Barcode, ein Zebra steht in einem Supermarkt

50 Jahre Streifenmuster: Wie Barcodes unseren Wohlstand mehren

Strich für Strich
Er ist klein, schwarz und unscheinbar – aber vor einem halben Jahrhundert hat der Strichcode die Welt der Logistik und des Einzelhandels revolutioniert. Erfahren Sie, was er im All macht, warum er unter die Haut geht und wie der Barcode die Menschen ein Stück reicher gemacht hat.

Am Strand erfunden

Die Ursprünge des Barcodes liegen in den 1940er Jahren: Der US-amerikanische Ingenieur Norman Joseph Woodland suchte zusammen mit seinem Kollegen Bernard Silver einen Weg, Kunden schneller durch einen Supermarkt zu leiten. Am Strand sitzend kam Woodland dann auf die Idee, als er mit den Fingern durch den Sand strich. Ihm fiel dabei auf, dass dicke und dünne Linien Informationen vermitteln könnten – ähnlich wie Morsecode. Diese Inspiration führte zur Entwicklung des ersten Barcodes, der zunächst aus Kreisen bestand.

Doch erst, nachdem der Laser erfunden wurde und sich Händler und Hersteller auf den Universal Product Code (UPC) einigten, gelang der Durchbruch: Am 26. Juni 1974 wurde der erste kommerzielle Barcode-Scan in einem Supermarkt in Troy, Ohio, durchgeführt. Das gescannte Produkt? Ein 10er Pack Kaugummi der Marke Wrigley's Juicy Fruit – ein Moment, der in die Geschichte einging.

Der Barcode erobert die Welt

Die Einführung des Barcodes verlief jedoch zunächst schleppend. Viele Einzelhändler waren skeptisch und die nötigen Scanner erschienen ihnen teuer und unzuverlässig. Doch bald erkannte die Industrie die enormen Vorzüge der Technologie: Effizienzsteigerungen, geringere Kosten und verbesserte Lagerverwaltung waren nur einige der Vorteile, die den Barcode unentbehrlich machten.

In den 1980er Jahren begann er seinen Siegeszug durch verschiedene Bereiche: von der Buchführung bis hin zur Pharmaindustrie. Heute ist er allgegenwärtig und findet sich auf fast jedem Produkt, das wir kaufen. Vor seiner Erfindung mussten Kassiererinnen und Kassierer den Preis jedes Produkts von Hand in die Kasse eingeben. Mit dem Barcode markiert seither der typische Piep den Kauf von Nahrungsmitteln, Kleidung und Co.

Dadurch hat der Barcode uns alle ein Stück wohlhabender gemacht. Denn wie auch beim Frachtcontainer, ist die Standardisierung, die der Barcode mit sich brachte, eine wichtige Triebfeder für mehr Wirtschaftswachstum weltweit. Dadurch gehen einige Prozesse schneller und günstiger.

Hinauf ins All und in die Haut

Und sogar den Weltraum hat der Barcode erobert. Auf der engen Raumstation ISS ist Ordnung das oberste Gebot. Damit alles seinen Platz hat und schnell gefunden werden kann, sind sämtliche Gegenstände mit Barcodes markiert – vom Werkzeug bis zur Unterwäsche der Raumfahrerinnen und Raumfahrer, wie der Astronaut Garett Reismann auf der Website collectSpace  berichtete.

Genutzt werden Barcodes auch in der Kunst: Scott Blake schuf damit ein Bild Marilyn Monroes. Der Künstler Banksy ließ einen Tiger aus einem Barcode-Käfig ausbrechen. Die Werke sind eine Hommage an die Technologie, die unser modernes Leben so stark beeinflusst hat. Als Tattoo prangt der Barcode sogar bei einigen Menschen auf der Haut.

Schlussstrich

Mit seinen inzwischen 50 Jahren ist der Barcode ein Eckpfeiler der modernen Logistik und Datenverarbeitung. Doch die Technologie entwickelt sich weiter: QR-Codes und RFID-Chips sind auf dem Vormarsch. Sie können mehr Informationen speichern und ihn bald ersetzen. In einzelnen Supermärkten drucken die Obstwaagen bereits die kleineren QR-Codes aus.

Damit könnte den Barcode das gleiche Schicksal ereilen wie Wrigley’s Juicy Fruit Kaugummi, das bereits in Deutschland das Zeitliche gesegnet hat. Als Symbol für Effizienz und Innovation wird er aber sicher noch lange Zeit in Erinnerung bleiben.

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Das Artikelbild ist KI-generiert.

Stand: 05. Juli 2024

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