ob dies möglich ist.
- Aktie umbuchen lassen
Wenn die Aktie noch gültig ist, muss sie von einer Bank elektronisch in Ihr Depot eingebucht werden.
- Einlieferungsauftrag erteilen
Ihre Bank hilft Ihnen dabei, die Aktie einzuliefern und in Ihr Depot zu übertragen. Dafür fallen oft Gebühren für die Echtheitsprüfung und die Verwaltung an.
- Handelbarkeit prüfen
Ist die Aktie einmal im Depot, können Sie sie wie gewohnt verkaufen oder weiterhin als Wertanlage behalten.
Was, wenn die Aktie nicht mehr gültig ist?
Auch wenn manche Unternehmen nicht mehr existieren oder ihre Aktien ungültig gemacht haben – nicht alle alten Aktien sind wertlos: Historische Wertpapiere haben oft Sammlerwert und können verkauft werden. Einige alte Aktien sind bei Historikerinnen und Sammlern so beliebt, dass sie sehr hohe Preise erzielen können. Ein Blick in Sammlerbörsen oder Auktionshäuser kann sich lohnen.
Falls Sie Ihre Aktien weiterhin als Dokument aufbewahren wollen, sollten Sie sie sicher lagern:
- Lichtgeschützt und trocken: Vermeiden Sie Sonnenlicht und Feuchtigkeit, um das Papier vor Schäden zu schützen.
- In Schutzfolien oder Mappen: So bleibt die Urkunde intakt und ungefaltet.
- An einem sicheren Ort: Ein Safe oder Bankschließfach ist ideal.
Mit der richtigen Aufbewahrung bleibt Ihre Papieraktie nicht nur gut erhalten, sondern behält auch ihren Wert – sei es als Anlage oder historisches Sammlerstück.
Handfeste Wertpapiere: Alte Aktien können sich lohnen
Alte Papieraktien können wertvoll sein – entweder als Anlage oder als Sammlerstück. Papieraktien sind eine spannende Verbindung zur Vergangenheit. Wer also eine Papieraktie gefunden hat, sollte mit etwas Recherche und dem richtigen Vorgehen den wahren Wert ausmachen. So wird aus einem Dachbodenfund vielleicht ein kleines Vermögen!
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Stand: 26.02.2025