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Donald Trump steht vor amerikanischen Flaggen. Er zeigt mit dem Finger Richtung Kamera.

Trump-Effekt: Was Sie jetzt berücksichtigen sollten

Umbrüche an den Märkten
Donald Trump ist auf dem Weg zurück ins Weiße Haus. Viele Menschen befürchten neue Handelskonflikte und der Begriff der Trumpflation macht seit Wochen die Runde. Droht jetzt der große Crash? Unser Experte erklärt die Hintergründe und beleuchtet die Konsequenzen für Privatanlegerinnen und -anleger.

Die erneute Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten hat die internationalen Finanzmärkte in Aufruhr versetzt: Viele Aktienindizes wie Dow Jones, Nasdaq und DAX legen seitdem kräftig zu, während einzelne Sektoren aber deutlich nachgeben. Besonders hart trifft es die Aktien von Technologie- und Exportunternehmen außerhalb der USA. Sie ächzen unter der Angst vor einem neuen Handelskrieg. Zugleich schieben viele Anlegerinnen und Anleger ihr Geld in die als sichere Häfen geltenden Anlagen wie Gold und Staatsanleihen. Und der Wechselkurs des Euro hat gegenüber dem US-Dollar etwas verloren.

Für den Welthandel könnte Trumps Comeback zu einem Albtraum werden. Experten warnen: Sollte er seine Drohung wahr machen und neue Zölle von 10 bis 20 Prozent oder sogar 60 Prozent auf Importe verhängen, könnte das die Weltwirtschaft empfindlich treffen. Besonders Deutschland, das die USA gerade erst als wichtigsten Handelspartner gewonnen hat, bangt um seine Exportstärke. Mit einem Warenaustausch von 127 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2024 steht viel auf dem Spiel. Auch das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen den USA und China droht weiter zu eskalieren.

Außerdem treibt die Sorge vor einer sogenannten „Trumpflation“, einer Kombination aus protektionistischer Politik und steigender Inflation, viele Marktteilnehmer um: Trumps angekündigte Zollpolitik könnte die Preise für importierte Waren in den USA in die Höhe treiben und so den Inflationsdruck erhöhen.

Doch welche dieser Erwartungen sind zunächst vor allem angstgeprägt – und welche sind real. Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, analysiert die aktuelle Entwicklung, wagt einen Ausblick und sagt, was Privatanlegerinnen und -anleger jetzt beachten sollten.

3 Fragen zu Geld an

Dr. Ulrich Kater

Chefvolkswirt der Deka

Herr Dr. Kater, steht uns mit Donald Trump als neuem US-Präsidenten eine globale Wirtschaftskrise bevor oder erleben wir gerade nur eine kurze Schockwelle?

Die Finanzmärkte haben sich gerade für eine milde Form der „Trumponomics“ entschieden: Etwas höhere Aktienmärkte stehen für einen wirtschaftsfreundlichen Politikausblick in den USA bei verkraftbarer Zollpolitik. Die Anleiherenditen sind wieder auf dem Stand von vor der Wahl. Das bedeutet, dass die Finanzmärkte auch bei der US-Staatsverschuldung entspannter geworden sind. Die wirklichen wirtschaftlichen Folgen einer Trump-Agenda – und eventuell seiner Nachfolger – werden sich erst über viele Jahre hinweg zeigen. Möglich ist eine strikte Aufteilung der Weltwirtschaft in zwei Blöcke oder sogar weitere Abkapselungen innerhalb dieser Blöcke.

Viele Deutsche bangen um ihre Ersparnisse. Sollen Otto-Normal-Sparer ihr Geld nun vorerst lieber unterm Kopfkissen verstecken?

Die eigentliche Gefahr ist ja eine übermäßige Inflation. Da hilft das Kopfkissen gar nichts. Man sollte in diesem Zusammenhang eher mehr in Richtung reale Anlagen und internationale Streuung denken. Stabiles globales Wirtschaftswachstum sorgt für einen soliden Zuwachs der weltweiten Unternehmensgewinne und damit grundsätzlich für ein positives Unternehmensumfeld. Die globalen Aktienmärkte werden davon auch im kommenden Jahr profitieren, die hervorragende Kursdynamik aus diesem Jahr sollte aber nicht fortgeschrieben werden.

Sollten Privatanlegerinnen und -anleger ihre Investitionen anpassen?

Nicht, wenn sie bereits ein regional gut gestreutes Aktienportfolio mit einer hohen Gewichtung auf die USA und Europa besitzen. In Europa könnte man über eine etwas höhere Beimischung von Small Cap-Aktien nachdenken, also Unternehmen aus der zweiten Reihe. Anleihen sind ebenfalls weiterhin fester Bestandteil von robusten Portfolios. Auch hier sollte man eher Richtung Unternehmenssektor gehen.

Stand: 16.12.2024

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