
Eine Kleiderspende ist eine gute Sache. Wählen Sie jedoch stets eine seriöse Annahmestelle aus.
Seit dem 1. Januar 2025 dürfen Altkleider nicht mehr über den Restmüll entsorgt werden.
Vorsicht ist bei unseriösen Anbietern geboten. Sie nehmen Spenden für nicht karitative wirtschaftliche Vorteile entgegen. Mit dem richtigen Wissen landet Ihre Spende dort, wo sie auch wirklich hilft.
Jedes Jahr werden in Deutschland rund 1,3 Millionen Tonnen Textilien in Altkleidercontainer oder an Altkleiderkammern gespendet. Das Sammelaufkommen steigt stetig. Die schnellen Zyklen der Mode und die kürzere Tragedauer der Kleidung tragen dazu bei. Heute kauft jede Person in Deutschland im Schnitt 60 neue Kleidungsstücke im Jahr – und sortiert auch wieder welche aus.
2023 wurden in Deutschland rund 175.000 Tonnen Textil- und Bekleidungsabfälle von privaten Haushalten eingesammelt – das sind etwa 2 Kilogramm pro Person, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Im Vergleich zu 2013 ist das ein Anstieg um enorme 55 Prozent.
Kleidung aussortieren
Nehmen Sie sich einen Nachmittag am Wochenende Zeit. Leeren Sie Ihren Kleiderschrank und sortieren Sie in drei Kategorien.
- behalten
- spenden oder entsorgen
- auf der Kippe
Was Sie seit über einem Jahr nicht getragen haben, werden Sie vermutlich auch in Zukunft nicht anziehen – das kann also eher gespendet werden. Steht ein Kleidungsstück „auf der Kippe“, weil Sie sich emotional nicht trennen können oder es besonders teuer war, behalten Sie es noch eine Weile und überdenken Ihre Entscheidung nach ein paar Wochen.
Auf Qualität achten
Die Verbraucherzentrale rät dazu, beim Kleiderkauf auf Qualität zu setzen. So produzieren Sie weniger Müll, schonen die Umwelt und geben langfristig sogar weniger Geld aus.
Echte Spenden von Restmüll trennen
Eine Kleiderspende ist eine gute Sache. Doch oft erreichen die Kleiderkammern Dinge, die nicht mehr zu gebrauchen sind. Unterscheiden Sie also bei Ihren aussortierten Sachen vorab, was Sie wirklich in den Kleidercontainer oder zur Annahmestelle geben und was entsorgt werden sollte.
Gepflegte und noch tragbare Kleidung
Vollständige, tragbare Schuhpaare
Gürtel, Taschen
Handtücher, Bettwäsche, Tischtücher, Gardinen
Plüschtiere
Schlafsäcke
Löchrige und dreckige Kleidung
Einzelne oder kaputte Schuhe
Gummistiefel
Haushaltsartikel, Werkzeug
Skischuhe, Schlittschuhe, Rollschuhe
Neue Pflicht zur Textilentsorgung seit 2025
Seit dem 1. Januar 2025 dürfen Alttextilien nicht mehr über den Restmüll entsorgt werden. Hintergrund ist eine neue EU-Richtlinie , die die Wiederverwertung von Textilien verbessern soll. Bislang wird in der EU weniger als die Hälfte aller Altkleider gesammelt, um sie wiederzuverwenden oder zu recyceln. Nicht nur, weil die Kleidung nicht immer fachgerecht entsorgt wird, sondern auch, weil die Recyclingtechnologien für Textilfasern noch relativ neu sind.
Trotz neuer Regel: Kaputte Kleidung gehört nicht in die Spende
Die neue EU-Richtlinie unterscheidet nicht zwischen tragbaren und unbrauchbaren Textilien. Doch gemeinnützige Organisationen bitten weiterhin darum, nur tragbare Kleidung zu spenden. „Viele sammelnde Organisationen haben keine Möglichkeit, Alttextilien zu recyceln. Sie sind darauf angewiesen, dass die gespendeten Kleidungsstücke noch tragbar sind“, erklärt Markus Böck von der Deutschen Kleiderstiftung dem NDR .
Wichtig: Sowohl Schuhe als auch Kleidung sollten immer in einen Beutel verpackt und nur so in den Container geworfen werden.
So können Sie jetzt helfen
Viele Altkleidersammelstellen und Obdachlosenhilfen bitten aktuell um Spenden. Denn in vielen Bundesländern haben sich die Kleiderkammern geleert. Gerade in den kalten Wintermonaten sind folgende Dinge besonders gefragt:
- Rucksäcke
- Sporttaschen/ Tragetaschen/ Reisetaschen und Koffer mit Rollen
- Decken aus Fleece und Wolle
- Handtücher
- Schlafsäcke/ Isomatten
- Trinkflaschen
- Regenschirme
- lange Unterhosen (Thermounterwäsche)/ Leggings
- Socken
- Sneaker/ Turnschuhe/ Winterschuhe
- T-Shirts
- Hoodies/ Strickjacken
- Jogginghosen/ Jeans
- Regenjacken/ Übergangsjacken/ Winterjacken
- Gürtel
- warme Mützen/ Handschuhe/ Schals
Seriöse Sammelstellen für Kleidung finden und spenden
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist hierzulande der bekannteste Abnehmer für Altkleider. Hier finden Sie DRK-Kleiderkammern und hier DRK-Kleidercontainer in Ihrer Nähe. Zudem können Sie auch Altkleider an die Kleiderkammern der Diakonie , der Caritas und der Heilsarmee spenden.
Außerdem nehmen auch die Arbeiterwohlfahrt , die Johanniter , die Malteser , die Bahnhofsmission , Sozialkaufhäuser und kirchliche Einrichtungen Kleiderspenden entgegen. Eine weitere Möglichkeit ist, aussortierte Kleidung kostenlos im Paket an die Deutsche Kleiderstiftung zu senden.
Auf Siegel an Kleidercontainern achten
Wenn Sie keine der vorherig genannten Anlaufstellen in Ihrer Nähe haben, können Sie auch auf diese Siegel an Kleidercontainern achten und Kleidung guten Gewissens abgeben.
- FairWertung : Dieser Dachverband verpflichtet Einrichtungen, sozial- und umweltverträgliche Standards einzuhalten. Es werden keine eigenen wirtschaftlichen Ziele verfolgt.
- Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI): Dieses Spenden-Siegel bestätigt, dass die Organisation, der der Container gehört, sorgfältig mit erwirtschafteten Geldern umgeht. Um die nötige Transparenz zu gewährleisten, werden diese in regelmäßigen Abständen kontrolliert.
- bvse-Qualitätssiegel (Alttextilsammlung vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung): Dieses Siegel verspricht den Schutz der Umwelt und nachvollziehbare Verwertungswege.
Vorsicht bei unseriösen Altkleidercontainern
Finden Sie kein Siegel, sondern lediglich eine Telefonnummer auf dem Altkleidercontainer, ist Vorsicht geboten. Oft sind diese Nummern nicht vergeben oder führen zu einer Mailbox. Besonders emotionale Werbung am Container sollte Sie ebenfalls stutzig machen. Symbole wie ein Kreuz oder eine Kirche können zudem zweckentfremdet werden, um eine seriöse Annahme für Kleiderspenden zu suggerieren.
Tipps zur nachhaltigen Nutzung von Kleidung
- Qualität statt Masse: Achten Sie auf hochwertige Materialien und Verarbeitung, um Kleidung länger tragen zu können.
- Second-Hand kaufen: Plattformen und Läden für gebrauchte Kleidung sind eine nachhaltige Alternative zum Neukauf.
- Reparieren statt wegwerfen: Kleine Schäden lassen sich oft einfach beheben.
- Kleidung tauschen oder verkaufen: Flohmärkte, Tauschpartys oder Online-Plattformen geben aussortierter Kleidung ein zweites Leben.
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Stand: 07.02.2025
