Höherer Mindestlohn, Änderungen bei Altkleidern, Neues für Eheleute
Für viele Bürgerinnen und Bürger bringt das Jahr 2025
Veränderungen, Entlastungen oder finanzielle Einschnitte: Von mehr Mindestlohn
über höheres Wohngeld bis hin zu neuen Regelungen und Gesetzen. Hier sind die wichtigsten
Entwicklungen, die Sie im Auge behalten sollten.
Mehr Mindestlohn für Millionen Menschen
Der allgemeine gesetzliche Mindestlohn beträgt ab Januar 2025 12,82 Euro brutto pro Stunde – ein Plus von 41 Cent. Diese Lohnuntergrenze, die nicht unterschritten werden darf, gibt es in Deutschland seit Anfang 2015. Die genauen Regeln zum Mindestlohn stehen im Mindestlohngesetz (MiLoG). Der Mindestlohn gilt auch für Minijobs.
Minijobgrenze wird angepasst
Für Minijobberinnen und -jobber erhöht sich dementsprechend die Verdienstgrenze von 538 Euro auf 556 Euro brutto monatlich. Denn die Grenze steigt mit jeder Mindestlohnerhöhung.
Elterngeldkürzung
Das Elterngeld als Lohnersatzleistung wird ab 1. April nur noch an Paare gezahlt, deren zu versteuerndes Jahreseinkommen maximal 175.000 Euro beträgt. Diese Regelung gilt für Kinder, die ab diesem Datum geboren werden.
Wohngeld wird erhöht
Bürgerinnen und Bürger mit geringem Einkommen bekommen ab 1. Januar 2025 einen höheren Mietzuschuss vom Staat. Das monatliche Wohngeld steigt dann durchschnittlich um 30 Euro beziehungsweise um 15 Prozent.
CO2-Abgabe erhöht sich: Tanken und Heizen könnten teurer werden
Ab Januar 2025 steigt die CO₂-Abgabe, umgangssprachlich auch CO₂-Steuer, auf 55 Euro pro Tonne – 10 Euro mehr als zuvor. Das wirkt sich voraussichtlich auf die Preise von Benzin, Diesel , Heizöl und Erdgas aus. Laut ADAC würde ein Liter Benzin rund 3 Cent mehr und der Liter Diesel etwas mehr als 3 Cent mehr kosten.
Die Einnahmen fließen in den Klima- und Transformationsfonds.
Geplante Erhöhung des Kindergeldes ab 2025 ungewiss
Die geplante Erhöhung des Kindergeldes um 5 Euro pro Kind ab Januar 2025 bleibt ungewiss. Nach dem Bruch der Regierungskoalition wird im Parlament weiter verhandelt.
Bis zu 20 Prozent mehr für Kfz-Versicherungen
Autofahrerinnen und Autofahrer müssen sich 2025 auf höhere Kfz-Versicherungsbeiträge einstellen – teils bis zu 20 Prozent mehr. Grund sind die gestiegenen Kosten für Reparaturen durch die hohe Inflation.
Vergleichen Sie die Anbieter, um Geld zu sparen. Steigt Ihre Kfz-Versicherung, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht, heißt es bei der Verbraucherzentrale.
Führerscheinumtausch – wer ist 2025 dran?
Weitere Jahrgänge sind im kommenden Jahr verpflichtet, ihren alten Führerschein in das neue Scheckkartenformat umzutauschen. Bis zum 19. Januar 2025 müssen das Personen tun, die 1971 oder später geboren wurden.
Elektronische Patientenakte für gesetzlich Versicherte
Alle Kassenpatientinnen und -patienten sollen ab 2025 eine elektronische Patientenakte (ePA ) bekommen – wer das nicht möchte, kann widersprechen. In der elektronischen Akte sollen künftig alle Gesundheitsdaten – angefangen von Arzt- und Befundberichten über Röntgenbilder bis hin zu Laborbefunden – gespeichert werden. Durch die Einführung der ePA soll die Vernetzung und der Dokumentenaustausch im Gesundheitswesen, unter anderem zwischen Praxen oder mit Apotheken, erleichtert werden.
Krankenkassenbeiträge könnten auf Rekordwert steigen
Gesetzlich Versicherte müssen 2025 für die Krankenversicherung tiefer in die Tasche greifen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag soll im kommenden Jahr auf 2,5 Prozent steigen – und liegt dann 0,8 Prozentpunkte höher als 2024. Die genaue Höhe des Zusatzbeitrags für 2025 werden die Kassen selbst bestimmen.
Amalgam in den Zähnen ade
Über 100 Jahre lang war Amalgam das Standardmaterial für Zahnfüllungen. Es gilt als kostengünstig, widerstandsfähig und langlebig. Nun werden neue Amalgamfüllungen ab 2025 komplett verboten. Die Metalllegierung enthält Quecksilber, dass laut EU-Quecksilber-Verordnung durch die hochgiftige Chemikalie eine Gefahr für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen darstellen kann.
Schon in den vergangenen Jahren haben sich immer weniger Menschen für eine Amalgamfüllung entschieden. Nur jede 33. Zahnfüllung ist laut Präsidenten der Bundeszahnärztekammer, Christoph Benz, aktuell noch aus Amalgam.
Schluss mit Kabelsalat: einheitliche Ladekabel werden Pflicht
Für viele elektronische Kleingeräte wie Smartphone, Tablet, Digitalkamera, Kopfhörer und Co. wird der USB-C-Standard in der EU verpflichtend. Das soll Elektroschrott reduzieren und die Nutzerfreundlichkeit erhöhen. Für Notebooks gilt dieser Ladestandard erst ab 2026.
Altkleider nicht mehr in den Restmüll
Ab 2025 gehören alte Kleidung und Textilien in den Altkleidercontainer – die Restmülltonne ist tabu. Hintergrund der Änderung ist, dass die Bekleidungsindustrie als einer der größten Umwelt- und Klimasünder gilt. Daher hat die EU die Regeln für die Altkleiderentsorgung angepasst. Mehr Textilien sollen recycelt werden, statt ungenutzt in der Müllverbrennungsanlage zu landen.
Briefporto wird teurer
Die Deutsche Post hat bekannt gegeben , dass ab Januar ein Standardbrief in Deutschland 95 Cent und damit 10 Cent mehr als bislang kostet wird. Die Postkarte wird sogar um 25 Cent teurer und kostet ab Januar 95 Cent. Auch weitere Sendungsarten werden teurer. Begründet hat die Deutsche Post die Erhöhungen mit den höheren Lohn-, Transport- und Energiekosten sowie der Inflation. Bei gleichzeitig sinkenden Briefmengen soll die Qualität ihrer Leistungen weiterhin hochwertig bleiben.
Neues für Eheleute: gemeinsamer Doppelname möglich
Ab dem 1. Mai können Eheleute gemeinsam einen Doppelnamen annehmen, auch mit Bindestrich. Bislang war es so, dass nur eine Person einen solchen Nachnamen annehmen konnte. Auch Kinder können nach dem neuen Namensrecht einen Doppelnamen bekommen – unabhängig von der Entscheidung der Eltern.
Dynamische Stromtarife
Ab 2025 bieten Stromanbieter Tarife, die stündlich schwanken – je nach Stromangebot und -nachfrage. Diese sollen ihren Kundinnen und Kunden mit dynamischem Messsystem (Smart Meter) ermöglichen, Strom zu variablen Preisen zu beziehen. Bei cleverer Nutzung kann das Geld sparen. Lohnen tut sich das vor allem für Haushalte, die einen hohen Stromverbrauch haben und diesen zeitlich flexibel verlagern können, teilen die Verbraucherzentralen mit .
Gasnetzentgelte können deutlich ansteigen
Regionale Unterschiede prägen die Entwicklung der Gaspreise. Während die Kosten in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern um bis zu 32 Prozent steigen, können Haushalte in Teilen Bayerns bis zu 35 Prozent sparen.
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Stand: 12.12.2024, mit dpa