Die Einrichtung eines Kamin- oder Pelletofens braucht Zeit und will wohlüberlegt sein.
Brennholz und Holzpellets sind – ebenso wie fossile Brennstoffe – derzeit sehr teuer. Beliebte Brennholzarten wie z. B. Buche sind teilweise kaum noch zu bekommen.
Einen Holzbrandofen darf man nicht einfach aufstellen und in Betrieb nehmen. Die baulichen Voraussetzungen sind anspruchsvoll und ohne Abnahme bzw. Genehmigung durch den/die zuständigen Bezirksschornsteinfeger*in darf keine häusliche Feuerstelle in Betrieb gehen.
Um einen Kamin- oder Pelletofen installieren zu können, benötigen Mieterinnen und Mieter zudem die Zustimmung ihrer Vermieterin oder ihres Vermieters.
Ein Kaminofen ist als Alternative nur bedingt tauglich
Dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks zufolge gibt es in Deutschland rund elf Millionen Einzelraumfeuerstätten in Deutschland, die mit festen Brennstoffen betrieben werden. Dazu zählen auch all die vielen Kaminöfen, die bislang meist zum Zuheizen zur Zentralheizung genutzt werden. Ein neuer Kaminofen ist bereits für unter 1.000 Euro im Handel zu bekommen. Teurer geht, wie immer, immer. Als kurzfristige Alternative zu Gas und Co ist ein Kaminofen meist nur bedingt tauglich. Dass viele Kamin- bzw. Holzöfen und die dazu passenden Brennstoffe derzeit nur mit langen Bestellfristen lieferbar sind, ist vielleicht noch das geringste Hindernis. Wer etwa zur Miete wohnt, benötigt vor einem Ofeneinbau unbedingt die Zustimmung der Hausverwaltung bzw. seiner Vermieterin oder seines Vermieters.
Ohne offizielle Abnahme der Feuerstelle geht nichts
Bevor im Kamin oder Kaminofen das Holzfeuer gemütlich knistert, muss zudem jede neue häusliche Feuerstelle kostenpflichtig begutachtet und zugelassen werden. Die Wartezeiten sind mitunter lang, die Auflagen anspruchsvoll. Zuständig dafür ist in der Regel jeweils eine oder einer von bundesweit rund 7.700 bevollmächtigten Bezirksschornsteinfegerinnen oder Bezirksschornsteinfeger. Das betrifft auch die Besitzerinnen und Besitzer von Wohnimmobilien, die mit dem Einbau eines Kaminofens liebäugeln.
Strenge gesetzliche Vorgaben
Die Inbetriebnahme einer Feuerstätte – wie es offiziell heißt – hat aufgrund der hohen Nachfrage sowie strenger baulicher und umweltrechtlicher Voraussetzungen fast überall in Deutschland lange Vorlaufzeiten. Geprüft wird, ob die baulichen Gegebenheiten – insbesondere hinsichtlich des Schornsteins – die gesetzlichen Bestimmungen einhalten. Das gleiche gilt für die Qualität des Ofens, die vor allem hinsichtlich der Feinstaubemissionen zunehmend strengere Grenzwerte einhalten müssen. Genügen Schornstein oder Ofen den gesetzlichen Vorgaben nicht, muss vor einer Abnahme zwingend nachgebessert werden. Das erfordert in der Regel einiges an Zeit und Geld. Sofern sie die heute geforderten Abluftstandards nicht mehr erfüllen, betrifft dies, mit Ausnahme bestimmter historischer Feuerstätten, auch alle älteren, bereits in Betrieb befindlichen Heiz- und Kaminofenmodelle. Da es hier um Leben und Tod gehen kann, ist die Sicherheit der Feuerstätten in Deutschland ein hohes Gut. In den meisten Bundesländern ist deshalb jährlich mindestens eine Kontrolle und Schornsteinreinigung verpflichtend vorgesehen.
Brennholz- und Pelletpreise bewegen sich auf Rekordniveau
Auch finanziell will ein Holzofeneinbau gut überlegt sein. Gutes Brennholz ist in diesem Herbst sehr teuer und – wie etwa Buchenholz – teilweise kaum lieferbar. Im Internethandel kostet der Raummeter gestapeltes brenntrockenes Scheitholz (die übliche Handelseinheit) je nach Holzart 300 bis 500 Euro (Stand: September 2022). Davon abweichend schwanken die Preise bei allgemein steigender Tendenz auch regional erheblich.
Das Holz macht den Unterschied
Nadelholz (Fichte, Kiefer, Tanne) ist meist etwas preiswerter zu haben. Das Material hat aber einen etwas geringeren Heizwert und brennt weniger gleichmäßig als Laubhölzer wie Buche, Eiche oder Birke. Letztere Holzart ist immer noch im Angebot, brennt angeblich besonders schön und ist mit rund 300 Euro per Raummeter vergleichsweise preiswert. Kleinere Mengen Brennholz, wie man sie auch im Baumarkt bekommt, sind im Verhältnis meist sogar noch teurer.
Das kostet Duschen – Beispielrechnung
Wenn Sie in einem Zwei-Personen-Haushalt beide täglich – also siebenmal pro Woche – 8 Minuten bei 38 Grad Celsius und einem Duschkopf, der durchschnittliche 12 Liter durchlässt, duschen, verbrauchen sie im Jahr insgesamt rund 2742.41 kWh Strom. Das ergibt Wasser- und Abwasserkosten in Höhe von 178,70 Euro und Energiekosten in Höhe von 904.99 Euro – insgesamt also 1083.70 Euro pro Jahr, die Sie allein das Duschen kostet.
Nutzen Sie in diesem Fall einen Sparduschkopf mit 8 Liter Wasserdurchlass pro Minute, belaufen sich die Gesamtkosten auf nur 722.47 Euro – eine Ersparnis von 361,23 Euro.
Quelle: Duschrechner am Beispiel Köln
Wasserdurchfluss Duschköpfe
Ein handelsüblicher Duschkopf hat einen Wasserdurchfluss von etwa 12 bis 15 Litern pro Minute. Es gibt aber auch Duschbrausen, die weit mehr Wasser verschwenden. Bei Regenduschen können es sogar 20 Liter sein, so die Verbraucherzentrale. Ein Sparduschkopf lässt pro Minute zwischen circa 4,5 und 8 Liter durch die Düsen.
Holzpelletofen als Alternative zur Gas- und Ölfeuerung
Die Holzverbrennung in Pelletöfen und -zentralheizungen gilt als klimafreundliche und versorgungssichere Alternative zu Gas- oder Öl. Holz gibt bei der Verbrennung nur so viel CO2 in die Atmosphäre ab, wie zuvor beim Wachstum der Bäume gebunden wurde. Viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer erwägen daher den Einbau eines solchen Heizsystems.
Pellet-Preise haben sich mehr als verdoppelt
Aufgrund der hohen Nachfrage sind die Preise für Anlagen stark gestiegen. Auch für den Brennstoff aus Holzspänen haben die Verbraucherpreise seit Beginn des Ukrainekriegs deutlich angezogen und können je nach Qualität bzw. Zertifizierung (EN-ISO oder DIN), Anbieter und Region sehr unterschiedlich ausfallen. Bei einer Abnahme von sechs Tonnen kosteten Pellets der Qualität ENplus A1 im Januar 2022, inklusive Lieferung und Steuern, für Endverbraucherinnen und -verbraucher in Deutschland je Tonne durchschnittlich 366,58 Euro. Mitte September lag dieser Preis, laut Deutschem Pelletinstitut (DEPI), bei 763,76 – hatte sich also mehr als verdoppelt.
Ein Rechenbeispiel
Ob sich das Heizen mit Holzpellets finanziell für Sie lohnt, können Interessierte sich leicht ausrechnen.
- Zwei Tonnen Pellets entsprechen in etwa der Energiemenge von 1.000 Litern Heizöl oder 1.000 Kubikmetern Erdgas, was eine Überschlagsrechnung beim Kostenvergleich sehr einfach macht.
- Hinzuzurechnen sind die nicht unerheblichen Kosten für den Ofen und den Einbau der Anlage. Herstellerangaben zufolge kostet eine Pellet-Heizungsanlage für ein Einfamilienhaus je nach Ausführung zwischen 12.000 und 25.000 Euro.
- Hinzu kommen der Material- und Arbeitsaufwand für die Installation, die abhängig von Arbeitsaufwand und lokalen Gegebenheiten sehr unterschiedlich ausfallen können.
Die gute Nachricht ist: Der Einbau einer Pelletheizung wird von Bund, Ländern und teilweise auch von Gemeinden unter bestimmten Voraussetzungen – etwa beim Umstieg von einer Ölheizung – finanziell unterstützt. Staatlichen Förderungen können bis zu 35 Prozent der Bruttoinvestitionskosten (Gesamtkosten inklusive Installationskosten und Montage) ausmachen.
Gefährlicher Feinstaub: Die ungemütliche Seite der Holzfeuerung
Ein Kamin- oder Pelletofen Holzfeuer erzeugt nicht nur behagliche Wärme – bei der Holzverbrennung entstehen auch gesundheitsschädliche Emissionen wie etwa Feinstaub. Rund 17 Prozent der Feindstaubemissionen in Deutschland entstehen durch Heizen mit Holz, heißt es auf der Themen-Website des zuständigen Bundesumweltministeriums. Bei den besonders gefährlichen Feinstäuben sind die Emissionen von Holzöfen mit den Emissionen aus dem gesamten Straßenverkehr vergleichbar. Der Gesetzgeber versucht daher mittels gesetzlicher Regelungen wie dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) und der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) die gesundheitsschädliche Luftbelastung zu reduzieren, aber weiterhin eine umweltverträglichere Nutzung des Brennstoffes Holz zu ermöglichen.
Abzocke beim Brennholzeinkauf: Vorsicht vor vermeintlichen Schnäppchen!
Aktuell warnt u. a. der Bundesverband Brennholzhandel und Brennholzproduktion e.V. vor Betrug beim Online-Brennholzkauf. Immer wieder würden ihm dreiste Betrugsfälle gemeldet, berichtet der Verband aus seiner Website . Derzeit tummelten sich insbesondere im Internet zahlreiche unseriöse Anbieter von Brennholz und Pellets, die ihre Waren zu scheinbar supergünstigen Preisen feilböten, heißt es dort.
Interessenten bezahlten die vermeintlichen Schnäppchen im Voraus, etwa per Kreditkarte oder Banküberweisung, ohne jemals die Ware zu erhalten. Auch komme es vor, dass Betrüger Internetseiten von seriösen Brennholzhändlern stehlen oder nachbauen. Verbraucherinnen und Verbraucher wird daher zu besonderer Vorsicht beim Onlinekauf geraten. Ausdrücklich wird davor gewarnt, beim Onlinekauf von Brennholz und Pellets in Vorkasse zu gehen. Käuferinnen und Käufer sollten vielmehr darauf bestehen, auf Rechnung zu bestellen oder bei Lieferung der Ware in bar zahlen zu können.
Stand: 20.09.2022