Zur Firmung, Jugendweihe oder Konfirmation gibt es für die Jugendlichen häufig auch Geld als Geschenk.
Ein Führerschein, ein Auslandsjahr oder später Möbel für die erste eigene Wohnung können relativ viel kosten. Dafür lohnt es sich, frühzeitig zu sparen.
Wir zeigen dir, wie das funktioniert.
Herzlichen Glückwunsch zur Konfirmation, Jugendweihe oder Firmung! Ein besonderer Anlass, bei dem Verwandte, Freunde und Bekannte oft Geld schenken. Das Geld steht dabei auch als Symbol für mehr Selbstständigkeit, die das Erwachsenwerden mit sich bringt.
Setze Sparziele
Überlege dir zunächst, wie viel du von dem geschenkten Geld direkt ausgeben, was du dir jetzt gönnen und was du dir später gerne einmal leisten möchtest. So kannst du dir ein Sparziel setzen. Möchtest du in ein paar Jahren einen Führerschein machen, ein Auslandsjahr finanzieren, auf Reisen gehen oder eines Tages deine eigene Wohnung einrichten? Recherchiere, wie viel diese Ziele kosten und lege einen konkreten Betrag fest, den du dafür sparen möchtest.
Wähle die passende Anlageform
Wenn du weißt, wie viel Geld du sparen kannst, solltest du dich über die verschiedenen Wege informieren, was mit dem Geld so lange passieren soll. Denn dein Geld kann sich vermehren. Wenn du es ins Sparschwein steckst, bleibt es gleich viel. Wenn du es aber auf ein Konto einzahlst oder anlegst, kann es sich vermehren.
Wie das möglich ist? Unternehmen und andere Menschen brauchen mitunter mehr Geld als sie haben. Sie leihen es sich beispielsweise bei einer Bank. Dafür müssen sie jedoch eine Gebühr bezahlen, die sogenannten Zinsen. Wenn du dein Geld deiner Bank gibst oder an der Börse anlegst, leihst du es indirekt den Menschen und Unternehmen, die Geld brauchen. Und du bekommst einen Teil der Zinsen oder kannst von den Wertsteigerungen des Unternehmens profitieren.
Tagesgeld und andere sichere Sparvarianten
Du kannst dein Geld also auf verschiedene Weise sparen. Die Möglichkeit, wie sehr sich dein Geld vermehrt, hängt eng mit dem Risiko zusammen, dass es auch weniger werden kann. Wenn du es ganz sicher verwahren möchtest, wäre beispielsweise ein Tagesgeldkonto oder ein Festgeldkonto geeignet. Dort bekommst du einen festen Zinssatz, der aber nicht besonders hoch ist. So werden bei 1 Prozent Zinsen aus 500 Euro nach einem Jahr 505 Euro und nach zwei Jahren 510,05 Euro. Woher kommen die 5 Cent? Die 5 Euro Zinsen, die du im ersten Jahr erhalten hast, werden im zweiten Jahr ebenfalls verzinst. 1 Prozent von 5 Euro sind 5 Cent. Der Effekt nennt sich Zinseszins und ist umso größer, je höher der Zinssatz und je länger du sparst.
So hast du bei 1 Prozent Zinsen nach 5 Jahren 525,50 Euro auf deinem Tagesgeldkonto. Zack, 25 Euro mehr nur für ein bisschen warten. Und zum Vergleich: Bei 2 Prozent hast du nach 5 Jahren 552,04 Euro, bei 3 Prozent sogar 579,64 Euro auf deinem Konto.
Höhere Zinsen, höheres Risiko
Höhere Zinsen gibt es üblicherweise, wenn du dein Geld in Anleihen anlegst. Anleihen sind wie eine Art Kredit, die du einem Unternehmen oder einem Staat gibst. Dafür erhältst du eine Leihgebühr, die sich Kupon nennt und im Prinzip wie ein Zins ist. Nach Ablauf einer festgesetzten Frist erhältst du zudem dein angelegtes Geld in vollem Umfang zurück – wenn alles glatt läuft. Sollte das Unternehmen oder der Staat nicht zahlen können, also pleitegehen, ist dein Geld unter Umständen weg.
Aktien, ETFs und Fonds
Vermutlich hast du schon von der Börse gehört. Auch dort kannst du dein Geld anlegen. Du investierst es in Unternehmen und kaufst Aktien. Wenn die Unternehmen wertvoller werden, weil sie beispielsweise höhere Gewinne erzielen, steigt auch der Wert deiner Anlage. Aus den 500 Euro können so deutlich mehr werden, aber es kann auch deutlich weniger werden. Im schlechtesten Fall kann es auch ganz weg sein. Das Risiko besteht vor allem dann, wenn du nur auf ein einziges Unternehmen setzt.
Um dieses Risiko zu verringern, empfiehlt es sich, in mehrere Unternehmen zu investieren, da eher selten alle auf einmal pleitegehen. Am leichtesten geht das über Fonds oder ETFs. Bei Investmentfonds wählen erfahrene Menschen eine Reihe von Unternehmen aus, die bestimmten Kriterien entsprechen. Da es viele Fonds gibt, kannst du einen passenden für dich finden (lassen). Ist dir beispielsweise wichtig, dass du nur in Unternehmen investierst, die sich für den Klimaschutz engagieren und ihre Arbeiterinnen und Arbeiter möglichst fair und sozial behandeln, gibt es auch Fonds, die nur nachhaltige Unternehmen beinhalten.
Ähnlich funktioniert das auch mit ETFs (Exchange Traded Funds). Nur dass hierbei nicht Menschen immer wieder neu auswählen, welche Unternehmen in einem Fonds wie stark vertreten sind, sondern dass das automatisch läuft und sich an sogenannten Indizes oder anderen Merkmalen orientiert, im Prinzip also feste Listen von Unternehmen. ETFs haben in der Regel geringere Gebühren als Fonds.
Beachte: Bei ETFs und Fonds kann sich wie bei Aktien der Wert deines gesparten Geldes verringern.
Denke langfristig
Wenn du noch jung bist, hast du den Vorteil, dass du langfristig investieren kannst. Je länger du dein Geld investierst, desto mehr Zeit hat es, zu wachsen und wie beschrieben Zinseszinsen zu erzielen. Wenn du die Möglichkeit hast, dein Geld in langfristig anzulegen, wird es sich über die Jahre oder sogar Jahrzehnte in der Regel vermehren. Wenn es an den Börsen auch sehr schwache Jahre gibt, sind die Werte in der Summe auf lange Sicht dort bislang gestiegen. Was jedoch nicht heißt, dass das auch in Zukunft so sein muss. Und wenn du dein angelegtes Geld gerade in einem schlechten Börsenjahr brauchst, nutzt dir die lange Sicht wenig.
Lass dich beraten und bezieh deine Eltern mit ein
Solange du nicht volljährig bist, brauchst du deine Eltern oder Erziehungsberechtigten, um ein Konto anzulegen oder an der Börse zu handeln. Das ist auch gut so, denn du solltest mit ihnen über deine Pläne sprechen. Auch die erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Sparkasse in deiner Nähe haben hilfreiche Ratschläge. Sie kennen auch noch viele weitere Wege, wie du dein Geld anlegen kannst. Gern sind sie für dich und deine Eltern persönlich da.
Stand: 21.04.2023