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Pinzette hält einen Diamanten. Darunter liegt ein Papier mit Text.

Labordiamanten – Echte Brillanz, neue Herkunft

Glitzer ohne Gewissensbisse
Diamanten aus dem Labor verändern den Markt nachhaltig: Sie verbinden Luxus mit Nachhaltigkeit und machen ihn erschwinglicher. Doch können sie auch als Geldanlage überzeugen? Der Blick auf Kosten, Ethik und Wertentwicklung zeigt die Stärken und Schwächen der modernen Kostbarkeiten.

Diamanten gelten als Inbegriff von Luxus und zeitloser Eleganz. Doch der klassische Edelstein, tief in der Erde geschürft, hat Konkurrenz bekommen: Labordiamanten. Diese künstlich hergestellten Juwelen erfreuen sich wachsender Beliebtheit, da sie in Aussehen und Qualität den natürlichen Diamanten ebenbürtig sind – und das oft zu einem günstigeren Preis. Zudem lösen sie einige der ethischen und ökologischen Herausforderungen, die mit dem traditionellen Diamantenabbau verbunden sind. Doch was steckt hinter dem Boom der Labordiamanten? Und welche Rolle spielen sie in einer Welt, in der viele Menschen mehr Wert auf Nachhaltigkeit und bewussten Konsum legen?

Das Wichtigste in Kürze:
  • Labordiamanten sehen aus wie natürliche Diamanten und sind oft günstiger, unterscheiden sich jedoch in ihrer Herstellung und Bewertung.

  • Sie gelten als umweltfreundlichere und ethisch unbedenkliche Alternative zu natürlichen Diamanten.

  • Ihre Eignung als Geldanlage bleibt umstritten, da ihr Marktwert und Wiederverkaufspotenzial unsicher sind.

Alle Inhalte im Überblick
Kosten
Nachhaltigkeit
Ethik
Wertanlage

Luxus zum halben Preis

Labordiamanten überzeugen nicht nur durch ihre Qualität, sondern auch durch ihren Preis. Sie sind häufig 30 bis 50 Prozent günstiger als ihre Pendants aus der Natur, da aufwendige Bergbauprozesse und lange Lieferketten entfallen. Zusätzlich senken technologische Weiterentwicklungen und Skaleneffekte die Produktionskosten kontinuierlich.

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So viel günstiger kann ein Labordiamant im Vergleich zu einem natürlichen Diamanten sein.

Labor trifft Natur

So entstehen synthetische Diamanten

Labordiamanten entstehen durch fortschrittliche Technologien, die den natürlichen Wachstumsprozess von Diamanten nachahmen. Mit den Verfahren Hochdruck-Hochtemperatur (HPHT) oder chemische Gasphasenabscheidung (CVD) wird Kohlenstoff in wenigen Wochen in eine kristalline Struktur gebracht, die chemisch und physikalisch identisch mit der eines natürlichen Diamanten ist. Während natürliche Diamanten über Millionen von Jahren unter der Erdoberfläche entstehen, dauert die Herstellung im Labor nur wenige Wochen.

Die Unterschiede zu natürlichen Diamanten sind nur mit speziellen Analysegeräten erkennbar. Viele Schmuckhersteller setzen zunehmend auf Labordiamanten und vermarkten diese als moderne und umweltfreundliche Alternative. Entsprechende Zertifikate oder Prüfmethoden machen den Unterschied sichtbar.

Faires Funkeln: Warum Labordiamanten die nachhaltige Wahl sind

Labordiamanten gelten als nachhaltige Alternative zu herkömmlich abgebauten Edelsteinen. Während der Abbau natürlicher Diamanten oft großflächige Eingriffe in die Natur, Bodenzerstörung und hohe CO₂-Emissionen mit sich bringt, erfolgt die Herstellung von Labordiamanten kontrolliert und ressourcenschonend. Dadurch entfallen physische Eingriffe in die Umwelt und langfristige Schäden, wie sie durch den traditionellen Abbau entstehen.

Ein wichtiger Aspekt ist jedoch der Energieverbrauch. Für die Herstellung von Labordiamanten sind hohe Temperaturen und hoher Druck erforderlich, die meist durch Energie aus fossilen Brennstoffen erzeugt werden. Viele Herstellerinnen und Hersteller setzen inzwischen auf erneuerbare Energien, um den Produktionsprozess klimafreundlicher zu gestalten. Im Vergleich zum traditionellen Diamantenabbau ist der Ressourceneinsatz dennoch insgesamt deutlich geringer.

Glanz ohne Schatten: Die saubere Alternative zu Minendiamanten

Der Abbau natürlicher Diamanten ist häufig mit sozialen und ethischen Herausforderungen verbunden. In vielen Förderländern gehen die Arbeitsbedingungen mit Gesundheitsrisiken und nicht existenzsichernden Löhnen einher. Besonders problematisch sind Diamanten, die in Krisenregionen gefördert werden und zur Finanzierung bewaffneter Konflikte beitragen. Trotz internationaler Initiativen wie dem Kimberley-Prozess  gelingt es nicht immer, solche Diamanten vom globalen Markt fernzuhalten.

Labordiamanten umgehen diese Problematik vollständig. Sie werden in Hightech-Laboren unter kontrollierten Bedingungen hergestellt, was ihre Herkunft eindeutig nachvollziehbar macht. Damit sprechen sie besonders Käuferinnen und Käufer an, die Wert auf verantwortungsvollen Konsum legen.

Kein Labordiamant, sondern ein Mineral

Das ist Moissanit

Viele halten Moissanit für einen Labordiamanten, doch das stimmt nicht. Während Labordiamanten echte Diamanten sind, die künstlich hergestellt werden, handelt es sich bei Moissanit um ein eigenständiges Mineral aus Siliziumkarbid.

Moissanit wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Henri Moissan entdeckt, der die Kristalle zunächst für Diamanten hielt. Spätere Untersuchungen zeigten jedoch, dass sie eine andere chemische Zusammensetzung haben. Da natürlich vorkommender Moissanit extrem selten ist, werden heute fast ausschließlich künstlich hergestellte Steine verwendet.

Labordiamanten als Geldanlage: Zwischen Trend und Unsicherheit

Labordiamanten eröffnen neue Möglichkeiten für Investorinnen und Investoren, die in Edelsteine investieren möchten. Ihre identischen chemischen und optischen Eigenschaften zu natürlichen Diamanten machen sie auf den ersten Blick zu attraktiven Anlageobjekten. Doch ihre Eignung als Investment bleibt umstritten.

Ein entscheidender Faktor ist die Wertstabilität. Natürliche Diamanten gelten als wertbeständig, da ihre Verfügbarkeit begrenzt ist. Labordiamanten hingegen können unbegrenzt produziert werden, was ihren langfristigen Marktwert mindern könnte. Zudem ist der Wiederverkaufsmarkt für Labordiamanten aktuell weniger etabliert, was den potenziellen Ertrag einer Weiterveräußerung ungewiss macht.

Um Täuschungen zu vermeiden, sollten Sie nur bei vertrauenswürdigen Händlern kaufen, die offen und transparent über die Herkunft und Qualität ihrer Diamanten informieren.

Achtung vor falschen Angaben: So erkennen Sie Labordiamanten

Manchmal werden Labordiamanten als natürliche Diamanten verkauft, um höhere Preise zu erzielen. Um sicherzugehen, dass Sie tatsächlich das kaufen, was angeboten wird, sollten Sie folgende Punkte beachten: 

  • Zertifikate verlangen: Stellen Sie sicher, dass der Diamant ein Zertifikat von einem anerkannten Institut wie dem GIA (Gemological Institute of America) oder IGI (International Gemological Institute) hat. Diese Dokumente enthalten klare Angaben darüber, ob es sich um einen natürlichen oder laborgezüchteten Diamanten handelt.
  • Analyse durch Fachleute: Lassen Sie den Stein von einem unabhängigen Juwelier oder einem gemmologischen Labor prüfen. Mit modernen Geräten können Fachleute die Herkunft eines Diamanten sicher bestimmen.
  • Herkunftsnachweis einfordern: Seriöse Händler geben offen an, ob ein Diamant aus dem Labor stammt. Fragen Sie nach einer genauen Dokumentation der Herkunft.
  • Unrealistische Preise hinterfragen: Wenn ein vermeintlich „natürlicher“ Diamant zu einem ungewöhnlich niedrigen Preis angeboten wird, ist Vorsicht geboten. Labordiamanten sind in der Regel günstiger als ihre natürlichen Pendants.

Fachleute sehen Labordiamanten derzeit eher als Lifestyle-Produkt, da sinkende Produktionskosten ihre Preise weiter drücken könnten. Wer jedoch Labordiamanten als Schmuck kauft, investiert in ein ethisch einwandfreies Produkt mit geringerem ökologischem Fußabdruck. In einer nachhaltig orientierten Zukunft könnten sie unter diesen Umständen ihren eigenen Marktwert entwickeln. Das ist möglich, jedoch aktuell noch ungewiss.

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Stand: 01.12.2024

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