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TV-Duell von Trump und Harris auf Bildschirmen in einer Bar.

US-Wahl 2024: Endlich Inhalte – das wollen Harris und Trump umsetzen

Wettlauf um das Weiße Haus
Die USA stehen vor einer wegweisenden Wahl. Zwischen Vize-Präsidentin Kamala Harris und Ex-Präsident Donald Trump zeichnet sich ein dramatisches Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Die Wahl verspricht einen Wendepunkt für das Land. Welche Themen dabei entscheidend sind? Wir haben die wichtigsten Aspekte und ihre Auswirkungen zusammengetragen.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Kamala Harris und Donald Trump stehen sich in einem Kopf-an-Kopf-Rennen um die nächste Präsidentschaft gegenüber.

  • Einen besonderen Stellenwert haben wirtschaftliche Themen.

  • Harris setzt auf staatliche Eingriffe und soziale Unterstützung, während Trump Deregulierung und Steuersenkungen favorisiert.

Spannend bis zum Schluss

Mal liegt die eine vorn, mal der andere: Alle aktuellen Umfragen deuten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Kandidaten für die US-Präsidentschaft hin. Gerade in den entscheidenden Swing States liegen Kamala Harris von den Demokraten und der Republikaner Donald Trump besonders eng beieinander.

Die Kandidatur von Vize-Präsidentin Harris startete zwar sehr spontan. Sie übernahm, nachdem US-Präsident Joe Biden im Sommer überraschend aus dem Rennen ausgestiegen war. Aber sie schnitt in den Umfragen sehr schnell deutlich besser ab als Biden. Er lag seit Jahresbeginn in den meisten Umfragen hinter Trump.

Je näher die Entscheidung rückt, desto mehr steigt die Aufmerksamkeit für die möglichen Auswirkungen der Wahl, sowohl innenpolitisch als auch international. Auch die deutschen Medien räumen diesem Thema schon jetzt viel Platz ein, obwohl die Wahl noch mehr als einen Monat entfernt ist. Für die Wahlnacht selbst sind mehrstündige Live-Übertragungen geplant.

Gespaltenes Land – zwischen Aufschwung und sozialer Ungleichheit

Dabei bezieht sich das Interesse nicht nur auf die Wahl selbst, sondern auch auf ihre unmittelbaren Auswirkungen: Seit der Erstürmung des Kapitols vor knapp 4 Jahren gibt es Bedenken hinsichtlich möglicher Gewaltausbrüche nach der Wahl – abhängig vom Ausgang und der Akzeptanz des Ergebnisses.

Diese Befürchtung kommt nicht von ungefähr. Das Land ist politisch stark gespalten. Die Situation ist geprägt von sozialer Polarisierung, wirtschaftlichen Herausforderungen und Fragen der nationalen Sicherheit. Nicht erst jetzt gibt es große Herausforderungen, wie Infrastrukturerneuerung, Klimaschutz und wirtschaftliche Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit.

Im Gegensatz zu Deutschland konnten die USA zwar im vergangenen Jahr ein robustes Wirtschaftswachstum von 2,4 Prozent verzeichnen. Für 2024 wird ein etwas geringeres, aber immer noch solides Wachstum von etwa 2 Prozent erwartet. Der Arbeitsmarkt zeigt ein stabiles Lohnwachstum zwischen 4 und 5 Prozent, die Arbeitslosenquote betrug im August 4,2 Prozent.

Aber: Die Inflation hat den Menschen und der Wirtschaft in den vergangenen Jahren ebenso stark zugesetzt wie in Deutschland. Im Juli 2022 betrug sie – verglichen mit dem Vorjahresmonat – gut 9 Prozent. Danach ging sie zwar kontinuierlich zurück, aber hielt sich bis vor Kurzem noch hartnäckig bei mehr als 3 Prozent. Erst im August sank sie auf 2,5 Prozent.

So wie in Deutschland auch erschwerte die Inflation das Leben vieler Menschen: Die Kosten für Nahrungsmittel, Energie und Benzin stiegen in den vergangenen Jahren ebenso massiv an wie die Wohn- und Gesundheitskosten. Gerade die Preise für Medikamente belasten viele, vor allem Ältere, massiv. Die Ersparnisse und Rücklagen für die Rente vieler US-Bürgerinnen und -Bürger sind aufgezehrt. Die soziale Ungleichheit hat aufgrund der Inflation weiter zugenommen. Das facht die ohnehin große Unzufriedenheit in vielen Bevölkerungsgruppen im ganzen Land an.

Rezessionsangst trotz sinkender Inflation

Aufgrund der nachlassenden Inflation hat die US-Notenbank Fed im September 2024 die Leitzinsen zum ersten Mal seit 2020 um 50 Basispunkte auf 4,75 bis 5,0 Prozent gesenkt. In ihren Leitzinsprojektionen deutet die Fed auf erneute Zinssenkungen um insgesamt 50 Basispunkte bis Ende 2024 hin, sowie auf weitere Senkungen im Jahr 2025. Die Börsen begrüßten diesen Schritt mit entsprechenden Zuwächsen bei den Kursen. Die Zinsen auf Hypotheken und andere Kredite dürften bei weiteren Senkungen ebenfalls sinken.

Doch trotz der positiven wirtschaftlichen Indikatoren sowie der nachlassenden Inflation und der Zinssenkung durch die Fed gibt es handfeste Gründe für Rezessionsängste in den USA:

  • Nachwirkungen der Zinserhöhungen: Die höheren Zinsen der vergangenen Jahre könnten die Wirtschaft in den kommenden Monaten noch bremsen.
  • Vorsicht der Unternehmen: Viele Firmen reagieren angesichts der anhaltenden Unsicherheiten zurückhaltend bei Investitionen und Einstellungen.
  • Konsumverhalten: Trotz nachlassender Inflation bleiben die Lebenshaltungskosten hoch, das dämpft den Konsum.
  • Historische Erfahrungen: Frühere Zinserhöhungszyklen der Fed führten oft zu Rezessionen. Daher besteht die Sorge, dass dies auch dieses Mal der Fall sein wird.

Abgesehen davon muss die künftige Präsidentin beziehungsweise der künftige Präsident noch eine Reihe weiterer wirtschaftlicher Herausforderungen lösen:

  • Haushaltsdefizit: Die Vereinigten Staaten kämpfen mit einem Schuldenberg, der mittlerweile mehr als 100 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) beträgt. Zum Vergleich: Das Staatsdefizit in Deutschland liegt aktuell bei rund 64 Prozent.
  • Handelsdefizit: Die USA importieren mehr als sie exportieren. Dies ist bei 8 von 10 ihrer wichtigsten Handelspartner der Fall. Einer davon ist Deutschland.
  • Infrastruktur: Große Teile der Straßen und Brücken des Landes sind ebenso marode wie der Schienenverkehr und die Wassersysteme. Sie alle müssen modernisiert werden. Der unter der aktuellen Administration verabschiedete Infrastructure Investment and Jobs Act (IIJA) sieht dafür Investitionen in Höhe von rund 1,2 Billionen US-Dollar vor.
  • Bildungswesen: Im Bildungssektor reichen die Herausforderungen von heruntergekommenen Schulgebäuden bis hin zu Lehrermangel.
  • Handelspolitik: Die Beziehung zu wichtigen Handelspartnern wie China bleibt kritisch und könnte sich nach der Wahl – insbesondere in Bezug auf Zölle – weiter verkomplizieren.
  • Arbeitsmarkt: Vor allem die Steuerpolitik und Mittelstandsförderung sowie die Schaffung gut bezahlter Jobs ist ein wichtiges Thema.
  • Wettbewerbsfähigkeit: Die Vereinigten Staaten stehen zusehends vor der Herausforderung, ihre globale wirtschaftliche Führungsposition zu behaupten.
  • Finanzmärkte: Die wichtigsten Aktien-Indizes wie Dow Jones, Nasdaq und MSCI World eilen zwar von einem Rekordhoch zum nächsten. Aber der Einbruch an der Wall Street Anfang August (insbesondere bei Tech-Aktien) zeigt eine gewisse Nervosität an den Märkten.

Die Top 5 der geplanten Wirtschaftsmaßnahmen beider Kandidaten

Um die Wählerinnen und Wähler von sich zu überzeugen, haben beide Kandidaten in den vergangenen Wochen erläutert, wie sie die wirtschaftlichen Probleme lösen wollen. Während Harris eher auf die Ausweitung staatlicher Aufgaben beziehungsweise staatliche Eingriffe und soziale Unterstützung setzt, bevorzugt Trump Deregulierung, Steuersenkungen und protektionistische Maßnahmen.

Maßnahmen Harris

  1. Stärkung der Mittelschicht: Ausbau der finanziellen Unterstützung für Familien und Kinder sowie Steuererleichterungen für mittlere und niedrigere Einkommen.
  2. Wohnungsmarktregulierung: Begrenzung von Mietanstiegen und Schaffung von neuem Wohnraum (geplant sind 3 Millionen neue Wohneinheiten).
  3. Preiskontrollen: Einführung einer Preisbremse bei Lebensmitteln zur Inflationseindämmung.
  4. Steuer- und Zollerhöhungen: Anhebung der Unternehmenssteuer von 21 auf 28 Prozent, Einführung neuer beziehungsweise Anhebung bestehender Zölle auf ausländische Importe.
  5. Mindestlohnerhöhung: Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 US-Dollar pro Stunde.

Maßnahmen Trump

  1. Zollerhöhungen: Einführung von 10 Prozent Zöllen auf alle ausländischen Importe, 60 Prozent auf chinesische Importe und 200 Prozent auf Produkte von US-Unternehmen, die im Ausland produziert werden.
  2. Steuersenkungen: Kürzungen der Unternehmenssteuern (Körperschaftsteuer) auf 15 Prozent von derzeit 21 Prozent sowie der Einkommenssteuern; erwähnt wurde sogar eine vollständige Abschaffung der Einkommenssteuer.
  3. Protektionistische Handelspolitik: Fokus auf den Schutz der US-Industrie durch Handelsbarrieren.
  4. Energiepolitik: Fokus auf fossile Brennstoffe und Rückgängigmachung von Bidens Maßnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien.
  5. Deregulierung: Wahrscheinliche Fortsetzung seiner früheren Politik der Lockerung von Wirtschafts- und Umweltvorschriften.
Interview zur US-Wahl 2024 mit

Dr. Reinhold Rickes

Chefvolkswirt des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV)

„Beide Kandidaten laufen Gefahr, ein Eigentor zu schießen“

Im Interview spricht Reinhold Rickes über die aktuelle Situation in den  USA, die großen Herausforderungen für die kommende US-Regierung, die möglichen Auswirkungen der Wahl auf Deutschland - und bereits absehbare Fehler in den Plänen beider Kandidaten für die kommende Amtszeit. 

Herr Dr. Rickes, wer ist in Ihren Augen die richtige Person, um Amerika wieder zu vereinen?

Das wird vor allem der Person gelingen, die in der Lage ist, sowohl zentrale soziale und wirtschaftliche als auch geopolitische Herausforderungen anzugehen. Dazu gehört einerseits, den nationalen Frieden und Wohlstand in den USA zu sichern. Andererseits die Kriege zwischen Russland und der Ukraine sowie im Nahen Osten, aber auch den Konflikt zwischen China und Taiwan zu einem Ende zu führen.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Konjunkturlage?

Die Wirtschaft dort hat ähnlich wie in Europa und Deutschland mit geringen Wachstumsraten zu kämpfen. So erwarten wir in den USA bis 2030 jährliche Wachstumsraten knapp unter 2 Prozent und im Euroraum im gleichen Zeitraum Raten knapp über 1 Prozent. Wirtschaft und Politik müssen die gleichen zentralen Herausforderungen lösen wie wir, nämlich Deglobalisierung, Deindustrialisierung, Demografie und Dekarbonisierung. Außerdem ist die künftige US-Regierung gefordert, das hohe Budgetdefizit zurückzufahren. Das liegt aktuell bei annähernd 7 Prozent des nationalen Bruttoinlandprodukts – im Euroraum sind es im Durchschnitt der Länder knapp über 3 Prozent.

In den USA wird es insgesamt nicht einfach werden, die finanzpolitischen Weichen richtig zu stellen. Donald Trump lockt mit enormen Steuersenkungen, die aber die Einnahmen der Staatskasse drastisch verringern könnten. Kamala Harris will die Staatsaufgaben ausweiten. Das hätte eine Steigerung der Ausgaben des Staates zur Folge – und würde somit auch die Staatskasse belasten. Beide Wege führen unweigerlich zu mehr Schulden. Wichtig ist aber eine nachhaltige Finanzpolitik, die in Einklang mit dem Wirtschaftswachstum des Landes und damit mit den Steuereinnahmen steht.

Welche wirtschaftspolitischen Unterschiede erwarten Sie zwischen einer Harris- und einer Trump-Regierung? Müssen wir uns auf eine „America first“-Strategie einstellen?

Leider lassen beide Präsidentschaftskandidaten die Absicht erkennen, die US-Wirtschaft mit stärkeren protektionistischen Maßnahmen schützen zu wollen – sprich höhere Zölle zu erheben. Doch damit laufen sie Gefahr, ein Eigentor zu schießen. Denn höhere Zölle bedeuten automatisch höhere Preise für die privaten Haushalte und die Wirtschaft – und damit ein erneutes Ansteigen der Inflationsraten. Außerdem verlieren alle Staaten weltweit durch eine Erschwerung des Handels.

Inwiefern könnte die Wahl die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Europa – vor allem Deutschland – beeinflussen?

Es wird für keinen von beiden leicht, die nationalen Interessen nach vorne zu stellen, ohne das transatlantische Bündnis sowie den Handel zu gefährden. Bei einem Trump-Sieg – nachdem er entfesselt alles umsetzen würde, was er zurzeit im Wahlkampf ankündigt – würde die Weltwirtschaft vor einer kritischen wirtschaftlichen Phase stehen. Höhere Importzölle würden definitiv die deutsche Wirtschaft belasten, da die USA derzeit unser wichtigster Handelspartner sind.

Vergangenes Jahr war das noch China, und die Vereinigten Staaten standen an zweiter Stelle. Dieses Jahr sieht es genau umgekehrt aus. Das heißt, dass sich unsere US-Handelsbeziehungen mit Blick auf die geopolitischen Entwicklungen, aber sicherlich auch der dortigen Standortbedingungen auf einem Wachstumspfad befinden. Nach den Wahlen könnte sich das ändern.

Kann die Leitzinssenkung der US-Notenbank Fed eine drohende Rezession noch abwenden?

Die Welle hoher Inflationsraten ist erst einmal vorbei. Die Senkung der Leitzinsen ist eine sehr positive Weichenstellung – sowohl für die Finanzmärkte als auch für die Wirtschaft, sprich die Unternehmen. Für die einen lohnt sich die Geldanlage wieder mehr. Für die anderen vergünstigen sich die Kredite. Das könnte die Investitionen und damit das Unternehmenswachstum ankurbeln, wenn das Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung gestärkt wird. Neben der Leitzinssenkung muss es aber gelingen, die Inflation bei steigenden Löhnen niedrig zu halten, damit die Menschen wieder mehr Geld ausgeben können. Auch das stärkt die Wirtschaft. Weitere wesentliche Stützen sind der Bürokratieabbau und die Stärkung unternehmerischer Freiheiten.

Welche Chancen und Risiken sehen Sie derzeit für Anlegerinnen und Anleger bei Investitionen in US-Aktien oder US-Staatsanleihen?

Aktuell ist der Ausblick für Wertpapiere günstig. Die US-Börsen entwickeln sich – nach dem kurzen Einbruch Anfang August – weiterhin positiv und verzeichnen neue Rekordwerte. Es bleibt abzuwarten, wie das nach der Wahl weitergeht. Einige Sektoren sind vielversprechend. So etwa der Bereich der regenerativen Energien und Pharma. Bei den Technologiewerten scheint nach der Rallye der vergangenen Jahre erstmal eine Konsolidierung anzustehen.

Alles in allem sind wir vorsichtig optimistisch, dass sich die Geldanlage in amerikanische Aktien weiterhin rentiert. US-Staatsanleihen bieten zurzeit noch vergleichsweise hohe Zinsen. Allerdings sollten die Anlegerinnen und Anleger bei einer Investition die Wechselkursschwankungen zwischen Euro und US-Dollar beachten. Sie könnten auch abwägen, ob sie eine solche Geldanlage mit ergänzenden Investitionen in andere Anlagen absichern.

Was sind die größten Herausforderungen für deutsche Unternehmen, die in den US-Markt investieren möchten?

Über viele Jahre war die Investition in bestehende oder die Gründung neuer Unternehmen in den USA oft sehr erfolgreich. Aber zurzeit kämpfen US-Unternehmen mit ähnlichen Problemen wie deutsche Firmen. Dazu zählen Fachkräftemangel, Inflation und steigende Preise ebenso wie Probleme in den Lieferketten. Außerdem ist das US-Rechtssystem mit Unterschieden im Vertrags- und Haftungsrecht sehr komplex. Dennoch gibt es weiterhin Branchen mit guten Investitionsmöglichkeiten. Der Technologie- und Software-Sektor ist innovativ und wachstumsstark. Ähnliches gilt für den Bereich der Erneuerbaren Energien, das Pharma- und Gesundheitswesen sowie die Elektromobilität. Aber insgesamt bleibt auch hier abzuwarten, wie sich die Möglichkeiten nach der Wahl im November entwickeln.

Wer gewinnt, wer verliert?

Die bevorstehende Wahl ist mehr als ein Wettkampf zwischen zwei Kandidaten. Sie spiegelt tiefgreifende gesellschaftliche Konflikte wider und hat das Potenzial, die wirtschaftliche und politische Ausrichtung der USA für viele Jahre zu verändern. Kamala Harris und Donald Trump stehen vor der Herausforderung, ein gespaltenes Land zu einen – und im Interesse der gesamten Bevölkerung zu handeln. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, wer die besseren Chancen hat, das Rennen ins Oval Office zu gewinnen – aber es bleibt spannend bis zum Schluss.

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Aktien, Anleihen und Renditen: Die wichtigsten Anlegerfragen zur US-Wahl

Während Trumps Steuersenkungen und Deregulierungen kurzfristig positiv für Aktien sein könnten, dürften Harris' geplante Steuererhöhungen für Unternehmen und stärkere Regulierungen den Markt eher belasten. Langfristig hängt die Entwicklung der Börsen und anderer Wertpapiere jedoch von vielen weiteren Faktoren ab.

Trumps aggressive Zollpolitik könnte zu einem Handelskrieg führen und das globale Wirtschaftswachstum bremsen. Besonders exportorientierte Unternehmen und Schwellenländer wären davon betroffen.

Während Harris wahrscheinlich die Unabhängigkeit der Federal Reserve respektieren würde, könnte Trump versuchen, mehr Einfluss auf die Notenbank zu nehmen und eine lockerere Geldpolitik durchzusetzen. Dies könnte zu höherer Inflation und Unsicherheit an den Finanzmärkten führen.

Unter Trump dürften vor allem die Öl- und Gasindustrie sowie der Verteidigungssektor Vorteile haben. Harris' Pläne könnten hingegen erneuerbare Energien, Gesundheitsunternehmen und die Bauindustrie begünstigen.

Die US-Wahl könnte zu erhöhten Schwankungen an den Börsen führen, da Anleger auf die politischen Entscheidungen der neuen Regierung reagieren. Ein Sieg von Donald Trump würde wohl zu einer Deregulierung und Steuersenkungen führen. Das könnte den Dow Jones anfänglich positiv beeinflussen. Unterdessen hätte ein Sieg von Kamala Harris möglicherweise stärkere Regulierungen und höhere Unternehmenssteuern zur Folge. Das könnte sich zunächst negativ auf die Märkte auswirken und die Chancen auf Gewinne mindern.

Sie sollten sich bewusst sein, dass der MSCI World stark von der Performance amerikanischer Unternehmen abhängt. Sie machen mehr als zwei Drittel des Index aus. Bei Unsicherheiten durch die Wahl könnten Sie sich auch für als sicherer geltende Anlagen wie Fonds oder amerikanische Staatsanleihen (T-Bills) entscheiden. Das sollte das Verlustrisiko in Ihrem Portfolio mindern, da diese als relativ stabil gelten.

Eine breite Diversifikation über verschiedene Anlageklassen und Regionen hinweg bleibt ratsam, um auf unterschiedliche Wahlausgänge vorbereitet zu sein. Zudem sollten Sie kurzfristige Marktschwankungen einkalkulieren und Ihre langfristige Anlagestrategie nicht aus den Augen verlieren.

US-Staatsanleihen sind Schuldverschreibungen, die von der US-Regierung ausgegeben werden, um sich Geld zu leihen. Anleger kaufen diese Anleihen und erhalten dafür regelmäßige Zinszahlungen (den sogenannten Kupon) sowie am Ende der Laufzeit die Rückzahlung des ursprünglich investierten Betrags. Dabei werden die Anleihen je nach Laufzeit als Treasury Bills (kurzfristig), Treasury Notes (mittelfristig) oder Treasury Bonds (langfristig) bezeichnet.

Sie können US-Staatsanleihen über ein Wertpapierdepot bei Ihrer Sparkasse, Bank oder einem Online-Broker erwerben. Anleger können die Anleihen an jedem Börsentag direkt über die Börse kaufen oder auch bei der Neuemission von Staatsanleihen zeichnen. Dabei ist aber ein Mindestanlagebetrag zu beachten.

Eine US-Staatsanleihe kostet in der Regel den aktuellen Marktpreis, der vom Nominalwert abweichen kann. Der Preis wird in Prozent des Nennwerts angegeben und hängt von Faktoren wie der aktuellen Zinssituation, der Restlaufzeit und der Nachfrage ab. Dabei können zusätzlich geringe Transaktionskosten anfallen.

Treasury Bonds sind Staatsanleihen, die von der US-Regierung ausgegeben werden, um Geld zur Finanzierung von Staatsausgaben zu leihen. Sie gelten als eine der sichersten Anlageformen weltweit, da sie durch die volle Kreditwürdigkeit der US-Regierung gedeckt sind. Sie bieten Ihnen regelmäßige Zinszahlungen sowie die Rückzahlung des Nennwerts bei Fälligkeit, wobei die Laufzeiten typischerweise zwischen 20 und 30 Jahren liegen.

Stand: 2.10.2024

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